Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

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Eike
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von Eike »

elfant hat geschrieben:Dann musst Du Dich aber auch bitte entscheiden, ob Linux nun etwas fuer Bastler ist oder nicht. Ein normaler Anwender ist darauf angewiesen, dass jemand mich ausreichenden Sachverstand einen Treiber (unentgeltlich) fuer Linux schreibt. Damit gehoert es fuer mich klar in die Bastlerecke.
Bei Windows gibt diesen Sektor zwar auch, aber alleine schon durch den Herstellersupport ist er fast vernachlaessigbar.
Gebastelt werden muss der Treiber für jedes System - und deinem "normalen Anwender" ist's piepegal,
ob der das privat oder beruflich macht, für den Hersteller oder für den Chip schreibt. Ich muss doch
kein Bastler sein, weil jemand in irgendeinem mir unbekannten Teil der Welt einen Treiber für den Chip
schreibt - genausowenig, wie ich Bastler sein muss, wenn jemand irgendwo für den Hersteller der Karte
einen Treiber strickt. Es macht für mich keinen Unterschied. Solang der Treiber da ist.
elfant hat geschrieben:Der normale Anwender ist aber für mich der Büroangestellte
Ich hätte mir da jetzt den Heimanwender vorgestellt.
elfant hat geschrieben:und wenn es "kostenfrei" ist habe ich als Firma auch keine Geltungsansprüche bei einem Fehler, welcher mir finanzelle Nachteile bringt oder ist auf Dauer gesehen zu teuer.
Solche Gewährleistungsansprüche sind in üblichen Lizenzen ausgeschlossen. Hast du mal einen Fall
erlebt, wo Standardsoftware Fehler gemacht hat und der Hersteller dafür aufgekommen ist?
Hab ich jedenfalls hier noch nie von gehört, und ich sitze in einer dicken Firma, die noch am ehesten
die Macht hätte, sowas durchzusetzen.
elfant hat geschrieben:Was habe ich an Kaufsoftware. Im Laden sind Virenscanner, Sicherheitssuite, MS Word, Buchhaltungsprogramm, Internetsoftware (falls ich das dazuzaehlen darf), ein Backup - Programm und Treiberaktualisierungsprogramm neben dem Betriessystem. Ein Teil davon laeuft ueber Lizenzen, so dass ich diese Programme auch auf meinem privaten PC habe.
Mal sehen...
* Virenscanner - baruch ich unter Linux nicht
* Sicherheitssuite - brauch ich unter Linux nicht, Firewall wär bei Bedarf dabei
* MS Word - ich hab LibreOffice und Lyx
* Buchhaltungsprogramm - da kenn ich die Situation nicht, mag sein, dass das schwierig wäre
* Backup-Programm - gibt's zahlreiche in der Distribution
* Treiberaktualisierungsprogramm - dei Distribution aktualisiert nicht nur die Treiber, sondern hält alle ihre Programme auf dem neuesten Stand (wichtiger Sicherheitsvorteil übrigens)
realchris
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von realchris »

Nein, das ist nicht unfair, das sind genau die realexstierenden Bedingungen, die in anderen Fällen eben
zu Minuspunkten für Linux führen. Dem Anwender ist es egal, warum das so ist. Warum es praktisch
keine guten Spiele für Linux gibt. Genauso ist ihm egal, warum es manche Treiber für Linux nicht gibt.
Und manche für Windows nicht gibt. Dem normalen Anwender ist wichtig, dass es funktioniert.
Genau das ist der springende Punkt. Es reicht z.B. für meine Arbeit nicht hin, dass ich einfach Wine draufhaue. Ich benötige die richtigen Schriften, eine vernünftige Farbumgebung, die dafür nötigen Treiber etc. Es reicht ja nicht, dass ich einfach meine Creative Suite dort zum Laufen bekomme. Gimp hat zwar jetzt ein Farbmanagement, dafür ist das Programm insgesamt Mist. Wo ich damals bei Photoshop nur Minuten benötigte, um intuitiv damit erste Dinge zu machen, bin ich bei Gimp verzweifelt. Die Filter sind kacke, die Oberfläche ist schlecht durchdacht, mir fehlen viele Werkzeuge, die ich für die Bildverarbeitung benötige. Gimp ist sogar Photoshop Elements, der Billigversion von Photoshop, haushoch unterlegen. Mein Onkel wäre z.B. für Linux nicht geeignet. Der ist schon mit einfachsten Vorgängen in Windows überfordert und ruft mich ständig an. Mit Linux wurde der sich aufhängen. Darüber hinaus bekomme ich Probleme mit den Lizenzen, wenn ich ich meine Creative Suite mit den Schriften auf Ubuntu laufen lasse. Die gewerbliche Nutzung meiner Software, ist auf ein Windowssystem beschränkt. Und wenn ich überlege, wie weit sich CS5 in das System eingräbt, (Die Installation dauert schon unter Windows ewig) frage ich mich, ob Wine das überhaupt ohne Probleme schafft.
stundenglas
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von stundenglas »

elfant hat geschrieben:Diese Worte von Dir überraschen mich jetzt. Gerade mußte ein SSL - Lizenz"drucker" einen Einbruch vermelden(gezwungendermaßen) und im Nachhinein stellt sich heraus, da? da noch nicht einmal ein Virenscanner installiert war, ergo also die Bedingung neben dem gesunden Menschenverstand mißachtet wurden. Da soll ich also meine Betriebsdaten im Web speicher? Das hat natürlich nichts damit zu tun das ich Kaufmann bin.
Du hast mich überführt. Ich hätte auch damit Probleme und würde eine Variante auf dem lokalen Server ebenfalls vorziehen. Allerdings ist SSL recht sicher wenn man sich das Zertifikat auf einem Seitenkanal übermitteln lässt und darauf achtet. Beim Internet-Einkauf oder Onlinebanking vertraut man externen Dienstleistern doch auch, und hier ist das ebenfalls eine Vertrauensfrage. Ich hab eben noch mal nach geschaut bei Collmex stehen die Server auch in Deutschland und nicht im Ausland.

Virenscanner verwende ich ebenfalls nicht. Sie manchen durchaus Sinn, allerdings halte ich den nötigen Rechenaufwand und den Sicherheitsgewinn für nicht profitabel genug. Dann lieber ein Intrusion Detection System das aufzeigt wenn sich wichtige Dateien verändern. Wenn ich dann doch mal einer Datei misstraue, wird die Online geprüft. Bugs in Flash und Media-Files sind da schlimmer.
realchris hat geschrieben:Mein Onkel wäre z.B. für Linux nicht geeignet. Der ist schon mit einfachsten Vorgängen in Windows überfordert und ruft mich ständig an.
Meine Eltern verwenden ebenfalls Linux, sie haben eigentlich kein Problem damit. Allerdings habe ich ihnen den Computer auch eingerichtet. Wenn dann doch etwas nicht klappt kann ich mich bequem per SSH einloggen und nach dem rechten sehen.
Ich benötige die richtigen Schriften, eine vernünftige Farbumgebung, die dafür nötigen Treiber etc.
Die Schriften kann man doch nochmal extra erwerben oder nicht? Notfalls kopiert oder Verlinkt man die von seiner Windows-Festplatte. Natürlich nur wenn man die entsprechende Windows-Lizenz hat. Das mit der Farbumgebung ist da natürlich ein Problem, aber bei Gnome 3. Ist mir jetzt auch eine Paket unter die Augen gekommen das genau dafür gemacht ist. Also auch mit den Treibern. Es bewegt sich wohl langsam in die Richtung. Wie gesagt Photoshop und CS5 laufen ohne Probleme in einer Virtualbox (also ein komplettes Windows, in deinem Linux System), allerdings weiß ich nicht mit Sicherheit ob da diese Farbumgebungs-Hardware/Treiber, auch ohne Probleme Funktioniert.

In einigen Jahren hat sich diese Diskussion aber eh erledigt, dann wird im Browser gespielt und gearbeitet und die Daten liegen in der Wolke.
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von elfant »

Eike hat geschrieben:Gebastelt werden muss der Treiber für jedes System - und deinem "normalen Anwender" ist's piepegal,
ob der das privat oder beruflich macht, für den Hersteller oder für den Chip schreibt. Ich muss doch
kein Bastler sein, weil jemand in irgendeinem mir unbekannten Teil der Welt einen Treiber für den Chip
schreibt - genausowenig, wie ich Bastler sein muss, wenn jemand irgendwo für den Hersteller der Karte
einen Treiber strickt. Es macht für mich keinen Unterschied. Solang der Treiber da ist.
Ein normaler Benutzer kauf aber auch kaum eine Karte, welche nicht von Windows unterstütz wird, weil im Normalen Handel soetwas meist schon aussortiert wird. Wenn ich mir nun aber eine frisch erschienende Karte (weil es besser in meine Argumentationskette passt eine brandneue AMD - Graphikkarte) in Linux betreiben möchte, muß ich erst warten bis jemand diesen Treiber schreibt.
Der Bastleraspekt begründet sich meiner Ansicht nach dadurch, das ich erst warten muß, bis jemand mit ausreichenden Sachverstand privat einen inoffizellen Treiber schreibt, anstatt daß der Treiber zeitgleich vom Hersteller offizell herausgegeben wird. Sicherlich mag den meisten normalen Benutzer egal sein, solange der Kram läuft.
Eike hat geschrieben:Ich hätte mir da jetzt den Heimanwender vorgestellt.
Der Kampf IBM, Apple, Windows wurde schon in den Bureaus dieser Welt vorläufig entschieden. In meiner Vorstellung gibe es bei Heimanwendern nur 3 Anwendungsbereiche: Spiele, Internet surfen und Arbeiten. Bei dem 1. ist Windows klar vorne, beim 2. kann man sich streiten, aber Linux ist von Haus aus sicherer und beim 3. ist Windoof wieder als Marktführer vorne. Wenn kaum eine Heimanwender erledigt seine Arbeit zu Hause mit Linux welche er auf der Arbeit dan auf einem Windowssystem nicht übernehmen kann oder möchte jedes Mal über WINE und Co seine Büroarbeit erledigen.
Eike hat geschrieben:Solche Gewährleistungsansprüche sind in üblichen Lizenzen ausgeschlossen. Hast du mal einen Fall erlebt, wo Standardsoftware Fehler gemacht hat und der Hersteller dafür aufgekommen ist?
Hab ich jedenfalls hier noch nie von gehört, und ich sitze in einer dicken Firma, die noch am ehesten die Macht hätte, sowas durchzusetzen.
Die staatlich festgelegten Gewährleistungsansprüche konnen nicht ausgeschlossen werden, außer man hat einen ausländischen Vertragspatner.
Das Problem liegt in der Nachweisbarkeit und da ist es meistens schwierig. Früher war es da einfacher, aber die Zeiten sind nun einmal rauer geworden. Ich hatte selbst so einen Fall, bei der ich neben einer Gutschrift für den telephonischen Support auch die Nachfolgeversion der Software kostenlos bekam... ok die war auch schon ein Auslaufmodell.
Eike hat geschrieben:* Virenscanner - baruch ich unter Linux nicht
Ich bitte Dich. Schon in den 90 - igern gab es Kits für Linuxviren, nur weil sich kaum jemand die Mühe macht Linuxviren zu erstellen, heißt nicht das man keinen Virenscanner braucht. Die Frage wie weit Rootskits sich erfolgreich unter Linux setzen können, kann ich nicht beurteilen.
Eike hat geschrieben:* Treiberaktualisierungsprogramm - dei Distribution aktualisiert nicht nur die Treiber, sondern hält alle ihre Programme auf dem neuesten Stand (wichtiger Sicherheitsvorteil übrigens)
Natürlich ebenfalls mit den der Softwareupdateüberprüfung. Bei Windoof löst man das ja leider mit zig autonomen Programmen
Zuletzt geändert von elfant am 17.10.2011, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von realchris »

nochmal erweben, bedeutet nochmal viel geld in die hand nehmen. ich glaube nicht das cs5 auf ubuntu bzw. mit wine ohne frickelei, und da habe ich keine lust drauf, zum laufen gebracht werden kann. einzelne komponenten möglicherweise. doch das farbmanagement ist nicht nur auf die einzelnen programme, sondern auch auf monitor scanner, drucker etc. bezogen. das problem ist, dass es da schon aufhört. die alternativtreiber, die ich über ubuntu nachgladen kann, sind kacke oder nicht vorhanden. man muss viel aufwand betreiben, um die sachen so zu laufen zu bekommen, wie man sie braucht.
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von elfant »

stundenglas hat geschrieben:Du hast mich überführt.
Nenn mich Sherlock :mrgreen:
stundenglas hat geschrieben:Beim Internet-Einkauf oder Onlinebanking vertraut man externen Dienstleistern doch auch, und hier ist das ebenfalls eine Vertrauensfrage.
Internet - Einkauf und Onlinebanking sind doch Erfindungen des Teufels!
An mir gehen doch so manche Adventures vorbei, weil es nur online erwerbbar ist und ich generell keinen Internet-Einkauf mag. Ich mag einfach dieses ganze Internet - Gedönse (jaja alte Männer und moderene Zeiten) nicht bis jemand mir einen garantiert sicheren Weg aufweisen kann, der auch auf meinen Rechner läuft. Leider muß ich mich jetzt betrieblich mit dem Online Banking auseinandersetzen. Dafür überlege ich dann auch im Laden Linux als Subsystem zu installieren.
stundenglas hat geschrieben:Ich hab eben noch mal nach geschaut bei Collmex stehen die Server auch in Deutschland und nicht im Ausland.
Wo ist da jetzt beim deutschen Finanzamt die Verbesserung? :wink:

PS: Stundenglas was tust Du am Rechner oder was für einen Rechner hast Du, um einen wirklichen Performensverlust am Rechner durch einen Virenscanner zu merken? Bei Singel oder alten Doppelkernen ja, aber jeder moderen Doppel oder Mehrkernprozessor langweilt sich doch großteilig.

Das ich Clouding auch nicht mag, muß ich aber auch nicht erwähnen. :twisted:
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von Eike »

elfant hat geschrieben:Sicherlich mag den meisten normalen Benutzer egal sein, solange der Kram läuft.
Ganz sicher; und von dem wolltest du ausgehen.
elfant hat geschrieben:
Eike hat geschrieben:Ich hätte mir da jetzt den Heimanwender vorgestellt.
Der Kampf IBM, Apple, Windows wurde schon in den Bureaus dieser Welt vorläufig entschieden. In meiner Vorstellung gibe es bei Heimanwendern nur 3 Anwendungsbereiche: Spiele, Internet surfen und Arbeiten.
Skype, Massenger, CDs rippen, Videos kucken, Software entwickeln, MP3s hören, Bilder bearbeiten,
Filme schneiden, Steuererklärung machen, seinen Stammbaum erforschen (fällt mir nur ein, weil ich's
gerade mache), Webseiten erstellen, E-Mails, Termine verwalten, ...
elfant hat geschrieben:Die staatlich festgelegten Gewährleistungsansprüche konnen nicht ausgeschlossen werden, außer man hat einen ausländischen Vertragspatner.
Das Problem liegt in der Nachweisbarkeit und da ist es meistens schwierig. Früher war es da einfacher, aber die Zeiten sind nun einmal rauer geworden. Ich hatte selbst so einen Fall, bei der ich neben einer Gutschrift für den telephonischen Support auch die Nachfolgeversion der Software kostenlos bekam... ok die war auch schon ein Auslaufmodell.
Für das (einzig) entscheidende haftet dir am Ende weder der kommerzielle noch der Open-Source-
Entwickler: Für deine Daten, für deine Ausfälle. Mit der staatlichen Gewährleistung bekommst du
höchstens eines Tages ein verbessertes Stück Software, und das ist dann dein geringstes Problem.
elfant hat geschrieben:
Eike hat geschrieben:* Virenscanner - baruch ich unter Linux nicht
Ich bitte Dich.
Ich brauche unter Linux keinen Virenscanner.
Sag mir einen verbreiteten Linux-Virus, der auf einem Linux mit aktuellen Sicherheitsupdates reinkommt
- und ich sage dir, dass ich ihn noch nicht getroffen habe. Ich fahre seit 13 Jahren ohne Probleme Linux
ohne Virenscanner oder sonstigen Schnickschnack. (Die Ressourcen, die da unter Windows verbraucht
werden, sind BTW erschreckend!)
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von elevar »

elfant hat geschrieben:Ein normaler Benutzer kauf aber auch kaum eine Karte, welche nicht von Windows unterstütz wird, weil im Normalen Handel soetwas meist schon aussortiert wird.
Das mag stimmen, aber wie gesagt, am anderen Ende des Lebenszyklus einer Windows-Revision rutscht so manches raus. Und da kann man dann auch mal anerkennen, dass es an sich doch nicht einzusehen ist, weshalb ich, nur weil mir der Support für mein Betriebssystem ausläuft dann einen neuen Rechner kaufen soll um einen alten Rechner, der alles kann was ich brauche zu verschrotten. Dein Argument ist, dass Windows neue Hardware in der Regel schneller unterstützt, und das ist ja auch richtig. Das ist ein wesentlicher Vorteil von Windows für Leute, die sich aktuelle Harware kaufen. Die Sache mit den Treibern ist aber nicht zu überschätzen. Auf meinem neuen Rechner lief _alles_ out of the box. Nur den Grafikkartentreiber musste ich per Hand installieren.
elfant hat geschrieben:Wenn kaum eine Heimanwender erledigt seine Arbeit zu Hause mit Linux welche er auf der Arbeit dan auf einem Windowssystem nicht übernehmen kann oder möchte jedes Mal über WINE und Co seine Büroarbeit erledigen.
Das ist wieder einmal wahr. Der Faktor MS Office und die unsäglichen Inkompatibilitätsgeschichten mit OpenOffice und Konsorten darf hier nicht unterschätzt werden. Dabei gibt es einen Industriestandard für Text-Dokumente - wer sich nicht dran hält ist: Microsoft. Und so geben die Leute (viel) Geld für eine Software aus, die plattformabhängig und imho den freien Alternativen unterlegen ist. Und wenn der Kollege dann wieder eine vamaledeite .docx-Datei rumschickt, ja dann ist man irgendwie sanft gezwungen, sich da anzupassen. Das ganze liefert ein tolles Beispiel dafür, warum offene Standards so wichtig sind.
elfant hat geschrieben:Ich bitte Dich. Schon in den 90 - igern gab es Kits für Linuxviren, nur weil sich kaum jemand die Mühe macht Linuxviren zu erstellen, heißt nicht das man keinen Virenscanner braucht.
Doch, genau das heisst es, du bist offenbar falsch informiert. Es gibt zwar Virenscanner, aber ich kenne niemanden, der sowas benutzt.
Well, it all started on Scabb Island. Some of my admiring fans had pressured me into telling my LeChuck evaporating story once again...
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von elfant »

Eike hat geschrieben:Ganz sicher; und von dem wolltest du ausgehen.
Von dem unbedarfen DAU der frisch erschienenden oder exotischen Kram kauft :mrgreen: Aber ihr habt euch schon darauf geeinigt, daß der Treibersupport bei Linux nicht mehr so lückenhaft ist, wie er früher war (außer bei AMD)....
Eike hat geschrieben:Skype, Massenger, CDs rippen, Videos kucken, Software entwickeln, MP3s hören, Bilder bearbeiten,
Filme schneiden, Steuererklärung machen, seinen Stammbaum erforschen (fällt mir nur ein, weil ich's
gerade mache), Webseiten erstellen, E-Mails, Termine verwalten, ...
Skype, Massenger, Steuererklärung machen, seinen Stammbaum erforschen und E-Mails fallen bei Dir also nicht unter Internet? Wie schaffst Du das Offline? :wink:
Zum Termine verwalten, Videos kucken und MP3s hören auf dem Rechner, bin ich wohl wieder zu altmodisch, außer sie kommen direkt aus dem Netz.
Software entwickeln und Webseiten erstellen, gehören wohl kaum zu täglichen, wöchenlichen oder monatlichen Beschäftigungen eines "normalen" Benutzers.
Und Filme schneiden, Bilder bearbeiten und CDs rippen habe ich fahrläßigerweise vergessen... oder hätte Spielereien schreiben sollen, was aber unscharf gewesen wäre.
Eike hat geschrieben:Für das (einzig) entscheidende haftet dir am Ende weder der kommerzielle noch der Open-Source-Entwickler: Für deine Daten, für deine Ausfälle. Mit der staatlichen Gewährleistung bekommst du höchstens eines Tages ein verbessertes Stück Software, und das ist dann dein geringstes Problem.
Richtig bei dem durch den Fehler verursachte Hauptschaden wird es sehr schwierig, aber auch jener ist möglich. Das dürfe aber wirklich vor Gericht noch keiner geschafft haben.
Eike hat geschrieben:Sag mir einen verbreiteten Linux-Virus, der auf einem Linux mit aktuellen Sicherheitsupdates reinkommt
Definiere: Verbreitet.
Unter Betrachung der Gesamtzahl der Linuxbenutzer oder der Anzahl der Viren (ich glaube die Zahl an Linuxviren liegt irgendwo bei 2 Im Jahr/Jahrzehnt)?Spontan fiele mir nur Lirpa ein. Obwohl gab es nicht einmal diesen harmlosen Scherzvirus? Den habe sich die meisten, aber wohl freiwillig aufgespielt.
Ich hatte seit über 20 Jahren allerdings auch keinen Virus auf meinen Windows Rechner... nagut keinen Virus außer Windows, dennoch würdest Du mich für verrückt erklären, wenn ich nun ohne Gummi diesen Rechner mit Internetverbindung betreiebn würde.
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von Eike »

elfant hat geschrieben:Von dem unbedarfen DAU der frisch erschienenden oder exotischen Kram kauft :mrgreen: Aber ihr habt euch schon darauf geeinigt, daß der Treibersupport bei Linux nicht mehr so lückenhaft ist, wie er früher war (außer bei AMD)....
...und trotzdem schlechter ist als bei Windows. Man kann keine Hardware verkaufen,
ohne für Windows-Treiber zu sorgen.
elfant hat geschrieben:Skype, Massenger, Steuererklärung machen, seinen Stammbaum erforschen und E-Mails fallen bei Dir also nicht unter Internet? Wie schaffst Du das Offline? :wink:
Schon aber nicht unter...
elfant hat geschrieben:Internet surfen
Das sag ich nicht nur in meiner Eigenschaft als Klugscheißer, sondern weil's für Skype, Massenger
und IMHO auch für Mail eigenständige Clients braucht. Die's unter Linux auch gibt. Für Massenger
und Mail in großer Auswahl.

Den Stammbaum geb ich übrigens tatsächlich offline (mit Gramps) ein, die Daten stammen aus einer
Sammlung über die Kirchenbücher meines Heimatdorfes.
elfant hat geschrieben:Software entwickeln und Webseiten erstellen, gehören wohl kaum zu täglichen, wöchenlichen oder monatlichen Beschäftigungen eines "normalen" Benutzers.
Jein.
Ich vermute, dass du hier http://www.google.com/search?q=%22meine ... &&tbm=isch auf einige
recht durchschnittliche Menschen triffst. :)

[Linux-Viren]

Übrigens waren alle Virenscanner für Linux, von denen ich gehört habe, Scanner für Windows-Viren auf
Linux-Servern. Gibt es Scanner, die nach Linux-Viren suchen?
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von Hans »

Ich bin auch ziemlich enttäuscht von Ubuntu 11.10 (habe bis zum Wochenende 10.04 genutzt). Ich nutze Ubuntu seit 2006 und hätte nicht gedacht, dass ein Release es schaffen würde, mich innerhalb eines Tages zu einer anderen Distribution zu treiben. Gefühlt war noch kein Ubuntu-Release, das ich verwendet habe, so fehlerhaft wie Ubuntu 11.10. Außerdem eignet sich Unity einfach nicht zum Arbeiten. Schon allein die fehlenden Quickstart-Icons oder die fehlende Tableiste hätten einfach zumindest optional ermöglicht werden müssen. Auch andere Standardfunktionen wie Alt-Tab sind total vermurkst.

Und das hat nichts damit zu tun, dass ich mich nicht an neue Bedienkonzepte gewöhnen könnte. Unity funktioniert einfach nicht.

Ich bin jetzt auf Fedora 15 mit Gnome 3 umgestiegen. Und für alle, die Icons in der Top-Bar, Desktop-Switcher und Tabs haben wollen - entsprechende Shell Extension nutzen:
http://intgat.tigress.co.uk/rmy/extensions/index.html
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von elfant »

Eike hat geschrieben:Das sag ich nicht nur in meiner Eigenschaft als Klugscheißer, sondern weil's für Skype, Massenger und IMHO auch für Mail eigenständige Clients braucht.
Das ist richtig, aber fällt unter "Internet surfen" nicht der gesamte Internetverkehr? Man kann natürlich nach Art der Nutzung des Browser weiter aufgliedern, aber da ich Linux hier sowieso einen Vorteil einräume, brauchen wir uns daran auch nicht fest zubeißen.
Eike hat geschrieben:Den Stammbaum geb ich übrigens tatsächlich offline (mit Gramps) ein, die Daten stammen aus einer Sammlung über die Kirchenbücher meines Heimatdorfes.
Es ist immer schön wenn man noch ausf solche Quellen zurückgreifen kann. *Vor Neid erblaß*
Eike hat geschrieben:Jein.
Ich vermute, dass du hier http://www.google.com/search?q=%22meine ... &&tbm=isch auf einige recht durchschnittliche Menschen triffst.
Wes gibt in Deutschland meines Wissens rund 20 Millionen Katzenbesitzer (Ok vieleicht waren es auch nur Hauskatzen). 73.500 Webseiten entsprächen dann 0,4% (3,7% bei 2 Millionen Haltern mit je 10 Katzen), wobei wir die Daten noch nicht nach doppelte Personen, Foren, Soziale Netzwerke, Tierheime, Tiervermittlungen und Produktplazierungen (Ein Bild war von Nintendo Pets) ausgesiebt haben.
Das halte ich jetzt, statistisch gesehen, eher für einen Beweis meiner These.
Eike hat geschrieben:Übrigens waren alle Virenscanner für Linux, von denen ich gehört habe, Scanner für Windows-Viren auf Linux-Servern. Gibt es Scanner, die nach Linux-Viren suchen?
Da die meisten Virenscanner mit einer Blacklist arbeiten, welche überraschend selten überarbeitet wird, würde ich sagen ohne nähere Kenntisse, daß viele Virenscanner immernoch nach den zahnlosen Viren aus den 70 - igern suchen. Spätestens bei Virenscannern mit einer ausreichenden Verhaltenserkennung wird es langsam! egal.
Meines Wissens suchen die Linux - Virenscanner eigentlich aber in der Tat mehr nach Würmern, da die mittlerweile verbreiteten Linux - Server ein lohnendes Ziel darstellen.
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Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von BLINX123 »

Ubuntu 11.20 (Oneiric Ocelot) habe ich, zu meiner Schande, noch garnicht getestet.
Muss ich die Tage mal machen. Namenstechnisch war da jedenfalls mal wieder Jemand sehr erfinderisch. :mrgreen:

Baut hier eigentlich Jemand zufällig selbst an einer Distro?
Habe da ein paar Probleme mit dem GCC Source Verzeichnissen und könnte etwas Hilfe von erfahreneren Linux Usern gebrauchen.
Eike
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von Eike »

BLINX123 hat geschrieben:Ubuntu 11.20 (Oneiric Ocelot) habe ich, zu meiner Schande, noch garnicht getestet.
Muss ich die Tage mal machen. Namenstechnisch war da jedenfalls mal wieder Jemand sehr erfinderisch. :mrgreen:
Die Codenamen sind irre.
Bei dem bin ich mir nicht mal sicher, wie man ihn ausspricht.
BLINX123 hat geschrieben:Baut hier eigentlich Jemand zufällig selbst an einer Distro?
Habe da ein paar Probleme mit dem GCC Source Verzeichnissen und könnte etwas Hilfe von erfahreneren Linux Usern gebrauchen.
Ich bin Debian-Entwickler und hab lange Erfahrung mit Linux - aber keine Ahnung von GCC-Source-Verzeichnissen.
Aber frag einfach mal, das kost' nix.
BLINX123
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Re: Ubuntu 11.20, das Ende einer vielversprechenden Distri?

Beitrag von BLINX123 »

Ok.

Mir geht es im Grunde eigentlich nur um die korrekte Anordnung der Verzeichnisse.
Ich möchte meine erste Linux distro compilieren und hänge eben bei den Verzeichnisstrukturen von GCC fest.

Immer wenn ich einen der Patches, welcher sich im selben Verzeichnis wie die Hauptdatei befindet, installieren möchte, steht da etwas vonwegen, er könne die zu patchende Datei nicht finden.

Laut LFS müssen die Dateien alle im GCC Source Verzeichnis liegen.

meine Verzeichnisstruktur sieht derzeit wie folgt aus:

mnt/lfs/sources/GCC-build/

im GCC build Verzeichnis befindet sich GCC selbst und alle Patches. Dann gehen noch einige Komponenten ab, die jeweils ihr eigenes Unterverzeichnis haben. Beispielsweise gmp oder msrp.
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