Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

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Onkel Donald
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Onkel Donald »

Juuunior hat geschrieben:Vampire the masquerade redemption!
"Vampire - The Masquerade: Redemption" besticht durch eine grandiose Atmosphäre und eine relativ dichte Handlung, ist aber eigentlich mehr ein Actionspiel mit leichten RPG-Elementen.

Ich habe es erst am letzten Wochenende wieder durchgespielt und mich tierisch darüber geärgert, wie sehr doch das tolle Setting unter den andauernden dämlichen Hack'n Slay-Orgien leidet. Das Gameplay besteht eigentlich nur darin, sich durch streng linear aufeinander folgende Räume zu metzeln - man könnte schon beinahe von einem Railshooter sprechen.

Ich mag es aufgrund der genannten Stärken und der mangelnden Konkurrenz auf seinem Sektor immer noch gerne, aber in einer Reihe mit den wirklich guten Rollenspielen (z. B. Das Schwarze Auge, Baldur's Gate, Neverwinter Nights, Star Wars - Knights of the Old Republic, Final Fantasy, Planescape: Torment) hat es wirklich nichts zu suchen.
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Juuunior
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Juuunior »

Da muss ich dir schon Recht geben. Mit der klassischen Art von Rollenspielen hat es nicht viel gemein und verliert zudem in der Neuzeit etwas an Reiz. Trotz allem ein absolut tolles Spiel und vor allem in Englisch der Hammer was die Atmo betrifft.
Bei Rollenspielen tu ich mich aber immer etwas schwer diese zu mögen. DSA 1+2 habe ich auf dem Amiga geliebt. M&M 6 fand ich auch klasse. Gothic 2 (die anderen Teile nicht) war superbst! Aber dieses ganze Hack&Slay sowie AD&D (Baldur, Planescape) lässt mich irgendwie kalt, obwohl ich mich schon oft an Baldur probiert habe, komm irgendwie ni ran.... :( Nun ja, demnächst mal The Whitcher (liegt bei mir schon n Jahr rum) zocken!
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Shard of Truth »

Ich muss zugeben, Vampire - The Masquerade: Redemption ist eines der Spiele, von denen ich nicht das Ende gesehen habe.
Ich fand die Story ganz nett und die Charaktere auch, bis dann diese weibliche Personen (von diesem Untoten-Clan oder so, ich habe das nicht mehr ganz in Erinnerung) dazukam. Die hatte so eine langsame und langatmige und völlig langweilige Stimme, dass ich beim Zuhören regelrecht Krämpfe bekomme habe.
Dann hat auch noch die Handlung in der zweiten Stadt (Wien war das glaube ich) so nachgelassen, dass ich mir die langweiligen Zwischensequenzen einfach nicht mehr antun konnte.

Vielleicht sollte ich es dereinst mal wieder probieren, aber wohl besser mit der englischen Version. :wink:
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Onkel Donald »

Shard of Truth hat geschrieben:Die hatte so eine langsame und langatmige und völlig langweilige Stimme, dass ich beim Zuhören regelrecht Krämpfe bekomme habe.
Serena vom Clan der Kappadozianer klingt in der deutschen Version wirklich so, als sei sie eben aus einem Drogentrip erwacht und noch nicht ganz bei sich. (Vielleicht auch ein Fall von Anämie? ;) )

Die englische Version von "Vampire - The Masquerade: Redemption" würde ich auch gerne mal ausprobieren, aber bisher war ich zu geizig, das Spiel ein zweites Mal zu kaufen. Im Schnitt ist die deutsche Fassung inklusive der Sprecher gar nicht so übel, da hat man in so manchem Adventure späterer Zeit viel, viel Schlechteres gehört (die unsägliche "Still Life"-Synchro z. B.).

Das Gameplay des Nachfolgers war in jedem Fall um Längen besser - schade, dass man hier nur in der Neuzeit spielen durfte und keinen Abstecher ins mittelalterliche Prag machen konnte.
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Shard of Truth »

Ich will dazu jetzt keinen eigenen Thread aufmachen, nur kurz meine Eindrücke von Divinity 2 posten und warum es meiner Meinung nach keine Perle ist, trotz einiger guter Ansätze:

Gut war:
[+] tolle Außenlevels
[+] ein Haufen interessanter und abwechslungsreicher Nebenquests
[+] viele interessante, darunter auch abgedrehte und lustige NPCs
[+] eine Menge Skills, unterschiedliche Waffengattungen und damit ein anspruchsvolles Kampfsystem
[+] ein aufrüstbares Eigenheim

Weniger gut war:
[+/-] keine Auswirkung getroffener moralischer Entscheidungen (hier hat man eine ziemlich radikale Methode gefunden, sich da herumzuwinden)
[+/-] fades Alchemie/Bezauberungssystem, immer nur Schriftrollen und Zutaten sammeln ist eher langweilig
[+/-] Menüführung manchmal eher fraglich, teilweise zu unübersichtlich (Tiefpunkt war für mich der Kreaturbaukasten, wo man sich ewig durchklicken muss, bis man das passende findet)
[+/-] Soundtrack ist mal gut, mal einfach schlecht

Nicht zufriedenstellend war:
[-] eintönige Innenlevels (und davon gibt es eine Menge), aus ca. 3 unterschiedlichen Baukästen zusammengesetzt
[-] gegen Ende verliert das Spiel sehr an Tempo, vor allem durch die 4 Festungen, die man mühselig zerlegen muss und von denen man schon nach der ersten die Lust auf weitere verloren hat
[-] eher schlechte als rechte Hauptstory
[-] Drachengestalt nicht konsequent umgesetzt

Die letzten beiden Punkte mich ich noch kurz näher erläutern ohne groß zu spoilern.
Was die Story angeht (vom Ende reden wir lieber erst gar nicht), da hat mir die Präsentation fast durchgängig nicht gefallen.
Der Böse und auch der "Helfer" tauchen mehrmals im Spiel einfach so am Ort des Geschehens auf, lassen ihren Text ab und verschwinden genauso schnell wieder.
Besonders unglaubwürdig ist das beim Bösewicht. Der taucht einfach mehrmals auf, beschwert sich über die Fortschritte des Helden und lässt jedes Mal stärkere Gegner zurück, die man besiegen muss.
Aber warum legt er nicht mal selbst Hand an, wenn er schon da ist? Immerhin wird er zum Ende immer ungehaltener, das ist einfach total unlogisch.
Durch den letztendlichen Ausgang des Abenteuers wird das natürlich relativiert, aber immerhin hatte er auch keine Ahnung und deshalb ist dieses Auf- und Abtreten mehr als unangemessen und frustrierend.

Die Drachengestalt ist eine nette Idee und es macht auch Spaß den Drachen zu steuern, nur ergibt es keinen Sinn, warum man als Drache keine Bodentruppen angreifen darf.
Das ist doch der Spaß daran, wehrlose Gegner einfach wegzubrutzeln. Der Drache darf zwar riesige Gebäude und fliegende Gegner plattmachen, die menschliche Form dagegen nur das Fußvolk.
Konsequenter wäre es gewesen, mit der Drachengestalt neue Gegner einzuführen, die ruhig mal größer werden und dann nur mit Drachen geschafft werden können und die alten Gegner für die Höhlen, Städte und unter Drachenschilden verborgenen Gebieten aufzusparen.
Dadurch bleibt Drakan immer noch unangefochten das beste Drachenspiel, dass ich kenne, denn das macht in dieser Hinsicht alles richtig.

Mein Fazit daher: Divinity 2 ist ein Spiel mit frischen Ansätzen und neuen Ideen, dass am Anfang auch viel Spaß macht. Zum Ende zieht es sich zu sehr in die Länge und die Designschwächen nerven mittlerweile. Außerdem ist das Ende mehr als unbefriedigend.
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Onkel Donald »

So, in froher Erwartung meiner hoffentlich morgen eintrudelnden "Risen CE" möchte ich das Augenmerk der rollenspielenden Adventure-Gemeinde mal eben auf den jüngsten Streich des deutschen Entwicklerstudios Piranha Bytes richten.

Schon erste Erfahrungswerte vorhanden?

@ schreibende Scherbe: Du gibst da im Wesentlichen auch meine Meinung zu "Divinity 2" wieder, allerdings hast du dir deutlich mehr Mühe gegeben - sehr schön ausgeführt und gut auf den Punkt gebracht. (Die vielen Kreuzchen sind wohl eine Folgeerscheinung der zurückliegenden Bundestagswahl, wie? :lol: )

Überdies wäre ein Thread "Spiele, die bis zum Ende hin überzeugen könnten" vielleicht nicht uninteressant - das Problem mit der abflachenden Spannungskurve kann man ja heutzutage vielen Titeln vorwerfen. Früher war das nicht so ausgeprägt - Serien wie Ultima, Lands of Lore oder Final Fantasy hatten sich ihrerzeit eigentlich bis zum Finale hin immer mehr gesteigert und konnten in der Regel immer mit befriedigenden, wenn auch häufig kurzen Abschlusssequenzen aufwarten.
Zuletzt geändert von Onkel Donald am 01.10.2009, 16:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von elevar »

Onkel Donald hat geschrieben:So, in froher Erwartung meiner hoffentlich morgen eintrudelnden "Risen CE" möchte ich das Augenmerk der rollenspielenden Adventure-Gemeinde mal eben auf den jüngsten Streich des deutschen Entwicklerstudios Piranha Bytes richten
Wie ich irgendwo hier im Thread schon mal erwähnt hab, bin ich nur äußerst selten im Rollenspielgenre unterwegs. Ich fand aber Gothic 1 und 2 beide ziemlich gut, da die Illusion von echtem Erleben gut rüber kam, einer recht dichten Atmosphäre geschuldet. Auf Gothic 3 hab ich mich dann ewig gefreut, fands aber blöd, weil eben diese Atmosphäre irgendwie in der riesigen Spielwelt unterging. Von daher täts mich durchaus interessieren, ob Risen in dieser Hinsicht an den 2. Teil der Gothic-Reihe anknüpfen kann.
Also, liebe Ente, erbitte Statusreport. Over.
Well, it all started on Scabb Island. Some of my admiring fans had pressured me into telling my LeChuck evaporating story once again...
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Onkel Donald »

elevar hat geschrieben:Von daher täts mich durchaus interessieren, ob Risen in dieser Hinsicht an den 2. Teil der Gothic-Reihe anknüpfen kann.
Da die "Gothic"-Reihe vollständig an mir vorübergegangen ist, werde ich dazu leider nicht viel Erhellendes beisteuern können - im "World of Risen"-Forum herrscht allerdings weitreichender Konsens, dass es sich bei "Risen" um eine Art Remake von "Gothic 2" handelt.

Wenn ich mein erstes Wochenende mit "Risen" hinter mir habe, sage ich aber sicher noch ein paar Takte dazu. Generell ist mir die Atmosphäre auch immer sehr wichtig, dafür darf die Welt dann ruhig auch ein bisschen kleiner ausfallen.
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Shard of Truth »

Risen steht auf jeden Fall auch noch auf meiner Wunschliste, trotz der Gothic 3 Enttäuschung.

Gothic 1 ist für mich eines der besten deutschen Rollenspiele, was Atmosphäre, Charaktere und Story angeht. Teil 2 schiffte da leider in seichtere Gewässer und kam mit einer typischen Auserwählten-Geschichte daher, Teil 3 konnte deshalb letztendlich nur auf Grund laufen.

Ich mag übrigens Farben und Kreuze auch jenseits der Wahl. :D
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Onkel Donald »

Wie bereits angedroht, kommt hier mein kurzes Fazit zu „Risen“. (Für eine ausführliche Analyse mit vielen bunten Pro- und Contra-Kreuzchen ist dann wieder Shard of Truth zuständig. ;) )

„Risen“ hat mir – der keinen „Gothic“-Teil je gespielt hat – gefallen. Es ist kein Überflieger und spielt nicht in derselben Liga wie die Schwergewichte aus dem Hause Bioware, aber es ist liebevoll gemacht und weiß in vielen Teilbereichen zu überzeugen.

Das gilt vor allem für die wunderschöne Landschaft der Vulkaninsel, die mit stimmungsvollen Tag- und Nachtwechseln und einer üppigen Vegetation zu langem Verweilen und ausgedehnten Erkundungsgängen einlädt.
In den Dungeons fällt die Grafik ein wenig ab, da sich die einzelnen Gewölbe doch sehr ähnlich sehen – was aber erzählerisch ausreichend durch denselben baulichen Ursprung begründet wird.
Völlig veraltet präsentieren sich die wenigen Charaktermodelle. Animation und Detailgrad lassen mehr als zu wünschen übrig, außerdem verfügt jede durchschnittliche Kinderzimmergarnitur von LEGO- oder Playmobil-Männchen über mehr Gesichter-Vielfalt als die Figurenriege in „Risen“.

Die musikalische Untermalung ist überwiegend gelungen, lässt aber den einen oder anderen leitmotivischen Ohrwurm vermissen. Gleiches gilt für die Synchronisation: Durchweg professionelle Sprecher, aber wenig einprägsame Stimmen und auffallend häufige Mehrfachbesetzungen ergeben ein durchwachsenes Gesamtbild. Unbestrittener Höhepunkt der Vertonung ist natürlich Thomas Fritsch als Inquisitor Mendoza – der Mann ist in seinem Job einfach gnadenlos gut.

Völlig vergeigt wurde leider die Inszenierung der Handlung und der Quests. Ist die Grundidee noch halbwegs überzeugend, verkümmert der hoffnungsvolle Handlungsspross leider mangels inszenatorischer Pflege zu einem dürren Sträuchlein, dem auch die fast immer aufgesetzt wirkenden und selten in die Story integrierten Nebenaufgaben keinen neuen Impuls geben können. Dazu kommt die immer stärker werdende Linearität im Spielaufbau: Hat man in den ersten beiden Kapiteln noch eine wunderbar offene, aber trotzdem immer überschaubare Welt mit vielen verschiedenen Möglichkeiten, geht es in Kapitel Drei und Vier nur noch darum, möglichst alle auftauchenden Feinde zu eliminieren, den jeweils gesuchten wichtigen Gegenstand von der letzten Leiche zu fleddern und diesen gegen Erfahrungspunkte beim Auftraggeber abzuliefern. Ab diesem Zeitpunkt erscheint „Risen“ mehr wie ein ARPG.

Unter dem Strich bleibt für mich ein solides, schönes Rollenspiel, das ich sicher bei Gelegenheit noch einmal als Angehöriger einer anderen Fraktion durchspielen werde (drei stehen insgesamt zur Auswahl), das Zeug zum Klassiker hat es meines Erachtens eher nicht.
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Shard of Truth »

Hmm, das liest sich ja verhalten, die Luft geht in den Gothic Spielen ja regelmäßig zum Ende aus (Gothic 3 wurde komplett ohne ausgeliefert), deswegen wäre das für mich nicht das größte Problem.

Gibt es denn abseits der Wege außer den besagten Ruinen genug zu entdecken (Höhlen, verlassene Häuser, Monsterbehausungen mit gereiztem Bewohner etc.)?
Das hat mir nämlich an den Gothic Spielen immer den meisten Spaß gemacht.
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Onkel Donald »

Shard of Truth hat geschrieben:Hmm, das liest sich ja verhalten...
Das ist ja nur meine Meinung, im "World of Risen"-Forum finden sich auch durchweg begeisterte Reaktionen (sowie das andere Extrem, das von einer völligen Enttäuschung spricht). Mein Schwerpunkt liegt auf einer gut erzählten Geschichte und ansprechend gezeichneten Charakteren - ich spiele grundsätzlich also lieber KotOR als Oblivion. Du kannst das ganz anders empfinden.
Shard of Truth hat geschrieben:Gibt es denn abseits der Wege außer den besagten Ruinen genug zu entdecken (Höhlen, verlassene Häuser, Monsterbehausungen mit gereiztem Bewohner etc.)?
Diese Frage würde ich zumindest für die ersten beiden Kapitel vorsichtig bejahen wollen. Da gibt es schon eine stattliche Anzahl an Nebenquests zu lösen und in der Hafenstadt wartet auch das eine oder andere leere Haus zum Durchstöbern. Das Talent "Schlösserknacken" ist hier Pflicht, sonst steht der Held mit langem Gesicht vor den vielen Schatztruhen. Pflanzen gibt es allerorten zu sammeln, die du bei entsprechender Kenntnis von Alchemie zu Tränken verarbeiten kannst. Höhlen ohne Bezug zur Haupthandlung (wie sie bspw. "Die Schicksalsklinge" oder "Oblivion" zuhauf geboten haben), sind mir kaum aufgefallen. Alles in allem bleibt die Welt mit ihren Möglichkeiten aber überschaubar, und immer wieder wird man auch über einen längeren Zeitraum an einen bestimmten Ort gebunden, was die Entdeckermöglichkeiten natürlich stark einschränkt.

Es gibt mittlerweile eine Demo zum Download, vielleicht wäre die ja interessant für dich?
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Shard of Truth »

Die Demo habe ich schon gespielt und bin der (grässlich anzusehenden) Frau durch das Tutorial gefolgt.
Alles in allem ist das Spiel dann für mich wohl doch eher ein Budget-Titel, obwohl das Spiel ja diesmal im Gegensatz zu seinen Quasi-Vorgängern fast vollständig bugfrei ist.
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Onkel Donald »

Shard of Truth hat geschrieben:Die Demo habe ich schon gespielt und bin der (grässlich anzusehenden) Frau durch das Tutorial gefolgt.
Gratuliere! Dann hast du mehr oder weniger auch schon alle anderen Frauen des Spiels kennengelernt (die unterscheiden sich nämlich wenn überhaupt nur marginal).

Ich würde es derzeit aber in etwa auf Augenhöhe mit dem vergleichbar aktuellen Divinity II sehen - Letzteres hat mir zwar inhaltlich einen Tick besser gefallen, musste aber einen kräftigen Punktabzug wegen der furchtbaren Performance hinnehmen, während Risen sehr gut und stabil mit allen Details lief. In Sachen Vertonung, Charakteranimation und Questgestaltung liegt der Drachenritter allerdings wieder deutlich vorne.

Apropos: Du hast doch Divinity II auch durchgespielt - wie war das denn bei dir mit der Grafik? Bei mir ruckelte das sogar auf relativ niedrigen Auflösungen teilweise erbärmlich, obwohl Fraps steif und fest behauptete ich hätte über 40 fps.

Insgesamt würde ich mich im direkten Vergleich wohl trotzdem für Divinity II entscheiden - zumindest, wenn dessen technischen Mängel gepatcht werden.

Ansonsten warten wir doch einfach gemeinsam auf Dragon Age - das wird sowieso der RPG-Abräumer des Jahres... *lechz* :mrgreen:
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Re: Ein Blick über den Tellerrand - Rollenspielperlen

Beitrag von Shard of Truth »

Bei mir lief Divinity II eigentlich ziemlich flüssig (ohne irgendwelche Einbrüche) auf mittlerer Auflösung und Details.
Im offiziellen Forum habe ich dagegen aber auch schon öfter von solchen unerklärlichen Rucklern gelesen, vielleicht liegt das gar nicht an der Grafikkarte.

Auf Dragon Age freue ich mich auch schon. Trotzdem habe ich so das Gefühl, dass es doch teilweise stark in Klischees versumpfen könnte.
Vor allem die Auswahl der Rassen könnte ja gar nicht generischer sein, da hätte ich mir für Biowars erste "eigene" Spielwelt schon etwas mehr Abwechslung gewünscht.

Aber die Vorfreude ist über die Zweifel natürlich erhaben und wenn man das lächerliche Blutspritzen auch abschalten kann, ist alles in Butter. :D
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