wahrscheinlich hat man die Gefahr der radiaktiven Verseuchung einfach unterschätzt. Ich meine, nicht dass es nicht möglich wäre, dass man die Erkrankung oder gar den Tod von Menschen billigend in Kauf genommen hat um das Geld für eine Umsiedlung, angemessene medizinische Versorgung usw. zu sparen, aber so richtig für möglich hält man das eigentlich nicht.
Die Beohner in der nächsten Umgebung sind ja auch umgesiedelt worden. Durch diese Geisterstadt kann man ja eben durch S.T.A.L.K.E.R. tappsen. Das zweite Indiz dafür, dass man es einfach unterschätzt hat ist in der Mentalität zu suchen, denke ich. Ich bringe da immer ganz gerne zwei Beispiele. Zum einen die erste Folge der BBC Doku-Reihe 'Nautilus'. Da ging es um die beiden ersten Atom-U-Boote der Russen und Amerikaner. Bei den Russen war es aufgrund von Undichtigkeiten zum Austritt von radioaktivem Kühlwasser gekommen. Der russische Marinesoldat erzählt mit einem Grinsen im Gesicht, dass man es wie die Putzfrauen gemacht und das Kühlwasser mit Putzlappen und Einmer einfach aufgewischt habe.
Das andere Beispiel ist eins aus meiner Bundeswehrzeit. Einige Handwerker arbeiteten an den Waschräumen und setzten dabei auch die gute Flex ein. Ein Handwerker russischer Herkunft machte dies ohne Schutzbrille mit dem Kopf nur wenige Zentimeter entfernt. Die Funken sprühten ihm direkt ins Gesicht, also auch sicher in die Augen. Das kümmerte den guten Mann aber herzlich wenig.
Aber davon abgesehen habe ich mal gehört, dass abgesehen von einem verhältnismäßig kleinen Radius um den Reaktor (natürlich schon sehr groß, aber nicht unbedingt gewaltig) die radioaktive Belastung in Polen und Deutschland (glaube vor allem Bayern) teils deutlich höher war, da besonders hier die radioaktiven Wolken abgeregnet sind. Bis vor ein paar Jahren war in (bestimmten?) Wäldern Bayerns deshalb wohl auch das Pflücken von Pilzen und Waldfrüchten verboten.
Oh, was war nochmal das eigentliche Thema
