Nein. Nicht einfach jeder kann in die Private Krankenkasse wechseln; Angestellte mit einem Jahreseinkommen unter aktuell ca. 73.000 EUR sind beispielsweise ausgeschlossen.Hans hat geschrieben: ↑08.07.2025, 07:37Eigentlich macht es das System doch fairer - in der privaten Krankenversicherung zahlt man orientiert an den eigenen Lebensumständen/Risikofaktoren (ein Raucher zahlt also z.B. mehr als ein Nichtraucher).Da die Privaten Krankenkassen mehr Möglichkeiten zur Selektion haben, haben sie tendenziell auch weniger Kosten, als Gesetzliche Krankenkassen. Das macht das System dann (aus meiner Sicht) doppelt "problematisch".
Du hast also folgende Effekte:
1. Die Privaten Krankenkassen entziehen den Gesetzlichen primär die Gutverdiener, also jene, die höhere Beiträge leisten würden
2. Die Privaten Krankenkassen entziehen den Gesetzlichen außerdem noch eher diejenigen Menschen, bei denen weniger Ausgaben für Gesundheit zu erwarten sind.
Anders gesagt, das System sorgt dafür, dass potenzielle Kostentreiber in einem System landen, dem gleichzeitig die leistungsstärkeren Einzahler entzogen werden. Das ist ein Ungleichgewicht zu Ungunsten derer, die an die Gesetzliche Krankenkasse gebunden sind.