The Hobbit, JUHU aber ...

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Kradath
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von Kradath »

subbitus hat geschrieben:Trotzdem muss noch lange nicht alles gut sein, was sie hineinschreiben. ;)
Vice versa. ;)

Beim Herr der Ringe fand ich auch nicht alle Änderungen gut, aber auch nicht alle schlecht. Zum Beispiel dass der Damm in Isengard von Saruman gebaut wurde, statt adhoc von den Ents fand ich mehr als logisch und passend.
kanedat
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von kanedat »

subbitus hat geschrieben:Überflüssig in dem Sinne, dass der von dir angesprochene Hintergedanke, nämlich einen weiteren roten Faden einzubauen, bei mir aber auch bei vielen anderen überhaupt nicht funktioniert hat und die Figur letztlich sogar störend war. Irgendwie wirkt der Film dadurch gekünstelt größer und epischer, als er in Wirklichkeit ist und sein muss. Aber das mögen andere natürlich anders empfinden. Trotzdem muss noch lange nicht alles gut sein, was sie hineinschreiben.
Die Erwartungshaltung ist wohl relevant. Wer das Buch kennt kann sich tendenziell wohl eher auf den losen Aufbau einstellen und ist zufrieden, wer das Buch nicht kennt erfreut sich tendenziell wohl eher an dem kleinen Faden, der nebenbei noch vorhanden ist.

Was den Film wiederum gekünstelt größer und epischer macht (und inwiefern dann bestimmte Sachen "gut" oder "nicht gut sind") ist auch so eine Sache, denn darunter fallen genauso die Steinriesen oder der recht lange Kampf im Berg gegen gefühlte 32578 Orks.
realchris
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von realchris »

Der Film hat eher handwerkliche Schwächen bzw. das Drehbuch. Er hat ihn 1. alberner gemacht als nötig, denn SO albern ist die Vorlage nicht. Tiefpunkt war Radagasts Darstellung. Auch wie er den Weißen Rat in die Geschichte eingebaut hat, war nicht gerade passend. Die Dialoge, schrecklich platt bzw. plump eingebaut oder der Seifenoper-Auftritt von Saruman. Der Film ist unabhängig von der Vorlage einfach nur blöd. Als Film. Auch, wenn er das ein oder andere dem Arda.Universum entnommen hat, wirkte das im Hobbit wie ein Fremdkörper. Man merkte richtig wie schön rund der Hobbit eigentlich war. Er hätte die Geschichte spielend in einem 4 Stunden Film ohne übertriebene Blödelei und Dümmelei komplett erzählen können. Der Film wirkt nicht nur künstlich gestreckt, er ist künstlich gestreckt und man merkt es leider. Dann, was er aus Bolg gemacht hat. Streckenweise musste ich an Episode 1 von Star Wars denken. Fehlte nur noch Jar Jar Binks.

Kurz, ein Film, der meine Intelligenz als Zuschauer beleidigt.
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Held von Kosmos
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von Held von Kosmos »

realchris hat geschrieben:Fehlte nur noch Jar Jar Binks.
Jetzt spoiler doch nicht den 2.Teil vom Hobbit. :lol:
Danke für deine ausführlichen Bewertungen. Ich hab das Buch wirklich geliebt aber diese Umsetzung klingt alles andere als gelungen. Jetzt werd ich mir das Geld wohl erst recht sparen.
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Shard of Truth
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von Shard of Truth »

Blödelei und Dümmelei gibt's im Buch auch, man denke nur an die Stelle, wo die Zerge in die Fänge der Orks (bzw. Goblins, wie auch immer) geraten.

Das größte Problem ist einfach, dass Peter Jackson aus dem Hobbit einen neuen Herr der Ringe machen möchte und das scheitert meiner Meinung nach an zwei Dingen:

1. Die Vorlage ist nun einmal ein Kinderbuch und dementsprechened geschrieben. Der Film nimmt sich zwar weniger ernst als Herr der Ringe, an vielen Stellen wurde er aber deutlich erwachsener gemacht, so wurden die Zwerge beispielsweise durch die Bank weg zu Helden, die ihre Heimat zurückerobern wollen, weil es ihre Ehre gebietet etc. pp., besonders die Darstellung von Thorin erinnert viel zu stark an Aragorn.

2. Die Einflechtung paralleler und vorgangener Ereignisse aus den Anhängen wirken teilweise wirklich wie Fremdkörper, die scheinbar zu keinem Ergebnis führen, an manchen Stellen ist das wirklich nur Fanservice und mehr nicht.

Mir hat der Hobbit gefallen, da ich alle Bücher kenne und eigentlich nur wieder ein Stück Mittelerde sehen wollte. Ich erkenne die Schwächen, gleichzeitig gibt es aber auch große Stärken, so sind die Schauspieler alle sehr gut besetzt, die Landschaftsausnahmen sind fantastisch und zumindest mir sagt der Humor zu (die Szene mit dem Troll-Taschentuch z.B.).
In den nächsten zwei Teilen wird die Geschichter sicher etwas straffer und düsterer werden, dann funktioniert der Herr der Ringe Ansatz vielleicht wieder besser.
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von realchris »

Troll-Taschentuch
in einem Pixar Film, möglicherweise.

Da dachte ich mir auch: Was soll das jetzt?

Ich finde generell, dass er die Trollszene versaut hat. Im Buch ist die so schön pointiert. Hätte man so übernehmen können.

Del Toro wäre die bessere Wahl gewesen und PJ nur als Chef Gestalter für die Optik.

Oder der Igel... Wer kommt auf sowas? Das Buch hat schon noch eine gewisse Würde.

Bei HDR hatte Jackson einfach ein besseres Händchen, um den Geschmack des Originals zu adaptieren. Beim Hobbit war er nur da gut, wo er sich an die Vorlage gehalten hat. Was für die Güte der Vorlage spricht.

Ich denke, dass nicht PJ diese Verherrdieringisierung und Kommerzialisierung des Hobbit als seichten Familienfilm zu verantworten hat, sondern Filmbosse, die wieder mal nur zuviel in den Brei gedrückt haben. Ich denke, dass bei diesem Film zuviel von Außen reingefuscht wurde. So kann man natürlich kein künstlerisch kohärentes Produkt abliefern.

Der Hobbit ist echt ein gutes Buch, kindlicher vielleicht, aber nicht kindisch.
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subbitus
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von subbitus »

kanedat hat geschrieben:
subbitus hat geschrieben:Überflüssig in dem Sinne, dass der von dir angesprochene Hintergedanke, nämlich einen weiteren roten Faden einzubauen, bei mir aber auch bei vielen anderen überhaupt nicht funktioniert hat und die Figur letztlich sogar störend war. Irgendwie wirkt der Film dadurch gekünstelt größer und epischer, als er in Wirklichkeit ist und sein muss. Aber das mögen andere natürlich anders empfinden. Trotzdem muss noch lange nicht alles gut sein, was sie hineinschreiben.
Die Erwartungshaltung ist wohl relevant. Wer das Buch kennt kann sich tendenziell wohl eher auf den losen Aufbau einstellen und ist zufrieden, wer das Buch nicht kennt erfreut sich tendenziell wohl eher an dem kleinen Faden, der nebenbei noch vorhanden ist.

Was den Film wiederum gekünstelt größer und epischer macht (und inwiefern dann bestimmte Sachen "gut" oder "nicht gut sind") ist auch so eine Sache, denn darunter fallen genauso die Steinriesen oder der recht lange Kampf im Berg gegen gefühlte 32578 Orks.
Achja, die Szene mit den Steinriesen. Schrecklich. ;) Aber du hast natürlich vollkommen recht. Das ist gerade die Kunst bei solchen Projekten, beide Lager zufrieden zu stellen. Das hat bei HdR deutlich besser funktioniert. Beim Hobbit wirkt es eher so, als dass PJ nicht wirklich einen Plan hatte, wie das gelingen kann und hat deshalb einfach einige Szenen für die Fans besonders ausführlich erzählt, für den Tolkien-Laien/Durchschnittskinogänger dafür umso mehr Action und Klamauk eingebaut. Ist nicht ganz aufgegangen, im Zusammenspiel passt es dann einfach nicht optimal.

Troll- und Gollumszene kann mir aber zumindest keiner mehr nehmen. :)
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von realchris »

Hätte er die Trollszene aus dem Buch übernommen und nicht so albern verfremdet, wäre das noch viel lustiger gewesen.

Bin mir übrigens sicher, dass sich Tolkien da beim Aarne Thompson Index mit Ideen versorgt hat. Es gibt da die ein oder andere Variante vom tapferen Schneiderlein, in dem die Trollszene quasi zu 90 % genauso vorkommt wie im Buch. Generell ist der Hobbit doch ein Typus, der Stark an das tapfere Schneiderlein erinnert. Aber dieser Schlenker war jetzt Off-Topic.

Und dieses Gerotze kommt auch nicht im Buch vor. Übrigens ist es im Buch Gandalf und nicht der Hobbit, der die Trolle zu einer Diskussion bringt. Der ganze Gag dieser Szene, wurde im Film überhaupt nicht dargestellt. Gandalf verstellt im Buch die Stimme, der Leser denkt zunächst, dass es Bilbo im Baum ist, der das tut. Dadurch sind die Trolle ständig in eine Diskussion verstrickt und vergessen die Zeit. Als es zu spät ist, kommt die Stimme von Gandalf und sie werden zu Stein. Da wird weder ein Felsen in 2 Teile gehauen, noch sonstwas, sondern die Sonne geht einfach auf. Im Film wird daraus eine alberne Farce. Überall wird auf plumpe Weise versucht Kämpfe zu konstruieren. Die Wargs sind einfach Wargs. Da gibt es keine Matrix Kampfszene und keinen Ork, der aussieht wie die Architekten aus Prometheus. Nicht zu vergessen, dass es sich eigentlich bei Azog um einen Uruk handeln müsste.
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von enf »

Das ist schon grandios, wie hier an jeder erdenklichen Stelle versucht wird, den Film hinunterzuziehen. Man muss sich auch mal vom Buch lesen können. Die Sache mit den Trollen und Gandalf war mir gar nicht mehr so im Gedächtnis und ist aber auf jeden Fall die bessere Variante. Dennoch finde ich den zerschlagenen Stein ebenfalls nicht schlecht. Matrix-Kampfszenen habe ich keine gesehen. Der Vergleich mit Prometheus ist ebenfalls albern, da Jackson davon noch gar nichts gewusst haben kann. Der Film an sich ist ja ebenfalls schon lange fertig. Aber hey, wenn man sich den Film durch Klugscheißerei selbst kaputt machen will und dann daran noch irgendwelche pseudophilosophischen Begründungen knüpft, warum man es nur so machen darf, wie im Buch, selber Schuld. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt, Humor und Erzählart funktionieren. Nicht der beste Film des Jahres, aber weiter vorne mit dabei.

Achja, die 48fps 3D-Version hat mir auch gefallen. Aber ich bin auch ein dummer und anspruchsloser Mensch :)
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von realchris »

Ich fand den Film ansich schon scheiße! Unabhängig davon, was im Buch steht.
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von Abel »

Wir wissens ja jetzt inzwischen. ;)
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von Cebion »

Da kann man sagen was man will.
Egal ob er sich nahe an das Buch gehalten hat oder nicht.
Der Film hat mir sehr gut gefallen und ich werde ihn mir die Woche nochmals in 2D ansehen =)
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von subbitus »

realchris hat geschrieben: Übrigens ist es im Buch Gandalf und nicht der Hobbit, der die Trolle zu einer Diskussion bringt. Der ganze Gag dieser Szene, wurde im Film überhaupt nicht dargestellt. Gandalf verstellt im Buch die Stimme, der Leser denkt zunächst, dass es Bilbo im Baum ist, der das tut. Dadurch sind die Trolle ständig in eine Diskussion verstrickt und vergessen die Zeit. Als es zu spät ist, kommt die Stimme von Gandalf und sie werden zu Stein. Da wird weder ein Felsen in 2 Teile gehauen, noch sonstwas, sondern die Sonne geht einfach auf. Im Film wird daraus eine alberne Farce.
Ich finde das ist gerade ein sehr positives Beispiel, dass man sich eben nicht immer an die Buchvorlage halten muss. PJ hat das hier wunderbar umgesetzt. Ein Gandalf, der die Stimme verstellt und Bilbo imitiert, ist halt filmisch nicht wirklich optimal lösbar, schließlich sieht man im Gegensatz zu einem Buch die Charaktere auch. Dass dies im Film deshalb Bilbo übernimmt ist nicht unpassend sondern nur folgerichtig, denn es vermittelt zusätzlich auch wieder die Beziehung zwischen Zwergen und Hobbit, die ja zuvor nicht viel von ihm gehalten haben. Die Diskussion zwischen den Trollen war ja trotzdem drin, und der Gag wird durch die Zwerge, die Bilbos Plan erst nicht durchschauen, sogar wunderbar verstärkt. Und ob Gandalf dann am Ende einen Stein inzwei spaltet oder nicht, ist nebensächlich, macht visuell zur Verdeutlichung des Effekts der Sonne auf die Trolle sogar Sinn.
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von z10 »

Ich habe mich sehr gewundert, als ich gelesen habe, dass der Hobbit wieder eine Trilogie werden soll. Vorlage ist doch ein einzelnes Buch und nicht drei, wie es bei HdR der Fall war :/.
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Re: The Hobbit, JUHU aber ...

Beitrag von Fightmeyer »

Mit drei filmen lässt sich halt mehr kohle machen, als mit einem...
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