Das hab ich mittlerweile bei Ebay für fünnef Euronen schon wieder verkauft. Mir hat's nicht so gut gefallen, glücklicherweise habe ich bereits verdrängt, was mich so gestört hatte.Mic hat geschrieben:...
Damit ich mich nicht anschließe, erwähne ich mal, dass ich gerade Sakrileg von Dan Brown angefangen habe. Ich weiß, ich weiß, er ist Mainstream, aber ich kann mir nicht helfen, ich find das Buch bisher klasse.
Es soll ja mit Tom Hanks verfilmt werden, mal schauen wie’s wird.

Ich finde allerdings, das Buch wäre ein erstklassiges Adventure-Drehbuch á la "Indiana Jones".
Ich hab soeben Patricia Cornwells "Wer war Jack the Ripper" ausgelesen und mit ihren Erläuterungen, warum der Kunstmaler Walter Sickert der Täter gewesen sein soll, war ich nicht halb so zufrieden wie mit ihren "Scarpetta-Romanen".
In dem Buch versucht sie wissenschaftlich im Nachhinein zu ermitteln, warum dieser Künstler es gewesen sein müßte. Ich habe auch das Gefühl, dass sie mit ihrer Einschätzung richtig liegt. Andererseits macht sie eklatante Beurteilungsfehler, und dass hätte ich von dieser intelligenten Frau nicht gedacht. Insofern hat es sie ein wenig von meinem "für sie erstellten Podest" gehoben.
Nur mal ein Beispiel, für die Leute, die das Buch auch lesen/gelesen haben/lesen werden:
Auf Seite 132 zeigt sie eine Skizze von Oswald Sickert, Walters Vater und auch ein Maler. Sie nimmt (in Zustimmung irgendwelcher "Experten") an, dass es ebenso eine Skizze von Walter gewesen sein könnte, also relevant für seine Geisteshaltung bzw. Obsessionen sein könne, das Bild zeige einen Mann, der eine Frau ersticht.
Wenn man dieses Bild genau betrachtet, kann man imho deutlich erkennen, dass es sich um eine Szenerie aus einer Arzt-/Zahnarzt- (Bader-) praxis handelt, die mehrere Situationen gleichzeitig darstellt. Ein Mann im Vordergrund des Bildes behandelt einen (zahn-)kranken Patienten mit offenem Mund, im Hintergrund gibt es eine Person mit Kopfwickel und Kompresse, der sich ein Mensch mit einer Zange o.ä. nähert. Auf der rechten Seite gibt es eine Szenerie einer Frau mit einem offenkundlich umgebundenen Tuch, die wie "hingegossen" in einem Stuhl sitzt, das Tuch ist mit irgendetwas befleckt. Der Mann vor ihr beugt sich über sie, es ist kein Werkzeug in seiner Hand zu erkennen. Es scheint jedoch so, als ob er sie behandelt und sie vor Schmerzen halb ohnmächtig ist. Wenn man die Skizze ganzheitlich betrachtet, gibt es überhaupt keinen Grund zu der Annahme, es könne sich um einen Angriff handeln. Macht euch am besten selbst ein Bild. Zu der Zeit des "Rippers" müssen medizinische Behandlungen sehr grausam gewesen sein, ich denke, das hat Oswald Sickert als Künstler/Menschen fasziniert. Dieser galt als gefühlskalt und egozentisch, wie sein Sohn auch.