The Night of the Rabbit

[Vainamoinen]

Natürlich subventioniere ich damit den Franzosen ihr Spielvergnügen. So what.

Keine Ahnung, wie man sowas dann noch freudestrahlend hinnehmen kann. Gerade weil wir es waren, die Daedalic überhaupt auf die Sprünge geholfen haben, finde ich den Mehrpreis und fehlende Aktionen wie mit Deponia ziemlich traurig.

Wer finanziert wem bitte was!? Ich kriege Night of the Rabbit, wenn ich denn möchte, zum selben Preis wie "die Franzosen", nur eben in internationaler Version.

Dieses "wir haben Daedalic überhaupt erst groß gemacht, und jetzt verarschen sie uns", das geht mir gehörig auf den Senkel, weil es absolut nicht zutrifft. Die internationale Vermarktung über das Portal Steam, DAS hat Daedalic einen finanziellen Erfolg eingebracht, nicht der Verkauf von Ladenversionen. Die freundlich fetten Ketten des Industriegiganten, der den PC-Markt auf eine bislang ungekannte Weise beherrscht.

Ich bewerte die Verdienste Daedalics um das Adventure sicher nicht über, aber diese Firma hat in der Vergangenheit mit ihren unverbindlichen Preisempfehlungen an den Handel den Preis für Adventures in Deutschland GESENKT, und zwar auf krasse Weise. Andere Genres und andere Adventures gehen Neupreis in good old Germany noch immer zu 45,00 € aufwärts an den Mann und an die Frau. Daedalic hat inzwischen vollwertige Spiele auf den Markt gebracht, die bei höchstens 35,00 € ansetzen und für den findigen Sucher meist für knapp über 25,00 € erhältlich sind. Da lasse ich mir doch als Einwohner einer der kaufkräftigsten Industrienationen Europas nicht einreden, ich würde ausgebeutet. So_ein_Schwachsinn.

[realchris]

Es ist doch ganz einfach. Wer es billig möchte, kauft bei GOG. Das Angebot steht jedem offen.

Wer unbedingt die deutsche Version will, den Preis aber nicht zahlen will, der wartet eben. Wenn die Verkäufe sinken, sind DD automatisch gezwungen, den Preis zu senken. Das ist wie auf dem Flohmarkt. Abends sinken die Preise.

Ganz bequem mit Paypal.

[Neptin]

Groß gemacht im Sinne von "Bis dahin mussten sie erstmal kommen." Und das lässt sich auch nicht wegreden, das ist einfach so. Und dann ist es schon eine Art in den Rücken fallen, wenn man das Spiel selbst für 15 Euro anbietet, im alten Heimatmarkt aber zur 30 Euro Version greifen muss, wenn man denn noch deutsche Sprachausgabe haben möchte. Klar ist der Publisher mitverantwortlich, aber das wussten sie ja im Vorfeld. Und das macht es auch nicht besser. Dass sie den Umstand selbst ungenießbar finden, schreiben sie bei GOG sogar. Da ist es dann natürlich witzig, wenn ausgerechnet einige blinde Fans in die Bresche springen.

"mit ihren unverbindlichen Preisempfehlungen an den Handel den Preis für Adventures in Deutschland GESENKT, und zwar auf krasse Weise."

Sehe ich nicht so. Gerade Daedalic ist doch dafür bekannt, ihre Preise konstant hoch zu halten. Manche Publisher waren zum Start dann vielleicht fünf Euro teurer, ein, zwei Monate später aber auch schon im Budgetbereich angekommen, während Daedalic Adventures teilweise noch ein Jahr später zum Releasepreis zu haben waren.

[k0SH]

Daedalic Adventures teilweise noch ein Jahr später zum Releasepreis zu haben waren.

Womit ich kein Problem habe.
Adventures verkaufen sich ja bekanntlich über die Laufzeit.
Ich finde es (für den Entwickler) erschreckend, wenn das Produkt nach kurzer Zeit schon verraschmt wird.
Wem das zu teuer ist der greift online zu, oder in den vielen Gebrauchtmarktecken.

[Neptin]

Ich auch nicht. Die fünf Euro, die man zum Start spart, holen sie sich nur eben durch den konstant hohen Preis wieder rein. Im Grunde war das aber auch eine allgemeine Bewegung bei deutschen Publishern, eben weil Adventures längst nicht mehr so gut liefen wie früher. Ist also kein Daedalic-spezifisches Phänomen.

[elevar]

Natürlich subventioniere ich damit den Franzosen ihr Spielvergnügen. So what.

Keine Ahnung, wie man sowas dann noch freudestrahlend hinnehmen kann. Gerade weil wir es waren, die Daedalic überhaupt auf die Sprünge geholfen haben, finde ich den Mehrpreis und fehlende Aktionen wie mit Deponia ziemlich traurig.

Ich meine nur, dass ein Vollpreisadventure in Deutschland halt zur Zeit einen Preis von 30€ hat, und dieser Preis entsteht am Markt. Der deutsche Markt ist aber ein anderer als der russische. In diesem Sinn ist ein Adventure in Deutschland einfach mehr "wert", weil die Deutschen bereit sind, mehr Geld dafür auszugeben.

Dass ein und dasselbe Produkt auf verschiedenen nationalen Märkten unterschiedlich viel kostet ist aber nun nichts neues. Ich glaube, das Unbehagen kommt eher daher, dass in der digitalen Distribution umso mehr auffällt, wie künstlich diese Preisunterschiede sind, wie wenig sie mit dem Produkt selbst zu tun haben. Das ist jetzt aber nichts, was ich speziell Daedalic anlasten würde. Dass sich der Investor absichern will, finde ich auch legitim. Bleibt das ungute Gefühl, mehr zu zahlen als andere für seine Muttersprache. Das ist ungerecht. Und, wie gesagt, erklärbar.

[El Coco Loco]

Ja bitte, dann sagt mir wie Daedalic das Spiel damals hätte stemmen sollen?

Also ich höre?

Sie waren auf einen Partner angewiesen ......


Ach und übrigens: Daedalic ist so nett und verlangt nur 20 Dollar für die GOG Version die JEDER kaufen kann, auch die Deutschen!

Wer sagt denn, dass diese 20 Dollar Aktion von Beginn weg geplant war?

Dies ist in gewisser Weise ein Verkaufspusher für Daedalic. Wo bitte gibts ein Vollpreis Adventure von einem Tophersteller um knapp 15 Euro?

[realchris]

Bei GOG

[Vainamoinen]

Bei GOG

Am Ende finden wir noch raus, dass die digitale Distribution Daedalic erheblich weniger kostet als die Herstellung und der Vertrieb von Retail-DVDs. Die Schweine aber auch!!

[El Coco Loco]

Richtig, und zwar das von Daedalic. Ein neues am Markt kostet normal dennoch mehr!

Naja kann sich jeder beschweren wer will, muss jeder selber wissen. Ich weiß aber nur zu gut, dass man manchmal unbequeme Entscheidungen treffen muss oder Kompromisse eingehen muss im Leben um etwas zu ermöglichen.

Ich bin sicher nicht böse auf Daedalic deswegen!

[realchris]

bei gog kommt man dank diverser aktionen sogar noch viel billiger an spiele. wette in ein paar wochen gibts wieder bundles.

[Abel]

Ist sogar jetzt schon ein Bundle, man bekommt im Moment für die 20 Dollar nämlich noch das erste Deponia kostenlos drauf (auch wenn das die meisten sicher schon haben werden).

[realchris]

Ist sogar jetzt schon ein Bundle, man bekommt im Moment für die 20 Dollar nämlich noch das erste Deponia kostenlos drauf (auch wenn das die meisten sicher schon haben werden).

das is schon krass.

[Paladin]

Ich kann zwar gewissermaßen das Ärgernis verstehen, aber ich glaube, gerade im Hinblick auf PC-Spiele ist der Blick für "realistische" Preise von kleineren Titeln dank der Verrammschung von Top Titeln kurz nach Release durch Keystores, Steamangebote und so weiter ein bisschen abhanden gekommen.

Ich fasse einfach einmal zusammen:

1. Hätte es die gog Sache nicht gegeben, dann hätte wohl keiner wirklich über den Preis von 30 € gemeckert, denn ich persönlich denke, dass er in einem fairen Rahmen ist. Wie schon geschrieben, waren die Daedalic-Spiele (mit Ausnahme von DSA) preistechnisch immer unter dem Marktniveau und sind es in der Regel auch jetzt noch.

2. Bekomme ich für mehr Geld auch einen Mehrwert, nämlich die deutsche Sprachausgabe, eine Verpackung samt CD, den Soundtrack, ein Hörspiel und ein Poster. Wenn ich darauf verzichten kann, verbietet mir niemand bei gog zuzuschlagen und etwas über 15 € für die Version mit englischer Vertonung zu zahlen. Alternativ kann man, wenn einem das zu teuer ist, wie früher einfach mal ein paar Wochen warten bis der Preis fällt.

3. Dürfte der Vertrag ja irgendwann zwischen Harveys neue Augen, DSA und Chaos auf Deponia entstanden sein. Die erste News die ich dazu gefunden habe und in der auch Rondomedia als Publisher stand, stammt vom 02.08.2012. Da ich davon ausgehe, dass das ganze schon länger unter Dach und Fach stand, ist davon auszugehen, dass der finanzielle "Erfolg" dank Steamverkäufen noch nicht da war, ergo hätte es das Spiel wohl ohne Rondomedia auch nicht gegeben. Daedalic ist nun einmal keine "große" Firma und hat bestimmt auch nicht die Verkäufe einer von EA, 2K oder von sonstwem gepublishten Firma.
Zudem hieß es ja, dass es damals Probleme mit der internationalen Version von A New Beginning gab, die sich auf die Finanzen niedergeschlagen haben (ist Deadalic da nicht sogar bezüglich der englischen Vertonung ziemlich verarscht worden?). Nach ANB kam ja meiner Erinnerung nach als eigenes "großes" Spiel nur noch Harveys Neue Augen und das dürfte sich vor dem Steamboom auch nicht mit Millionengewinn ( ) verkauft haben.

Immerhin gelobt Deadalic ja auch eine andere herangehensweise für die Zukunft. Ich denke unter den ganzen Aspekten kann man mal etwas milder mit dem Thema umgehen, denn sonst muss man sich nicht wundern, wenn auch die nächste Firma wegbricht!

Was mich wirklich interessieren würde ist, ob diejenigen, die jetzt mosern, das Spiel bei Release gekauft hätten, würde es wirklich überall auf der Welt 30 € kosten.

Edit: Ich sollte demnächst erst einmal Korrektur lesen

[Vainamoinen]

Ich kann zwar gewissermaßen das Ärgernis verstehen, aber ich glaube gerade im Hinblick auf PC-Spiele ist der Blick für "realisitische" Preise von kleineren Titeln dank der Verrammschung von Top Titeln kurz nach Release dank Keystores, Steamangeboten und so weiter ein bisschen abhanden gekommen.

Das denke ich allerdings auch. Wie oben von mir befürchtet, hat das Steam-Publikum von den dort ganz offensichtlich von Valve mehr oder minder frei bestimmbaren Preisen - wie das bei einem Monopol eben so ist - eine Erwartungshaltung eingenommen, die kein Indie- oder eben nur Semi-Indie-Entwickler, der am Markt überleben möchte, bedienen kann.