Fragen über Fragen (unspezifisch)

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Uncoolman
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Re: Fragen über Fragen (unspezifisch)

Beitrag von Uncoolman »

Deine Beispiele sind interessant. Normalerweise gehört Erdbeergeschmack zu den Favoriten, so dass dieser immer zuerst weggekauft ist. Ich glaube nicht, dass da ein böses System hintersteckt. Die meisten Paletten sind vorbestückt und sortiert, so dass der Markt die nur als Ganzes bestellen kann. Bei den Joghurts z.B. gibt es vier Reihen in einer Pappe: Erdbeere, Pfirsich-Maracuja, Kirsche und ein Saisongeschmack, z.B. Blaubeere, Zitrone oder Himbeere. Immer sind alle Geschmäcker weg außer Kirsche. Kirsche mag anscheinend niemand. Aber das geht seit Jahren so. Als Marktleiter würde ich nun entscheiden, von der Kirsche weniger zu nehmen, aber offenbar geht das nicht: entweder eine ganze Reihe Becher oder keine. Demzufolge werden die Kirschjoghurts am Ende des Monats verramscht, aber sie sind nach zwei Wochen wieder stapelweise im Regal. Vermutlich ist alles eine eingefahrene Logistik, die niemand ändern will.
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Hans
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Re: Fragen über Fragen (unspezifisch)

Beitrag von Hans »

Joey hat geschrieben: 06.07.2025, 02:46Ist das nur eine blöde Marketingstrategie, um Leute anzulocken?
So blöd ist die offenbar gar nicht. Und wenn du dann schon mal da bist, kaufst du halt doch gleich das, was du noch so brauchst. Sonderangebote, die mit "Solange der Vorrat reicht" gekennzeichnet sind, müssen nur in "angemessener Menge" bevorratet werden - diese angemessene Menge kann sich der Händler aber fast beliebig ausdenken.
Andererseits ist halt auch klar, dass die Händler ja nicht aus reiner Nächstenliebe handeln sondern auch Geld verdienen wollen - insofern gehört sowas zur Werbestrategie und solange es ausreichend viele Kunden mitmachen, hat der Händler aus seiner Sicht alles richtig gemacht.
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Uncoolman
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Re: Fragen über Fragen (unspezifisch)

Beitrag von Uncoolman »

Dennoch ist es schwer zu erklären, weshalb nur DIE Dinge ausverkauft sind, die den Geschmack von Joey genau treffen. Dann hat Joey also keinen ausgefallenen Geschmack, sondern der ist im Voraus kalkulierbar und statistisch belegt. Es werden also MEHR Menschen Ginger Ale mögen als die anderen Geschmäcker. Erst dann ist es ein Geschäftsmodell. Allerdings (siehe oben) wäre es dann ja anzuraten, nur diese besonders beliebte Sorte einzukaufen und darauf zu verzichten, das andere wegschmeißen oder abverkaufen zu müssen, weil das ja Kosten verursacht. Es sei denn, man spekuliert darauf, dass auch die anderen Sorten STATT DESSEN gekauft werden, weil die beliebte weg ist - was aber nach den Schilderungen nicht so ist, denn sie sind ja noch da (siehe auch mein Kirschjoghurt-Beispiel).

Ich weiß von einem Modellbahnhändler, dass die berühmte deutsche Traditionsmarke, die man mit Modellbahn verbindet, eine perfide Strategie hatte: der Händler war gezwungen, zu den BELIEBTEN Modellen auch UNBELIEBTE einzukaufen . Die standen dann wie Blei in seinen Regalen. Ansonsten war man nicht berechtigt, diese Marke zu verkaufen. Am Ende hat das übrigens zu seinem Konkurs geführt (neben den restlichen Gründen, weshalb Modellbahn nicht mehr gekauft wird...), denn sowas hält ein Händler nicht lange durch...
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