Nius vs. TAZ
- Simon
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Nius vs. TAZ
Seit dem Vergleich von Klöckner zwischen TAZ und Nius suche ich (mit wenig Aufwand) nach Nachweisen, dass dieser Vergleich nicht zutreffend ist.
Wir brauchen jetzt gar nicht inhaltlich schauen, denn vielleicht hat mich ja die Linksgrüne Propaganda schon soweit, dass ich nicht mehr klar denken kann und nur darum die Artikel von Nius als Grütze ansehe. Darum hier harte Fakten.
Im Juni wurde die US-Abgeordnete Hortman erschossen, vor kurzem der Aktivist Charlie Kirk.
Die Suche bei Nius nach "Hortman" ergibt "leider keine Treffer", es werden jedoch 4 Artikel zu Charlie Kirk angezeigt (vermutlich aktuelle Artikel). Die Suche nach "Charlie Kirk" ergibt 30 Artikel zu eben jenem.
Auf TAZ gibt es bei der Suche nach "Hortman" zumindest 4 Artikel zu dem Thema und zu "Charlie Kirk" 9 Artikel, die sich um das Attentat drehen oder zumindest klar Bezug nehmen.
Zum Vergleich auch nochmal zwei "neutralere" Quellen:
Tagesschau.de: 6 Meldungen zu Hortman, ca. 20 Meldungen zu Kirk
Welt.de: Hier gab es insgesamt zu viele Suchergebnisse, aber es gab deutliche Artikel zu beiden Ereignissen
Bild.de: Hier sind die Ergebnisse ebenfalls nicht vergleichbar, wegen der neuen KI-Suche, aber bei der Suche nach Hortman Attentat wurde auch ein Bericht der Bild hierzu gefunden. Zu Charlie Kirk gab es ebenfalls Berichte.
Inhaltlich will ich die Berichte jetzt gar nicht bewerten. Die Tragweite bei Kirk ist auch sicherlich größer. Im Kern haben wir zwei politisch motivierte Ereignisse mit dramatischen Konsequenzen (tödliches Attentat auf politisch relevante Persönlichkeiten), das Ereignis gegen die eher links gerichtete Persönlichkeit wird von Nius komplett ausgeblendet und das Ereignis gegen die eher rechts gerichtete Persönlichkeit wird von Nius stark gepusht. Insofern ist dies für mich ein klares Indiz, dass TAZ und Nius nicht vergleichbar sind, da Nius offensichtlich nur das Spektrum abbildet, dass zu seiner Linie passt.
Wie steht ihr zu TAZ und Nius? Ist der Vergleich der beiden Medien durch Klöckner legitim?
Wir brauchen jetzt gar nicht inhaltlich schauen, denn vielleicht hat mich ja die Linksgrüne Propaganda schon soweit, dass ich nicht mehr klar denken kann und nur darum die Artikel von Nius als Grütze ansehe. Darum hier harte Fakten.
Im Juni wurde die US-Abgeordnete Hortman erschossen, vor kurzem der Aktivist Charlie Kirk.
Die Suche bei Nius nach "Hortman" ergibt "leider keine Treffer", es werden jedoch 4 Artikel zu Charlie Kirk angezeigt (vermutlich aktuelle Artikel). Die Suche nach "Charlie Kirk" ergibt 30 Artikel zu eben jenem.
Auf TAZ gibt es bei der Suche nach "Hortman" zumindest 4 Artikel zu dem Thema und zu "Charlie Kirk" 9 Artikel, die sich um das Attentat drehen oder zumindest klar Bezug nehmen.
Zum Vergleich auch nochmal zwei "neutralere" Quellen:
Tagesschau.de: 6 Meldungen zu Hortman, ca. 20 Meldungen zu Kirk
Welt.de: Hier gab es insgesamt zu viele Suchergebnisse, aber es gab deutliche Artikel zu beiden Ereignissen
Bild.de: Hier sind die Ergebnisse ebenfalls nicht vergleichbar, wegen der neuen KI-Suche, aber bei der Suche nach Hortman Attentat wurde auch ein Bericht der Bild hierzu gefunden. Zu Charlie Kirk gab es ebenfalls Berichte.
Inhaltlich will ich die Berichte jetzt gar nicht bewerten. Die Tragweite bei Kirk ist auch sicherlich größer. Im Kern haben wir zwei politisch motivierte Ereignisse mit dramatischen Konsequenzen (tödliches Attentat auf politisch relevante Persönlichkeiten), das Ereignis gegen die eher links gerichtete Persönlichkeit wird von Nius komplett ausgeblendet und das Ereignis gegen die eher rechts gerichtete Persönlichkeit wird von Nius stark gepusht. Insofern ist dies für mich ein klares Indiz, dass TAZ und Nius nicht vergleichbar sind, da Nius offensichtlich nur das Spektrum abbildet, dass zu seiner Linie passt.
Wie steht ihr zu TAZ und Nius? Ist der Vergleich der beiden Medien durch Klöckner legitim?
- DavidMcNamara
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Re: Nius vs. TAZ
Ich verorte mich auch eher im linksgrünen Spektrum - denke aber, dass es unabhängig von der eigenen politischen Position zahlreiche Hinweise darauf gibt, dass Nius problematisch ist.
Zum einen die Personalie Julian Reichelt, zum anderen die Finanzierung durch u.a. Frank Gotthardt. Die taz ist hingegen genossenschaftlich finanziert.
Es gab auch schon Untersuchungen der Medienanstalt Berlin-Brandenburg gegen Nius bzgl. Nicht-Einhaltung der journalistischen Sorgfaltspflicht. Ein Nius-Beitrag, der ein Interview mit Geflüchteten beinhaltete, wurde 2024 formell beanstandet.
Klöckners Vergleich folgt der vermeintlichen Logik von "zwei Medienportale, eines eher links-grün, das andere eher rechtskonservativ". Damit folgt sie der Selbstdarstellung von Nius.
Aber Nius ist kein klassisches rechtskonservatives Medium, die es glücklicherweise ja gibt und welche die Meinungsbildung in unserer Demokratie bereichern. Hier noch ein (älterer) Beitrag zur Radikalisierung von Nius im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunk.de/entwickl ... s-100.html
Zum einen die Personalie Julian Reichelt, zum anderen die Finanzierung durch u.a. Frank Gotthardt. Die taz ist hingegen genossenschaftlich finanziert.
Es gab auch schon Untersuchungen der Medienanstalt Berlin-Brandenburg gegen Nius bzgl. Nicht-Einhaltung der journalistischen Sorgfaltspflicht. Ein Nius-Beitrag, der ein Interview mit Geflüchteten beinhaltete, wurde 2024 formell beanstandet.
Klöckners Vergleich folgt der vermeintlichen Logik von "zwei Medienportale, eines eher links-grün, das andere eher rechtskonservativ". Damit folgt sie der Selbstdarstellung von Nius.
Aber Nius ist kein klassisches rechtskonservatives Medium, die es glücklicherweise ja gibt und welche die Meinungsbildung in unserer Demokratie bereichern. Hier noch ein (älterer) Beitrag zur Radikalisierung von Nius im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunk.de/entwickl ... s-100.html
- Hans
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Re: Nius vs. TAZ
Allerdings ist ein direkter Vergleich der beiden Vorfälle (und die abgeleitete Frage nach der Abdeckung durch verschiedene "Portale") m.E. schwierig:Simon hat geschrieben: ↑16.09.2025, 03:53Wir brauchen jetzt gar nicht inhaltlich schauen, denn vielleicht hat mich ja die Linksgrüne Propaganda schon soweit, dass ich nicht mehr klar denken kann und nur darum die Artikel von Nius als Grütze ansehe. Darum hier harte Fakten.
Im Juni wurde die US-Abgeordnete Hortman erschossen, vor kurzem der Aktivist Charlie Kirk.
Die Suche bei Nius nach "Hortman" ergibt "leider keine Treffer", es werden jedoch 4 Artikel zu Charlie Kirk angezeigt (vermutlich aktuelle Artikel). Die Suche nach "Charlie Kirk" ergibt 30 Artikel zu eben jenem.
- Hortman: Verkleideter Täter erschießt Ehepaar, politisch motiviert, wird am Folgetag festgenommen. Google ich heute nach Hortman, fällt es mir wirklich schwer, in deutschsprachigen Medien ganz allgemein (nicht nur bei Nius) Informationen zu diesem Vorfall zu finden. Beim Spiegel z.B. finde ich auf Anhieb nur einen (schlechten) Artikel in der Rubrik "Panorama". Erst nach etwas ausführlicherer Suche finde ich weitere Artikel, es gelingt mir jedoch nicht gut, mir einen Überblick zu verschaffen.
- Kirk: Täter erschießt Kirk, streamt das ins Internet, Abermillionen Menschen schauen zu, es startet eine weltweite(?) Medienkampagne. Selbst Leute, die sonst nichts mitbekommen, reden über den Vorfall.
Ich denke also, Nius hat "Hortman" schon allein deswegen weniger/gar nicht abgedeckt, weil der Fall viel weniger Aufmerksamkeit hatte und die Redaktion deutlich kleiner sein dürfte als beim Spiegel und anderen etablierten Medien.
Randbemerkung: Ich glaube, ich persönlich habe noch nie so eine Diskrepanz zwischen der Berichterstattung über eine Person in deutschen Medien und der Realität erlebt wie bei Kirk. Ich kannte Kirk nicht. Ich habe in deutschen Medien fast ausschließlich Horrorgeschichten mit wirklich haarsträubenden Zitaten gelesen ("will Schwule steinigen"). Ich habe im ZDF (m.E.) gelernt, dass es "den richtigen getroffen hat" (auch wenn man den Tod pro forma natürlich bedauert). Habe mich dann selbst mit Kirk beschäftigt und festgestellt, dass er ein netter und gebildeter Mensch sowie fairer und belegter Gesprächspartner war - und damit m.E. eine Bereicherung für die politische Szenerie. Sich über den Tod von so jemandem zu freuen, ist in meinen Augen wirklich krass (verfehlt).
Aus meiner Sicht haben sie beide Platz in einer demokratischen und freien Gesellschaft (müssen diesen haben) und es steht mir frei, mich über beide zu ärgernWie steht ihr zu TAZ und Nius

Mit dem, was Klöckner sagt, kann ich eigentlich gut leben:
Quelle: https://www.stern.de/politik/deutschlan ... 85738.htmlKlöckners Ausführungen gingen demnach weiter als bisher bekannt. In Anwesenheit von Gotthardt kritisierte sie dessen Portal, ohne es – wie in der gesamten Rede – beim Namen zu nennen. Klöckner sagte: "Eines gilt für alle, die in Medien investieren: Sie müssen sich daran messen lassen, ob sie Freiheit, Pluralität und Wahrheit stärken – oder schwächen." Sie kritisierte das Portal dann für eine "ebenso einseitige Berichterstattung", wie man es zuvor anderen unterstellt hätte. Ihre Kritik daran habe sie Gotthardt mitgeteilt.
Erst dann kommt die Stelle, in der Klöckner ausführt, dass sich zwischen "Nius" und "Taz" die "Methodik nicht so sehr unterscheidet". Dies geschieht in einem Kontext, in dem sie gegen die Blockbildung – ganz links vs. ganz rechts – in der Gesellschaft argumentiert. Ausgerechnet an dieser heiklen Stelle weicht Klöckner vom Manuskript ab.
- Simon
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Re: Nius vs. TAZ
Also ich habe oben ein paar Beispielhafte Suchen gezeigt. Die Seiten habe ich willkürlich ausgesucht. Selbst bei der Bild, von der ich nicht viel halte, habe ich, wenn ich nach "Hortman Attentat" auf der Hauptseite suche mit zwei Klicks einen Artikel, der beim schnellen Querlesen einen ganz guten Eindruck macht:Hans hat geschrieben: ↑16.09.2025, 21:01 Allerdings ist ein direkter Vergleich der beiden Vorfälle (und die abgeleitete Frage nach der Abdeckung durch verschiedene "Portale") m.E. schwierig:
- Hortman: Verkleideter Täter erschießt Ehepaar, politisch motiviert, wird am Folgetag festgenommen. Google ich heute nach Hortman, fällt es mir wirklich schwer, in deutschsprachigen Medien ganz allgemein (nicht nur bei Nius) Informationen zu diesem Vorfall zu finden. Beim Spiegel z.B. finde ich auf Anhieb nur einen (schlechten) Artikel in der Rubrik "Panorama". Erst nach etwas ausführlicherer Suche finde ich weitere Artikel, es gelingt mir jedoch nicht gut, mir einen Überblick zu verschaffen.
https://www.bild.de/politik/offenbar-po ... 5714a3c23a
Auf Spiegel.de habe ich auch direkt einen Artikel gefunden, den ich OK fand:
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 4ebf268097
Was ich bei Spiegel allerdings schwierig finde, sind die vielen Ergebnisse, die nicht so direkt etwas mit der Sache zu tun haben oder nur kurze Neumeldungen sind, deswegen ist hier auch schwer zu vergleichen, wie viel worüber berichtet wurde. Ich sehe grob einen Faktor 50 zu 10 Artikeln.
Dass Hortman weniger Aufmerksamkeit weckt als Kirk, ist unbestritten und sieht man daran, dass in allen Medien deutlich mehr über Kirk berichtet wird. Trotzdem lasse ich dein Argument nicht zählen, denn die Redaktion ist zumindest groß genug, um in ein paar Tagen ca. 30 Artikel zu Kirk zu schreiben. Tatsächlich sorgt doch Nius mit diesem Verhalten dafür, dass der Fall auch noch künstlich aufgebläht wird.
Ich will mich nicht groß zu der Person an sich äußern. Ich habe mir da noch kein Bild machen können. Tatsächlich finde ich auch bemerkenswerter, was sich drum herum entwickelt. Spannend fand ich, was ich in einem Nius-Artikel gelesen habe:
https://www.nius.de/analyse/news/charli ... 026486c0eb
Das liest sich jetzt ziemlich schlau, aber was will man uns damit sagen? War Sklaverei nur ein Strafsystem?Als eine junge Frau ihm [Kirk] beispielsweise erklärte, Schwarze seien krimineller, weil sie arm sind, antwortete er schlicht, dass Schwarze während der Sklaverei weniger kriminell waren, obwohl sie weniger besaßen. Fast hysterisch brach es aus der schwarzen Frau heraus: „Aber vielleicht hatten sie Angst!“ Und verriet so mit ihrer Antwort, dass ihre Behauptung über Kriminalität gar nicht auf Besitz aufbaute, sondern auf der Beschaffenheit des Strafsystems.
Das ist doch eigentlich schade. Der Ansatz zur offenen Diskussion ist klasse und sich gegenseitig zu helfen, die eigenen Gedankengänge zu hinterfragen, könnte ein sehr guter Ansatz sein, der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Nur leider wirkt genau das obige Beispiel für mich nicht wie eine Diskussion auf Augenhöhe und nicht wie ein Anregen, sich gegenseitig zu hinterfragen.
Na ja, klar, wir wissen auch hier aus dem Forum: Die meisten Diskussionen werden geführt, um den anderen von der eigenen Meinung zu überzeugen. Und das ist ja auch gar nicht das Schlimme. Das Schlimme ist, dass (meine Interpretation) die Menschen an einen Punkt kommen, wo sie keinen anderen Ausweg als Gewalt sehen, um Ihre Meinung durchzusetzen (vielleicht ist der Fehler auch schon früher, nämlich dass sie glauben, ihre Meinung durchsetzen zu müssen). Was ist eigentlich aus "Der Klügere gibt nach" geworden? Wobei ich auch hier Grenzen sehe. Denn spätestens, wenn die AfD an die Macht kommen und anfangen sollte, eine rechtsextreme Agenda umzusetzen, sehe ich das Nachgeben auch nicht mehr als Option. Aber würde die AfD soweit kommen, wenn die richtigen Menschen an den richtigen Stellen nachgeben würden?
Guter Punkt, bei der eigentlichen Aussage von Klöckner anzusetzen. Allerdings verstehe ich die Ausführung nicht. Was bedeutet "Ausgerechnet an dieser heiklen Stelle weicht Klöckner vom Manuskript ab."?Hans hat geschrieben: ↑16.09.2025, 21:01Mit dem, was Klöckner sagt, kann ich eigentlich gut leben:Quelle: https://www.stern.de/politik/deutschlan ... 85738.htmlKlöckners Ausführungen gingen demnach weiter als bisher bekannt. In Anwesenheit von Gotthardt kritisierte sie dessen Portal, ohne es – wie in der gesamten Rede – beim Namen zu nennen. Klöckner sagte: "Eines gilt für alle, die in Medien investieren: Sie müssen sich daran messen lassen, ob sie Freiheit, Pluralität und Wahrheit stärken – oder schwächen." Sie kritisierte das Portal dann für eine "ebenso einseitige Berichterstattung", wie man es zuvor anderen unterstellt hätte. Ihre Kritik daran habe sie Gotthardt mitgeteilt.
Erst dann kommt die Stelle, in der Klöckner ausführt, dass sich zwischen "Nius" und "Taz" die "Methodik nicht so sehr unterscheidet". Dies geschieht in einem Kontext, in dem sie gegen die Blockbildung – ganz links vs. ganz rechts – in der Gesellschaft argumentiert. Ausgerechnet an dieser heiklen Stelle weicht Klöckner vom Manuskript ab.
War ihr Manuskript "ausgewogener", aber sie hat den Kontext, der ihre Aussage in ein anderes ("neutraleres") Licht gerückt hätte, weggelassen?
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Re: Nius vs. TAZ
Es wurde ja schon viel über die unterschiedliche Aufmerksamkeit gesagt, aber nebenbei fand der eine Mord im Juni statt, der andere erst kürzlich, wenn ich das richtig lese. So kommt also noch der Zeitfaktor hinzu. Jetzt wird es wahrscheinlich 100 Beiträge darüber geben, dass Merz geweint hat, aber in zwei Monaten kann man nichts mehr lesen.
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."
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Re: Nius vs. TAZ
Jein. Ich weiß jetzt nicht genau, was du damit sagen möchtest. Aber meine Argumentationskette ist, dass ich TAZ als journalistisch hochwertiger im Vergleich zu Nius einschätze. Um das nicht nur als "Gefühl" oder "Meinung" zu haben, habe ich geschaut, wie man das an Fakten belegen kann. Dazu habe ich mir die Berichterstattung über die zwei beschriebenen Attentate angeschaut und das nur an dem messbaren Faktor der Anzahl der Berichte. Während alle Seiten, die ich willkürlich ausgewählt habe, über beide Attentate geschrieben haben, hat Nius als einzige Seite nur über eines der beiden Attentate berichtet.Uncoolman hat geschrieben: ↑16.09.2025, 23:18 Es wurde ja schon viel über die unterschiedliche Aufmerksamkeit gesagt, aber nebenbei fand der eine Mord im Juni statt, der andere erst kürzlich, wenn ich das richtig lese. So kommt also noch der Zeitfaktor hinzu. Jetzt wird es wahrscheinlich 100 Beiträge darüber geben, dass Merz geweint hat, aber in zwei Monaten kann man nichts mehr lesen.
Dein Argument passt nur in diese Kette, wenn Nius Berichte mit einem gewissen Alter depublizieren würde. Wenn ich bei Nius nach "Habeck" suche, finde ich sehr viele Berichte, die vor dem Juni publiziert worden sind. OK, vielleicht könnte ein Algorithmus dahinterstehen, der nach Relevanz oder Klicks filtert. Dann fände ich aber noch bedenklicher, dass ein Artikel aus dem Dezember, in dem der Skandal beschrieben wird, dass sich Robert Habeck den Kaffee bei einem Bild-Interview verdünnt hat, bei Nius mehr Relevanz hat, als ein Attentat auf einen Politiker in den USA m Juni: "Lauwarmes Wasser rein: Bei Kaffee setzt Habeck auf Streck-Betrieb"
https://www.nius.de/politik/news/habeck ... 9d3e171d78
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Re: Nius vs. TAZ
Alles klar. Ich habe deine Argumentation schon verstanden. Ich lese wenig Online-Blätter, weil es meist mit einem Abo verbunden ist, aber ich habe mir gedacht, dass ein subjektiver Vergleich nur bei zwei gleich alten Ereignissen fair wäre. Bei Nius verspürte ich nie das Verlangen, draufzuschauen...
Somit schonmal eine Würdigung der Härtestufe, die du dir angetan hast. Aber auch in den "üblichen" ÖR-Medien scheint mir der Kirk-Fall präsenter zu sein. Wer, um Himmels Willen, war denn dieser Dings... dieser Dingsda... dieser Abgeordnete..?
Kirk kann ich mir leider auch besser merken....


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Re: Nius vs. TAZ
Frau Klöckner hat die Methoden der beiden verglichen. Da ist ein Vergleich der Häufigkeit irgendwelcher Themen, von allem von nur zwei Themen, völlig irrelevant, meine ich. Vor allem, weil die ganze Welt über Kirk schrei(b)t.
Unter Methoden sind zu verstehen, wie die Berichte aufbereitet werden, welche Argumente in der Diskussion verwendet werden, welche Quellen angegeben werden, die Logik der Texte, die Auswahl, die Art der Wörter, die verwendet werden, ob sachlich berichtet wird, oder ob Stimmung erzeugt wird.
Das ist ein ziemlich komplexes Thema.
Unter Methoden sind zu verstehen, wie die Berichte aufbereitet werden, welche Argumente in der Diskussion verwendet werden, welche Quellen angegeben werden, die Logik der Texte, die Auswahl, die Art der Wörter, die verwendet werden, ob sachlich berichtet wird, oder ob Stimmung erzeugt wird.
Das ist ein ziemlich komplexes Thema.
„Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
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Re: Nius vs. TAZ
Ich kenne die Studie von Frau Klöckner nicht, aber aus Simons Eingangsbeitrag lese ich hauptsächlich die Häufigkeit heraus (also wieviel Zugriffe, wie viele Beiträge usw.), weniger die Art und Weise der Recherche - deshalb hatte ich mich darauf bezogen.
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Re: Nius vs. TAZ
Frau Klöckner hat keine Studie gemacht, sondern eine Behauptung aufgestellt.
Simon hat versucht, diese Bahauptung anhand der Häufigkeiten zu validieren - was eben meiner Meinung nach nicht möglich ist.
Simon hat versucht, diese Bahauptung anhand der Häufigkeiten zu validieren - was eben meiner Meinung nach nicht möglich ist.
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Re: Nius vs. TAZ
Naja, wie alle Medien(häuser) in unserer (kaputten) Medienlandschaft versucht Nius natürlich einen Bedarf zu befriedigen. Je kleiner die Redaktion, je schmaler der Leistungskorridor (Spiegel kann sich eher erlauben, "breiter" zu berichten als Nius).Trotzdem lasse ich dein Argument nicht zählen, denn die Redaktion ist zumindest groß genug, um in ein paar Tagen ca. 30 Artikel zu Kirk zu schreiben. Tatsächlich sorgt doch Nius mit diesem Verhalten dafür, dass der Fall auch noch künstlich aufgebläht wird.
Versuchs mal - und beurteile dann nochmal für dich selbst, ob du von deutschsprachigen Medien, gerade in den Tagen direkt nach dem Attentat, gut informiert wurdest.Ich will mich nicht groß zu der Person an sich äußern. Ich habe mir da noch kein Bild machen können.
Warum nimmst du als Basis für das Urteil den Nius-Artikel und nicht die tatsächliche Konversation? Der Nius-Artikel klingt wie eine schlechte Übersetzung von irgendwoher.Das ist doch eigentlich schade. Der Ansatz zur offenen Diskussion ist klasse und sich gegenseitig zu helfen, die eigenen Gedankengänge zu hinterfragen, könnte ein sehr guter Ansatz sein, der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Nur leider wirkt genau das obige Beispiel für mich nicht wie eine Diskussion auf Augenhöhe und nicht wie ein Anregen, sich gegenseitig zu hinterfragen.
Will dir nicht zu nahe treten, aber kann es sein, dass bei deinem Bewertungsversuch von Nius ein bisschen Self-Confirmation-Bias dabei ist?
Ich persönlich kann nicht verstehen, warum sich heute Menschen an einzelnen Nachrichtenportalen (oder Personen wie Reichelt) so "abarbeiten". Aus meiner Sicht haben die alle ihren Platz in einer freien Gesellschaft und der Leser entscheidet über Konsum und damit auch über Erfolg und Misserfolg.
Die AfD würde nicht soweit kommen, wenn andere Menschen (z.B. in den Medien) und Politiker (z.B. einer konservativen CDU, aber auch einer früher mal sozialdemokratischen SPD) ihren Job machen würden. Die AfD füllt nur Lücken, die andere ihr überlassen - und diese Lücken sind leider inzwischen ziemlich groß.Aber würde die AfD soweit kommen, wenn die richtigen Menschen an den richtigen Stellen nachgeben würden?
- Simon
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Re: Nius vs. TAZ
Ich habe mich tatsächlich kaum zu der Person informieren lassen. Tauchte nur zufällig in ein, zwei YouTube-Videos auf und dann ging es nur noch um Skandale. Diese Person hat unglaublich reagiert, jene Person hat unglaublich reagiert, Shitstorm hier, Shitstorm da. Am meisten habe ich tatsächlich auf Nius über ihn gelesen. Da wird er nur zum großen Helden stilisiert und das kommt mir dann doch übertrieben vor.
Meine Kritik hat sich in dem Fall auf Nius gerichtet, nicht auf Kirk. Zumindest habe ich es so gedeutet, dass das mit dem Strafsystem nicht die Aussage Kirks sondern die des Autors des Artikels war. Und diese Aussage kritisiere ich.
Ob es jetzt ein self-confirmation-bias ist, kann ich nicht sagen, aber ich gehe nicht neutral an die Sache.
An die TAZ bin ich übrigens auch nicht neutral gegangen. Ich habe sie nie gelesen, weil ich sie als "zu links" abgetan habe. Normalerweise informiere ich mich über Tagesschau.de. Als ich vor drei Jahren länger in China war, konnte ich Tagesschau.de nicht aufrufen ("Great Firewall"), viele andere Zeitungen ebenfalls nicht, oder sie hatten Bezahlschranken. Die TAZ hat als einziges funktioniert. Ich war positiv überrascht. Natürlich gibt es da tendenziöse Artikel, aber in der Gänze hat es tatsächlich meinen Horizont erweitert, behaupte ich. Und so lese ich immer noch immer mal wieder rein.
Von der Bild, die ich normalerweise nicht mit der Kneifzange anfassen würde, war ich während meiner "Recherche" auch positiv überrascht (siehe ein paar Beiträge weiter oben). Ich bin also nicht "unverbesserlich".
Bei Nius bin ich recht offen rangegangen und habe angefangen, Beiträge über Kirk zu lesen. Zuerst klang das ja alles ganz gut und hat mich nachdenken lassen. Denn irgendwie muss man den Kram ja mal verstehen und es sind ja auch nicht alle AfD-Wähler böse. Je mehr ich gelesen habe, desto mehr kam mir das dann aber übertrieben und manipulativ vor, so dass ich das am Ende dann nicht mehr wirklich lesenswert fand. Es kam mir eher so vor, wie diese AfD-Influencer und Influencerinnen auf Youtube, die auf den ersten Blick smart und lustig wirken und auch richtige Dinge anzusprechen/kritisieren zu scheinen, auf den zweiten Blick sieht man dann aber, wie manipulativ das ganze ist. Z.B. werden Dinge groß aufgebaut, die schon längst verboten und verschwunden sind, aber es wird alles so hingestellt, als würde von den etablierten Parteien niemand reagieren.
Jein. Diese Portale haben schon eine Macht. Ich glaube, dass wir beim AT auch mal in einer Position waren, wo unsere Berichterstattung zu einem Adventure einen gewissen (wenn auch vermutlich nur marginalen) Einfluss auf den Markt hatte. Hätten wir diese Position jetzt mit geschickt platzierten Artikeln bewusst missbraucht, wäre das meiner Meinung nach nicht OK gewesen.Hans hat geschrieben: ↑17.09.2025, 20:56Ich persönlich kann nicht verstehen, warum sich heute Menschen an einzelnen Nachrichtenportalen (oder Personen wie Reichelt) so "abarbeiten". Aus meiner Sicht haben die alle ihren Platz in einer freien Gesellschaft und der Leser entscheidet über Konsum und damit auch über Erfolg und Misserfolg.
Ich stimme dir zu, dass das S der SPD sowie das C der CDU nicht mehr existent sind. Wahrscheinlich liegt darin sogar ihr Hauptproblem: Sie haben ihr Profil verloren. In der AfD finde ich aber weder das S noch das C. Sie füllt meiner Meinung nach auch keine Lücke, aber hier bin ich vermutlich geistig zu beschränkt, denn sonst würde sie nicht inzwischen jeder 5. Wähler wählen.Hans hat geschrieben: ↑17.09.2025, 20:56Die AfD würde nicht soweit kommen, wenn andere Menschen (z.B. in den Medien) und Politiker (z.B. einer konservativen CDU, aber auch einer früher mal sozialdemokratischen SPD) ihren Job machen würden. Die AfD füllt nur Lücken, die andere ihr überlassen - und diese Lücken sind leider inzwischen ziemlich groß.
Danke für den Einwand. Stimme dir zu, dass das was du beschreibst, auch sicherlich der Hauptteil der Methode ist. Und genau diese Komplexität ist auch etwas, an das ich mich nicht herantraue. Ein bisschen verteidige ich mich aber doch, denn auch die Auswahl der Themen, über die ich berichte, ist Teil meiner Methode.Möwe hat geschrieben: ↑17.09.2025, 15:30 Frau Klöckner hat die Methoden der beiden verglichen. Da ist ein Vergleich der Häufigkeit irgendwelcher Themen, von allem von nur zwei Themen, völlig irrelevant, meine ich. Vor allem, weil die ganze Welt über Kirk schrei(b)t.
Unter Methoden sind zu verstehen, wie die Berichte aufbereitet werden, welche Argumente in der Diskussion verwendet werden, welche Quellen angegeben werden, die Logik der Texte, die Auswahl, die Art der Wörter, die verwendet werden, ob sachlich berichtet wird, oder ob Stimmung erzeugt wird.
Das ist ein ziemlich komplexes Thema.