The Night of the Rabbit

[realchris]

Der PC Games Test gefällt mir überhaupt nicht. Kommt mir so vor als ob er auf den anderen beiden Tests aufbaut. Nur so ein Eindruck. Für mich kein gutes Review.

[neon]

Ich glaube ja sowieso, dass viele Spieletester, gerade bei kommerziell ausgerichteten Print-Magazinen, gar nicht die Zeit haben, ein komplexes Adventure komplett bis zum Ende durchzuspielen, einfach weil der Redaktionsschluss zu schnell näher kam. Da ist mir schon öfter aufgefallen, dass auf den Storyverlauf komplett gar nicht eingegangen wird und ich habe die Vermutung, dass diejenigen das auch nicht können, weil sie nie den Abspann gesehen haben.

[realchris]

wahrscheinlich gefällt mir test 1 auch deswegen so gut und seine begründungen ebenfalls. denn dieser tester hat den abspann gesehen. er ist sogar teil der kritik.

[Grappa11]

Das stimmt schon, allerdings würde ich es dann nicht so begründen, wie der Gamestar-Redakteur das tut, sondern es etwas anders formulieren.

Wie gesagt, habe den Test selbst nicht gelesen. Aber dass der eine oder andere Hinweis mehr dem Spiel gut getan hätte, unterschreibe ich auch so.

Ich glaube dass es auch eine Menge Spieler gibt, die ein etwas komplexeres Rätsel-Design, bei dem man nicht mit der Nase auf jede Lösung gestoßen wird, zu schätzen wissen.

Absolut, das gilt auch für mich. Mich stört auch gar nicht so sehr, dass es zu wenig Hinweise gibt, sondern vor allem, dass Ausprobieren, was eigentlich logisch erscheint, nicht mit einem sinnvollen Kommentar der Spielfigur verbunden ist. Etwas einfach – übertrieben ausgedrückt – "Nö" abzulehnen, anstatt klar zu machen, weshalb das nicht funktionieren bzw. nicht möglich sein soll, hat nichts Verwässerung der Komplexität, sondern etwas mit Transparenz zu tun.

Bei einem Spieletest ist das natürlich etwas ärgerlich, denn man steht im Hinblick auf den Veröffentlichungstermin auch ein wenig unter Zeitdruck, wenn man den Anspruch hat, zeitnah eine Meinung bzw. sogar eine Wertung zu veröffentlichen.

Brauchst Du mir nicht erzählen, mein Test war der erste. Ich habe mich trotzdem fast vollständig selbst durchgerätselt und frustriert fühlte ich mich nicht. Unverständlich mit dem Kopf schütteln musste ich aber mehr als einmal.

[Neptin]

Ich habe nur den Anfang vom Video gesehen und ich glaube nicht, dass das die Spieler zum Lachen bringen sollte. Spiel das Spiel und sag mir dann, ob das deiner Meinung nach in der Szene gewollt war (und natürlich nicht funktioniert hat) oder es um etwas ganz anderes ging.

Davon abgesehen ging es mir ja vor allem um das, was ein paar andere hier schon gesagt haben: Will The Night of the Rabbit ein Deponia sein und scheitert kläglich oder ist hier jemand mit Erwartungen an ein Spiel herangegangen, dem es um anderes geht. Mal davon abgesehen, dass The Rabbit's Apprentice seine Sache im Großen und Ganzen eben bei weitem nicht so gut macht wie die meisten anderen Spiele von Daedalic.

Vielleicht nicht unbedingt witzig im herkömmlichen Sinne, aber auf jeden Fall kindlich, naiv und verspielt. Genau das scheint, wie in fast allen Tests kritisiert wird, durchweg misslungen. Allein die Szene, als er das Haus verlässt, dazu dieses aufgesetzte Lachen bzw. allgemein die Dialoge... scheußlich, da möchte man am liebsten ausholen. Vielleicht ist da eher die Charakterzeichnung das Hauptproblem, gepaart mit einer absolut grenzwertigen Sprecherbesetzung.

[neon]

Absolut, das gilt auch für mich. Mich stört auch gar nicht so sehr, dass es zu wenig Hinweise gibt, sondern vor allem, dass Ausprobieren, was eigentlich logisch erscheint, nicht mit einem sinnvollen Kommentar der Spielfigur verbunden ist. Etwas einfach – übertrieben ausgedrückt – "Nö" abzulehnen, anstatt klar zu machen, weshalb das nicht funktionieren bzw. nicht möglich sein soll, hat nichts Verwässerung der Komplexität, sondern etwas mit Transparenz zu tun.

Das stimmt allerdings, da musste ich mich auch ein paar mal wundern. Ich fühle mich da stellenweise an die Szene bei Deponia

mit dem Fisch und dem Phosphor

erinnert, wo die Aktion wirklich nur an einer bestimmten Stelle möglich war, obwohl es mehrere Möglichkeiten gegeben hätte, das gleiche Ziel zu erreichen.

[enigma]

Ich hab jetzt ja nur ein paar Stunden TNotR spielen können, aber was ich bis dahin an Humor gesehen hatte, hat mir persönlich gefallen. Das waren so Referenzen wie ein Buch mit dem Titel "Harry Otter und die Kammer der Heuschrecken", oder so leicht absurde Dinge, wie das Gespräch mit dem Radiomoderator von Welle Sumpf oder dem handtaschenverrückten Hörnchen auf dem Dorfplatz. Mit solcher Art Humor komm' ich gut klar, weil es eben die Geschichte nicht übernimmt, sondern am Rand bleibt. Ich hab's absolut nicht mit Adventures, die von einem Gag zum nächsten rennen.

Und bezüglich der Rätsel -- ja, ich fand es schwer, und es wird in der Tat nicht immer genau gesagt, wie man ein Rätsel nun lösen soll. Ich bin mir aber nicht sicher, dass es zu schwer ist. Es ist eben ein echtes Adventure, nicht so ein Casual-Dings wie Geheimakte 3. Die relativ offene Spielwelt bedeutet auch immer, dass man mehrere Rätselketten am laufen hat, sodass man im Zweifel eben erst einmal woanders weitermacht.

Der Verweis auf eine kurze Spielzeit verwundert mich übrigens. Meine Erwartung, auch nach Kommentaren die ich bei Daedalic aufgeschnappt hatte, ging in Richtung 20 Stunden. Bei mir jedenfalls hatte die Geschichte nach einigen Stunden noch kaum (oder gerade erst) Fahrt aufgenommen; das wäre in der Tat ein merkwürdiges pacing, wenn ich da schon 1/3 oder gar die Hälfte des Spiels hinter mir haben sollte (was ich aber, ehrlich gesagt, nicht glaube -- eher dürften die 10 Stunden eine Phantasiezahl sein).

[neon]

Wenn denn da immer mehrere Rätselketten wären, ich habe das Gefühl, dass man leider immer wieder an Punkte kommt, wo man das Gefühl hat dass es ohne eine ganz bestimmte Aktion gar nicht mehr weiter geht. Es ist auf jeden Fall rätseltechnisch schon ein anspruchsvoller Brocken. Und ich gebe dir auf jeden Fall damit Recht, dass die große Spielwelt, die dazu noch nicht einfach nur erlaufen wird, sondern durch spezielle Spielmechanismen wie Tag- und Nachtwechsel, Portalreisen und Magie noch mal unglaublich erweitert wird, das Ganze noch ein ganzes Stück komplexer macht.

[realchris]

lieber sledge hammer, lieber neon, mich würde interessieren, ob wir hier von schwer im sinne von, mit logik nicht herleitbar oder schwer im sinne von logisch mit anspruch sprechen. also nicht versuch und irrtum, sondern sinnvoll und kohärent im bezug auf die diegese des spiels.

[neon]

Alle Stellen, an denen ich bisher nicht weitergekommen bin, waren, nachdem ich die Lösung dann hatte, im Nachhinein auch logisch nachvollziehbar. Nicht logisch nachvollziehbar war nur, warum alternative Lösungswege nicht funktioniert haben und warum es dafür keine Erklärung gab. Das ist es wohl auch, was Grappa weiter oben meint.

[Möwe]

Ich habe nur den Anfang vom Video gesehen und ich glaube nicht, dass das die Spieler zum Lachen bringen sollte.

DA schließe ich mich dir und Cocco loco an: es ging nicht um Witze, die den Spieler zum Lachen bringen sollen - so macht es jedenfalls nicht den Eindruck.
Ansonsten scheint es ein Spiel zu sein, dass man als "ganze Familie" spielen sollte: der Vater mit den Kindern oder so. Also kindgerecht, damit die Kleinen es schön finden aber auch so, dass der Vater nicht vor Langeweile genervt ist.
Aber genau kann man das sowieso nur sagen, wenn man es selbst gespielt hat.
Den Leuten, die getestet haben, kann man wohl nicht wirklich Fachwissen und Interesse oder Aufgeschlossenheit für Adventures attestieren, oder?

[neon]

Den Leuten, die getestet haben, kann man wohl nicht wirklich Fachwissen und Interesse oder Aufgeschlossenheit für Adventures attestieren, oder?

Öhm, also der Gamers Global Test stammt ja von Grappa, der vorher hier bei AT Redakteur war (bzw. irgendwie noch ist) und ich würde ihm das schon attestieren.

[realchris]

Ich habe nur den Anfang vom Video gesehen und ich glaube nicht, dass das die Spieler zum Lachen bringen sollte.

DA schließe ich mich dir und Cocco loco an: es ging nicht um Witze, die den Spieler zum Lachen bringen sollen - so macht es jedenfalls nicht den Eindruck.
Ansonsten scheint es ein Spiel zu sein, dass man als "ganze Familie" spielen sollte: der Vater mit den Kindern oder so. Also kindgerecht, damit die Kleinen es schön finden aber auch so, dass der Vater nicht vor Langeweile genervt ist.
Aber genau kann man das sowieso nur sagen, wenn man es selbst gespielt hat.
Den Leuten, die getestet haben, kann man wohl nicht wirklich Fachwissen und Interesse oder Aufgeschlossenheit für Adventures attestieren, oder?

also, der erste tester hat eigentlich ordentlich getestet und das scheint auch ein adventuremöger zu sein. ich finde, man kann dem test nr. 1 nichts groß vorwerfen.

Öhm, also der Gamers Global Test stammt ja von Grappa, der vorher hier bei AT Redakteur war (bzw. irgendwie noch ist) und ich würde ihm das schon attestieren.

Wusste ich gar nicht. Grappa, ich wollte mich nicht bei Dir einschleimen. Der Test ist gut.

[Paladin]

Ich bin nach dem Gamestartestvideo wirklich verwundert und das nicht einmal über den eigentlichen Inhalt oder das Ergebnis des Tests, sondern eher über die Synchronisation:

Jetzt wo man in verschiedene Stellen reinhören konnte, muss ich das erste Mal seit langem bei einem "Vollpreisadventure" sagen, dass mir die Stimme vom Protagonisten wirklich gar nicht gefällt, sondern eher schon nervig klingt. Daedalic hatte zwar vereinzelt in ihren Spielen immer mal eine in meinen Augen schlecht vertonte Nebenfigur dabei, aber da konnte man noch darüber hinwegsehen.

Ich glaube, somit werde ich - sollte ich das Spiel kaufen - wirklich seit langem mal wieder ein Adventure in Englisch spielen, denn obwohl ich bei einigen Spielen und Filmen/Serien den O-Ton bevorzuge, habe ich gerade Adventures immer gerne in Deutsch gespielt, da sich gerade bei Adventures eigentlich eine gute und vor allem professionelle Synchronisierung ins Deutsche eingebürgert hat.

[Möwe]

Den Leuten, die getestet haben, kann man wohl nicht wirklich Fachwissen und Interesse oder Aufgeschlossenheit für Adventures attestieren, oder?

Öhm, also der Gamers Global Test stammt ja von Grappa, der vorher hier bei AT Redakteur war (bzw. irgendwie noch ist) und ich würde ihm das schon attestieren.

Weiß ich doch. Und der konnte auch Rätseln und zu Ende spielen.