Floyd hat geschrieben:Liest du eigentlich, was andere schreiben?
Nein, wozu sollte ich?
Floyd hat geschrieben: Dass deine analoge Konstruktion keine widersprüchlichen Aussagen generiert, beweist nichts, wie DasJans Analogie zeigt.
Jans Analogie taugt nichts, da sie mathematisch nicht korrekt ist. Aus a²=b² folgt eben nicht zwangsläufig, dass a=b ist. Diese Schlussfolgerung darf nicht gezogen werden.
(Sorry Jan, aber wer eine solche Analogie bringt, der ist in meinen Augen nicht mehr ganz dicht.)
Bei meinen Beweis habe ich mit Komplementen argumentiert. Wenn du meinst, dass die Komplementbildung in irgendeiner Weise die Abzählbarkeit einer Menge beeinflusst (und somit die Surjektivität der Abbildung), lass es mich wissen. Aber bis dahin muss ich davon ausgehen, dass dieser Vorgang lediglich eine "Umsortierung" der Zuordnung von x zu f(x) darstellt. Sei f(0) = leere Menge und f(1) = die Menge aller Elemente, dann werden durch die Komplementbildung f(0) und f(1) lediglich vertauscht.
Mein Komplementbeweis zeigt nur, dass durch diese "Umordnung" die Lokalisation des x0 gelingt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er sagt nichts über die Surjektivität von f aus, aber das war ja auch nicht mein Ziel.
Floyd hat geschrieben:Jan hat deine Frage nicht richtig gelesen, das stimmt. Er hat die Frage beantwortet, die du eigentlich hättest stellen müssen. Wie ich oben schon ausgeführt habe, führst du einfach eine neue Relation ein, was keinen Sinn macht.
Welche Fragen ich stelle, das bestimme ich immer noch selber!

Auch auf die Gefahr hin dass dies für gewisse Leute ab und zu mal unbequem werden sollte.
Ich führe keine neue Relation ein, sondern ich habe lediglich die Definition von Transitivität etwas "gelockert", in der Hoffnung gewisse Dinge anschaulicher gestalten zu können. A ist eine Klasse, bei der die Lokalisation des x0 zwangsläufig fehlschlagen muss. Dies hat aber nicht mit der fehlenden Surjektivität von f zu tun, sondern mehr mit der Definition von A, weil auf diese Klasse die Element-Relationen nicht mehr angewendet werden können. Daraus folgt aber auch, dass A keine Menge ist, also daher prinzipiell kein Ergebnis von f sein
darf.
elevar hat geschrieben:Vielleicht kriegen wir wenigstens das schnell wieder zu: A ist tatsächlich eine Menge.
Nein, ist sie nicht. Nicht jede Klasse ist eine Menge. Für eine Menge bedarf es schon ein paar Voraussetzungen mehr. Informiere dich da bitte etwas besser.
stundenglas hat geschrieben:Es wird nur nie Enden (das mit dem A' und A'') weil das System nie Vollständig sein kann. Denn immer wenn du versuchst eine neue "übergeordnete Menge zu erzeugen die alles Beinhaltet" ist die neue Definition die hinzukommt (Definition von A'' ist A' plus A (x || nicht x) nicht in der Menge zuvor enthalten.
Dass dies so sein muss, wird aber erst durch den "Beweis" suggeriert. Aber prinzipiell besteht keine Notwendigkeit darin, überhaupt erst auf solche Klassen zurückgreifen zu müssen. Denn dass ein System nicht vollständig sein kann, das ist ja erst einmal nicht sonderlich tragisch. Du rennst da bei mir offene Türen ein: Ich will nicht behaupten dass es eine surjektive Abbildung gibt (es spricht einfach zu viel dagegen), sondern lediglich die Schwächen des einen speziellen Beweises aufzeigen.
Soweit mir bekannt ist, werden alle Beweise bezüglich des Halteproblems immer rekursiv geführt. Es wurde aber bisher nicht gezeigt, dass ein Haltetestprogramm derartige Rekursionen nicht erkennen und somit entsprechend reagieren kann. Denn ein Haltetestprogramm, welches (fast) immer "ja" und "nein" zurückliefert und nur bei gewissen Paradoxien ein "geht nicht", wäre ja schon ein gewaltiger Fortschritt. Denn dann hätte man endlich der Widersprüchlichkeit des Systems Rechnung getragen. Aber aus der Widersprüchlichkeit direkt die Überabzählbarkeit zu fordern, das ist mir dann doch etwas zu weit hergeholt.
stundenglas hat geschrieben:Nein. Denn zum Zeitpunkt wo das Programm läuft ist ja nicht absehbar ob es anhält oder nicht. Wenn ich in einem Programm einen Zähler Verstecke der bei 100 abbrechen soll. Kannst du vorher nicht erkennen wenn das System erst bei 78 ist. Ob es bei 79 abbricht oder nicht. Beendest du es findest du nicht mal heraus wo es Abbricht. Bei Primzahlen ist das schlimmer. Da gibt es ja immer grössere.
Das Programm "läuft" aber nicht. Ein einfaches Beispiel:
Man kann durchaus beurteilen, ob diese Schleife eine gültige Abbruchbedingung enthält oder nicht. Obiges Beispiel hat keine, da i nie gleich 0 wird. (den zwangsläufigen Zählerüberlauf lassen wir mal außen vor

) Folgendes Beispiel hat zwar eine gültige Abbruchbedingung, aber diese ist von der Eingabe abhängig:
Code: Alles auswählen
int i := 0;
readln (x);
while (i != x) {
i := i + 1;
}
Es ist durchaus einsichtig, dass bei der Eingabe eines negativen Wertes (oder Null) die Schleife nicht abbricht. Aber da ein Haltetestprogramm Informationen über die Eingabe bekommt, ist hier bestimmbar, ob das Programm anhält oder nicht. Und zwar ohne dass man das Programm erst ausführen muss!
Es ist nicht möglich irgendetwas zu "verstecken", da sowohl das Programm als auch die Eingabe für das Halteproblem bekannt sein müssen.
Man kann natürlich die Komplexität immer höher treiben und versuchen "rekursive Tricks" einzuführen. Aber ob das wirklich im Sinne des Erfinders ist, das wage ich zu bezweifeln. So spucken schon jetzt Compiler Warnungen aus, wenn z.B. zwei Klassen sich gegenseitig benötigen und somit eine endlose Rekursion auslösen würden. Auch für fragwürdige Schleifenkonstruktionen gibt es sowas.
stundenglas hat geschrieben:Hast du dir schon mal die Nichtstandardanalysis angesehen? Wenn dich das so sehr interessiert dann rate ich dir einfach mal in einer Bücherei nach Büchern über die Zeitgeschichte der Mathematik zu suchen und zu lesen. Es ist sehr interessant und die Verschiedenen Ideen + Ansätze verschärfen das Bild/Vorstellung der Mathematik und helfen sich zu Orientieren.
Nein, diese Art der Analysis war mir bisher nicht geläufig. Danke für den Hinweis!
