Tintina hat geschrieben:
Bzgl. der Informationsweitergabe an Firmen für Werbezwecke sehe ich das ähnlich. Ich arbeite selbst im Marketing und aus meiner Perspektive ist es ungefähr so: Wenn Facebook weiß, dass ich gerne Radiohead höre oder Bond-Filme gucke, ist das doch nicht notwendigerweise ein Nachteil für mich.
Gläserner Mensch hin und her, kriegt ihr im alltäglichen Leben mit, dass die wissen, wer euer Lieblingsautor ist?
Ich glaube aber nicht das es bei "Informationsweitergabe an Firmen für Werbezwecke" bleibt, da die Unternehmen eine möglichst genaue Zielgruppenbeschreibung haben möchten um ihre Produkte besser vermarkten/bewerben zu können, sehe ich in dem "Verfahren" keinen Unterschied zu z.B. einer Rasterfahndung. Allerdings haben Kommerzielle Unternehmen ein besseres Budget und sind somit besser ausgerüstet. Marketing und Werbung will ich nicht schlecht machen, aber wo setzt man die Grenzen, wenn plötzlich eine Technik auftaucht die wäre als würde jeder von uns den ganzen Tag von einem Privatdetektiv beschattet?
Leute die Angst haben von Privatpersonen gestalkt zu werden, sollten ihre Privatsphäreneinstellungen einfach anpassen. Das wird immer also so schwer verkauft, ist es aber gar nicht wirklich, wenn man auch nur ein bisschen Grips hat.
Es ist gut das es diese Einstellungen gibt, allerdings sind sie nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Die User müssen sich selber Gedanken darüber machen mit wem sie (welche) Daten tauschen, das geht aber nur wenn man eine kleine Vorstellung der Technik dahinter hat. Ohne das dies jetzt abwerten gemeint ist. Für viele ist das Internet wie Fernsehen oder genau wie der Besuch im Supermarkt um einzukaufen. Eher ist es aber so als würde jemand all deine Gedanken beim Einkauf im Internet aufzeichnen. Anhand dessen werden bestimmt auch positive Dinge erstellt wie "wenn die wissen wer ... (dein)...Lieblingsautor ist", doch letztlich geht es nur ums Geld. Ich finde diese Art nicht fair weil sie intransparent für den Kunden ist der dadurch eine sehr viel schlechtere Position bezieht. Es ist als musst du einen extra hohen Preis zahlen weil "sie so viel über dich wissen".
Wie äusserte sich ein grosser Stromkonzern auf einer Aktienversammlung in Schweden noch gleich? Es war etwas wie: In Deutschland können wir nur so hohe Strompreise fragen, weil die deutschen sie bezahlen. Hier ist das unrealistisch.
Bisher hat ein Unternehmer nicht bemerkt wenn ich mir verschiedene Angebote eingeholt hab oder auch mal nur neugierig umgesehen habe. Jetzt wissen (manche nicht alle) Händler das ich mich für das Produkt interessiere bevor ich überhaupt einen Schaufensterbummel unternommen habe. Sie wissen schon das die Waschmaschine Probleme macht bevor sie kaputt gegangen ist. Welche aber vor allem warum ich mich für eine bestimmte beim Kauf entschieden habe und auch wo ich diese letztlich kaufe.
In diesem Ablauf kann man noch sehr vieles zugunsten der "Wirtschaft" integrieren. Z.B. könnte die Suchmaschine bald in Echtzeit bei der Suche nach Meinungen über ein Produkt, bestimmte Hersteller bevorzugen. Das steht technisch allerdings noch in der Zukunft, aber dieser Jeopardy-Spielende Computer zeigt schon welche Überraschungen die Zukunft bringt.