Anne Frank Adventure?

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Kikimora
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kikimora »

Sternchen hat ihre Meinung dazu geäußert, du hast deine Meinung dazu geäußert. Man muss Meinungen nicht zerreißen (und als ekelhaft und pervers verurteilen), wenn sie einem nicht passen, sondern kann auch einfach die eigenen Gedanken mit in die Suppe tun, sodass sich ein buntes Meinungs-Gesamtbild ergibt.

Auch in die Idee, ein "Wohlfühlende" anzubieten, interpretierst du schon wieder automatisch was rein, was nicht dahinter stecken muss (nämlich die Menschenverachtung).
Es kann gut gemeint gewesen sein. Im Sinne von: Es wäre schön gewesen, wenn Anne die Chance gehabt hätte, zu leben. Sie hätte es verdient gehabt, die Welt kennenzulernen, ein Leben zu haben, an Altersschwäche zu sterben, nachdem sie alles gesehen und erreicht hat, was sie sich gewünscht hat. Der Gedanke, dass man Menschen, die nicht leben durften, wünscht, sie hätten es gekonnt, sollte erlaubt sein. Betrifft zB auch Kinder, die früh tödlich erkranken oder bei Unfällen sterben.

Es gibt Menschen, die verlieren Familienmitglieder und erzählen dann den Kindern, dass der Papa jetzt oben auf einer Wolke sitzt ("im schönen Himmel ist") und sich daran erfreut, wie das Kind seinen Weg geht.

Findest du das auch ekelhaft, widerwärtig und pervers?

Ich finde es dann - unter Umständen - problematisch, wenn man so ein Narrativ erschafft, um sich selbst hinterher besser zu fühlen. So wie auch Menschen, die anderen nur deshalb Gutes tun (und vor allem dann auch überall davon erzählen), damit sie sich selbst "besser" fühlen (oder als etwas Besseres). "Unter Umständen" deshalb, weil sowas auch natürlicher Überlebensinstinkt sein kann, um daran nicht zu zerbrechen, was wie du selbst auch angemerkt hast, niemandem helfen würde (im Kontext Buchenwald zusammenzubrachen). Wenn es ein eigenes Kind betrifft, was gestorben ist/getötet wurde ... Und daran wäre dann wiederum nichts "pervers", oder?

Selbst ein "Wohlfühlende" hielte ich rein theoretisch unter ganz bestimmten Umständen in einem ganz engen Rahmen für denkbar, wenn das wiederum aufgelöst würde - im Sinne von: Wär schön gewesen, hätten wir Anne gewünscht. Aber so ist es NICHT GEWESEN!
Man kann sowas als erzählerisches Mittel einsetzen, um die Aussage und Wirkung dessen, was tatsächlich vorgefallen ist, zu verstärken.

Alternativ kann man die Handlungsoptionen, die Anne nicht hatte, auch auf so eine Weise lösen: https://hypnoticowl.com/games/theday/
Zuletzt geändert von Kikimora am 27.04.2025, 21:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kikimora »

Nur einmal noch als Gedankenspiel zu einem alternativen Verlauf dieser Diskussion:

Stell dir vor, jemand von uns hätte Sternchens Vorschlag mit Fragen anstelle von Vorwürfen und Unterstellungen beantwortet:

"Warum denkst du, dass es helfen würde, Annes Familiengeschichte vor dem Krieg zu erleben?"
"Was würdest du dir davon versprechen, dass man die Tage in Anne Franks Haus vor der Festnahme als Spieler nachspielen kann?"
"Warum wünschst du dir ein alternatives Ende?"
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

Ich finde Kikimoras Gedanken sind es Wert, darüber ebenfalls nachzudenken. Es geht um die Vermittlung von Ereignissen, von Geschichte, von Erfahrungen, von Traumata, von Tragödien. Auch das Attentat von 2001 wurde in einem Film aufbereitet, und das wäre eigentlich dann nicht zumutbar. Ich möchte den Begriff „Spiel“ deswegen gerne ausklammern, weil es immer dieses „Einhorn-Regenbogengefühl“ zu hinterlassen scheint. Ich würde es als eine interaktive Auseinandersetzung mit einer realen Person und einer realen Situation betiteln, einem Mädchen, das ermordet wurde durch ein unmenschliches System und das uns seine letzten Eindrücke zur Verfügung stellen konnte. Da ich gerade „Der Prozess Jeanne d'Arc“ lese, in dem Jeanne in dem Gerichtsprotokoll selbst zu Worte kommt, anschließend aber dennoch verbrannt wird, könnte man diese Unvereinbarkeit von Realität und Medien auch viel weiter fassen.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kikimora »

Die Frage zu stellen, ändert ja nichts daran, dass eine Biographie unveränderlich ist. Aber das ist so ein Format, was man auch im Schulunterricht einsetzen würde. Weil man sich mit einem Thema gedanklich anders beschäftigt, wenn man sich selbst wirklich genau überlegt, was man selbst in einer Situation tun würde, oder was die eigenen Erwartungen wirklich sind. Da geht im Kopf mehr vor als bei bloßem Auswendig lernen der richtigen vorgegebenen Antworten und Lebensdaten, wenn das Schicksal einer Person abgefragt wird. Es wird plötzlich auf andere Weise "persönlich".
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Sternchen »

Kikimora hat geschrieben: 27.04.2025, 21:28 Nur einmal noch als Gedankenspiel zu einem alternativen Verlauf dieser Diskussion:

Stell dir vor, jemand von uns hätte Sternchens Vorschlag mit Fragen anstelle von Vorwürfen und Unterstellungen beantwortet:

"Warum denkst du, dass es helfen würde, Annes Familiengeschichte vor dem Krieg zu erleben?"
Weil das eine Zeit zeigen würde bevor das alles losging.
Weil es spielerisch als Vorgeschichte gut zu einem Spiel passen würde, es könnte neue Erkenntnisse zu Anne Frank bringen, und ihr als Charakter und dem Spieler die Chance geben,eine alte Zeit zu erleben bevor der Krieg kam.
Das hätte historischen Wert, und menschlichen Wert ebenso.
Statt nur Annes Leid zu zeigen, wäre eine Zeit wo sie vor dem Krieg glücklich war, das wäre Anne Frank gegenüber nur gerecht, und sei es nur als fiktiver Charakter.


Kikimora hat geschrieben: 27.04.2025, 21:28 "Was würdest du dir davon versprechen, dass man die Tage in Anne Franks Haus vor der Festnahme als Spieler nachspielen kann?"
"Warum wünschst du dir ein alternatives Ende?"
Ich als Spieler könnte es aus ihrer Perspektive alles erleben, und somit Anne,und die Ereignisse besser verstehen. Und es würde einen die damalige Zeit und. Erlebnisse es einen erleben lassen.
Aus menschlicher Sicht eine wertvolle Erfahrung.
Sie erlebte dort sowohl Leid, als auch schöne helle Momente.
Es würde alles was dort in dem Haus was die Familie dort erlebte es aus der Ich Perspektive einen es sehr nahe bringen, es einem die Möglichkeit geben das man Anne Entscheidungen treffen lässt.


Zum alternativen Ende: Ganz einfach Anne verdiente es nicht zu sterben, ebenso wenig ihre Familie.
Zuletzt geändert von Sternchen am 27.04.2025, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

Natürlich kann man Biografien verändern. In der SF gibt es ein ganzes Genre, das sich mit der Alternativwelt beschäftigt „was wäre, wenn die Nazis gewonnen hätten?“ Und auch Hape Kerkeling hat in seinem Film seine britische royale Verwandtschaft zuhause aufgenommen... In der Phantasie ist alles erlaubt.
Bei Anne Frank ist man jedoch noch „zu nahe dran“ und deshalb löst es Unbehagen aus. Wenn man hier von „Respekt“ spricht, so muss man erstmal klarstellen, ob Respektlosigkeit vorliegt.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Sternchen »

Uncoolman hat geschrieben: 27.04.2025, 22:20 Natürlich kann man Biografien verändern. In der SF gibt es ein ganzes Genre, das sich mit der Alternativwelt beschäftigt „was wäre, wenn die Nazis gewonnen hätten?“

Ich denke mal safe das das keiner spielerisch erleben will. Es wäre zu schrecklich.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

In „The last of us“ beginnt das Spiel damit, dass man am Anfang Sarah, ein 12-jähriges Mädchen, spielt, die durch das Haus läuft und irgendwas macht, während ihr Vater unterwegs ist und während die Welt im Chaos versinkt (zu erkennen an lodernden Feuern in der Ferne). Nachdem nun der Vater Joel die Spielerrolle übernommen hat und mit ihr flüchtet, wird Sarah in seinen Armen getötet. Hier hat man den Trick angewandt, den Spieler zuerst in diese eine Rolle schlüpfen zu lassen, um Identität und Emotion zu erzeugen. Dadurch wird der Verlust etwas greifbarer.

Ist jetzt vielleicht kein sehr gutes Beispiel für dieses Thema, zeigt aber Versuche, die Immersion in einem Spiel zu bekräftigen.
Zuletzt geändert von Uncoolman am 27.04.2025, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Sternchen »

Es gibt in the Darkest times ein schlechtes Ende für die Gruppe, und ein gutes Ende.
Mit dem Unterschied zeitlich beginnt mit dem Ende des Spiels der 2 Weltkrieg erst Richtig.
Ein Ende wo der 2 Weltkrieg nie geendet hätte, das will doch nicht ernsthaft wer erleben, oder spielen? :shock:
Beide Enden hinterlassen emotional stark einen Eindruck beim Spieler bei beiden Enden. Sind also die Macher des Spiels nun auch Nazis? Perverse? Ekelhaft? Oder Menschenverachtend? Mit Sicherheit nicht.

Ich will keinen spoilern, findet die Enden selbst raus.
Das Spiel ist für mich Menschlich gut, Historische, und sehr aufwühlend emotional.
Lediglich die Farbenwahl, und das es wie eine Art Propaganda Spiel ist, das missfällt mir daran. Und der Grafikstil war mir zu wenig menschlich.

Aber das Spiel ist im großen und ganzen gut.

The last of US klingt sehr traurig, aber fesselnd.
Danke Uncoolman. 🙂

https://youtu.be/xZeewtL957E?si=IMA2YVWZ8K_dos2f

Hier ein Trailer zum erwähnten Spiel was mich stark beeindruckte.

Aber es hätte besser werden können. Sehe da Verbesserungspotiential.
Siehe die Grafik anders machen, und mehr Geschichten einbauen, und mehr Videos.

Die Enden googelt ihr bitte selber wenn ihr sie sehen wollt. Will keinen spoilern. ;)
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

Emília Fritz hat geschrieben: 27.04.2025, 22:38
Uncoolman hat geschrieben: 27.04.2025, 22:20 Natürlich kann man Biografien verändern. In der SF gibt es ein ganzes Genre, das sich mit der Alternativwelt beschäftigt „was wäre, wenn die Nazis gewonnen hätten?“ Und auch Hape Kerkeling hat in seinem Film seine britische royale Verwandtschaft zuhause aufgenommen... In der Phantasie ist alles erlaubt.
Bei Anne Frank ist man jedoch noch „zu nahe dran“ und deshalb löst es Unbehagen aus. Wenn man hier von „Respekt“ spricht, so muss man erstmal klarstellen, ob Respektlosigkeit vorliegt.
Wir diskutieren aber über eine historisch fundierte Erzählweise.
Und da geht es nicht, egal ob Anne Frank, Marie Antoinette oder Napoleon.
Es steht doch gar nicht fest, was so ein „Spiel“ erreichen will. Ich betrachte es eher als einen Versuch, diese Zeit Schülern (und Erwachsenen) näherzubringen, die das selbst nicht erlebt haben. Eine minutiöse Aufarbeitung ihres Lebens muss nicht das Ziel sein. Deshalb halte ich mir alle möglichen Optionen offen. Ob das ok ist oder nicht, müsste natürlich der Verein „Anne-Frank-Haus“ klären. Diese Institution sieht selbst ihre Aufgabe darin, die heutige Jugend aufzuklären:
Ausgehend von Anne Franks Lebensgeschichte entwickelt das Anne Frank Haus Ausstellungen, pädagogische Programme und Produkte. Wir möchten Jugendliche für die Gefahren von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung und die Bedeutung von Freiheit, gleichen Rechten und Demokratie sensibilisieren.
Also nur als IDEE (!!): Anne Frank tritt in einem HEUTE auf und versucht, die Gefahr durch Diktatur und Rassismus dem Spieler nahezubringen.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

Wenn du mich meinst: ja, ich habe es gelesen. Ich frage zurück: hast du MEINEN Text überhaupt verstanden?
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Sternchen »

Uncoolman hat geschrieben: 27.04.2025, 22:50

Also nur als IDEE (!!): Anne Frank tritt in einem HEUTE auf und versucht, die Gefahr durch Diktatur und Rassismus dem Spieler nahezubringen.
Mir gefällt die Idee.
Das wäre für Anne Frank würdig finde ich.

Was hätte sie uns als Buch geschrieben wär sie noch am Leben? Ihr Tagebuch ist kein Ersatz, für ihr Buch das sie schreiben wollte. Kein Ersatz für das Leben dss sie als junge/Erwachsene Frau nie hatte.
Rein fiktiv hätte ich ihr das gerne ermöglicht.
Wer das verurteilen will,soll ruhig.
Man kann es unmöglich jedem Recht machen.

Die Fantasie ist frei.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kikimora »

Genau das ist es, was Anne Franks (personifiziertes) Tagebuch im Film tut. Also das spielt teils in der Gegenwart, auch um zu verdeutlichen, dass sich die Geschichte leider wiederholt.

Mir fiel zum Thema Aufarbeitung und Näherbringen von Erfahrungen/Geschichte auf ungewohnte und sehr eindrückliche und persönliche Weise gerade noch "Die Welle" ein. Habt ihr das damals auch in der Schule gelesen, oder vielleicht den Film gesehen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Welle_(Roman)

So ein Workshop ist letztendlich ja auch ein Rollen"spiel", so wie auch eine interaktive Erfahrung (wie man die nun nennt ...), in der man die Rolle von Anne (oder einer anderen Person in dieser Situation/Zeit) übernähme.

Hier wiederum ist sogar gewollt, dass die Teilnehmer im Experiment rassistische Positionen einnehmen, um zu verstehen, wie es zu all dem kommen konnte.
Zuletzt geändert von Kikimora am 27.04.2025, 23:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Uncoolman »

Oh ja, „die Welle“ ist krass. Ich hab's gleich zweimal: als Buch und als Buch zum Film... ;)

Aber auch „Jugend ohne Gott“ ist ein Mahnmal, wenn es auch heute etwas verstaubt wirkt.
Zuletzt geändert von Uncoolman am 27.04.2025, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anne Frank Adventure?

Beitrag von Kikimora »

@Emilia
Wie müsste denn deiner Ansicht nach eine Darstellung des weiteren Verlaufs von Annes Schicksal im KZ sein, dass du es als akzeptabel und respektvoll den Opfern gegenüber empfändest, wenn einerseits das Grauen zu zeigen, vollkommen inakzeptabel (verständlich) und andererseits aus deiner Sicht eine Darstellung allein in Textform (evtl mit statischer Illustration oder so) "feige" ist?

Die Option, überhaupt gar nicht erst ein Spiel zum Thema zu machen, mal grundsätzlich ausgeklammert.

Ich bin übrigens der Ansicht, dass sie das im Referenz-Film "Das Leben ist schön" angemessen gelöst haben. Da passiert das Grauen mehr zwischen den Zeilen.
Zuletzt geändert von Kikimora am 27.04.2025, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
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