Mein Corona

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westernstar
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Re: Mein Corona

Beitrag von westernstar »

Fightmeyer hat geschrieben: 06.08.2021, 22:52 Also ich persönlich habe nicht den Eindruck, dass in Deutschland keine öffentliche Diskussion stattfindet. Im Gegenteil. In diversen Sendungen im ÖR tauchen immer wieder Vertreter beider Seiten auf und verschaffen sich Gehör und auch in der Berichterstattung höre und lese ich auch immer von beiden Seiten. Dass dann am Ende die Regierung oftmals für Maßnahmen entscheidet und gegen Lockerungen kann ich auch nicht sehen. Nachdem im letzten Jahr ja teilweise gar nicht auf die Experten gehört wurde, nehme ich das aktuell eher so war, dass die "Entscheider" aktuell wirklich abwägen und aktuell finde ich mich persönlich eigentlich ganz gut "versorgt". Ich glaube es gibt hier eher eine gefühlte Wahrnehmung - je nachdem, wie stark man sich persönlich von den diversen Maßnahmen eingeschränkt fühlt.
Sehe ich auch so, mir persönlich wurde höchstens schon wieder zu schnell gelockert.

Und wie Uncoolman bereits schrieb:
Uncoolman hat geschrieben: 27.07.2021, 20:06 Man hat nicht die Wahl zwischen Impfen und Nicht-Impfen, sondern zwischen Impfen und Corona, wenn man nicht sein Leben lang Maske tragen möchte und Abstand zu allen Menschen hält. Wir sind Versuchskaninchen des Virus, und das hat wahrlich kein Mitleid.
Ansonsten ist mir egal, ob sich jemand Impfen lässt, so lange sich jeder an die Regeln hält. Mittwoch kriege ich endlich meine zweite Impfung und dann werde ich mich zumindest sicherer fühlen.
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Bratwurstschnecke
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Re: Mein Corona

Beitrag von Bratwurstschnecke »

@ westernstar Freut mich, dass du dann auch bald durchgeimpft bist. :)

Ich kann echt nur von Glück reden, dass ich meine zweite Impfung Anfang Juni bekommen habe. Mein Vater ist Mitte Juni notfallmäßig ins Krankenhaus gekommen und befindet sich jetzt seit ein paar Wochen in Reha. Ohne durchgeimpft zu sein, hätte ich jedesmal einen offiziellen Test machen müssen, bevor ich zu ihm gedurft hätte. Das wäre ein immenser zusätzlicher Aufwand gewesen, der mir so erspart worden ist.
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Loma
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Re: Mein Corona

Beitrag von Loma »

Also ich war ja nie der "Impfung-Juhu!"-Typ, weil eine gewisse Skepsis zur Ausgereiftheit durchaus vorhanden war (und ist).
Aber in Zeiten von Delta in Kombination mit nicht mehr vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen (dass hierzulande ein etwaiger Abstand überhaupt kein Thema mehr ist, finde ich mehr als erschreckend) bin ich mittlerweile schon froh, geimpft zu sein. Man fühlt sich dadurch in Situationen, in denen man sich den Menschen nicht entziehen kann (z.B. super volle Öffis) zumindest ein kleines Stück sicherer.

Was mich aber betrübt, ist diese zunehmende Gesellschaftsspaltung Geimpfte vs. Ungeimpfte, die teils politisch ja fast gefördert wird...
Es gibt Personen, die gute Gründe haben, sich nicht impfen zu lassen oder schlicht nicht geimpft werden können.
Andere Gründe sind freilich weniger gut, aber als geimpfte Person, bin ich persönlich eigentlich trotzdem bereit, Maßnahmen mitzutragen, um Ungeimpfte weiterhin zu schützen (einen Lockdown nur für Ungeimpfte fände ich beispielsweise inakzeptabel). Das hat natürlich vielleicht auch damit zu tun, dass ich Corona wirklich gar nicht bekommen mag (v.a. wegen Long Covid usw.), aber im Sinne einer gewissen Solidarität müsste uns ein solches Füreinander als Gesellchaft doch letztlich erstrebenswert erscheinen. Auf diese Weise, kombiniert mit beharrlicher vernünftiger Argumentation, holt man dann idealerweise auch noch einige Zweifler*innen ins Boot.

Und ja, ich weiß, das war jetzt das naive Wort zum Sonntag. ;)
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Uncoolman
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Re: Mein Corona

Beitrag von Uncoolman »

Es betrübt mich, dass Covid zum Anlass genommen wird, über Befindlichkeiten zu labern. Eigentlich sollte es so sein, dass ALLE dieses Scheiß-Virus so schnell wie möglich weghaben wollen. Ich vermisse diese "Mondflug"-Euphorie, wo alle an einem Strang zogen und vereint EIN Ziel hatten. Statt dessen schleppt sich alles endlos hin, und vermutlich kriegen wir im Winter den nächsten Lockdown, weil wir gerade alles verschlafen. Die Leute sollten auf die Impfung so heiß sein und dazu anstehen, wie auf ein neues Smartphone.
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Simon
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Re: Mein Corona

Beitrag von Simon »

Finde das in der Summe gerade gute Beiträge, die mich nachdenklich stimmen. Ich finde es ok, wenn Geimpfte gewisse Vorteile haben (und kann auch nicht ganz die Beweggründe derer nachvollziehen, die sich zum einen über die Einschränkungen durch die Corona-Gegenmaßnahmen beschweren, zum anderen aber eine Impfung strikt ablehnen - gerade das scheint doch momentan das einzige Mittel zu sein, das wir haben, um sinnvoll zu lockern), möchte aber keine harte Zwei-Klassen-Gesellschaft, dadurch verhärtet man die Fronten leicht. Ich bin auch dagegen, Tests kostenpflichtig zu machen, da weniger Tests (was automatisch das Resultat wäre) doch nur das unbewusste Verbreiten des Virus fördern.

Erschreckend finde ich die gesamte Spaltung der Gesellschaft. Das ist ja ein Prozess, der schon länger vor sich geht, aber jetzt zu Corona (von einigen ganz bewusst) angeheizt wird.

Ich erinnere mich noch, vor ein paar Jahren hier im Forum geschrieben zu haben, dass ich finde, dass es uns so gut wie nie geht und wir uns dessen mal bewusst werden und dankbar sein sollten. Seit dem hat sich so schnell so vieles so stark verändert... Verrückte Machthaber in vielen Ländern, immer extremere Naturereignisse, jetzt auch noch eine Pandemie... Gerade jetzt bräuchte es vernünftige, starke, vereinende Persönlichkeiten, vor allem in der Politik, nur sehe ich da kaum was...
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Hexenjohanna
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Re: Mein Corona

Beitrag von Hexenjohanna »

Eigentlich hatte ich hier heute jemand versprochen, mich nicht mehr triggern zu lassen, jedoch ... :oops:

Bitte denkt immer daran, dass die Mitbürger, die sich nicht impfen lassen wollen (was ihr Recht nach dem geltenden Grundgesetz ist), auch bislang selbst freiwillig und/oder unfreiwillig solidarisch mit den impfwilligen Menschen waren. Das diese sich nun bald jahrelang an Maskenpflicht und Abstandsregeln etc. freiwillig hielten oder dazu genötigt wurden. Also alles mitmachten, sich einschränken ließen, obwohl es nicht ihren Vorstellungen der Umgangsweise mit dem Virus entsprach. Die die Impfquantitäten, Lockdown-Folgen mitfinanzierten und auch noch künftig die x-ten Folgeimpfungen (vermutlich bis zum ultimativen Ende des solidarischen Gesundheitssystems) ohne eigene Partizipation, mitbezahlen müssen.

Denkt bitte daran, wenn ihr bezüglich der Test-Bezahlung etwa unsolidarisch mit ihnen werden möchtet.

Für mich Ungeimpfte persönlich wurde übrigens euer Krankenkassenbeitrag oder Lebensrisiko noch nie angezapft. Ich bezahlte bislang alles selbst, inklusive eines (negativen) Labortests auf Antikörper für 23,- Euro. Ich gehe jetzt nicht mehr in die City, gehe nicht mehr auf Veranstaltungen oder fahre in den Urlaub, kutschiere also keine Corona-Mutanten von A nach B über C.
Kommt eine kostenpflichtige Test-Pflicht, werde ich auch weiterhin dem Einzelhandel fernbleiben bzw. fernerhin online kaufen, weil es mir dann aufgezwungen wurde.

Geimpfte stecken Ungeimpfte genauso an, wie umgekehrt. Allerdings merken Geimpfte oft gar nicht, dass sie gerade Überträger sind. Geimpfte sind oft stolz, dass sie es sind. Jedoch, angeblich besser geschützt gegen einen schweren Verlauf, hadern sie immer weiter und fühlen sich gar nicht sicherer, obwohl es keinerlei Übersterblichkeit gibt*. Die "Vulnerablen" (erinnert sich noch jemand an den schönen Begriff?) werden demnächst wohl schon das dritte Mal geimpft. Ungeimpfte gehen ein Risiko auf eine Infektion willentlich ein. Kinder und Jugendliche haben offiziell ja quasi gar kein Risiko, können das Risiko jedoch an [?] übertragen.

Wer ist bloß Mrs. oder Mr. [?] In einem Rätselforum die neue Quest.

ps:
"Long Covid" könnte ursächlich eine Long-Lockdown-Ursache in Form von hierdurch bedingten seelischen Erkrankungen haben. Diese verursachen bekanntlich auch körperliche Symptome.
pss:
Ich diskutiere übrigens mit niemand mehr von 'dümmlichen Sprech', wo beleidigende Ausdrücke wie "Schwurbler" oder nahedrücken an eine politische Ecke etc. ausschliesslich dazu benutzt werden, jemandes Gedanken substanzlos zu diffamieren.

*https://www.destatis.de/DE/Themen/Quers ... aelle.html (Statistisches Bundesamt)

Meine konstruktive Idee wäre übrigens ein datenschutzsensibler, kostenloser Antikörper-Test beim Hausarzt, ob man zur genesenen Gruppe gehört. Das würde imho viele Impfgegner ansprechen und viele Impfungen überflüssig machen bzw. die Lage versachlichen. Fragt euch, warum bislang auf diese Idee im Gesundheits-Ministerium noch niemand kam. O:)
Das phyzern die Spatzen vermutlich vom "Dom".
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Uncoolman
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Re: Mein Corona

Beitrag von Uncoolman »

Dass weniger Leute sterben, liegt daran, dass die „Vulnerablen“ zum größten Teil geimpft sind und die jüngeren, insbesondere Kinder, die Krankheit unmerklich oder nur abgeschwächt bekommen. Übertragen können sie das Virus auch, natürlich, jedoch ist die Viruslast Geimpfter geringer. Kein Geimpfter wurde bislang als „Super-Sprüher“ erkannt, also ist die Pandemie-Gefahr bei Geimpften eindeutig weniger. Ob das bei Kindern auch so ist, hat man in eineinhalb Jahren Pandemie noch immer nicht rausgekriegt - was ich als schlimmes Versäumnis betrachte. Es ist immerhin positiv, dass die Intensivstationen leerer werden. Das muss aber im Winter nicht so bleiben.

Ich rede von Befindlichkeiten anstatt von geeintem Handeln, weil ich natürlich jedem das Grundrecht einräume, sich nicht impfen lassen zu wollen. das ist aber deren „Befindlichkeit“, also sozusagen „mimimi“ (wenn es keine medizinischen Gründe dagegen gibt). In Krisenzeiten sollten alle zusammenhalten, alle mitanpacken und jeder gewisse unliebsamen Einschränkungen hinnehmen müssen. Man verlangt auch von Arbeitnehmern, dass sie in schlechten Zeiten auf Lohn verzichten und Forderungen zurückstellen. Aber wie lange ist das fair..? Es gibt ja noch andere Versäumnisse (die Gesundheitsämter arbeiten immer noch mit Papier und Fax), die Schulen haben immer noch kaputte Fenster und Tests bei Reiserückkehrern werden einfach verpennt. Da ist es kein Wunder, wenn uns die Pandemie in den nächsten Monaten wieder eine Klatsche verpasst.
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westernstar
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Re: Mein Corona

Beitrag von westernstar »

"Long Covid" gab es mit den Symptomen im Prinzip auch vorher schon. CFS gibt es zum Beispiel schon lange, hat bisher nur kaum einen interessiert und es wurde nur wenig geforscht. Die Leute konnten nicht mehr am normalen Leben teilnehmen und sind dann halt still "verschwunden". POTS taucht offensichtlich im Zusammenhang mit Corona auch oft auf, zumindest wird eine entsprechende Gruppe gerade von Leuten gesprengt. Gibt es ebenfalls schon lange und kannte nur kaum jemand. Mir wurde dazu im Krankenhaus ein Flyer in die Hand gedrückt, nach dem Motto: "Das haben Sie, kommen Sie damit nun klar, schönes Leben noch". Ich hatte noch nie davon gehört. Es handelt sich um Störungen des autonomen Nervensystems, oft ausgelöst durch Infekte oder Autoimmunerkrankungen. Das ist bereits erwiesen, mit der Psyche hat das überhaupt nichts zu tun. Demnach passt Corona als Auslöser aber sehr gut da rein.

Dass wir alle für Maßnahmen zahlen ist für mich kein Argument. Ich zahle ja auch, wenn sich ein Alkoholiker die Leber zerschießt etc. so ist das eben bei uns. Bei den Tests war ich sowieso der Meinung, dass sich auch Geimpfte und Genesene weiter testen lassen sollten. Allerdings sind die Tests ja trotzdem sehr ungenau (6 von 10 Infizierten werden positiv angezeigt). Für kostenlose Antikörper-Tests wäre ich auch zu haben, aber so richtig weiß man ja auch nicht, wie die ausfallen müssten.

Spannend fand ich eine Story, die mir zum Thema Quarantäne erzählt wurde. Eine Ärztin hatte im Supermarkt eine Patientin entdeckt, von der sie wusste, dass sie positiv ist. Daraufhin wurde ausgerufen, dass sich eine positive Person in dem Laden befindet, die sich bitte melden soll. Es haben sich 8 Leute gemeldet...
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Re: Mein Corona

Beitrag von Uncoolman »

Langzeitfolgen nach Impfungen sind mir nicht bekannt oder extrem selten. Ich gehe davon aus, dass sie viel seltener sind als nach einer Corona-Erkrankung. Ja, es gab diese Horrormeldungen von Venenthrombosen und Herzerkrankungen - aber wie wenig ist das doch im Vergleich zu einer bloß mittelschweren Corona-Infektion?

Dass man als „Positiver“ sozusagen frei rumläuft, hängt mit dem Glauben zusammen, dass Masken, Abstand und Händewaschen eine Infektion verhindern (bei sich und anderen). Deshalb kann man keinen Vorwurf machen - es ist einfach nie wirklich gut kommuniziert worden. Denn andernfalls dürfte niemand mit Maske je in den ÖPNV steigen oder einkaufen, weil die Gefahr immer noch präsent bleibt. Das lässt sich nicht durchführen. Unter diesen Umständen wäre normales Leben nämlich nicht möglich und ein „Lockdown“ müsste zwei Jahre dauern.
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Re: Mein Corona

Beitrag von Hexenjohanna »

Uncoolman hat geschrieben: 09.08.2021, 00:25 Langzeitfolgen nach Impfungen sind mir nicht bekannt oder extrem selten. Ich gehe davon aus, dass sie viel seltener sind als nach einer Corona-Erkrankung. Ja, es gab diese Horrormeldungen von Venenthrombosen und Herzerkrankungen - aber wie wenig ist das doch im Vergleich zu einer bloß mittelschweren Corona-Infektion?[...]


Wir wissen allgemein wenig, weil uns Informationen einseitig vermittelt werden. Überall werden Süppchen nach eigener Interessenslage gekocht. Von mir übrigens nicht, im Gegenteil, ich habe persönlich nur Nachteile, mich nicht so "konform" zu verhalten.

Hier plädiert beispielsweise jemand, der statistisch gesehen als "Meinungsführer" gewertet würde, für einen nachdenkenswerten Gedanken:
https://www.welt.de/vermischtes/article ... pften.html
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Re: Mein Corona

Beitrag von Uncoolman »

Das ist alles ohne Zweifel richtig. Jedes Flugzeug kann mal abstürzen, dennoch fliegen Millionen täglich.

Bei der Wahl, ob ich mir mRNA eines toten Proteins spritzen lasse, oder Viren in meine Lunge eindringen lasse, die mRNA für komplette, vermehrungsfähige Viren produzieren, entscheide ich mich für ersteres. Wer sich medizinisch begründet nicht impfen lassen kann, darf medizinisch auch kein Corona kriegen - ganz simpel. Denn denjenigen würde es besonders krass erwischen.

Und wenn genauso viele Menschen an Impfungen gestorben sind wie an Corona, kann man darüber nachdenken, ob eine Impfung gefährlich ist. Vorher nicht.

Wir haben einfach keine Wahl. Viele Menschen, die NACH einer Impfung gestorben sind, waren alt. Es ist nun mal so, dass nie mit Sicherheit eine Kausalität hergestellt werden kann. Dazu müsste man alle Toten obduzieren und die Gemeinsamkeiten zwischen Covid-Symptomen und Impfungssymptomen diagnostizieren. Und nebenbei bei ALLEN sämtliche anderen Gründe ausschließen.

Dann darf man auch argumentieren, dass jemand es ablehnt, seine Verwandten obduzieren zu lassen - das wäre nämlich auch Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Wie gesagt, ich finde es müßig, darüber zu debattieren, weil es am Problem vorbeigeht. Wir haben ein Scheiß-Virus, das bekämpft werden muss - so schnell es geht und mit ALLEN Mitteln, die wir zur Verfügung haben.

Wenn der Wald brennt, kann ich auch über die Feuerwehrleute jammern, die durch meine Geranien laufen.
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Re: Mein Corona

Beitrag von westernstar »

Uncoolman hat geschrieben: 09.08.2021, 00:25Dass man als „Positiver“ sozusagen frei rumläuft, hängt mit dem Glauben zusammen, dass Masken, Abstand und Händewaschen eine Infektion verhindern (bei sich und anderen). Deshalb kann man keinen Vorwurf machen - es ist einfach nie wirklich gut kommuniziert worden. Denn andernfalls dürfte niemand mit Maske je in den ÖPNV steigen oder einkaufen, weil die Gefahr immer noch präsent bleibt. Das lässt sich nicht durchführen. Unter diesen Umständen wäre normales Leben nämlich nicht möglich und ein „Lockdown“ müsste zwei Jahre dauern.
Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht?! Wenn ich gerade positiv auf Corona getestet wurde, dann bleibe ich zu Hause und laufe nicht durch Supermärkte, was auch so kommuniziert wird. Weiß nicht, wo man das nicht verstehen kann. Dann bräuchte ich die Tests ja überhaupt nicht, wenn sich im Anschluss trotzdem alle frei bewegen.
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Re: Mein Corona

Beitrag von Uncoolman »

Wenn man glaubt, dass Masken, Abstand und Händewaschen vor Covid schützen, ist es egal, ob man positiv oder negativ ist. Denn andernfalls bräuchte man Masken, Abstand und Händewaschen ja nicht. Man wiegt sich also in Sicherheit. Schließlich sind unter den Maskenträgern in Supermarkt und U-Bahn auch unerkannt positive, von denen man bei Einhaltung der Regeln nicht angesteckt wird. So wird es kommuniziert.

Sobald man also festlegt, dass Positive zuhause bleiben müssen, gibt man zu, dass Masken, Abstand und Händewaschen nicht helfen. Entweder die Maßnahmen wirken - dann sollten sie auch Positive abschirmen -, oder sie helfen nicht - dann wären sie im Grunde nutzlos.

Und nebenbei: wir haben keinen staatlichen Essenbringdienst wie in China, jeder muss also auch selber einkaufen. Natürlich gibt es Selbsthilfegruppen - solange aber nicht dafür gesorgt wird, dass Menschen in Quarantäne nicht verhungern oder eine Lohnfortzahlung kriegen, wird auch eingekauft oder sogar zur Arbeit gegangen. Das ist ja der Grund, weshalb Quarantäne nicht überprüft werden kann. Und wenn Papa oder Mama positiv sind, müsste ohnehin die ganze Familie zuhause bleiben. Bei positivem Befund eines Familienmitgliedes müsste jeder jeden Tag getestet werden - und selbst dafür muss man in ein Testzentrum fahren (das in der Regel nur einmal wöchentlich kostenlosen Test anbietet). Ich z.B. muss dafür den ÖPNV nutzen, was im Grunde schon absurd ist.
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Re: Mein Corona

Beitrag von Kikimora »

Ich finde, das ist zu schwarz-weiß gedacht. Auch wenn ich mit gewissen Maßnahmen ein Risiko nur vermindern, aber nie um 100% reduzieren kann, ist doch schon etwas erreicht.

Und nun, ich kenne durchaus Leute, die (auch wenn sie sich nicht in Quarantäne befinden, sondern weil sie einer Risikogruppe angehören) ihr Essen nur noch bestellen (da gab es ja schon vor Corona entsprechende Lieferdienste von Supermärkten oder Bauernhöfen mit beispielsweise frischem Gemüse zum selbst kochen, neben den Fertigessen und Konserven ...) und nicht mehr in den Supermarkt gehen. Ob man sich das aber finanziell leisten kann, ist natürlich eine andere Frage.
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Re: Mein Corona

Beitrag von Uncoolman »

Schwarz-Weiß-Denken ist leider normal. Natürlich hast du recht, aber sehen das 80% der Bundesbürger auch so? Wie differenziert das alles ist, erkennen doch nur wenige. Für mich ist unklare und missverständliche Kommunikation in dieser Pandemie ein Hauptgrund dafür, dass alles so lange dauert.

An unserem ÖPNV steht z.B.: "Bitte tragen Sie einen Mund-Nasenschutz oder ein Tuch vor dem Gesicht" (wörtlich weiß ich es nicht mehr, weil ich es nur bei Vorbeifahrt gelesen hatte). Ich meine mich zu erinnern, dass diese Aufweichung letztes Jahr nicht da stand. Vermutlich hat der Betreiber frustriert bemerkt und eingesehen, dass zuviele Menschen ohne Maske fahren, ist mit Verwarnungen nicht hinterhergekommen und hat schnell diese Gummiregel erfunden. Ja, was soll das? Darf ich mir jetzt eine Tüte über den Kopf stülpen? Solche Fehler reißen alles wieder ein.

Letztes Jahr war der Boom der Maskennäher, weil man gesagt hat, eine Stoffmaske helfe ebensogut wie eine medizinische (ich glaube das auch). Dann wurde das gekippt und nur noch Papiermasken waren erlaubt (die nach 2 Minuten Regen unbrauchbar sind). Inzwischen verlangt man ausschließlich FFP2-Masken - die OP-Masken sind vielerorts aus dem Rennen. Und jetzt ist Stoff wieder erlaubt??

Kekulé bezeichnet das als nachlassende "Compliance". Irgendwann gibt man auf, das alles verstehen zu wollen. Und genau deshalb ist zügiges, energisches Durchgreifen am Anfang so wichtig. Die Pandemie dauert zu lange, und die Kräfte lassen nach. Hochleistungen kann man nur kurze Zeit abrufen, und ein gesellschaftliches, gemeinsames "Hauruck"- Anpacken ist ein Energiestoß, der jetzt verebbt.
Zuletzt geändert von Uncoolman am 09.08.2021, 15:26, insgesamt 2-mal geändert.
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