Studentenproteste

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JoeX
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Re: Studentenproteste

Beitrag von JoeX »

Ok die frage is bischen blöd, aber iwe funktioniert das mit den Anwesenheitslisten? Muss der Prof da ne Strichliste führen oder wie, das würde doch viel zu lange dauern das jedesmal zu machen. Oder wie läuft das, irgendwie interessiert mich das jetzt ma :oops: .



Ich kann Rech aber auch nen Stück weit verstehen das er sauer auf diejenigen ist die nichts machen.
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Re: Studentenproteste

Beitrag von nufafitc »

Die Anwesenheitslisten werden, zumindest bei uns, einfach im Laufe der Vorlesung, des Seminars rumgegeben. Da macht jeder seine Unterschrift, und gut ist. Wobei nachher immer die Frage ist: Wo ist jetzt die Liste oder "Ich hab die gar nicht bekommen". Im Endeffekt schaut da auch keiner drüber, ob die Unterschriften abweichen.

Da können entweder schon die Namen drauf stehen oder man trägt seinen Namen wie Matrikelnummer immer auf ein leeres Blatt ein.
Vereinzelt in Seminaren gibt's auch den Rollcall, also das bei der Schule übliche "Meier, anwesend?" "Yep.". Das kommt aber eher selten vor.
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Möwe
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Re: Studentenproteste

Beitrag von Möwe »

Rech hat geschrieben: Die Öffentlichkeit ist interessierter als viele denken und die Politik hat durchaus Angst vor schlechter Presse, das Problem sind die Studenten.
D.
Ist den wirklich so? Mein Eindruck ist eher, dass es die Öffentlichkeit nicht besonders interessiert.
Ebensowenig wie es die Studenten interessiert, was mit den Quelle-Leuten passiert.
Jede Gruppe demonstriert so vor sich hin, nur Leute aus dieser Gruppe machen die Demos mit. Niemand solidarisiert sich im großen Stil mit den Studenten oder den Quelle-Leuten.
Stirbt dagegen ein millionenschwerer Typ, weil er depressiv ist, steht die ganze Nation Kopf - weil er als Fußballspieler als "einer von uns" erlebt wird.
Was DA abgeht, kann in eine Veränderung münden: der nächste depressive Fußballspieler hat sicher mehr Möglichkeiten, Hilfe in Anspruch zu nehmen und keiner wird es wagen, ihn zu mobben.
Die Proteste, die nur die Betroffenen selbst mobilisieren und vom Rest der Öffentlichkeit eher skeptisch aus der Ferne beobachtet werden oder inwieweit sie daraus Nutzen ziehen könnten, verlaufen klar im Sande.
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Re: Studentenproteste

Beitrag von JoeX »

Möwe hat geschrieben: Die Proteste, die nur die Betroffenen selbst mobilisieren und vom Rest der Öffentlichkeit eher skeptisch aus der Ferne beobachtet werden oder inwieweit sie daraus Nutzen ziehen könnten, verlaufen klar im Sande.
Naja zu sagen das es alles nichts bringt ist aber auch nicht der beste Weg, sie können schon was erreichen, bloss wie du sagst schaffen sie das halt nur alleine ohne Hilfe von "aussen".


@nufafitc

Ah danke, hört sich ja nich wirklich sinvoll an das Teil. Ausserdem kann ich da ja auch locker für nen Kumpel mitunterschreiben wenn der nich da ist.
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DasJan
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Re: Studentenproteste

Beitrag von DasJan »

JoeX hat geschrieben:Ok die frage is bischen blöd, aber iwe funktioniert das mit den Anwesenheitslisten?
Also bei uns haben die Studenten selbst die Verantwortung, Veranstaltungen zu besuchen, in denen sie geprüft werden. Anwesenheitslisten hab ich während meines Studiums jedenfalls nicht gesehen. Wenn man den ganzen Tag zu Hause sitzt und trotzdem alles weiß, ist das genauso OK. Erfahrungsgemäß kommt das aber selten vor. ;)
JoeX hat geschrieben:Ich kann Rech aber auch nen Stück weit verstehen das er sauer auf diejenigen ist die nichts machen.
Er hat aber keinen Anspruch darauf, dass die anderen für seine Meinung kämpfen.

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Re: Studentenproteste

Beitrag von Möwe »

JoeX hat geschrieben: schaffen sie das halt nur alleine ohne Hilfe von "aussen".
Und genau deshalb bringen diese Protete nichts: sie mobilisieren (fast) nur Studenten und auch davon nur einen kleinen Teil.
Warum nicht die Eltern?
Die müssten sich doch Sorgen um die miese Ausbildung ihrer Kinder machen.
Oder warum stehen alle die Unis nicht dahinter?
Die Art, wie jetzt protestiert wurde, hat schon in der Vergangenheit nichts gebracht, warum ändert man sie nicht?
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Re: Studentenproteste

Beitrag von JoeX »

Ok ich meinte das generell das man durchaus auch was mit Protesten erreichen kann, bei den Studenten wars bis jetzt (leider) nicht so, aber es gibt doch durchaus Beispiele dafür das andere Gruppen für sich Erfolge erzielt haben mit Protesten.
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Re: Studentenproteste

Beitrag von nufafitc »

DasJan hat geschrieben:Also bei uns haben die Studenten selbst die Verantwortung, Veranstaltungen zu besuchen, in denen sie geprüft werden. Anwesenheitslisten hab ich während meines Studiums jedenfalls nicht gesehen. Wenn man den ganzen Tag zu Hause sitzt und trotzdem alles weiß, ist das genauso OK. Erfahrungsgemäß kommt das aber selten vor. ;)
Stimmt, hatte ich vergessen zu erwähnen: Das entscheidet jeder Dozent für sich. Manchmal heißt es auch: "Sie können sich gerne die Literaturlisten, Skripte zu Hause durchlesen und brauchen hier nicht zu sitzen. Aber falls es Verständlichkeitsprobleme gibt, ist das sicher ne gute Idee, hier zu erscheinen. Nachprüfen werde ich das nicht. Sie werden schon selbst herausfinden, ob Sie alles richtig verstanden haben bei der Klausur."
Finde die Regelung auch ganz gut. Momentan im Kolloquium zur Endprüfung werd ich wohl nur einmal hingehen, weil die anderen Themen der Vorträge für mich nichts bringen. Damit schafft man es auch, vorzubeugen, dass alle gelangweilt rumsitzen.

Hier nämlich noch ne kleine Anmerkung zum Thema "Bachelor"-Studenten. Will das nicht verallgemeinern, aber aus meiner Erfahrung wurden die Vorlesungen schon unerträglich laut, weil alle nur da saßen, um ihre Modulscheine zu bekommen. Deshalb ist Anwesenheitspflicht wirklich relativ unsinnig. Wie JoeX schon sagte, es kann im Grunde jeder unterschreiben. Die meisten sitzen gelangweilt rum oder quatschen. Das ist fast schlimmer als in der Schule gewesen...
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Re: Studentenproteste

Beitrag von Rech »

DasJan hat geschrieben:Wer nicht mitdemonstriert ist gleich uninteressiertes, feiges Pack? Es könnte doch auch so sein, dass man nicht demonstriert, weil man zufrieden ist und einem eine gute Ausbildung auch 1000 Euro im Jahr wert ist. Das war zumindest einer der Gründe, warum ich (ganz bewusst, nicht aus Feigheit) nicht auf die Straße gegangen bin.
Du bist mit der Studiensituation zufireden ?
Überfüllte Höhrsäale, mangelnde Vorlesungen, Seminare bei denen 200 Leute erst mal Ihre Anwesenheit bekunden dürfen bevors mal losgeht, bis zu 8 ! Monaten BaFöG Wartezeiten usw usw usw.

Wer damit zufrieden ist, ist Masochist.


Proteste haben vielerorts schon etwas gebracht. Bei uns wurde nach den letzten Protestwellen ein neues Gebäude bewilligt, der Bau soll (nach mehrfacher verschiebung) Anfang nächstes Jahr beginnen. Damit nicht weiter aufgeschoben wird, werden wir Anfang Dezember wieder Protestieren und das Versprochene Gebäude einfordern.
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Re: Studentenproteste

Beitrag von nufafitc »

Rech hat geschrieben:Du bist mit der Studiensituation zufireden ?
Überfüllte Höhrsäale, mangelnde Vorlesungen, Seminare bei denen 200 Leute erst mal Ihre Anwesenheit bekunden dürfen bevors mal losgeht, bis zu 8 ! Monaten BaFöG Wartezeiten usw usw usw.

Wer damit zufrieden ist, ist Masochist.
Überfüllte Hörsäle, mangelnde Vorlesungen (wahrscheinlich mangelhafte oder zu wenige?), zu viele Seminarteilnehmer... also bitte, das gab's schon vor dem ganzen Bachelor-Zeugs, und eigentlich wurde es durch die Studiengebühren sogar etwas leerer...
Das mit dem Bafög ist ja auch nicht zwingend notwendig, vor allem wenn man's nachher zurückzahlen muss. Kenne genügend Leute, die das überhaupt nicht in Anspruch nehmen und auch zufrieden mit dem Studium sind.
Ich könnt mich nur über die Studenten beklagen, die saufend durch die Straßen ziehen, sich in Cafés über die monetären Verhältnisse beschweren und auf Parties abhängen...
Rech hat geschrieben:Proteste haben vielerorts schon etwas gebracht. Bei uns wurde nach den letzten Protestwellen ein neues Gebäude bewilligt, der Bau soll (nach mehrfacher verschiebung) Anfang nächstes Jahr beginnen. Damit nicht weiter aufgeschoben wird, werden wir Anfang Dezember wieder Protestieren und das Versprochene Gebäude einfordern.
Ist ja schön für euch. Nur bitte nicht ALLE miteinbeziehen, die mit ihrer Situation zufrieden sind und andere Dinge zu tun haben.
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Re: Studentenproteste

Beitrag von Driftwood »

nufafitc hat geschrieben:Überfüllte Hörsäle, mangelnde Vorlesungen (wahrscheinlich mangelhafte oder zu wenige?), zu viele Seminarteilnehmer... also bitte, das gab's schon vor dem ganzen Bachelor-Zeugs, und eigentlich wurde es durch die Studiengebühren sogar etwas leerer...
Nur um das gerade richtig zu stellen, die Studiensituation ist ja nochmal von Uni zu Uni verschieden. Rech studiert genauso wie ich übrigens auch in Rheinland-Pfalz, wo es glücklicherweise noch keine Studiengebühren gibt, es ist also nicht alles schlecht am Studium...Bloß sind gerade an den Unis hier genau deswegen besonders viele Studenten aus allen möglichen Bundesländern, in denen sie blechen müssten und sich daher um das Geld berechtigterweise drücken wollen, was dann wiederum zu den besonders überfüllten Hörsäälen hier etc. führt....
Bin daher ja auch der Meinung, dass Bildung komplett auf Bundesebene verlegt werden sollte, das könnte schon einiges verbessern, führt aber jetzt ein wenig vom Thema ab....
Grundsätzlich bin ich jedenfalls der Meinung, es soll jedem selbst überlassen bleiben, ob er nun protestieren will oder nicht, nicht zu akzeptieren, dass jemand nicht streiken will ist falsch, schließlich gibt es immer noch grundgesetzlich verbriefte Meinungsfreiheit :)
Protestieren und/oder streiken ist aber mit Sicherheit immer noch der effektivste Weg, um auf Missstände aufmerksam zu machen.
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Re: Studentenproteste

Beitrag von DasJan »

Rech hat geschrieben:Du bist mit der Studiensituation zufireden ?
Ja.
Rech hat geschrieben:Überfüllte Höhrsäale, mangelnde Vorlesungen, Seminare bei denen 200 Leute erst mal Ihre Anwesenheit bekunden dürfen bevors mal losgeht, bis zu 8 ! Monaten BaFöG Wartezeiten usw usw usw.
Ich bin mit meiner Studiensituation zufrieden. Bei uns gab's keine überfüllte Hörsäle, die Vorlesungen waren in der Regel gut (wenn auch nicht alle) und Anwesenheitsbekundungen kenne ich, wie gesagt, auch nicht. Mit BaFöG habe ich keine Erfahrung, kann mich aber nicht daran erinnern, dass meine Kommilitonen mal drüber gemeckert hätten.

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Re: Studentenproteste

Beitrag von countjabberwock »

Rech hat geschrieben:Überfüllte Höhrsäle, mangelnde Vorlesungen, Seminare bei denen 200 Leute erst mal Ihre Anwesenheit bekunden dürfen bevors mal losgeht, bis zu 8 ! Monaten BaFöG Wartezeiten usw usw usw.
Dann würde ich sagen falsche Uni oder falscher Studiengang. Hier in Thüringen war mir im Vorfeld schon bekannt das Jena total überfüllt ist und die Situation ne Katastrophe ist. Geht soweit das die Seminare so überfüllt sind das man die 90 Minuten stehen muss oder noch schlimmer: man darf das Seminar gar nicht erst besuchen obwohl laut Lehrplan vorgesehen. Die arbeiten dann nach und nach die Matrikel ab und man kann wegen der Überfüllung erst 1-2 Semester später den Kurs besuchen. Und einfach in den Kurs einschreiben und dann fern bleiben und lieber das Script lesen oder die Mitschrift kopieren geht dank Anwesenheitspflicht nicht. Günstige Studentenwohnung sind so knapp das in diesem Jahr sogar einige Erstsemestler auf ein paar schlichte Wohnwagen umgestiegen sind. Wenn ich so etwas höre dann mach ich doch einen großen Bogen um diese Uni. Schliesslich kann ich den Studiengang auch wonaders belegen und nicht nur exklusiv dort. Okay, es gibt auch Studiengänge die nur an 1-2 Unis unterrichtet werden - das sind aber meist solche Nischenstudiengänge die eh spärlich besucht sind. Zum Beispiel die FH für Forstwirstschaft hier um die Ecke.
Selbst wenn also das Studium in Jena sehr gut sein soll und die Profs etwas drauf haben - das wird durch die vielen Mißstände locker wieder zunichte gemacht und ich würde nie dorthin gehen.
Außerdem sollte man bedenken: wenn so viele Studenten diesen Studiengang wählen...gibt es überhaupt in ca. 5 Jahren genügend Jobs in dem Bereich? Einem Freund der Kommunikationswissenschaft sutidert hat ergeht es momentan z.B. so. Oder wär es vielleicht besser um Modestudiengänge einen Bogen zu machen?
Natürlich will ich niemanden der von klein auf den Traum hatte etwas bestimmtes zu studieren davon abhalten. Wer aber noch unentschlossen ist der sollte sich vielleicht auch einmal in anderen Studiengängen umschauen. Nur weil eine Uni überfüllt ist muss das nicht für alle Studiengänge gelten.

Ich hab z.B. an der TU Ilmenau E-Technik studiert. Speziell Energietechnik - also alles was mit Starkstrom/Hochspannung zu tun hat, von der Stromerzeugung, über die Übertragung bis hin zu den UWs. Obwohl es Jobangebote ohne Ende gibt will das einfach keiner studieren. E-Technik selbst geht grad noch so. Aber viele spezialisieren sich dann in die Automatisierung, die Mikroelektronik oder die Informationstechnik. Dagegen herrscht bei der Grundlagenforschung in der Theoretischen E-Technik sowei bei uns in der Energietechnik gähnende Leere. Wir haben jedes Jahr immer weniger Studenten. In der Hochspannungstechnik Vorlesung waren neben mir am Ende nur noch zwei weitere Studenten anwesend (und einer davon war schon so ein Bachelor Student aus einem ganz anderen Wirtschaftsstudiengang der nur einen Schein gemacht hat um ein Modul abzudecken (ich hab zum Glück noch Diplom Studiengang gemacht). Somit konnte die Uni zwei Jahre später nur ZWEI richtige Hochspannungstechniker hervorbringen. Kein Wunder das es von allen Seiten Jobangebote kam und man uns teilweise schon während des Studiums abwerben wollte - egal wie nun die Noten aussahen. Wir konnten uns über zuviele Studenten jedenfalls nicht beklagen. Im Gegenteil, wegen dem Mangel wurden immer Mehr E-Technik Spezialisierungen zusammengelegt und dieses Jahr gibt es sogar überhaupt keine Hochspannungstechnik mehr (dbaie wurde die TU damals als E-Technik Uni gegründet). Da die finanziellen Mittel auch abhängig von der Anzahl der eingeschriebenen Studenten ist, wurden diese auch immer weiter gekürzt. Ohne Drittmittel (also Auftragsarbeiten/Forschung/Untersuchungen für die Industrie) wär bei der kleinen Fakultät längst der Ofen aus. Aktuell wird dort nur ein Prof, ein Doktor und ein techn. Mitarbeiter über die Uni bezahlt. Auch eine eigene Sekretärin gibts nicht und muss mit einer anderen Fakultät geteilt werden. Aber dank der vielen Auftragsarbeiten ist eben nicht nur ne eigenen Sekretärin drin sondern auch noch zahlreiche Doktorstellen, techn.Mitarbeiter und Doktoranden. Hätten wir mehr Studenten (von Zahlen wie in Medienwissenschafft können wir nur träumen) dann wären unsere Mittel auch größer und wir müssten unsere Mitarbeiter nicht selbst finanzieren. Da auch niemand die Auftragslage kennt haben die ganzen Angestellten auch immer nur einen Zeitlich begrenzten Lehrvertrag. Keine besonders schönen Bedingungen. Aber eben nicht wegen zu vielen sondern wegen zu wenig Studenten. Hat natürlich auch Vorteile: Freie Platzwahl im Höhrsaal, individuelle Hilfe in den Seminaren und teilweise fanden die Vorlesungen auch bequem im Büro des Profs statt. Naja, für 3 Studenten braucht man auch keinen Saal belegen. Den überlies er dann lieber den Medienwissenschaftlern oder BWLern.

Wie gesagt, manche Unis mögen zwar hoffnungslos überladen sein aber man findet überall ein paar unterbesetzte Studiengänge. Dann sollte man sich überlegen ob man wirklich nur einer unter vielen sein will oder ob man sich lieber etwas anderes, unterbesetztes sucht.
Zuletzt geändert von countjabberwock am 15.11.2009, 19:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Studentenproteste

Beitrag von Nikioko »

DasJan hat geschrieben:
Rech hat geschrieben:Das uninteressierte Pack das den Scheiß ohne zu Mucken mitmacht
Wer nicht mitdemonstriert ist gleich uninteressiertes, feiges Pack? Es könnte doch auch so sein, dass man nicht demonstriert, weil man zufrieden ist und einem eine gute Ausbildung auch 1000 Euro im Jahr wert ist. Das war zumindest einer der Gründe, warum ich (ganz bewusst, nicht aus Feigheit) nicht auf die Straße gegangen bin.
Hinzu kommen ja noch die 200+x € Verwaltungsbeitrag - den ich als Promotionsstudent auch zahlen muss (zum Glück bleiben mir die Studiengebühren erspart).
Rech hat geschrieben:z.B. sind AstA Zeitschriften ja absoluter Müll....
Da stimme ich dir zu, das ist hier in Bonn auch so.
Oh ja... ;-)
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How much wood would a woodchuck chuck if a woodchuck could chuck wood?
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Driftwood
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Re: Studentenproteste

Beitrag von Driftwood »

countjabberwock hat geschrieben: Wie gesagt, manche Unis mögen zwar hoffnungslos überladen sein aber man findet überall ein paar unterbesetzte Studiengänge. Dann sollte man sich überlegen ob man wirklich nur einer unter vielen sein will oder ob man sich lieber etwas anderes, unterbesetztes sucht.
Ist ja alles gut und schön, aber aus finanzieller Hinsicht geht man, denke ich, z.B. in der Regel wenn man die Wahl hat zwischen einer Uni, die relativ gute Studienbedingugen bietet und keine überfüllten Räume zu erwarten sind, aber pro Semester 500 Euro zu zahlen sind und einer Uni, in der es keine Gebühren gibt, aber (gerade auch deswegen) viele überfüllte Räume, trotzdem zu letzterer. Studiengebühren spielen da schon eine immense Rolle in meinen Augen bei der Studium-Entscheidung.
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