

Man sollte hier nicht dem Irrglauben unterliegen, Synchronsprecher würden das Schweinegeld verdienen... Das sind keine Riesensummen. Von daher macht vermutlich der Posten dafür bei einer Big-Budget-Produktion wie Alan Wake keinen so großen Anteil aus...Onkel Donald hat geschrieben:Das ist nicht Christian Brückner (die deutsche Stimme von Robert de Niro wäre mit dem Budget für eine Spielesynchronisation wohl kaum zu bezahlen), sondern...Hirschi hat geschrieben:...ansonsten gibt es noch einen, der die Stimme von Robert de Niro hat, der macht das auch ganz gut.
Das allein heißt ja nichts. Er hat natürlich mit seiner Firma eine Sicherheit im Rücken, die ihm überhaupt erst die Möglichkeit gibt, besonders frei wählen zu können. Diese Möglichkeit haben andere hochqualifizierte Sprecher in Deutschland nicht oder stehen im Gegensatz zu Brückner auch gerne etwas im Licht der Öffentlichkeit (Lehmann). Nur etwas ablehnen zu können, weil man finanziell nicht unbedingt darauf angewiesen ist, ist etwas anderes als für ein gewünschtes Engagement Summen verlangen zu können, die niemand bezahlen will. Und darauf wollte ich hinaus. Die Konkurrenz ist groß und Brückner kann keine Dan-Castellaneta-Gagen verlangen. Es ging lediglich darum, dass auch ein Brückner bezahlbar wäre.Onkel Donald hat geschrieben:Mein letzter Kenntnisstand war der, dass Christian Brückner derzeit der erfolgreichste und teuerste Sprecher Deutschlands sein soll. Dazu würde passen, dass er vergleichsweise selten zu hören ist. Allerdings wählt er wohl seine Rollen recht sorgfältig aus und spricht z. B. nur selten Werbebeiträge.
Weshalb ist das nur auf den ersten Blick stimmig? Es ging darum, dass deutsche Synchronsprecher hierzulande keinen Megastar-Status haben, wie das bei manchen US-Sprechern der Fall ist. Jetzt mal vollkommen unabhängig davon, ob deren Gehälter "angemessen" sind oder nicht, würde ich mir das für Deutschland ähnlich wünschen. Aber da hat sich in den letzten 10 Jahren (mit Hörbuch-Boom und Co.) ja zum Glück einiges getan.Der Vergleich von "The Moment of Silence" mit "Alan Wake" klingt übrigens nur auf den ersten Blick stimmig: Tatsächlich ist es leider so, dass gerade die internationalen Publisher gerne bei der Lokalisierung sparen, während die kleinen deutschen Firmen besonders viel Mühe darauf verwenden. Es gibt eine Menge Blockbuster-Titel, die deutlich schlechter synchronisiert sind als Nischenprodukte wie "The Book of Unwritten Tales" oder die House-of-Tales-Adventures.
Dem Irrglauben hänge ich auch gar nicht nach, aber Brückner ist sicher teurer als der Durchschnitt und in einem (meist knapp bemessenen) Lokalisierungsbudget wahrscheinlich eher nicht drin. Es ist ja leider ein offenes Geheimnis, dass sowohl in der Film- als auch in der Computerspielbranche zunehmend häufiger an der Synchro gespart wird. (Hartmut Neugebauer bspw. hat da unlängst mal irgendwo aus dem Nähkästchen geplaudert und diesen Missstand deutlich beklagt.) Unverständlicherweise sind es gerade die Blockbustertitel, die hier gerne schwächeln - schau dir mal die großen Atari-Titel der letzten Jahre an, da blutet dir das Ohr. Die von Grappa11 gerühmten Stimmen sind ja eigentlich auch alle ausschließlich in deutschen Titeln zu hören.Fightmeyer hat geschrieben:Man sollte hier nicht dem Irrglauben unterliegen, Synchronsprecher würden das Schweinegeld verdienen...
Natürlich kriegt selbst Brückner keine Millionengagen. Aber es gibt auch bei Sprechern ein gewisses Gefälle (irgendwo im Netz schwirrt dazu ein Interview mit Johannes Berentz herum, der anlässlich der Umbesetzung von Fox Mulder im neuesten Akte-X-Film ein paar Zahlen auf den Tisch gelegt hat). Ich weiß nicht, ob Brückner für ein durchschnittliches Lokalisierungsbudget drin ist. Da ist etwas mehr vielleicht schon zuviel. Es kann natürlich auch sein, dass er einfach keine Lust auf Computerspiele hat.Grappa11 hat geschrieben:Es ging lediglich darum, dass auch ein Brückner bezahlbar wäre.
Habe ich doch ausgeführt? Weil komischerweise gerade große Firmen stärker an der Lokalisierung sparen als kleine deutsche Studios. Natürlich könnte ein großerer amerikanischer Hersteller Manfred Lehmann engagieren, das stelle ich nicht in Abrede. Aber normalerweise kriegt den Auftrag eine Agentur, die das Gesamtpaket möglichst günstig abwickelt (Atari hat deutsche Versionen - z. B. "Neverwinter Nights", ganz sicher kein Nischentitel - teilweise sogar im Ausland erstellen lassen, was man den Sprechern leider anhört), während bei deutschen Firmen oft mit mehr Sorgfalt und Einsatz zu Werke gegangen wird. Den Amis ist es im Prinzip wurscht, wer in den lokalisierten Fassungen spricht. Das große Budget von "Alan Wake" gibt nicht zwingend Aufschluss über die finanziellen Mittel für die jeweiligen Landesfassungen. Rockstar hat angeblich an die 100 Millionen Dollar für RDR verbraten und keinen Cent für deutsche Sprachausgabe ausgegeben (bei GTA4 war es dasselbe). Es ist sicher kein Zufall, dass man Manfred Lehmann (meines Wissens nach) bisher nur in deutschen Produktionen gehört hat. Ich erinnere mich an einen Bericht in der PC Games (?) über die Lokalisierung von "Grim Fandango". Da wurde auch gesagt, dass Tommi Pieper eigentlich über dem geplanten Budget lag und nur genommen wurde, weil die Verantwortlichen ihn unbedingt haben wollten.Grappa11 hat geschrieben:Weshalb ist das nur auf den ersten Blick stimmig?...Jedenfalls sollte das nur heißen, dass wenn das dtp-Budget für TMoS Lehmann ermöglicht, dann wäre es für einen Big-Budget-Titel wie Alan Wake wohl auch drin.
Das ist keine Schande, Piedesack klingt fast wie Brückner. Hör dir mal die Hörbeispiele auf der von mir verlinkten Seite an. Es wurde in manchen Tests tatsächlich von Brückner gesprochen, aber die haben das mit ziemlicher Sicherheit nach Gehör behauptet.Hirschi hat geschrieben:Seltsam, ich war mir eigentlich echt sicher, dass das deNiros deutsche Stimme ist, hab das sogar mal in einem Test gelesen... sorry, wenn ich falsches behaupte!
(Bei der Gelegenheit: Kennt jemand eine Seite, in der alle möglichen deutschen Sprecher von Videospielen aufgelistet sind? Ich kenne nur eine von Filmen, Serien usw.)
Entschuldige die späte Antwort, ich habe deinen Beitrag erst heute gelesen. Zu deinem harschen Vorwurf: Ich will mich gar nicht rausreden, dazu sehe ich keine Notwendigkeit. Lesen wir noch mal genau meinen Satz, wie du ihn auch zitiert hast:Grappa11 hat geschrieben:@Onkel Donald: Du brauchst Dich nicht rauszureden. Du hast behauptet, Brückner sei nicht bezahlbar, was etwas vollkommen anderes bedeutet, als dass dessen Gage außerhalb eines bewusst knapp bemessenen Budgets liegt. Das ist vielmehr ein Punkt, den ich eingebracht habe. Hättest Du letzteres behauptet, worüber man zudem nur spekulieren kann, hätte Dir niemand widersprochen.
Vielleicht hätte ich noch das Wort "durchschnittlichen" vor "Budget" zur Verdeutlichung einsetzen sollen, aber auch so sollte doch deutlich sein, dass es um das für die Synchronisation bemessene Budget geht und nicht um das Gesamtpaket? (Übrigens klingt "wäre wohl nicht zu bezahlen" für mich nicht nach definitiver Behauptung, eine solche hätte lauten müssen "ist nicht zu bezahlen".) In erster Linie ging es mir in dem Satz um die Anmerkung, dass nicht Brückner sondern Piedesack in "Alan Wake" zu hören ist, die persönliche Ansicht, die deinen Groll erregt, war lediglich eine knapp formulierte Anmerkung in Klammern....die deutsche Stimme von Robert de Niro wäre mit dem Budget für eine Spielesynchronisation wohl kaum zu bezahlen...
Nicht nur, das stimmt natürlich. Gewisse Verknüpfungen gibt es da aber schon, schon deshalb, weil ein niedriges Budget sich auf den Zeitplan niederschlägt.Grappa11 hat geschrieben:Davon abgesehen hat die Qualität nicht unbedingt etwas mit dem Budget zu tun.
"Heavy Rain" habe ich ganz aktuell gespielt und kann nur sagen, dass die Synchronisation mehr schlecht als recht ist. Ich werde es demnächst auf Englisch versuchen und hoffe auf eine Verbesserung. Gerade Brendel klingt oft völlig aufgesetzt. Einziger Lichtblick war Claudia Urbschat-Mingues, die wie immer einen prima Job gemacht hat.Grappa11 hat geschrieben:Natürlich können Brückner oder Danneberg mehr als ein Brendel, aber in Alan Wake oder Heavy Rain kommen eben keine Laien/Nichtskönner zum Einsatz, wie das in Titeln von Iceberg oder so der Fall ist.
Ein Lehmann hat vor allem eine markantere Stimme. In dem von mir erwähnten Interview sagt Johannes Berenz übrigens genau das aus: Er (der seinen Job absolut gut versteht, daran gibt es keinen Zweifel) verfüge über eine nicht so markante Stimme wie bspw. Benjamin Völz und könne daher nicht dessen Gagen verlangen, bzw. müsse weniger wählerisch sein. Dass die Unterschiede dabei nicht exorbitant sind wie bei Filmschauspielern, stelle ich nicht in Abrede.Grappa11 hat geschrieben:Einen Lehmann engagiert man jedenfalls nicht, weil der es so viel besser kann als andere, sondern weil sein Name sich gut auf der Packung macht. Dass genau das letztlich wenig bringt, haben mittlerweile auch die meisten der Publisher begriffen, die vorher besonders auf große Namen gesetzt haben (wobei die nicht unbedingt extrem viel teurer sein müssen).
ich kann zur zeit gar nicht zocken. muss meine linke hand ruhig stellen und mich mit so nem krambasti007 hat geschrieben:Hat hier eigentlich irgend jemand Alan Wake gespielt und kann seine Meinung kund tun? Liebäugele mit dem Spiel auf der XBox ja schon länger.