Adventure-Treff

Uncoolman hat geschrieben: ↑19.08.2021, 14:09 Es ist aber auch "Impfmüdigkeit". Nicht alle, die sich nicht impfen lassen, sind Gegner. Jüngere haben eine Art von stiller Duldung entwickelt, sozusagen einen resignativen Pragmatismus.

Viele wohnen in überfüllten Stadtvierteln, sprechen kaum Deutsch oder ihre Religion schreibt den Frauen das häusliche Gefängnis vor. Dort bilden sich Subkulturen mit eigenen Regeln. Wo Polizei und staatliche Gerichtsbarkeit nicht gilt, sondern das Wort des Familienältesten, lässt sich schwer eine rationale Handlungsweise durchsetzen, zumal gerade die Konservativen alles Neue ablehnen. Und was "von oben" kommt, sowieso.

Man hat jetzt mal in Berlin (?) einen Impftag "nur für Frauen und Mädchen" probiert, der besonders u.a. die Randgruppen und muslimischen Ehefrauen hervorlocken sollte. Ich meine, es sind nur ca. 30 Personen gekommen. Selbst da steckt die Angst noch dermaßen tief, dass man bei Großfamilien und eingerosteten Denkweisen keine Chance hat.

Ich halte den Beitrag schon für ein wenig tendenziös. Sicherlich gibt es solche Situationen und sie sind äußerst bedenklich, aber ich glaube nicht, dass hieraus ein nennenswerter Anteil an Millionen Ungeimpften resultiert. Und um zynisch zu kontern: Wenn diese Frauen sich eh im häuslichen Gefängnis befinden, geht von denen ja auch keine Ansteckungsgefahr aus...


Das Stichwort "Impfmüdigkeit" kann ich aber nachvollziehen. Ich denke, dass auch die schlechte Verfügbarkeit von Impfstoff und das Chaos zu Beginn dafür gesorgt hat, dass ein Teil, der sich anfangs impfen lassen hätte, dies jetzt aus Gleichgültigkeit sein lässt. Man ist ja jetzt ein Jahr ohne Impfung ausgekommen und es ist nichts passiert, so schlimm ist es dann ja vielleicht doch nicht? Das sind vermutlich die Leute, die man mit niederschwelligen Angeboten oder z.B. der Bratwurst zur Impfung "einfängt". Vermutlich sind das auch die, die man am ehesten mit kostenpflichtigen Tests "überzeugen" kann.


Für mich ist die schwierige Informationslage auch Mitschuld an der Misere und den verhärteten Fronten, die wir inzwischen haben. Schlimm ist natürlich die gezielte Desinformation, die stattfindet. Ich bin der ja auch schon fast aufgesessen. Aber ihren Anteil haben auch Aussagen wie "Auch vollständig geimpfte Personen können sich mit SARS-CoV2 infizieren und das Virus weitertragen." (Aus offizieller Behördenkommunikation, ohne den Umfang der Weitertragung oder Wahrscheinlichkeit der Infektion weiter zu beleuchten.) Solche Aussagen öffnen doch Tür und Tor für Impfgegner.

In den schwierigen Vierteln sind hier aber gezielt Impfbusse und mobile Impfteams unterwegs. Auch die Moscheen hatten schon Impfangebote. Beides wurde wohl durchaus gut angenommen. Infomaterial wurde über die Briefkästen verteilt und es gab mehrsprachige Lautsprecherdurchsagen. Da kann zumindest niemand sagen, die Stadt hätte sich nicht bemüht.

Möwe hat geschrieben: ↑18.08.2021, 21:15 vor ein paar Tagen gab es auf ZON einen Artikel, auf dem 10 Leute dargelegt haben, warum sie sich nicht impfen lassen. Leider ist er jetzt hinter der Paywall verschwunden.
Von all den Gründen ist mir keiner einsichtig gewesen.
Ich weiß natürlich nicht, inwieweit die da gegebenen Antworten repräsentativ waren. Für mich hörten sie sich jedenfalls alle nach Selbstbetrug an. Am abstrusesten war ein Mensch, der sagte, er lasse sich nicht impfen, weil in der dritten Welt mehr Impfstoff ankommen sollte (obwohl klar sein sollte, dass es da keinen direkten Zusammenhang gibt).
Einige sagten, sie müssten sich erst noch informieren, die Informationen wären nicht so eindeutig. Das kann ich eventuell noch für ganz junge Leute ohne Vorerkrankungen und ohne Ahnung, wie man an prüfbare Informationen kommt, nachvollziehen, aber bei Menschen über einem gewissen Alter... da kann man sich nur noch schlecht entschuldigen.

Und das waren wahrscheinlich noch die "vernünftigsten" Begründungen. Was mir alleine auf täglicher Basis zufällig über den Weg schwimmt beim Surfen ist einfach zum Tod lachen wenn es nicht so schreckliche Folgen hätte, dass diese Leute sich nicht impfen lassen.
Da gibt es dann abenteuerliche Geschichten wie ein Hund der nur geimpfte anfällt, Menstruationen die durch Kontakt mit Geimpften oder durch Impfung auf einmal nicht mehr auftreten, Impfmücken, alle geimpften werden im Herbst sterben usw. und noch viel mehr Blödsinn, wo man sich echt denkt, die Leute haben echt Fantasie.
Wenn ich nicht geimpft wäre, würde ich alleine weil ich nicht mit solchen Spinnern in einen Topf geworfen werden will, mich impfen lassen.




Also liebe Impfgegner und Querdenker, wollt ihr wirklich mit den Leuten auf einer Seite stehen?

Eigentlich ne coole Idee...

Rosangela Blackwell hat geschrieben: ↑20.08.2021, 12:54 zum Tod lachen

.
Klar, ein Rechtschreibfehler, was solls...
Oder auch viel mehr als das: ich denke jetzt schon eine Viertelstunde darüber nach, wie dieser barock anmutende Ausdruck wohl deutbar ist und welche beeindruckende Psyche man dafür benötigte:
- Ich lache partnerschaftlich und einvernehmlich den Tod an.
- Ich lache den Tod aus. Da gibts wohl eine interessante Kurzgeschichte gleichen Titels, in einem Reiseführer über Ätiopien, k.A.
- Googeldidi, googeldida.. - bin allzeit fasziniert von bildlichen Darstellungen des Todes.

Fazit: "zum Totlachen" als richtige Schreibweise erscheint mir mittlerweile definitiv als die uninteressanteste. Nicht zuletzt, weil ich bei der Dudenversion am Ende draufgehe und bei deiner möglichweise sogar überlebe.
Danke für deine Anregungen, Rosangela!

Uncoolman hat geschrieben: ↑20.08.2021, 13:16 Eigentlich ne coole Idee...

Wenn sowas möglich wäre auf jeden Fall, schickt die Impfmücken los!

JohnLemon hat geschrieben: ↑20.08.2021, 13:26

Rosangela Blackwell hat geschrieben: ↑20.08.2021, 12:54 zum Tod lachen

.
Klar, ein Rechtschreibfehler, was solls...
Oder auch viel mehr als das: ich denke jetzt schon eine Viertelstunde darüber nach, wie dieser barock anmutende Ausdruck wohl deutbar ist und welche beeindruckende Psyche man dafür benötigte:
- Ich lache partnerschaftlich und einvernehmlich den Tod an.
- Ich lache den Tod aus. Da gibts wohl eine interessante Kurzgeschichte gleichen Titels, in einem Reiseführer über Ätiopien, k.A.
- Googeldidi, googeldida.. - bin allzeit fasziniert von bildlichen Darstellungen des Todes.

Fazit: "zum Totlachen" als richtige Schreibweise erscheint mir mittlerweile definitiv als die uninteressanteste. Nicht zuletzt, weil ich bei der Dudenversion am Ende draufgehe und bei deiner möglichweise sogar überlebe.
Danke für deine Anregungen, Rosangela!

Hast du irgendwie zu viel Langeweile? Aber danke für die Aufklärung wie man es richtig schreibt.

Man darf nicht vergessen, dass die Rechtschreibreform mit der Getrenntschreibung erst zum Kuddelmuddel geführt hat. Insofern ist die "falsche" Rechtschreibung sogar auf ihre Weise konsequent. Diese nie nachvollziehbare Unterscheidung von d und t gab esaber schon vorher.

@Rosangela Blackwell
Ich weiß gar nicht, was du hast.
Da die Meldung über die Impfmücken nicht aus "ÖR"-Quellen zu stammen scheint, muss sie doch den Tatsachen entsprechen. Fnord.

Ist das wirklich ein ernstgemeinter Beitrag? Für mich klingt das eher wie eine Satire, die sich über Verschwörungsimpfgegner lustig macht.

Ich finde das qualitativ vergleichbar zu dem, was Karl Lauterbach quasi jeden Tag von sich gibt.

Das (von Joscha Sauer) hat mich heute tatsächlich etwas aufgeheitert:
https://joscha.com/nichtlustig/110429/

Ich finde übrigens diese Bezüge / Bilder / Narrative, die ständig hergestellt werden, dass es sich bei Impfunwilligen nur um Ungebildete oder welche mit wie immer gearteten Stigmata handelt, sehr für sich sprechend. Das ist doch dem Bereich der Propaganda zuzuordnen.
Ich persönlich kenne niemand, der impfskeptisch ist, der/die in diese Klassifizierung (in dieses "Framing") passt. Ebenso niemand (nach bald zwei Jahren) mit Corona-bedingten Schäden. Ich kenne jedoch mehrere Angestellte aus dem medizinischen Bereich persönlich, die mir von zweifelhaften Begebenheiten in ihren Einrichtungen berichtet haben, die mich nachdenken liessen.

Hexenjohanna hat geschrieben: ↑20.08.2021, 20:48 Ich finde das qualitativ vergleichbar zu dem, was Heiner Lauterbach quasi jeden Tag von sich gibt.

Ehrlich gesagt, habe ich diesen Herrn noch nichts über Corona sagen hören... War der bei #allesdichtmachen dabei..?

Sorry, Lapsus, korrigiert, ich kann jedoch beide nicht leiden.

Uncoolman hat geschrieben: ↑20.08.2021, 21:24 Ehrlich gesagt, habe ich diesen Herrn noch nichts über Corona sagen hören... War der bei #allesdichtmachen dabei..?

Er ist doch einer der Stammgäste bei diesen ganzen Talkshows.

Der Unterschied ist lediglich der, dass Herr Lauterbach, ebenso wie Drosten mit nahezu allen ihren Prognosen richtig lagen...
Im Übrigen kenne ich persönlich mehrere Personen In meinem direkten Umfeld, die Corona hatten und dabei teilweise 2 Wochen lang und länger massiv damit zu kämpfen hatten und das obwohl sie weder alt oder in einer Risikogruppe waren. Haben sich zwar alle mittlerweile wieder erholt, aber auf die Erfahrung hätten sie gerne verzichtet...
Ist aber im Grunde auch egal, weil man die eigene Bubble nicht als Maßstab nehmen sollte...

Alter spielt ja keine Rolle. Kenne auch ein Paar die sind über 70 und sind gut davon gekommen. Auch jüngere Leute unter 18 die es sogar 2 mal hatten.