12. gemeinsamer Playthrough: Moebius - Empire Rising

[Loma]

Rector ist sicherlich der letzte, der Interesse daran hat, auf Xanax zu verzichten. Der hätte sicherlich auch gerne auf seine Augustus-Halluzination verzichtet. Aber anscheinend hat dieses Händeschütteln sogar seine aktuelle Medikation ausgehebelt und jemand anders (Dexter?) hat nun Interesse daran, daß sich solche Erleuchtungen häufen.

[Möwe]

Auch die Gegenpartei(en) haben ein Interesse daran, zu erfahren, wer nun die moderne Cäsarsponsorin sein wird.
Die Frage ist bloß , ob sie von Rektor und seiner Einstufung als Savant durch Dexter wissen oder nicht.

[regit]

Warum soll Rektor Walker in bezug auf Xanax angelogen haben? Er nimmt das Zeug seit drei Jahren. Und hat deshalb keine Panikattacken mehr. Oder verstehe ich dich da falsch?

Als er sich das 1. Mal die Apparatur alleine ansieht, sagt er, dass er es Xanax zu verdanken hat, dass er das über 1 Jahr nicht mehr benötigt hat. Zu Walker sagt er, das war der 1. Anfall seit 3 Jahren. Logischer wäre es dann doch gewesen, wenn er beim 1. Mal auch von 3 Jahren gesprochen hätte. Deswegen meine Vermutung, etwas über 1 Jahr stimmt und das mit den 3 Jahren ist gelogen.

[Möwe]

Ok, da könnte er tatsächlich geflunkrt haben, um Walker deutlich zu machen, dass ihn seine Angstzustände aber auch gar nix angehen und er damit sowieso nie etwas zu tun haben wird.
...
Wenn der wüsste!

[Joey]

Ich glaube nicht, daß diese verschiedenen Aussagen eine Bedeutung haben und sehe das einfach mal als Fehler und Versehen an.
Vielleicht war Malachi ja am Morgen nach der Panikattacke noch nicht so ganz wach und munter. Vor meiner ersten Tasse Kaffee am Morgen rede ich auch nur Schwachsinn.

[regit]

Ich kann mir schon vorstellen, dass er gelogen hat. Er hat ja auch zu David gesagt, die Medikamente sind ncht überlebenswichtig und hat sie auf die Ablage gestellt. Er versucht doch eindeutig sein Problem runterzuspielen.

[Möwe]

Könnte ich mir auch gut vorstellen.
Rektor ist sicher noch immer der Ansicht, das sien Angstzustände Walker nichts angehen. Sagt er ihm dies aber zu deutlich, könnte er Walker vertreiben.
Walkers Rolle bei den Überfällen ist aber noch immer nicht bekannt - ihn zu vertreiben wäre eine schlechte Variante. Neben den Fragen, die sich zu Walker in Kairo schon gestellt haben, kommt nun noch hinzu, dass Dexter explizit Rektor und Walker sehen möchte.
Da man an dieser Stelle wieder wählen kann, lässt sich durchspielen, was passiert, wenn Rektor sich entschließt, die Auster zu machen, statt wenigstens ein bißchen Wahrheit von sich zu geben.

[Loma]

Da man an dieser Stelle wieder wählen kann, lässt sich durchspielen, was passiert, wenn Rektor sich entschließt, die Auster zu machen, statt wenigstens ein bißchen Wahrheit von sich zu geben.

Spätestens wenn man zu Dexter will steht man dann an, weil man nur zu zweit vorgelassen wird. Fand ich ein bisserl merkwürdig...
(Da braucht's also einen Bitte-verzeih-mir-Anruf.)

[Joey]

Hm. Falls er ihn angelogen hat, hätte ich mir das aber ein Bißchen deutlicher gewünscht. Wenn man nicht wirklich gut aufpaßt, fallen einem die verschiedenen Angaben nicht mal auf. Und überlebenswichtig sind das Xanax und das Aspirin für ihn ja wirklich nicht. Sie machen ihm sein Leben nur leichter und schmerzloser.

Wobei ich aber auch sagen muß, daß dieses Gespräch zwischen Malachi und David an der Türe mit zu meinen absoluten Lieblingsszenen in Moebius gehört.
Dexter hat ja gesagt, daß Malachi David mitbringen soll. Als dieser nun droht zu gehen, bringt er ihn damit ziemlich in Zugzwang, so daß Malachi Dinge über sich preisgeben muß, die er eigentlich für sich behalten will. Im Prinzip gibt er damit ja seine wohl größte Schwachstelle an einen ihm noch fast Fremden weiter. Das Machtverhältnis zwischen den beiden kehrt sich in diesem Moment um. Nun ist nicht mehr Malachi der Chef und David sein Angestellter, der zu tun hat, was er ihm befiehlt, sondern David kann Malachi unter Druck setzen. Entweder öffnet er sich, oder er steht alleine da.
Selbst Malachi muß da wohl einsehen, daß er am kürzeren Hebel sitzt, und klein beigeben.
Dafür rächt er sich aber auch sofort, indem er David dumm dastehen läßt, während er sich erst mal einen Kaffee holt. Somit hat er David wieder in seine Schranken gewiesen und seine eigene Machtposition wieder gefestigt.

Ich denke, das zeigt schon so einiges über Malachis Charakter. Für ihn scheint es sehr wichtig zu sein, immer die Kontrolle zu haben und keine Schwäche zu zeigen.
Aber auch über David lernt man etwas. Zum einen, daß er seinen Job sehr ernst nimmt. Wenn er nicht weiß, was mit Malachi los ist, kann er ihn nicht richtig beschützen. (Aus demselben Grund lehnt er den Job als Bodyguard ja auch im zweiten Kapitel ab, falls Malachi ihm nicht sagt, welcher Art Beruf er nachgeht.) Außerdem ist er eben kein Lakaie, der alles tun würde, wenn er nur gut genug dafür bezahlt wird. Er ist also, obwohl er dieses dringend brauchen kann, beiweitem nicht so auf Geld fixiert wie Malachi. Hat er das Gefühl, einen Job nicht richtig tun zu können, läßt er sich auch von der großzügigsten Bezahlung nicht dazu bringen. Er ist ein Mann mit Charakter und einem eigenen, starken Willen, eigentlich genauso stark wie Malachi, nur läßt er das nicht so sehr wie dieser raushängen, sondern verhält sich eher diplomatisch und in Konfliktsituationen deeskalierend, eben bis zu dem Punkt, an dem er durch Diplomatie seine Grundsätze (in diesem Fall, seine Aufgabe bestmöglich zu erfüllen) verraten würde.
Ich finde diese Szene wichtig, weil man sieht, daß David nicht nur ein folgsamer Angestellter und Sidekick ist, sondern daß die beiden im Prinzip als gleich starke Charaktere auf einer Stufe nebeneinander stehen.

[Rockford]

Ich finde diese Szene wichtig, weil man sieht, daß David nicht nur ein folgsamer Angestellter und Sidekick ist, sondern daß die beiden im Prinzip als gleich starke Charaktere auf einer Stufe nebeneinander stehen.

Das ist mir auch positiv aufgefallen. Überhaupt gefällt mir das Spiel bisher gut auch wenn die Art wie diese Analysen ablaufen auf Dauer ein wenig Abwechslung vertragen könnten.

Spätestens wenn man zu Dexter will steht man dann an, weil man nur zu zweit vorgelassen wird. Fand ich ein bisserl merkwürdig...

Das hatte ich gar nicht ausprobiert, halte es aber auch für merkwürdig. Zuvor durfte Malachi ja auch allein zu Dexter und zur Analyse wird er ja benötigt. Mit der Story an sich habe ich keine größeren Probleme. Soo zusamenfabuliert ist die Geschichte nun auch nicht. Jane ist immerhin nicht die, die die Möbiustheorie erfunden hat. Sie hat sich also wieder an bestehendem bedient und es für ihre Zwecke ausgebaut.

Sogar hier:

Star Trek (kurzer Ausschnitt auf YouTube zur passenden Folge)

wurde das Thema anscheinend schon aufgegriffen.

[Möwe]

Hier mal, zur Unterstützung deiner Darstellung, das ganze Gespräch (und weil es so lang ist, mal in Spoilertags):

In the kitchen, Walker is having a cup of coffee. His bag is packed and on the floor. Malachi pretends to ignores it when he enters, going to the fridge.
Walker: “I have a sister in Ohio. Thought I might go see her.”
Malachi (coldly): “We need to leave in 30 minutes. I have to see a man and I need security.”
Walker: “Look, I’m sorry I invaded your privacy. I thought you were being attacked. But I can’t do my job like this. I have to know what it is I’m protecting you from. And I need to know about things like medical issues.”
Malachi (sneering): “There are no medical issues.”
Walker raises an eyebrow – I saw you last night, remember?
Walker: “You take pills every 4 hours. What are they?”
Moebius – Story (copyright Jane Jensen/Pinkerton Road LLC 2012) Page 36
Malachi just glares at him. “Excuse me?”
Walker: “What if we were to get into a situation where you couldn’t get your meds? I need to know how to deal with that.”
Malachi (cold and scathing): “You mean if we’re kidnapped? Thrown into a dungeon perhaps? That’s likely.”
Walker: “Alright, Mr. Rector. I’ll see you.”
Walker grabs his bag and starts to walk out.
When he reaches the front door of the penthouse, Malachi is right behind him. He gets in front of David, still glaring angrily. David folds his arms and glares back.
Malachi puts his hand in a pocket and pulls out two bottles of pills. He slams them on the door side table.
“Extra strength aspirin – for headaches. And… Xanax. I can live without either.”
“Migraines?” David asked.
“Something like that.”
Walker waits.
Malachi: “Last night… it was the first attack I’ve had in 3 years. That’s…. what the Xanax is for. I very much doubt it will happen again, so it need not concern you.”
Walker: “What about this job today?”
Malachi: “Amble Dexter. I mentioned him to you before. He’s something to do with the government. If the men from Cairo are after me, it’s for a job I did for him a few weeks ago in Venice. I don’t know who they are or what they want.”
They look at each other a moment longer as Walker judges the veracity of this.
Walker: “Alright. I’ll go with you today, Mr. Rector.”
Malachi keeps his face unreadable: “Do as you like, Mr. Walker.” He goes back into the kitchen, leaving Walker in the foyer.
Walker looks after him and mutters to himself: “I want to protect you. You ass.”
Malachi calls from the kitchen: “I heard that.”
Walker: “Good!”

[Möwe]

Soo zusamenfabuliert ist die Geschichte nun auch nicht. Jane ist immerhin nicht die, die die Möbiustheorie erfunden hat. Sie hat sich also wieder an bestehendem bedient und es für ihre Zwecke ausgebaut.

Naja, was ich bisher im Netz gefunden habe, ist schon etwas anderes.
Da wird von mehreren Universen gesprochen oder einer Art Schleife in der Zeit, durch die immer alles wiederholt wird. Bei "unserer" Moebius-Theorie geht die Zeit normal voran, andere Universen sind egal, aber dieselben Arten von Menschen oder Muster kommen immer wieder.
Um nochmals mit meinen Unterlagen anzugeben kommt hier das Gespräch zwischen Dexter und Rektor:

Dexter opens a drawer and takes out a card. He places it on the desk. It’s named “The Savant.”
Malachi: “What is this?”
Dexter: “It’s you.”
Malachi: “What is that supposed to mean?”
Dexter: “IQ 175, your mother was killed by a lion in front of your eyes when you were 7 years old. Your father was a brilliant mathematician, but after your mother’s death, killed while she was slipping away to meet her lover, he was betrayed and broken. He never showed you affection, hardly acknowledged your presence.”
Malachi looks ready to kill Dexter: “Are you trying to tell me those events were engineered? That my mother…”
Dexter: “No, no. Of course, people do try to manipulate things, as you’ve seen, but, no. I doubt anyone except me knew about you then. It was the pattern. All we do is watch it.”
Malachi: “What are you talking about? What does my mother’s death have to do with the pattern?”
Dexter: “It was critical to forming who you are. With your intelligence you might have been a botanist, an oceanographer, a chemist…. So many choices. But that lion made you loathe nature, so much so that you turned your back on it completely, focused your considerable gifts exclusively on the history of men, of objects. And her death deeply scarred your ability to trust… people.”
Malachi tries to make sense of it in his head: “But Livia Drusilis is a person. ‘The Savant’ is not a person.”
Dexter: “No, it’s an archetype. There have been three savants that we know of in the past, and likely more.”
Malachi: “Give me a name.”
Dexter: “Benedict de Mont Froi, 1462-1510 was the most significant. His mother was killed by a bear.”
Malachi: “This is bullshit!”
Dexter: “If you believed that, you wouldn’t be here. I’ll send a condensed version of Mont Froi’s Moebius theory to your phone. Once you open it you’ll have fifteen minutes to read it. Don’t try to photograph it or any such shenanigans. I assure you, we’ll know, and it won’t be worth it.”
Dexter takes out a silver phone. Malachi is looking at him with an arched brow.
Dexter: “Right. Photographic memory. Well, don’t use a real camera, then. I’ll send it to this phone. It’s a secured line. Satellite, of course, encrypted. Please use it for all future communication with me.”
Malachi: “Wait. What about Captain Walker? He was attacked in Cairo, before I ever hired him. Why?”
Dexter: “That is an excellent question. I’ll tell you the answer. After you identify Livia Drusilis for us.”

[Joey]

Danke für die Texte, Möwe!

"And her death deeply scarred your ability to trust… people.”

Wollte er da nicht vielleicht etwas anderes sagen?

[regit]

Da man an dieser Stelle wieder wählen kann, lässt sich durchspielen, was passiert, wenn Rektor sich entschließt, die Auster zu machen, statt wenigstens ein bißchen Wahrheit von sich zu geben.

Spätestens wenn man zu Dexter will steht man dann an, weil man nur zu zweit vorgelassen wird. Fand ich ein bisserl merkwürdig...
(Da braucht's also einen Bitte-verzeih-mir-Anruf.)

Finde ich auch äußert merkwürdig, schließlich will Dexter ja was von Malachi und nicht umgekehrt. Ich hätte dann gesagt, ja dann eben nicht, auf Wiedersehen.

[Joey]

Aber Malachi will doch Aufklärung. Nach dieser Vision wohl noch mehr als vorher. Und die kann nur Dexter ihm geben.