Möwe hat geschrieben:Diese Ringe, die Rektor in seinen Visionen sieht, das sollen wohl die Dimensionen sein, nehme ich mal an.
Aber warum fällt er durch die Ringe?
Mich haben die Ringe an diese Dinger erinnert, mit denen z.B. Astronauten Schwerelosigkeit simulieren können. Kennt ihr die? Da wird man in so eine Konstruktion gespannt, die in einem Ring befestigt ist, der sich in eine Richtung drehen kann, der wiederum in einem anderen Ring hängt, der sich senkrecht dazu drehen kann. Dann wird das ganze angeschubst, daß alles sich dreht. Angeblich fühlt sich das an, als wäre man schwerelos.
Ich hab es leider nie ausprobieren können, aber vor Jahren hatten die sowas mal hier in der Stadt aufgebaut, und wer wollte und das Glück hatte dranzukommen, durfte sich ein Bißchen drehen. Natürlich hatte ich dieses Glück nicht. *murr*
Ich mag das Geräusch, das diese Ringe in den Visionen machen.
Also wenn es Muster gibt, die immer wieder kehren, sind das dann dieselben Menschen, bloß wiedergeboren?
Als Malachi seinen ehemaligen Prof angerufen hat, meinte er ja, daß es gerade nicht Menschen sind, die wiedergeboren wurden, sondern komplett andere Menschen, deren Lebensgeschichte nur ziemlich genau dasselbe Muster aufweist, wie das einer Person, die früher gelebt hat. Aber es sind komplett verschiedene Personen.
Und ist jeder Mensch ein Muster, das schon mal vorhanden war?
Ich habe das so verstanden, daß es nur ganz wichtige Personen sind, die als Muster wieder auftauchen. Sonst könnte sich Malachi vor Visionen wohl kaum noch retten. Kein Wunder, daß er nicht gerne Fremden die Hand schüttelt.
Was ich nicht ganz verstanden habe, ist der Unterschied zwischen Personen der Geschichte, deren Muster wiederauftaucht, so wie Augustus, und Stereotypen, deren Muster wieder auftaucht, wie der Savant. Was ist denn da der Unterschied?
Das Möbiusband soll also nicht andeuten, dass es unendlich weiter geht (so hatte ich da Band immer verstanden: es hat keinen Anfang und kein Ende), sondern dass immer wieder dieselben Muster auftreten, weil die Zeit in der vierten Dimension halt sowas macht. Wie auch immer.
Oder habe ich das falsch verstanden?
Ich tippe mal, daß das Band die Wiederholung darstellen soll. Die Geschichte geht weiter, aber bestimmte Personen oder Ereignisse wiederholen sich ständig. Wie wenn man auf ein Moebius-Band einen Punkt malt und dann immer wieder das Band entlang fährt. Man kommt irgendwann immer wieder an dem Punkt an, geht weiter, kommt wieder zu demselben Punkt usw.
Das ist am Ende des vierten Kapitels, Rektor schickt Dex eine SMS und warnt ihn, künftig die Finger von seinen Sachen zu lassen.
Ich fand es gerade cool, daß er genau das nicht gemacht hat. Ist das keinem aufgefallen? Er schreibt nicht sowas wie "Do not touch what belongs to me!", also eine Aufforderung, sondern er formuliert es als Fakt. "You do not touch what belongs to me."
So als würde er gar nicht in Betracht ziehen, daß Dexter noch einmal entgegen seinen Wünschen handeln könnte.
Ich finde die Formulierung jedenfalls sexy.

Behalte immer mehr Träume in deiner Seele, als die Wirklichkeit zerstören kann. (indianische Weisheit)