Aber wir kommen vom Thema aktuelle Griechenland ab.

Die arg verschiedenen Meinungen der Politiker sind in meinen Augen in diesem Fall genau das Problem. Mit aufeinanderprallenden Meinungen kann man nämlich nur selten Probleme lösen. Sie sind oft der erste Schritt, aber in diesem Fall kann man eben nicht darauf aufbauen. Ich bin mir sicher, dass jemand mit kühlem Kopf und ohne Vorbehalte die wirklichen Probleme in Griechenland und im Zusammenspiel Griechenlands mit der übrigen EU erkennen und sinnvolle Lösungen vorschlagen kann – auf jeden Fall besser, als es momentan der Fall ist. Ob es eine Person mit solcher Sichtweise gibt, die dazu noch Vertrauen genießt um die Lösungsvorschläge wirklich umzusetzen, das ist eine andere Frage.Ninas Ex hat geschrieben:Und wie stellst du dir das vor, Simon, eine komplett unabhängige, neutrale Sichtweise von jemandem mit einem kühlen Kopf, der von allen Seiten Vertrauen genießt? Politik zeichnet sich doch gerade dadurch aus, dass verschiedene Meinungen auf einander treffen
Das es als Wirtsschaftssystem für ganze Länder taugt, bezweifle ich aus dem im meinem letzten Beitrag genannten Grund...Ninas Ex hat geschrieben:Prinzipiell kann man also sagen, die Solidarische Ökonomie ist der Versuch, aus den kapitalistischen Strukturen auszubrechen und ergibt sich in Ländern wie zb Griechenland daraus, dass Menschen Auswege aus ihrer sozialökonomischen Notlage suchen. Aber gleichzeitig besteht die Chance, dass daraus auch etwas Größeres entsteht, das letztlich eine praktische Alternative zum kapitalistischen Wirtschaftssystem bedeutet.
realchris, ich ersuche dich darum, ein konkretes Zitat aus dem "Kapital" oder einem anderen wichtigen Werk von Karl Marx zu bringen, wo er so einen Unsinn behauptet. Marx ist ja wohl der Inbegriff des Materialisten und daher halte ich es für völlig unwahrscheinlich, dass er so etwas behauptet haben soll. Übrigens, das historische Vorbild für den Kommunismus ist nach Marx und Engels die Pariser Kommune von 1871 (daher auch der Name Kommunismus!), also ein basisdemokratisches Projekt der BewohnerInnen von Paris, das leider in kurzer Zeit vom bürgerlichen Staat gewaltsam unterdrückt und hinweggefegt wurde.Was Sozialismus angeht. Marx wusste schon, dass er der Natur des Menschen nicht entspricht, er in der Praxis nur durch Zwang funktioniert. Wie das so mit Idealen ist. Im Konkreten werden sie zu etwas grausamen.
Logikfehler:Bakhtosh hat geschrieben:Der real existierende Kommunismus hat gezeigt, dass der Kommunismus im großen Rahmen gar nicht funktioniert.
Ray (Resonance) hat geschrieben: I try to avoid nurses of the non-"naughty" variety.
Ja - da hast Du recht. Ich kann aus einem Misserfolg nicht schließen, dass dieser unumgänglich ist.BENDET hat geschrieben:Logikfehler:Bakhtosh hat geschrieben:Der real existierende Kommunismus hat gezeigt, dass der Kommunismus im großen Rahmen gar nicht funktioniert.
Der real existierende Kommunismus hat nur gezeigt, dass er in seiner Ausprägung, so wie er gestaltet war, nicht funktioniert hat. Ob er anders funktioniert hätte, wissen wir nicht.
Sehe ich etwas anders. Stellt sich nämlich die Frage, was man in diesem Zusammenhang unter "funktionieren" versteht. Ich verstehe darunter, dass ein System so funktioniert wie es geplant war. Also getreu der Idee umgesetzt wurde. Und das ist weder im Osteuropäischen Raum noch asiatischen Raum inkl. China der Fall. Die Systeme die dort entstanden sind, entsprechen doch überhaupt nicht mehr der Idee des Kommunismus. Zumindest so wie ich sie verstanden habe. Und ich halte das auch für unmöglich solange ein Teil der Menschen stets nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist.BENDET hat geschrieben:Wobei wir da ja den sowjetischen meinen. Wenn wir jetzt nach China schauen, so muss man sagen, dass der noch zu funktionieren scheint. Zumindest existiert er noch. Bringt dem einzelnen nicht viel, aber als Gesamtsystem geht es denen da unten doch nicht schlecht.
In welcher Hinsicht denn Panikmache? Das es uns unmittelbar betrifft, sehe ich in den Medien nicht direkt.BENDET hat geschrieben:Zu Griechenland:
Alles Panikmacherei und reißerische Berichterstattung. Dient lediglich dazu Aufreger und Aufmerksam zu erzeugen, ist aber totaler Blödsinn und das Endergebnis im Endeffekt irrelevant.
Ein Abwertung der eigenen Währung (und das wäre ein Wechsel von Euro zur eigenen Währung), was letztlich heißt, dass Arbeit und Binnenpreise im Vergleich zum Ausland günstiger sind, spielt dem Export und der Attraktivität als Produktionsstandort in die Hände. Kurzfristig ginge es den Griechen allerdings erstmal viel schlechter. Denn Griechenland ist aktuell ein Importland und importierte Waren wären schlagartig teurer. Hingegen exportiert Griechenland wenig Erzeugnisse. Da nützen günstigere Exportpreise erstmal nicht so viel. Auf lange Sicht hast Du aber Recht. Aber die Griechen hätten auch gerne morgen und nicht erst über-übermorgen noch was auf dem Teller.BENDET hat geschrieben:Ein Schuldenschnitt und eigene Währung könnte Griechenland sogar nutzen, wenn sie diese Chance ergreifen und verwerten. Und wenn sie aus der EU austräten, könnten sie in vielen Punkten Souveräner entscheiden und agieren und ihr Gesellschaftsmodell ihren Vorstellungen anpassen. Ihre Waren würden sie dann sicherlich an Handelspartner loswerden, die sie als Mitglied der EU gerade nicht beliefern dürfen. Chancen gäbe es also.