Der Traurig-Thread

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Kikimora
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Angenommen.

Was die Tierparks und Zoos (und Zirkus mit Tieren …) betrifft, seh ich das übrigens ähnlich, wenn man bedenkt, wie die überhaupt entstanden sind historisch. Also als eine Attraktion für Menschen (siehe auch die bereits erwähnten Menschenzoos).
„Stätten der Erholung und der naturkundlichen Volksbildung“ klingt erstmal gut, aber das ist ganz klar an Menschen gerichtet und nicht „für Tiere“.

Ich erinnere mich da auch an den Film „Free Willy“, wo es um diese unsäglichen Wal-Shows geht. Da wird in einem Film eine rührende Geschichte erzählt, die auf einem realen Problem basiert, und trotzdem - was hat es gebracht? Erreicht werden damit auch wieder nur Menschen, die das eh schon kritisch sehen, aber Geld bringt der Film von allen ein … es wurde eine Organisation gegründet, die den Hauptdarsteller freigekauft hat, aber der war in Freiheit gar nicht mehr lebensfähig und ist gestorben. Genau für solche Fälle wäre doch ein geschützter Park gut, wo solche geretteten Tiere sein können.
Gibt es ja mit Gnadenhöfen auch. Die müssen aber auch finanziert werden, und natürlich hilft es da, wenn Besucher sie sehen und Patenschaften übernehmen dürfen.
Natürlich wäre es für die Tiere ggf besser, wenn die Paten nur Fotos bekämen. Kein Tier braucht menschliche Streichelenheiten …

Aber dann ist da wieder das berechtigte Misstrauensproblem: wenn ich das Tier nicht sehen darf, wie kann ich dann sicher sein, dass es überhaupt existiert und gut behandelt wird, wenn ich das finanziell unterstütze?

Zu allen Tierparks (auch kleinen Gehegen) findet man wiederum immer auch Nachrichten, dass eigentlich die Besucher das Problem sind, weil die unerlaubt füttern. So z.B. in einer Fasanerie in Berlin, wo etliche Schilder an Gehegen hingen „Tier gestorben, weil Besucher es vergiftet haben“ …

Zu den Zoos und Parks: Ich habe zumindest den Eindruck, dass es da aber auch durch veränderte Gesetze zumindest besser wird als es früher mal war. Siehe die tiergerechteren Umbauten (Affenhaus). Natürlich kann man da auch sagen „das ist ja nur damit es für Menschen schöner aussieht), aber ich seh da einfach auch den Willen, es für die Bewohner zu verbessern, die man nunmal auch nicht einfach wieder rauswerfen und in die Freiheit einfach so entlassen kann.
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Kikimora
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

So gesehen … hätte es dieses Gehege nicht gegeben, hättest Du nie die Chance für diese Entdeckung/Bekanntschaft gehabt. Aber auch die ist natürlich einseitig.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Was mir als Anekdote hierzu noch einfällt: eine Bekannte von mir liebt Tiere. Sie hat eine Zoo-Dauerkarte und ist da oft. Sie würde gerne auch mit Tieren arbeiten, kann sie aber nicht leiden sehen, wenn sie mal krank oder verletzt sind. Weshalb sie sich gegen einen solchen Beruf entschieden hat, weil sie nicht in der Lage wäre, diese Verantwortung zu übernehmen. Als Besucherin trägt sie zumindest dazu bei, das Tierfutter zu finanzieren.
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Sternchen
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Sternchen »

Zum Thema Vögel. ich denke Menschen handeln nicht in der Absicht Tiere ein zu sperren, sondern sie zu schützen.
In der freien Natur sind Vögel mehr Gefahren ausgesetzt. Mit einem großen Käfig und Freiflug mit geschlossenen Fenster,finde ich es aber legitim wenn wer sich Vögel hält.

Nein habe selber nie Vögel gehalten.
Wir haben Ihnen im Garten ein Häuschen hingesetzt mit Futter.
https://www.tierchenwelt.de/haustiere/h ... ltung.html

Manche Tiere eigenen sich als Haustiere,
Manche gar nicht. Auch das sollte man versuchen zu verstehen.

Zur Wildschwein Problematik da gäbe es nur einen Weg. Die Wildschweine maximal 2-3mal werfen lassen, dann sie eben kastrieren, sterilisieren.
Wildschweine aufteilen auf mehrere Wildparks/Zoo's das wäre besser als sie zu töten. Nur das bedeutet Mehrarbeit, Kontrolle,und mehr Kosten.
Und keiner von uns weiß wäre das realisierbar.
Aber es könnte ein Weg sein. Denke das viele Zoo's Wilfpark's das ohnehin schon tun. Denn sonst täte man mehr im den Nachrichten über solche Tötungen hören.
Das würde genug Probleme solchen Einrichtungen, dann bereiten, mit solchen Nachrichten.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Filme auf YouTube und dergleichen sind halt nicht das selbe wie das reale Erlebnis. Umso mehr in einer Zeit wie dieser, wo mittels AI soviel gefaked wird, dass Kinder bald gar nicht mehr wissen, wie ein echtes Schwein überhaupt aussieht.

Die Problematik war schon spätestens in den 90ern bekannt (auch in Verbindung mit Medienkonsum, damals noch vor allem Fernsehen). Kind kennt Gemüse nur als Tiefkühl-Fertigfraß und hat gar keine Vorstellung wie das echte Gemüse frisch vom Feld aussieht (ich nenne als Beispiel Gemüse, weil ich in der 5. Klasse damals mit der Schule in einem schönen Freiluft-Theater-Umwelt-Theaterstück zu diesem Thema war).

Also grundsätzlich befürworte ich den visuellen oder sogar haptischen Kontakt zu echten, lebendigen Tieren zu Bildungszwecken. Wenn es auch für die Tiere erträglich ist. Das kann eben auch zu mehr Respekt für Tiere als lebendige empfindsame Wesen führen.

Ich habe selbst als Teenager Wellensittiche gehalten, aber ganz ehrlich: meine Motivation dabei war sicher nicht in erster Linie „sie vor der gefährlichen Welt in freier Natur zu beschützen“. Ich liebe einfach Wellensittiche und wollte die liebenswerten Kerlchen um mich haben.

Kommt für mich heute nicht mehr in Frage. Ich verachte aber Wellensittichhalter nicht, welche bessere Möglichkeiten und mehr Raum für die Vögel haben, als wir damals in den 90ern.
Ja, Tierparks und selbst Haltung von Vögeln in großen Freiflugvolieren ist „besser“, aber nicht so gut als könnte das Tier in Freiheit ganz nach seiner Natur leben. Aber es ist ein Gradient. Die Tiere können in Gefangenschaft Jahrzehnte alt werden, wenn alles dafür getan wird, dass sie gesund sind und sich so wohl wie möglich fühlen. Sie führen dann aber eben ein ganz anderes Leben als es hätte sein kennen, wären sie in Freiheit geschlüpft.
Abgesehen davon: der Gefiederstaub der Vögel ist für Menschen gar nicht gesund! Für allem Asthmatiker. Kann man also auch aus rein egoistischen Gründen ablehnen.

Zumindest scheint es bei den Vögeln einfacher zu sein, die an der Vermehrung zu hindern, indem man ihnen keine Plätze und Höhlen gibt, die sie als geeignete Brutplätze empfinden.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Diese Ausnahmen sind es aber, die eine Veränderung ausmachen und herbeiführen können.

Ich glaube nicht an dein „keiner“ lernt hier was.
Wir sind zum Beispiel mit der Kunstschule damals in den Zoo gegangen, um die lebendigen Tiere zu zeichnen. Das war mal eine Herausforderung, gerade bei den Affen!

Und auch du selbst bist doch das beste Beispiel dafür, dass so eine „Vorführung“ auch dann einen mächtigen Effekt haben kann, selbst wenn sie nur einen einzigen Menschen erreicht: Du hast gelernt, was für tolle Tiere Wildschweine sind, und wirst zur Multiplikatorin dieses Wissens, indem du hier und vielleicht auch anderswo darüber schreibst, was du persönlich durch deine Besuche da gelernt hast. Vielleicht bist du die einzige Besucherin jenes Geheges, die so denkt und die das dermaßen beeindruckt hat - und trotzdem: Du bist mehr als „niemand“.

Allerdings glaube ich, dass du bei dieser Multiplikation mit dem Teilen deiner Begeisterung mehr erreichst als mit Hassbotschaften über Mord und Todschlag, wie PETA es macht (weshalb die auch bei Tierfreunden tendenziell unbeliebt sind).
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Nee, nicht vergessen (ebenso wie ich auch alles andere was du schriebst, zur Kenntnis genommen, aber nicht immer im Einzelnen kommentiert habe). Aber wie auch bei mir zum Thema Wellensittiche ist das eben eine Erkenntnis, die erstmal Zeit braucht, eine Entwicklung oder eben ein Reifeprozess. Mag sein, dass es bei wenigen Menschen einmal von heute auf morgen "Klick" macht, um zu einer Erkenntnis oder Entscheidung zu führen - aber bei anderen braucht es eben Zeit, bis sie das wirklich verstehen und sehen.

Aber selbst wenn: Dann gibt es eben Menschen, die sich besonders für diese Tiere interessieren und andere, die sich besonders für jene begeistern (und da auch helfen wollen). Die Vielfalt der Tiere (aber auch Probleme allgemein ... sei es benachteiligte Menschen, oder bestimmte Krankheiten oder was auch immer, wofür oder wogegen man sich einsetzen kann) und auch Möglichkeiten, etwas zu verbessern und zu helfen ist zu groß, als dass eine Person allen helfen und an alle gleichzeitig denken kann. Damit möchte ich keinen Whataboutism anfangen, nur daran erinnern, warum nicht 100% der Besucher das sehen oder empfinden, was du da empfindest. Andererseits kannst du den Leuten auch nicht in die Köpfe schauen. Vielleicht denken sie ja genau wie du, informieren sich dann zuhause ... oder die Kinder stellen hinterher Fragen. Das weißt du ja gar nicht, wie deren Erfahrungslinien im Anschluss verlaufen.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Ich hatte den Spruch, den du hier zitiert hattest, übrigens vorher noch nie gehört (nur ein Totes ... ist ein gutes). "Wildschwein" habe ich früh immer mit Asterix und Obelix assoziiert, wo die Tiere zwar als Essen dargestellt und verulkt wurden, aber auch irgendwie sympathisch/Mitgefühl erzeugend.

Es ist traurig, dass diese Tiere umgebracht wurden. Aber es hilft weder den (verbleibenden und gestorbenen) Tieren, noch mir selbst, wenn ich mich (passiv, wenn auch wortreich) aufrege. Vielleicht würde es helfen, eine Petition dazu zu starten oder wenigstens zu unterschreiben ... weiß auch nicht. Vielleicht auch ein Brief an lokale lokale Politiker oder Ämter, die zuständig sind, sich mit dem Thema zu befassen.

Ich frage mich eben einfach, was realistische Lösungen oder wenigstens Schritte zu Lösungen wären bei solchen Problemen (denn auch wenn "Tierparks schließen" und "nicht wieder neue Wildschweine darin ansiedeln" theoretisch eine Lösung wäre, wird das kaum passieren).

Im Off-Topic-Bereich eines Forums, in dem es gar nicht um dieses Thema geht, darüber zu meckern, hat jedenfalls tendenziell keinen Effekt - es sei denn, man erreichte da rein zufällig jemanden, der zufällig sich auch für dieses andere Thema interessiert, und Einfluss auf sowas hätte, oder jemanden kennt, der oder die Einfluss hätte. Aber das ist ja doch eher unwahrscheinlich.

So bleibt's halt hier nur beim rein theoretischen Austausch über dein Traurig-Thema, helfen kann hier aber natürlich keiner.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Kikimora »

Vielleicht ist auch das eine Frage selektiver Wahrnehmung:
Ich sehe hinsichtlich Tier-Konsum zumindest deutliche Fortschritte. Es gibt jetzt viel mehr Angebote für Vegetarier und Veganer in ganz normalen Supermärkten, als vor sagen wir 10 Jahren. Allein die Milch - mein Supermarkt hatte damals überhaupt keine Milch-Alternativen im Regal, jetzt sind es mindestens 5 verschiedene Sorten. Dann die diversen Fleischersatzprodukte. Selbst in Burger-Läden bekommst du jetzt vegetarische Burger.

Aber nicht alles funktioniert so wie man es sich gewünscht hätte (siehe Verlagerung der Probleme ins Ausland, wo es um das Verbot des Küken-Tötens geht). Also klar, du kannst immer noch ein beliebiges Thema rausgreifen und sagen "hier hat sich nichts geändert". Aber es gibt auch gute Nachrichten aus dem Bereich Tierschutz. Und selbst wenn Menschen nur ihrer eigenen Gesundheit zuliebe (also aus Egoismus) weniger Fleisch konsumieren, trägt es trotzdem zu einer Verbesserung bei.

Das mit den Ponys ist ärgerlich. Ich hab da auch noch das Eselreiten auf dem Weihnachtsmarkt in Erinnerung ... oder diese Alpaka-Wanderungen, die für Alpakas blöd sind.

Oder jetzt wieder - Nachbarn wollen ein Kätzchen und das einzige wonach sie fragen: "ich suche ein Kätzchen in creme-farbig oder hellgrau". Uff ...
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Uncoolman »

Ich empfinde es auch so, dass viele Jugendliche schon auf Fleisch verzichten. Darunter an erster Stelle die Mädchen, die ohnehin nie diesen „Fleisch-Grilljapp“ hatten, das war immer das Männerding. Das Bewusstsein, wo welches Fleisch herkommt, ist allgemein deutlich gestiegen. Man muss nur einschränkend darauf hinweisen, dass es bei denen, die ohnehin vorher schon bewusster lebten, häufiger ist als bei den „Proll-Chaoten“, denen das egal ist und die ohnehin nicht mehr erreicht werden. Erst wenn Fleisch deutlich teurer wird, kommt es in der ganzen Bevölkerung an - aber Umdenken geschieht eigentlich immer erst durch Geld. Übrigens ist Fleisch durchaus nicht so billig, wie es überall angeprangert wird, - also jeden Tag einen Braten kann man sich längst nicht mehr leisten.
Zuletzt geändert von Uncoolman am 23.03.2025, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Uncoolman »

Vermutlich hat diese Zunahme etwas mit dem Rechtsruck zu tun. Wenn ~20-30% der Jüngeren extrem rechts wählen, so ist damit auch ein gewisses Unvermögen verknüpft. Dummerweise kann man sich gesunde Lebensweise und eine gesunde Gesinnung nur leisten, wenn man einen bestimmten Wohlstand und eine fundierte Grundbildung hat...
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Uncoolman »

Konservativ bedeutet nicht automatisch rechtsradikal... ;) ;) Wer zu gewissen Parolen neigt, gehört zu einer anderen Liga.

Der Überraschungserfolg der Linken zeigt aber, dass nicht alle mit dem braunen nationalen Kurs einverstanden sind. Die gealterten Parteien sind behäbig geworden und haben ihre Unfähigkeit nun lange genug unter Beweis gestellt. Und es geht ja so weiter, was die „Fähigkeiten“ der Politik betrifft.

Traurig macht mich nur die Erkenntnis, dass es weltweit offenbar an nachhaltigem Denken fehlt und die Idioten überall die Oberhand bekommen. Bei einem gewissen US-Präsidenten darf man inzwischen an dessen Verstand zweifeln, weil er sich dauernd selbst ins Knie schießt und jeden Tag was anderes behauptet. Ich glaube, der Vergleich mit Nero wäre nicht so weit gegriffen, weil der römische Kaiser auch mal vielversprechend begann (er hatte Seneca als Ratgeber), aber dann komplett ins Nirwana abgedriftet ist. Ich bin sicher, dass jede Machtanhäufung die Menschen irre macht, und sei es „nur“ die Macht durch viel Geld und Monopolstellung...
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Bratwurstschnecke »

Emília Fritz hat geschrieben: 23.03.2025, 21:15 [...]Oder die Nuss mit dem Wombatbaby.
Als ich davon gelesen hab, hatte ich allerdings auch Gewaltphantasien. Die dämliche Ziege... :evil:
"Irre explodieren nicht, wenn das Sonnenlicht sie trifft. Ganz egal, wie irre sie sind!"
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Sternchen
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Sternchen »

Uncoolman hat geschrieben: 23.03.2025, 18:27 Ich empfinde es auch so, dass viele Jugendliche schon auf Fleisch verzichten. Darunter an erster Stelle die Mädchen, die ohnehin nie diesen „Fleisch-Grilljapp“ hatten, das war immer das Männerding. Das Bewusstsein, wo welches Fleisch herkommt, ist allgemein deutlich gestiegen. Man muss nur einschränkend darauf hinweisen, dass es bei denen, die ohnehin vorher schon bewusster lebten, häufiger ist als bei den „Proll-Chaoten“, denen das egal ist und die ohnehin nicht mehr erreicht werden. Erst wenn Fleisch deutlich teurer wird, kommt es in der ganzen Bevölkerung an - aber Umdenken geschieht eigentlich immer erst durch Geld. Übrigens ist Fleisch durchaus nicht so billig, wie es überall angeprangert wird, - also jeden Tag einen Braten kann man sich längst nicht mehr leisten.
Richtig sehe ich auch so. Und mit dem Pony reiten wird hier auch viel schlecht gemacht. Man kann ja viel gerne spekulieren online,aber es gibt sicher Orte wo man die Ponys nicht quält. Zumal ich es schön finde für Mensch und Tier das sie die Chance haben, das erleben zu können.

Auch wenn ich mich unbeliebt mache aber Ponys/Pferde sind nun mal Reittiere, und brauchen viel Auslauf/Bewegung.
Es derart verpöhnen,es abwerten weil der Mensch es mit dem Tier gemeinsam es auslebt, finde ich zu verurteilend und arrogant.
Vorfälle kann es leider überall geben, aber hier entsteht ein Tenor, wo das Bild erzeugt wird, Ponys geht es immer schlecht beim reiten,egal wo
Finde ich zu verallgemeinernd und falsch.
Das mit verurteilend, arrogant gilt übrigens nicht dir Kikimora. Dein Blick ist noch neutral auf das Thema.
Und das finde ich gut.
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Re: Der Traurig-Thread

Beitrag von Uncoolman »

Auf den Jahrmärkten sind die Ponys inzwischen verschwunden. Ich habe sie noch kennengelernt, die traurigen, duldsamen und zotteligen Gestalten mit den zappelnden oder ängstlichen Kindern oben drauf, die endlos im Kreis liefen. Fotografieren war strengstens verboten, aber vielleicht auch wegen der Kinder. Ich habe keinen Beweis, dass es sie gab... aber höchstwahrscheinlich gibt es Bilder anderswo.

Dass Pferde Bewegung brauchen, ist mir durchaus bewusst. Ich bin oft auf Reiterhöfen gewesen. Aber Kirmespferde braucht man nicht.

Roncalli hat jetzt gar keine Tiere mehr, statt dessen hatte man eine großartige „3D-Show“ angekündigt, aber die war nur flach und wenig überzeugend. Dafür mehr Clowns, Akrobatik und Kostümeinlagen - eben all das, was ein Zirkus dann noch bieten kann. Aber wie überall: die Akteure richten ihr Augenmerk auf die besten Logenplätze, so dass die billigen Plätze nicht so viel sehen können. Es ist nun mal so, dass es bei Vorführungen eine Schau- („Schokoladen“-) und eine Rückseite gibt...

Ich kann nicht traurig darüber sein, weil Zirkustiere noch viele Stufen schlechter gehalten werden als Zootiere. Dennoch fehlte irgendwas, wenn ich auch nicht unbedingt Elefanten sehen muss, die auf einem Bein stehen, und dumme Menschen, die ihre Köpfe in Löwen stecken. Aber Voltigieren fände ich dann noch ok. Vielleicht verliert der Zirkus ein Stück seiner Faszination, und durch die Fernsehübertragungen der Meisterakrobaten, die man auch immer scharf und aus der Nähe sehen kann, ist dieser Monte-Carlo- oder Chinesischer Zirkus eine echte Konkurrenz. Die kleinen Zirkusse, die ich auch kennenlernen durfte, hatten in den 1970er Jahren noch Kleintiere zum Anfassen, was heute immer noch in Streichelzoos und pädagogischen Gehegen vorkommt.

Ich habe inzwischen alle Stufen des Zirkuslebens mal sehen dürfen. Und ja, ich habe zwar keine Menschenzoos mehr gesehen, aber etwas Vergleichbares: die Liliputanerschau, die noch bis in die 1970er (glaube ich) auf Tour war. Das war nahe dran an den Varieté-Damen ohne Unterleib und dem stärksten Mann der Welt.
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