Mein Corona

[Bratwurstschnecke]

@ Fightmeyer Solange immer mal wieder Dinge wie "Sinusvenenthrombose nach Astra" oder "Herzmuskelentzündung nach Biontech" als bisher noch nicht (ausreichend) beachtete potenzielle Nebenwirkungen im Raum stehen, finde ich persönlich nicht, dass das was mit Panikmache zu tun hat. Dem, den es erwischt, nützt auch die geringe Wahrscheinlichkeit der Statistiken nichts.
Versteh mich nicht falsch, in meiner Abwägung hat der Nutzen der Impfung deutlich die Risiken überwogen, aber ich kann auch nachvollziehen, wenn andere unterm Strich für sich zu einem anderen Ergebnis kommen. Solange die sich dann nicht lauthals "Jehova, Jehova!" brüllend, ohne Abstand oder Maske in die Menge stürzen, kann man das zwar kritisieren, aber nicht erzwingen oder bestrafen. Jetzt weise ich nicht von mir, dass es viele Leute gibt, die genau das tun, hab aber auch noch keine direkte derartige Aussage hier im Forum gelesen. Deswegen finde ich es bedauerlich und befremdlich, wenn hier z.T. aus "schweren Rohren" aufeinander geschossen wird.

[Kikimora]

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass sich hier irgendwer für eine Zwangsimpfung/Impfflicht ausgesprochen hätte.

[MarTenG]

Mag noch einen meiner Gedankengänge tippen:
Warum gerade auf AstraZeneca so herumgehackt wird, *könnte* auch am Standort liegen.
Wenn der "beste" Impfstoff aus dem Brexit-Großbritannien käme, ohauahah für die EU-Wirtschaft.
(weiter mag ich das nicht hirnlich treiben.)

Nun, die Hauptforschungszentren von AstraZeneca kommen vom Astra-teil, also so gesehen aus Schweden.

Ich finde es aber allgemein sehr lustig wie mit den Impfmittelbezeichnungen Politik gemacht wird.

Bei uns wird AstraZeneca gerne als schwedisch bezeichnet (wie eben angemerkt nicht komplett falsch, aber eben auch nicht die ganze Wahrheit). In Großbritannien wird nur vom Oxford-vaccine gesprochen. AstraZeneca hat eine Forschungskooperation mit der Universität Oxford. Im Rahmen dieser Kooperation ist der Covid-impfstoff entwickelt worden.

Bei uns war es Anfangs der Impfstoff von Biontech. Mittlerweile spricht man ja von Biontech/Pfizer. In den USA ist das der Impfstoff von Pfizer - Biontech wird dort gar nicht erwähnt.

Ebenfalls gar nicht erwähnt wird Janssen. Ein belgisches Pharmaunternehmen, welches einen Covid-Impfstoff entwickelt hat. Dieser ist bekannt als der Impfstoff vom US-Unternehmen Johnson & Johnson. Nun, letztere haben Janssen gekauft, also auch nicht völlig falsch aber doch nicht die ganze Geschichte.

Wobei das in der Pharmawelt gar nicht so ungewöhnlich ist, dass kleinere Unternehmen Arzneien entwickeln und größere dann den Vertrieb und die Produktion übernehmen.
In allen diesen Unternehmen arbeiten Menschen aus allen Herrenländer und die Entwicklungen basieren auf Forschung aus aller Herrenländer. Dem Ergebnis dann einen nationalen Anstrich verpassen zu wollen ist schon irgendwie Unsinn.

[Bratwurstschnecke]

@ Kikimora Das habe ich auch nicht behauptet oder z.B. Fightmeyer unterstellt bzw. unterstellen wollen. Ich habe den von mir selbst angesprochenen diesbezüglichen Gedankengang fortgeführt.

[Kikimora]

Ich wollte deinen fortgeführten Gedanken auch bloß bestätigen - im Sinne von „das ist nicht nur dein Eindruck“.

[Bratwurstschnecke]

Übrigens, wenn jemand der Ansicht ist, eine Impfpflicht sei eine Option, finde ich das nicht moralisch verwerflich. Auch darüber kann man natürlich diskutieren, wenn man Lust darauf hat. An anderen Stellen wird es ohnehin bereits diskutiert.

[Uncoolman]

Nebenbei: es ist amüsant, dass wir bei (diesen) Impfstoffen immer die Firmen benennen, aber wer kennt den Namen des Impfstoffes? Das ist in etwa so, als würde ich morgens "drei Pillen von Bayer" nehmen, und abends "was von Hoechst"...

Apropos körperliche Unversehrtheit: da müsste man bereits bei den Nahrungsmitteln anfangen und der Luft, die wir atmen. Es gibt reichlich Skandale, die mal auffliegen und Schlagzeilen machen, aber mit Sicherheit schlummern noch unzählige, die nicht entdeckt wurden. Industrielle Lebensmittel sind vollgepackt mit Stoffen aller Art. Und dass Asbest gefährlich ist, hat man erst nach jahrzehntelanger Benutzung gemerkt. Was ist mit der Unversehrtheit von Millionen von Schülern, die in Asbest-Klassenräumen großgeworden sind..? Wir sind täglich so vielen "Versehrtheiten" ausgesetzt...

[Kikimora]

BioNTech klingt halt einfach schmissiger als "Comirnaty".

Aber ja, es ist komisch.

[Werner1612]

Nebenbei: es ist amüsant, dass wir bei (diesen) Impfstoffen immer die Firmen benennen, aber wer kennt den Namen des Impfstoffes? Das ist in etwa so, als würde ich morgens "drei Pillen von Bayer" nehmen, und abends "was von Hoechst"...

Apropos körperliche Unversehrtheit: da müsste man bereits bei den Nahrungsmitteln anfangen und der Luft, die wir atmen. Es gibt reichlich Skandale, die mal auffliegen und Schlagzeilen machen, aber mit Sicherheit schlummern noch unzählige, die nicht entdeckt wurden. Industrielle Lebensmittel sind vollgepackt mit Stoffen aller Art. Und dass Asbest gefährlich ist, hat man erst nach jahrzehntelanger Benutzung gemerkt. Was ist mit der Unversehrtheit von Millionen von Schülern, die in Asbest-Klassenräumen großgeworden sind..? Wir sind täglich so vielen "Versehrtheiten" ausgesetzt...

Zum Thema Lebensmittel empfehle ich nur "Sebastian Lege". Und der nimmt nur die deutsche Lebensmittelindustrie auseinander. Bei einer "internationalen Spezialität" aus der Exoten-Ecke eines guten Lebensmittelgeschäfts, die direkt vom ausländischen Erzeuger so importiert wurde, möchte ich gar nicht wissen was drin ist, und wie getricktst wurde, wenn man teilweise bei deutschen Produkten schon die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Und wir haben ja eigentlich ein gutes Lebensmittelrecht. Auch empfehlenswert ist Hans-Ulrich Grimm mit seinen Veröffentlichungen.
LG Werner

[Rosangela Blackwell]

Darf ein Staat/eine Gesellschaft unter allen Umständen das Wohl von vielen über die Entscheidungsfreiheit über die körperliche Integrität eines Individuums stellen und entsprechende (Zwangs-)Maßnahmen durchsetzen?

In wiefern hat das Individuum denn das Recht der Gesellschaft körperlich zu schaden indem es zum Beispiel nicht die gesellschaftlichen Maßnahmen zur Prävention von Seuchen nachkommt?

Hat das Individuum denn das Recht die körperliche Integrität seiner Mitmenschen zu verletzen?

[Uncoolman]

Ich glaube, wir brauchen eine Art "Rangliste", welches Gesetz in welchem Fall weiter oben und welches weiter unten steht. Nehmen wir z.B. die Unversehrtheit der Wohnung, dann dürfte auch nie bei Gefahr im Verzug gestürmt werden. Es werden Rechte verletzt. Also werden immer Rechte (und Pflichten) gegeneinander aufgewogen.

[Bratwurstschnecke]

@ Rosangela
Die Frage ist m. M. nach durchaus interessant, ist aber (glaube ich mal, so auf Anhieb) nochmal eine zusätzliche Diskussion.

Die Frage nach einer "Impfpflicht" birgt natürlich auch die Frage in sich, was ein Staat tut, wenn sich nicht daran gehalten wird, sprich Sanktionierung bei Verstoß. Dann gäbe es zunächst sowas wie Entzug von Privilegien, dann Ordnungsstrafen/Bußgelder, und irgendwann bliebe dann nur der strafrechtliche Bereich als "ultima ratio" der Staatsgewalt.

Deine (letzte) Fragen impliziert die nach der zwischenmenschlichen Gewalt, sprich: Ist es Gewalt gegenüber anderen Menschen, sich nicht impfen zu lassen?
Eine allgemeingültige Antwort darauf wird nicht leicht zu finden sein. Wissenschaftler aller möglichen Disziplinen streiten sich seit Jahren um eine allgemeine Definition von "Gewalt". Ich schätze stark, an deiner konkreten Frage arbeiten sich gerade diverse Soziologen, Friedensforscher, Psychologen und Ethiker in aller Welt den Arsch ab.

[Uncoolman]

Wenn man Hospitalisierung heranzieht, ist Nichtimpfen jedenfalls eine Schädigung der Gesellschaft, da man eher Gefahr läuft, schwer zu erkranken. Treibt man es aber auf die Spitze, könnte man aber auch sagen, dass z.B. Rollstuhlfahrer die Gesellschaft finanziell schädigen, weil sie erzwingen, dass Niederflurbahnen und Rampen gebaut werden müssen - obwohl der Prozentanteil Gehbehinderter nicht die Mehrheit ist. Es bleibt abzuwägen, ob wir den Anteil Ausreißer tolerieren und verkraften können, oder ob wir anfangen, bei jedem Menschen eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufzustellen... Leider geschieht das unter der Decke schon längst, da wir ja den liberalen Kapitalismus haben.

[Bratwurstschnecke]

Wenn man Hospitalisierung heranzieht, ist Nichtimpfen jedenfalls eine Schädigung der Gesellschaft, ...

Stimmt, aber das wäre, wie du ja auch andeutest, ein Fass ohne Boden. Dann wäre man gleich auch bei Rauchern, Trinkern, Fastfood-Junkies etc. Deswegen schätze ich, die Rechnung kann (offiziell) nicht wirklich aufgemacht werden.

[Kikimora]

Bezüglich der Raucher eigentlich schade.