Der Mecker-Thread

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Simon
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von Simon »

Ich halte Wohneigentum auch für zu teuer. Aber die vorgeschriebenen Renovierungen sehe ich nicht als Grund. Was ist denn Stand heute vorgeschrieben?

Rohrleitungen dämmen - kann man leicht für wenige hundert Euro selbst machen

Oberste Geschossdecke dämmen - wenn es nur um die Decke geht, kann man das ebenfalls für ein paar hundert Euro selbst machen. Hat man eine Dachschräge, wird es komplizierter. Mit etwas Glück reicht eine Einblas-Dämmung für bis zu 10.000 Euro. Ansonsten muss man entweder das Dach neu decken (und wenn man das eh müsste, sind die Mehrkosten wieder überschaubar) oder den Innenausbau komplett neu machen, das könnten dann, je nach Anspruch, 20.000 bis 50.000 Euro werden. Das ist tatsächlich ein großer Batzen, aber vermutlich in vielen Fällen nicht notwendig.

Heizung erneuern, falls diese über 30 Jahre alt ist - wer eine so alte Heizung hat, sollte diese sowieso erneuern.

30.000 Euro sind viel Geld, aber ich sehe die Kaufkosten von 300.000 Euro und aufwärts hier als größeres Hemmnis. Zumal dies gute Argumente für die Preisverhandlung sind. Dazu kommen Grunderwerbssteuern, Makler- und Notargebühren. Diese machen ca. 10% des Kaufpreises aus. Und im Gegensatz zu Maßnahmen zur Energieersparnis habe ich davon wenig.

Also für den Bestand (den auch der Artikel thematisiert), sehe ich hier keine Gefahr. Man muss auch sehen, dass es ein Artikel von Lobbyisten ist. Denn wenn du mal rechnest: Es geht um Gesetze, die in 25 Jahren kommen sollen und bei denen jetzt noch nicht klar ist, wie heiß die Suppe dann noch sein wird. 25 Jahre sind in etwa der Zeitraum, über den man seine Immobilie finanziert haben soll oder bei einem Investment (Mietwohnung) seine Kosten drin haben soll. Insofern hat man dann in 25 Jahren zwar *vielleicht* keinen besonders wertvollen Wohnraum mehr, aber immer noch ein wertvolles Grundstück. Enteignung ist hier also meiner Meinung nach auch schon wieder stark übertrieben.

Das Argument von Hans (überzogene Vorschriften erzeugen zu hohe Kosten) sehe ich eigentlich nur im Bereich Neubau von (Miets-)Wohnungen als wirklich stichhaltig. Denn durch die Vorschriften ist es wohl tatsächlich teuer, Wohnungen zu bauen. Und das spiegelt sich in hohen Mietpreisen im Neubau wieder.

Mich würde in diesem Zusammenhang eure Meinung zur Erbschaftssteuer interessieren. Z.B. muss für eine Immobilie im Wert von bis zu 600.000 Euro von Kindern 15% Erbschaftssteuer gezahlt werden. Bei 6.000.000, also z.B. einem größeren Mietshaus in guter Lage, fallen 19% an. (https://www.wuestenrot.de/ratgeber/erbs ... en#a558763) Meiner Meinung nach ist das Einkommen, für das man als Erbe vermutlich kaum etwas geleistet hat. Wären hier nicht z.B. 40% gerechter? Müsste deswegen mehr Wohneigentum veräußert werden, wäre das Angebot höher und die Preise evtl. niedriger. Von den zusätzlichen Steuereinnahmen könnte der Staat dann energetische Sanierungen weiter fördern.
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neon
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von neon »

Wenn man das handwerkliche Geschick und die Zeit hat, Sanierungen selbst durchzuführen, hat man Glück.

Da wir gerade selbst Bäder, Balkontür und Küche sanieren, weiß ich, wie schnell dort horrende Kosten anfallen können, da kommen schnell fünfstellige Beträge zusammen, die mancher einfach nicht hat, weil die Anschaffung des Grundbesitzes, vor allem für junge Menschen, eine sehr hohe finanzielle Belastung ist. Das ist einer Zeit, in der man vielleicht auch noch eine Familie gründen möchte, was noch mehr zusätzlich Kosten (und Zeitbedarf) verusacht.

Manche Arbeiten würde ich auch aus Gründen der Gewährleistung und Haftbarkeit gar nicht erst selbst machen wollen. An Elektrik und Wasser gehe ich grundsätzlich nicht ran, dafür soll mir bei Schäden im Zweifel bitte der Handwerker bzw. dessen Versicherung haften.

Deutschland ist das Land, in dem die wenigsten Privathaushalte Grundbesitzer sind. In den südlichen Ländern z.b. haben das oft über 80 % der Menschen. In Deutschland gerade mal 50 %. Das ist allerdings auch eine kulturelle Geschichte, glaube ich. Wenn die eigenen Eltern ihr Leben lang zur Miete gewohnt haben, fällt der Schritt zur Anschaffung von Grundbesitz oft schwerer. Für junge Familien ist es auch ohne Anschubfinanzierung durch die Elten oder andere Verwandte oft unmöglich, überhaupt eine tragbare Finanzierung hinzubekommen. Wenn unsere künftiger Regierung daran gelegen ist, wieder mehr Bürger zu bezahlbarem Grundeigentum zu verhelfen, sollten hier gerade für junge Familien höhere Anreize geschaffen werden. Das können z.B. auch Zeitaufschübe in der Sanierung sein, oder eben bessere steuerliche Vorteile.

Wenn dann aber noch Verpflichtungen zur Nachbesserung der eigenen Immobilie zur sowieso gerade eben so stemmbaren Finanzierung dazukommen, die bei der ursprünglichen Anschaffung nicht eingeplant und auch durch die Rücklagen nicht abgedeckt werden können, reißt das große Löcher ins Budget. Da verstehe ich auch den Ärger. Andererseits wird es aber von populistischer Seite sehr aufgebauscht (so nach dem Motto: Eure Heizung muss jetzt sofort raus).
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Kikimora
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von Kikimora »

Und die Mieter in den Dachgeschosswohnungen müssen wiederum auch darunter leiden, wenn nichts an der Dämmung des Dachs gemacht wird, und zahlen mit ihrer Gesundheit dafür.
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neon
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von neon »

Das ist allerdings auch eine Zwickmühle. Ein schlecht gemachter Dachausbau bzw. Dachdämmung kann dazu führen, dass sich Schimmel bildet, was ebenfalls gesundheitsschädlich ist.

Um auf Nummer sicher zu gehen, muss man dann im Zweifel doch wieder Handwerker bezahlen, welche zum Einen immer schwerer zu bekommen und zum Anderen teuer sind. Die Kosten übersteigen dann meist die Mieteinnahmen (denn auch viele Hausbesitzer müssen für die Sanierung Kredite aufnehmen), was das ganze Vermietungsgeschäft unrentabel machen kann.
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Hans
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von Hans »

Simon hat geschrieben: 28.03.2025, 21:56Heizung erneuern, falls diese über 30 Jahre alt ist - wer eine so alte Heizung hat, sollte diese sowieso erneuern.

30.000 Euro sind viel Geld, aber ich sehe die Kaufkosten von 300.000 Euro und aufwärts hier als größeres Hemmnis. Zumal dies gute Argumente für die Preisverhandlung sind. Dazu kommen Grunderwerbssteuern, Makler- und Notargebühren. Diese machen ca. 10% des Kaufpreises aus. Und im Gegensatz zu Maßnahmen zur Energieersparnis habe ich davon wenig.
Ich finde es halt schwierig, wenn die kleine Familie das Haus der Eltern erbt (zusammen mit den heutigen gesetzlichen Verpflichtungen), dieses auch gerne bewohnen würde aber dieses Eigentum nicht halten kann, weil die Kosten der erzwungenen Renovierung zu hoch sind und vielleicht gerade nicht genug Eigenkapital oder Kreditwürdigkeit da ist. Früher konnte so ein Erbe der Grundstein für den eigenen Wohlstand sein, heute ist das so offenbar nicht mehr gewollt. Und das trifft ja nicht nur sog. "Geringverdiener" sondern inzwischen auch Teile des "normalen Mittelstandes". Ich finde diese Entwicklung sehr bedenklich.
Also für den Bestand (den Mich würde in diesem Zusammenhang eure Meinung zur Erbschaftssteuer interessieren. Z.B. muss für eine Immobilie im Wert von bis zu 600.000 Euro von Kindern 15% Erbschaftssteuer gezahlt werden. Bei 6.000.000, also z.B. einem größeren Mietshaus in guter Lage, fallen 19% an. (https://www.wuestenrot.de/ratgeber/erbs ... en#a558763) Meiner Meinung nach ist das Einkommen, für das man als Erbe vermutlich kaum etwas geleistet hat. Wären hier nicht z.B. 40% gerechter? Müsste deswegen mehr Wohneigentum veräußert werden, wäre das Angebot höher und die Preise evtl. niedriger. Von den zusätzlichen Steuereinnahmen könnte der Staat dann energetische Sanierungen weiter fördern.
Zum einen wurde dieses Einkommen bereits versteuert (bei Immobilien i.d.R. mehrfach, Einkommenssteuer, Grunderwerbssteuer, kontinuierliche Grundsteuer, usw.), zum anderen finde ich dieses "der Erbe hat dafür nichts geleistet" irgendwie zynisch. Ich habe selbst Kinder und finde es ganz natürlich, einen Teil des eigenen Wohlstandes zu versuchen weiterzugeben - ich möchte gerne selbst darüber bestimmen, in welchem Rahmen "mein Geld" in meiner Familie bleibt oder eben anderen Zwecken zufließt. Ich bin nicht pauschal gegen Erbschaftssteuern, aber diese müssen definitiv in akzeptablem Rahmen (tbd) bleiben (in allen Schichten). Ein Faktor dabei ist für mich auch, wie der heutige Staat mit Steuereinnahmen umgeht und wie viel Geld vom Staat verprasst wird, weil "es halt da ist".
wäre das Angebot höher und die Preise evtl. niedriger
Das Angebot wäre dann höher, wenn Bau und Vermietung attraktiver und nicht überreguliert wären (ganz einfache Marktmechanismen).
Von den zusätzlichen Steuereinnahmen könnte der Staat dann energetische Sanierungen weiter fördern.
Fördern über günstige Darlehen finde ich ok, Förderungen auf Kosten von Steuerzahlern finde ich schwierig - denn durch die Sanierung spart der Eigentümer ja Energiekosten und der Wert der Immobilie steigt.
Andererseits wird es aber von populistischer Seite sehr aufgebauscht (so nach dem Motto: Eure Heizung muss jetzt sofort raus).
Gerade beim Thema energetische Sanierung ("Heizungsgesetz") hat es aber ja gar keine Populisten gebraucht - die Grünen und allen voran Herr Habeck (und ich nehme an, der war mit "populistischer Seite" nicht gemeint :-) ) haben es alleine geschafft, da Panik unter Eigentümern zu schüren.
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von neon »

Hans hat geschrieben: 29.03.2025, 13:37
Simon hat geschrieben: 28.03.2025, 21:56Heizung erneuern, falls diese über 30 Jahre alt ist - wer eine so alte Heizung hat, sollte diese sowieso erneuern.

30.000 Euro sind viel Geld, aber ich sehe die Kaufkosten von 300.000 Euro und aufwärts hier als größeres Hemmnis. Zumal dies gute Argumente für die Preisverhandlung sind. Dazu kommen Grunderwerbssteuern, Makler- und Notargebühren. Diese machen ca. 10% des Kaufpreises aus. Und im Gegensatz zu Maßnahmen zur Energieersparnis habe ich davon wenig.
Ich finde es halt schwierig, wenn die kleine Familie das Haus der Eltern erbt (zusammen mit den heutigen gesetzlichen Verpflichtungen), dieses auch gerne bewohnen würde aber dieses Eigentum nicht halten kann, weil die Kosten der erzwungenen Renovierung zu hoch sind und vielleicht gerade nicht genug Eigenkapital oder Kreditwürdigkeit da ist. Früher konnte so ein Erbe der Grundstein für den eigenen Wohlstand sein, heute ist das so offenbar nicht mehr gewollt. Und das trifft ja nicht nur sog. "Geringverdiener" sondern inzwischen auch Teile des "normalen Mittelstandes". Ich finde diese Entwicklung sehr bedenklich.
Richtig, und die Lösung ist dann oft, die Immobilie abzustoßen und das was übrig bleibt zu benutzen, um wieder klein von vorn anzufangen, z.B. erst einmal mit einer Eigentumswohnung. Damit muss sich aber nicht nur jede Generation ihren eigenen Grundbesitz wieder quasi von Null aufbauen, sondern man tritt damit gezwungermaßen auch das Erbe seiner Vorfahren in den Matsch, die das ja oft genau deshalb aufgebaut haben, damit ihre Kinder später einmal einen leichteren Start haben.
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von neon »

Hans hat geschrieben: 29.03.2025, 13:37
Andererseits wird es aber von populistischer Seite sehr aufgebauscht (so nach dem Motto: Eure Heizung muss jetzt sofort raus).
Gerade beim Thema energetische Sanierung ("Heizungsgesetz") hat es aber ja gar keine Populisten gebraucht - die Grünen und allen voran Herr Habeck (und ich nehme an, der war mit "populistischer Seite" nicht gemeint :-) ) haben es alleine geschafft, da Panik unter Eigentümern zu schüren.
So ganz stimmt das jetzt auch nicht. Das Heizungsgesetz sieht ja unter verschiedenen Aspekten und auch durch Förderungen vor, dass mit Laufzeiten bis zu 20 Jahren dieses oder jenes getan werden muss. Zudem war ein Kernpunkt, dass keine neuen rein fossilen Heizungen mehr verbaut werden. Für funktionierende Anlagen gibt es Bestandschutz.

Die populistische Meinungsmache war aber: "Die Grünen wollen, dass ihr sofort alle eure Heizungen erneuert".
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von Kikimora »

Ich finde, jeder sollte ein Haus oder eine eigene Wohnung haben dürfen. Bei Eigenbedarf / eigener Nutzung find ich daran nichts verwerfliches.

Ansonsten ist es ratsam, nicht zu vererben, sondern es den Kindern rechtzeitig zu schenken, soweit ich weiß.
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von Uncoolman »

Wenn jeder ein eigenes Haus "haben darf", bekommen wir Probleme mit dem Platz. Das steht im Widerspruch zu den Wünschen der Klimaschützer. Da bei Neubauten fast nur noch Eigentumswohnungen vorgesehen sind (mag sein, dass es Quoten gibt, aber ich kann diese nicht wahrnehmen), werden sowieso die Reichen bevorzugt, die dann in Häusern und Wohnungen wohnen, während 70% in Trabantenstädten hausen müssen. Das ist was zum Meckern.
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von neon »

Kikimora schreibt ja 'Haus oder Wohnung'. Aber bei den aktuellen Immobilienpreisen ist es, zumindest in bestimmten Regionen, heute selbst schon schwierig, eine Eigentumswohnung zu finanzieren.
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von Uncoolman »

Eigentumswohnungen gibt es selten in 100-Familien-Wohnblöcken mit vollgekackten Fahrstühlen und demolierten Briefkästen. Eigentumswohnungen sind in Häusern, die im Verhältnis mehr Raum brauchen als Wohnsilos, sonst lassen sie sich für den vorgesehenen Preis gar nicht verkaufen. Insofern ist der Platzbedarf höher. Würde man in einem 6-Parteiengebäude Mietwohnungen einrichten, käme man nicht mal auf die Baukosten. Es ist also ein Teufelskreis des Kapitalismus, was man deutlich daran sieht, dass weniger Mietwohnungen gebaut werden.
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von Kikimora »

Bin ja selbst auch Mieter. Aber ich meine nur ich bin nicht sozialneidisch auf Leute die es geschafft haben, ein eigenes Haus zu kaufen oder zu bauen oder eine Wohnung zu erwerben. Manchmal ist es sogar ganz angenehm, es dem Vermieter / der Hausverwaltung überlassen zu können, sich um Reparaturen zu kümmern.
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von neon »

Uncoolman: Das stimmt nicht. Viele ehemalige Sozialbausiedlungen sind inzwischen aufgekauft, saniert und aufgeteilt worden. Dort hast du heute vermietete Eigentumswohnungen, in denen oft noch die gleichen Leute wohnen wie vorher. Oder deren Kinder, was aber auch keinen Unterschied macht. Die zahlen jetzt mehr Miete als vorher, sind aber immer noch am unteren Ende des Mietspiegels. Und dort hast du genau die von dir beschriebenen Zustände. Ich weiß es aus eigener Erfahrung, ich habe bis vor 5 Jahren noch am Rand eines solchen Gebiets gewohnt.
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von Uncoolman »

Geht ja nicht um Sozialneid. Es geht um die Zukunft: wie wollen wir leben, und wie gerecht wird das sein? Ich meckere über Spekulationen und die Verödung der Städte, den Bauwahnsinn und die Ignoranz, die sich aus dieser Politik ergeben.

Neon: diese Wohnungen sind dann von Unternehmen aufgekauft worden, um sie zu vermieten. Oder man stellt die Mieter vor die Wahl: entweder kaufen oder ausziehen. Ich empfinde das als nicht in Ordnung.
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Re: Der Mecker-Thread

Beitrag von neon »

Kikimora hat geschrieben: 29.03.2025, 14:57 Bin ja selbst auch Mieter. Aber ich meine nur ich bin nicht sozialneidisch auf Leute die es geschafft haben, ein eigenes Haus zu kaufen oder zu bauen oder eine Wohnung zu erwerben. Manchmal ist es sogar ganz angenehm, es dem Vermieter / der Hausverwaltung überlassen zu können, sich um Reparaturen zu kümmern.

Absolut. Sofern man einen guten Vermieter hat, der sich um die Immobilie kümmert und zu vernünftigen Preisen vermietet, ist Wohnen zur Miete gar keine schlechte Sache. Zumindest kommen nicht plötzlich aus dem Nichts extreme Kosten auf einen zu.

Vor allem, wenn man sich beruflich oder auch privat nicht auf längere Zeit an einen bestimmten Standort binden möchte, kann Mieten die viel bessere Alternative sein, keine Frage.
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