
Die "Grüne Welle" in Iran
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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
Ja, so wirds wohl sein... 

Re: Die "Grüne Welle" in Iran
In Deutschland sinken die Löhne doch beständig in Richtung OsteuropaFightmeyer hat geschrieben:Genau das meine ich doch. An sich hat keiner was gegen die Globalisierung. Aber nicht so, wie sie aktuell abläuft. Wo findet denn bitteschön in der EU die Angleichung der Löhne statt?

- Ninas Ex
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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
Naja, Nomadenseele, schon mal was von dem Satz gehört: Uns geht es gut, weil es ihnen schlecht geht? Es ist wohl eher so, dass es "uns" - den Menschen in Europa - nur deshalb besser geht als dem Rest der Welt, weil "wir" davon profitieren, dass in den Ländern des Südens sehr billig produziert werden kann (niedrige Löhne im Süden). Der Wohlstand im Westen baut auf der Armut im Süden und Osten auf. Also halte ich Egoismus hier für absolut unangebracht.
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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
"Naja, Nomadenseele, schon mal was von dem Satz gehört: Uns geht es gut, weil es ihnen schlecht geht? Es ist wohl eher so, dass es "uns" - den Menschen in Europa - nur deshalb besser geht als dem Rest der Welt, weil "wir" davon profitieren, dass in den Ländern des Südens sehr billig produziert werden kann (niedrige Löhne im Süden). Der Wohlstand im Westen baut auf der Armut im Süden und Osten auf. Also halte ich Egoismus hier für absolut unangebracht."
Unterschrieben
und ergänzt:
Uns wird es schlecht gehen, weil wir auf Kosten der armen Länder gelebt haben. Die Globalisierung ist hauptsächlich sogar wegen der sich berechtigterweise emanzipierenden armen Länder enstanden und weil wir reichen Länder uns von diesen neuen Märkten nicht mehr abschotten konnten. Globalisierung ist eine Frage der Gerechtigkeit und gegen diesen Ausgleich kann man nichts mehr machen. Wir haben es nicht mehr mit "dummen" Ureinwohnern, sondern mit sehr gut fortschreitenden Wirtschaffssystemen zu tun, die teilweise sogar bessere Produkte liefern können. Die Qualität z.B. bei Autos aus Asien ist z.B. mitlerweile extrem gut. Da kann man nicht mehr kommen und sagen: Wir der Westen erklären Euch die Welt. Das ist aber nichts wovor man Angst haben müsste. Zumindest wir in Europa sind mit einem guten Klima abgesichert. Wir können auch mit weniger leben. und langfristig wird sich das ausbalancieren und auch unsere Möglichkeiten vergrößern.
Unterschrieben
und ergänzt:
Uns wird es schlecht gehen, weil wir auf Kosten der armen Länder gelebt haben. Die Globalisierung ist hauptsächlich sogar wegen der sich berechtigterweise emanzipierenden armen Länder enstanden und weil wir reichen Länder uns von diesen neuen Märkten nicht mehr abschotten konnten. Globalisierung ist eine Frage der Gerechtigkeit und gegen diesen Ausgleich kann man nichts mehr machen. Wir haben es nicht mehr mit "dummen" Ureinwohnern, sondern mit sehr gut fortschreitenden Wirtschaffssystemen zu tun, die teilweise sogar bessere Produkte liefern können. Die Qualität z.B. bei Autos aus Asien ist z.B. mitlerweile extrem gut. Da kann man nicht mehr kommen und sagen: Wir der Westen erklären Euch die Welt. Das ist aber nichts wovor man Angst haben müsste. Zumindest wir in Europa sind mit einem guten Klima abgesichert. Wir können auch mit weniger leben. und langfristig wird sich das ausbalancieren und auch unsere Möglichkeiten vergrößern.
Re: Die "Grüne Welle" in Iran
Das ist mir egal. Ich gehöre nun enmal nicht zu den professionellen Gutmenschen, die immer nur das Wohl anderer im Sinn haben. Solange es mir - und das hängt mit dem Wohlergehen meiner unmittelbaren Umgebung zusammen - gut geht, ist der Rest der Menschheit, speziell auf anderen Kontinenten egal. Und wenn sie rüberkommen, müssen wir uns eben mehr und härter abschotten.Ninas Ex hat geschrieben:Naja, Nomadenseele, schon mal was von dem Satz gehört: Uns geht es gut, weil es ihnen schlecht geht? Es ist wohl eher so, dass es "uns" - den Menschen in Europa - nur deshalb besser geht als dem Rest der Welt, weil "wir" davon profitieren, dass in den Ländern des Südens sehr billig produziert werden kann (niedrige Löhne im Süden). Der Wohlstand im Westen baut auf der Armut im Süden und Osten auf. Also halte ich Egoismus hier für absolut unangebracht.
[quote="realchris" Wir können auch mit weniger leben. und langfristig wird sich das ausbalancieren und auch unsere Möglichkeiten vergrößern.[/quote]
Kann ich nicht und ich werde den Teufel tun, mich zugunsten anderer einzuschränken. Was habe ich davon, wenn es den Chinesen gut geht? - Nichts. Im gegenteil, es schadet mir, also wünsche ich ihnen Zustände wie vor 20, 30 Jahren.
Das ist genau wie in Afgahnistan, mir ist es egal, ob ihre Frauen zur Schule gehen können oder nicht. Ich bin trotzdem für den Bundeswehreinsatz aus Sicherheitsgründen und fand dieses Gewese um die Bombadierung der Tanklastzüge eher peinlich - sowas gehört zu einem Kriegseinsatz nun einmal dazu, auch wenn es vermieden werden sollte, wo immer es geht.
- Ninas Ex
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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
Liebe Nomadenseele, wenn ich dich richtig verstehe, dann scheint dir das Wohl anderer gar nicht egal zu sein, denn du schreibst, es ist dir wichtig, dass es deiner unmittelbaren Umgebung gut geht. Das halte ich für ein verständliches Anliegen, das will ich auch. Jedenfalls braucht man kein sogenannter Gutmensch sein, um zumindest einzusehen, dass eine Welt, in der es ungefähr zwei Drittel der Menschen wirklich schlecht geht, keine besonders lebenswerte Welt ist.
Für mich bedeutet Globalisierung halt auch, dass wir alle in gewisser Weise näher zusammenrücken. Abschotten vor den anderen mag zwar auf EU-Ebene ein beliebtes Mittel sein, um diejenigen draussenzuhalten, die nicht anders können als zu versuchen, ihr schlechtes Leben gegen ein Leben in Wohlstand einzutauschen, aber auch um diejenigen draussenzuhalten, die in ihrem Herkunftsland politisch verfolgt werden. Aber vielleicht folgt irgendwann der wirtschaftlichen und informationstechnischen Globalisierung auch eine Globalisierung der Ethik, im Sinne der Erkenntnis, dass wir alle "im selben Boot sitzen".

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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
Aber ist das denn so gerecht wenn westliche Unternehmen in die "armen" Länder gehen um dort zu produzieren?? Dort zahlen sie nen Bruchteil der Löhne, Arbeiter sind dort in vieler Hinsicht schlechter oder gar nicht geschützt (Krankheit oder auch rechtlich ), Arbeitsplätze sind teilweise gefährlich, Kinderarbeit wird dadurch gefördert,Umweltschutz kennt man da teilweise nicht mal und dann wird das in Europa oder den USA zu hohen Preisen verkauft.
Glecihzeitig steigt hier die Arbeitslosigkeit und die Zahl der schlechten Arbeitsplätze steigt, vor allem diese scheiss Leiharbeit, da könnte man aber von einigen afrikanischen Ländern lernen, denn die ist dort teilweise schon verboten.
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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
Das ist genau der Punkt und letztendlich eine der Kritiken der Globalisierungsgegner.
- JoeX
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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
Oder was auch gut kommt ist wenn amerikanische Unternehmen sich in die Wasserversorgung bei armen Städten/Gemeinden einkaufen. Ist leider kein Einzelfall, und die betroffenen dürfen dann Höhstpreise zahlen, wo sie ohnehin schon wenig haben. Das passiert natürlich da wo sauberes Trinkwasser ein hohes Gut ist.
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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
Ich gehe nun einmal davon aus, dass eine Umgebung, der es es gut geht, mir meinen Frieden lässt. Und zu Afrika: Ja, es ist mir egal, ob und wie die Leute dort leben; vorrausgesetzt, die EU hat den Mumm die illegalen Einwanderer wieder zurückzuschicken.Ninas Ex hat geschrieben:Liebe Nomadenseele, wenn ich dich richtig verstehe, dann scheint dir das Wohl anderer gar nicht egal zu sein, denn du schreibst, es ist dir wichtig, dass es deiner unmittelbaren Umgebung gut geht. Das halte ich für ein verständliches Anliegen, das will ich auch. Jedenfalls braucht man kein sogenannter Gutmensch sein, um zumindest einzusehen, dass eine Welt, in der es ungefähr zwei Drittel der Menschen wirklich schlecht geht, keine besonders lebenswerte Welt ist.
Immerhin bin ich nicht so verlogen, das ich mir beim Abendbrot hungernde Kinder ansehe, mir selbst sage *Gut, das ich nicht da lebe* und in der Öffentlichkeit die Miniturausgabe von Bono raushängen lasse. Meine Welt ist im überings sehr lebenswert, unabhängig davon, wie es den Menschen in den Schwellen-/ Entwicklungsländern geht.
- sinus
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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
Ja, das Recht in deiner Traumwelt zu verblöden will dir keiner nehmen. Aber wenn der Spieß sich drehen würde, wär's dir, glaube ich, nicht mehr so egal. Wer muss denn für deine täglichen Produkte, finanziellen Dienstleistungen und anderes leiden? Wie gesagt: Wir sitzen alle im selben Boot. Und außerdem sind Sicherheitsbedenken wohl das letzte weshalb Kriege geführt werden.Meine Welt ist im überings sehr lebenswert, unabhängig davon, wie es den Menschen in den Schwellen-/ Entwicklungsländern geht.
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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
sinus hat geschrieben:Wer muss denn für deine täglichen Produkte, finanziellen Dienstleistungen und anderes leiden? Wie gesagt: Wir sitzen alle im selben Boot.Meine Welt ist im überings sehr lebenswert, unabhängig davon, wie es den Menschen in den Schwellen-/ Entwicklungsländern geht.
Ich kann es nur noch einmal wiederholen: Es interessiert mich nicht.
Das magst du erschreckend finden, ich finde deine Unfähigkeit andere Meinungen zu akzeptieren und sachlich ohne Beleidigungen zu argumentieren wesentlich schlimmer.
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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
Darauf kann ich leider nicht kontern, da wir unterschiedliche Definitionen von Gerechtigkeit verfolgen. Der Prozess verläuft auf intersubjektiver Ebene und ist sowieso nicht mehr zu stoppen und das finde ich gut. Ich akzeptiere aber Deine Meinung. Da du Sinus gerade der Beleidigung bezichtigst. Den Begriff Gutmensch, verlogen und Minibono ist auch nicht frei von beleidigender Konotation. Also sieh Sinus Kommentar sportlich."Ich gehe nun einmal davon aus, dass eine Umgebung, der es es gut geht, mir meinen Frieden lässt. Und zu Afrika: Ja, es ist mir egal, ob und wie die Leute dort leben; vorrausgesetzt, die EU hat den Mumm die illegalen Einwanderer wieder zurückzuschicken.
Immerhin bin ich nicht so verlogen, das ich mir beim Abendbrot hungernde Kinder ansehe, mir selbst sage *Gut, das ich nicht da lebe* und in der Öffentlichkeit die Miniturausgabe von Bono raushängen lasse. Meine Welt ist im überings sehr lebenswert, unabhängig davon, wie es den Menschen in den Schwellen-/ Entwicklungsländern geht."
Re: Die "Grüne Welle" in Iran
realchris hat geschrieben:Darauf kann ich leider nicht kontern, da wir unterschiedliche Definitionen von Gerechtigkeit verfolgen. Der Prozess verläuft auf intersubjektiver Ebene und ist sowieso nicht mehr zu stoppen und das finde ich gut. Ich akzeptiere aber Deine Meinung. Da du Sinus gerade der Beleidigung bezichtigst. Den Begriff Gutmensch, verlogen und Minibono ist auch nicht frei von beleidigender Konotation. Also sieh Sinus Kommentar sportlich."Ich gehe nun einmal davon aus, dass eine Umgebung, der es es gut geht, mir meinen Frieden lässt. Und zu Afrika: Ja, es ist mir egal, ob und wie die Leute dort leben; vorrausgesetzt, die EU hat den Mumm die illegalen Einwanderer wieder zurückzuschicken.
Immerhin bin ich nicht so verlogen, das ich mir beim Abendbrot hungernde Kinder ansehe, mir selbst sage *Gut, das ich nicht da lebe* und in der Öffentlichkeit die Miniturausgabe von Bono raushängen lasse. Meine Welt ist im überings sehr lebenswert, unabhängig davon, wie es den Menschen in den Schwellen-/ Entwicklungsländern geht."
Hast du einmal den Film *Hotel Ruanda* gesehen? Wenn nicht, dann hole es nach und du wirst verstehen was ich meine. Es gab dort einen (sinngemäßen) Dialog, indem ein Einheimischer meinte, wenn die Welt von dem Elend erführe, würden sie Truppen zum eingreifen schicken. Darauf der Reporter: Nein, die Leute sehen sich das während des Abendessens an und haben es sofort wieder vergessen.
Genau so läuft es doch: Man schlägt sich den Wanst beim Nachrichten sehen voll, denkt sich *Wie gut, das es mich nicht betrifft* und je nach Mentalität ist man ehrlich wie ich oder gibt den Bono-Verschnitt.
Lippenbekenntisse kann ich auch abgeben, aber wieviele von den Leute, die sich aufregen, wie ungerecht mein Denken ist, wären am Ende wirklich bereit harte Einschnitte in Kauf zu nehmen? Wenn die ganze Welt fair wäre (und das wird sie zu unserem Glück nie sein wird), würden auch wir in Europa Hartz IV noch als Luxus ansehen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es unter diesen Bedinungen mit dem Gerechtigsseinn vieler hier sehr schnell vorbei wäre.
Edit:
Natürlich berührt es mich, wenn ich hungernde Kinder im Fernsehen sehe; am liebsten würde ich diesem einen speziellen Kind helfen. Nur ist es mehr wert, als seine Freunde und Geschwister? Wenn man ganzen Volksgruppen helfen möchte, geht es irgendwann an die eigene Existenz / Wohlergehen und dazu bin ich nicht bereit.
- sinus
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Re: Die "Grüne Welle" in Iran
Man kann resigniert sein. Man kann nicht genug Geld haben, sodass man sich dem Bankensystem verkauft oder giftiges Essen kauft und Sklavenware aus sonstwo. Aber wie man so ignorant und arrogant sein kann und sich sogar noch über das Leid anderer freut, ist mir rätselhaft. Da hilft auch keine sachliche Diskussion mehr weiter. Den Film habe ich übrigens auch gesehen. Aber die Botschaft des Films ist ganz sicher eine andere als dieses kleine Zitat.
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