Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

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Hans
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Hans »

Wenn es keinen Unterschied zwischen Arbeitern und „Bürgerlichen“ gäbe, so wie du sagst
Wo habe ich das denn behauptet?
Die Diskriminierung findet zwischen den Zeilen statt, z.B. dass ärmere Kinder schon von Beginn an einen schlechteren Start haben.
Ich behaupte ja auch nicht, dass die Bedingungen für alle gleich sind bzw. "es alle gleich leicht oder schwer haben". Aber du hattest ja geschrieben "... können heute studieren?" und da lautet die Antwort eben potenziell alle, dabei bleibe ich - und das ist eine tolle Sache in unserem Land.
Dort steht aber auch, dass alle Menschen gleich sind, Frauen und Männer gleich seien, Rassendiskriminierung nicht stattfindet, alle Kinder das gleiche Recht auf Bildung haben, usw...
Ist doch auch so. Frauen und Männer sind in Deutschland gleichgestellt, "Rassendiskriminierung" darf nicht stattfinden und alle Kinder haben das gleiche Recht auf Bildung.
Sozialer Wohnungsbau krankt vorne und hinten, aber die neu gebauten Eigentumswohnungen gibt es überall. Die lohnen sich einfach mehr, so ist das.
Würde ich Wohnungen bauen, würde ich auch keine Sozialwohnungen bauen (warum sollte das meine Aufgabe sein?). Zwingt man Investoren jetzt, Sozialwohnungen zu bauen, wird halt nicht mehr gebaut und die Wohnungsnot steigt weiter.
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Joey
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Joey »

Hans hat geschrieben: 05.07.2025, 22:59 Ich behaupte ja auch nicht, dass die Bedingungen für alle gleich sind bzw. "es alle gleich leicht oder schwer haben".

Das wäre auch etwas, das niemals erreichbar wäre. Bei der Diskussion darum geht es meist um Geld. Wie reich sind die Eltern etc.
Aber damit es alle gleich leicht oder schwer haben, müßte man ja noch viel mehr Punkte berücksichtigen. Z.B. haben es gutaussehende Menschen im Leben meist viel leichter als nicht so gut aussehende. Intelligente Menschen können eher studieren, als weniger intelligente Menschen. Gesunde Menschen haben es ebenfalls viel leichter als nicht gesunde Menschen.
Wären das (und noch viel mehr) dann nicht auch Punkte, die man alle mit einbeziehen müßte, würde man erreichen wollen, daß alle Menschen es gleich leicht oder schwer haben? Bwz. daß die Bedingungen für alle gleich wären?
Wie gesagt, wirklich gleiche Bedingungen für alle sind wohl nicht gerade ein realistisches Ziel.
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Sternchen
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Sternchen »

Uncoolman hat geschrieben: 29.06.2025, 23:45Aber da Ärzte zunehmend wegfallen und überhaupt nur an die Reicheren gedacht wird, wenn etwas Neues geplant, gebaut, entworfen, erfunden wird, verschlimmert sich die Situation, und nun haben wir den Salat.
Hans hat geschrieben: 05.07.2025, 22:59 Hast du mal konkrete Beispiele aus der deutschen Politik der letzten Jahre, wo "nur an die Reicheren gedacht wird"? Wer ist eigentlich "reicher"?
Hans

Hier mal die Beispiele, auch wenn sie von mir kommen, und nicht von ihm:



https://www.jungmediziner.de/landarztmangel/2025/01/22/

https://kontrast.at/kassenarzt-wahlarzt-oesterreich/


Jupp es wird Politik für die Reichen gemacht, es werden ganz klar von der Politik gewollt und vermutlich auch von den Ärzten, dass Patienten stärker finanziell in Anspruch genommen werden sollen.
Es ist fast schon beängstigend, wie wenig Kassenärzte es am Land gibt.
Beide Links sprechen leider eine klare Sprache, wer hier von den Patienten bevorzugt wird, und ja, das sind die reichen.
ich mag nun nicht alles von Uncoolman zitieren aber:


Uncoolman hat geschrieben: 05.07.2025, 22:25 Wenn es keinen Unterschied zwischen Arbeitern und „Bürgerlichen“ gäbe, so wie du sagst, würden deutlich mehr aus der „unteren“ Schicht studieren, denn von Ärmeren gibt es immer mehr in einer Gesellschaft. Das ist aber nicht der Fall, mein letzter Status lag bei ca. 20-30 % Arbeiterkindern im Studium. Da magst du mich gerne korrigieren. Die Diskriminierung findet zwischen den Zeilen statt, z.B. dass ärmere Kinder schon von Beginn an einen schlechteren Start haben. Und nun kommen auch noch die Migrantenkinder hinzu, die vielleicht mit null Deutschkenntnissen hier anlanden. Potenziell kann das jeder, das steht auf dem Papier. Dort steht aber auch, dass alle Menschen gleich sind, Frauen und Männer gleich seien, Rassendiskriminierung nicht stattfindet, alle Kinder das gleiche Recht auf Bildung haben, usw...

Betrachte mal die Vorgehensweise von „Bevorzugung der Reicheren“, wenn du dir die Stadtentwicklung der letzten 10, 20 Jahre anschaust. Sozialer Wohnungsbau krankt vorne und hinten, aber die neu gebauten Eigentumswohnungen gibt es überall. Die lohnen sich einfach mehr, so ist das.
Ich kann ihm da in allen Punkten eigentlich nur Recht geben, und es erleichtert mich mal zu sehen das auch mal wer sich für Sozial Schwächere hier starkmacht, oder Arme. und einfach für die Menschlichkeit.

Danke Uncoolmann. :D
Mit deinen Aussagen bist du nun gerade das krasse Gegenteil von uncool. :wink:
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Uncoolman »

Ich spiele viel in Bilder-KIs herum und heraus kam dieses Bild. Reiner Zufall, aber die Aussage ist nicht komplett verkehrt...

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Hans
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Hans »

Joey hat geschrieben: 05.07.2025, 23:19
Hans hat geschrieben: 05.07.2025, 22:59 Ich behaupte ja auch nicht, dass die Bedingungen für alle gleich sind bzw. "es alle gleich leicht oder schwer haben".

Das wäre auch etwas, das niemals erreichbar wäre. Bei der Diskussion darum geht es meist um Geld. Wie reich sind die Eltern etc.
Aber damit es alle gleich leicht oder schwer haben, müßte man ja noch viel mehr Punkte berücksichtigen. Z.B. haben es gutaussehende Menschen im Leben meist viel leichter als nicht so gut aussehende. Intelligente Menschen können eher studieren, als weniger intelligente Menschen. Gesunde Menschen haben es ebenfalls viel leichter als nicht gesunde Menschen.
Wären das (und noch viel mehr) dann nicht auch Punkte, die man alle mit einbeziehen müßte, würde man erreichen wollen, daß alle Menschen es gleich leicht oder schwer haben? Bwz. daß die Bedingungen für alle gleich wären?
Wie gesagt, wirklich gleiche Bedingungen für alle sind wohl nicht gerade ein realistisches Ziel.
Da hast du vollkommen recht, sehe ich ja genauso. Es ist halt utopisch, zu fordern, dass alle die gleichen Ausgangsvoraussetzungen haben - gerade wenn man dann auch noch ins Ausland schaut (ich würde mir auch wünschen, dass das so ist (=gute Startbedingungen), aber die Realität ist halt eine andere). Deswegen finde ich ich es eher wichtig, ähnliche Chancen zu ermöglichen. Ich finde es ok, wenn sich dafür unterschiedliche Menschen in unterschiedlichen Gebieten mehr oder weniger anstrengen müssen - das macht das Menschsein ja auch aus.
Jupp es wird Politik für die Reichen gemacht, es werden ganz klar von der Politik gewollt und vermutlich auch von den Ärzten, dass Patienten stärker finanziell in Anspruch genommen werden sollen.
Ich kann das aus beiden Links eigentlich nicht so richtig herauslesen. Dass die Leistungen für Einzahler immer teurer werden (bzw. Leistungen sinken) liegt daran, dass immer mehr Menschen das System in Anspruch nehmen, die eben nicht einzahlen. Wie soll das anders funktionieren?
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Hans »

Uncoolman hat geschrieben: 06.07.2025, 21:40 Ich spiele viel in Bilder-KIs herum und heraus kam dieses Bild. Reiner Zufall, aber die Aussage ist nicht komplett verkehrt...

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Was war denn der Prompt zu dem Bild? Einfach nur "Weltlage"?

Naja, ich halte nicht so viel von der Panikmache, die derzeit um sich greift und bei vielen Themen mit maßlosen Übertreibungen einhergeht.
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Hans »

Naja, mein chatgpt ist auch nicht viel optimistischer^^

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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Sternchen »

Hans hat geschrieben: 06.07.2025, 21:55
Ich kann das aus beiden Links eigentlich nicht so richtig herauslesen. Dass die Leistungen für Einzahler immer teurer werden (bzw. Leistungen sinken) liegt daran, dass immer mehr Menschen das System in Anspruch nehmen, die eben nicht einzahlen. Wie soll das anders funktionieren?

"Hans,"ich sehe das anders. Unser Gesundheitssystem ist ein Solidarsystem. Wir zahlen alle ein, damit jeder versorgt ist – die Jungen für die Alten, die Gesunden für die Kranken, und ja, auch die Erwerbstätigen für Menschen, die vorübergehend arbeitslos sind oder aus anderen Gründen keine direkten Beiträge leisten können. Das ist der Sinn einer Versicherung.
Die steigenden Kosten liegen nicht an 'Nicht-Einzahlern', sondern am medizinischen Fortschritt, der älter werdenden Gesellschaft und auch an hohen Pharmapreisen. Den Fokus auf 'Nicht-Einzahler' zu legen, lenkt von diesen wahren, systemischen Problemen ab und spielt Gruppen in der Gesellschaft gegeneinander aus. Stattdessen sollten wir überlegen, wie wir die großen Vermögen oder Konzerne stärker an der Finanzierung beteiligen können, anstatt bei den Schwächsten zu suchen."


Das mit den Links gucke ich nachher noch mal drüber.
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Uncoolman »

In NDR Info wurde als Grund genannt, dass unser Gesundheitssystem extrem teuer ist, das Geld aber offenbar "versickert" und nicht beim Patienten ankommt. Es gibt also schon wieder eine Beitragserhöhung und trotzdem sinken die Leistungen, weil es keine Reserven mehr gibt. Klar wird die Gesellschaft älter und dadurch steigen die Kosten im letzten Lebensdrittel, aber das meiste ist überflüssiger Bürokratismus, unkoordinierte Leistungsverteilung, Inanspruchnahme sinnloser und doppelter Leistungen oder das absurde Abrechnungssystem.
Die globale Sicherheitslage ist eher, dass es in anderen Ländern noch schlechter ist, dass es aber auch positive Beispiele gibt, wie man es besser machen könnte. Fakt bleibt aber, dass die Arm-Reich-Schere überall auseinandergeht, aus dem einfachen Grund, dass, "wer mehr hat, auch immer mehr bekommt". So läuft Kapitalismus, der nichts mit realen Werten zu tun hat, sondern ein Produkt derer ist, die viel haben und nichts abgeben wollen. Naja, egal, wie reich man ist - man will NIE abgeben...

Es zahlen auch nicht alle in die gesetzlichen Kassen, sondern nur die, die sich keine privaten leisten (können). Die Wohlhabenden zahlen nicht. Der Begriff "Solidarpakt" ist also Schönreden.
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Hans »

Sternchen hat geschrieben: 07.07.2025, 14:38 "Hans,"ich sehe das anders. Unser Gesundheitssystem ist ein Solidarsystem. Wir zahlen alle ein, damit jeder versorgt ist – die Jungen für die Alten, die Gesunden für die Kranken, und ja, auch die Erwerbstätigen für Menschen, die vorübergehend arbeitslos sind oder aus anderen Gründen keine direkten Beiträge leisten können. Das ist der Sinn einer Versicherung.
Die steigenden Kosten liegen nicht an 'Nicht-Einzahlern', sondern am medizinischen Fortschritt, der älter werdenden Gesellschaft und auch an hohen Pharmapreisen. Den Fokus auf 'Nicht-Einzahler' zu legen, lenkt von diesen wahren, systemischen Problemen ab und spielt Gruppen in der Gesellschaft gegeneinander aus. Stattdessen sollten wir überlegen, wie wir die großen Vermögen oder Konzerne stärker an der Finanzierung beteiligen können, anstatt bei den Schwächsten zu suchen."
Hast du dir die Antwort irgendwo generieren lassen? (klingt irgendwie so, soll kein Angriff sein)

Es gibt sicherlich mehrere Faktoren, die zu der Problemstellung beitragen. Hauptgrund ist aber, dass in den letzten Jahren viele Menschen ins Sozialsystem (u.a. Krankenkassen) aufgenommen wurden, die nie eingezahlt haben, von denen viele auch noch nicht einzahlen und die gleichzeitig erhebliche Leistungen abgerufen haben. Bitte nicht falsch verstehen: Ich bewerte hier nicht, ob es eine gute Idee war, das zu tun - ich stelle nur eine der Hauptursachen für die aktuellen Probleme dar.
das Geld aber offenbar "versickert" und nicht beim Patienten ankommt.
Bürokratie ("Verwaltungskosten") und überbordende Prozesse sind sicher ein weiterer Teil des Problems, genauso wie fehlende Anreize, bestimmte Berufe im medizinischen Bereich zu erlernen und zu ergreifen.
Die Wohlhabenden zahlen nicht
Das stimmt nicht. In Deutschland sind wir gesetzlich dazu verpflichtet, krankenversichert zu sein. Nur weil jemand privat versichert ist (und das trifft nicht nur auf "Wohlhabende" zu (bzw. halte ich dieses Framing für Blödsinn, denn ein Beamter z.B. ist nicht automatisch "wohlhabend")), heißt das ja nicht, dass dieser jemand "nicht zahlt". Er zahlt nur in eine andere Versicherung ein, die letztlich nicht viel anders funktioniert als die gesetzliche Krankenversicherung. Der wesentliche Unterschied ist, dass sich bei der privaten Krankenversicherung die Versicherungsbeiträge maßgeblich an individuellen Faktoren ausrichten (z.B. Alter und Gesundheitszustand, also persönlichen Risikofaktoren) und dass man die Leistungen feingranularer "buchen" kann. Ich sehe nicht, warum das unfair gesetzlich Versicherten ggü. ist.
Das ganze System hat Jahrzehnte super funktioniert. Es funktioniert jetzt nicht mehr wegen den Problemen der gesetzlichen Krankenversicherungen (s.o.).
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Joey »

Hans hat geschrieben: 07.07.2025, 18:20 Das stimmt nicht. In Deutschland sind wir gesetzlich dazu verpflichtet, krankenversichert zu sein. Nur weil jemand privat versichert ist (und das trifft nicht nur auf "Wohlhabende" zu (bzw. halte ich dieses Framing für Blödsinn, denn ein Beamter z.B. ist nicht automatisch "wohlhabend")), heißt das ja nicht, dass dieser jemand "nicht zahlt". Er zahlt nur in eine andere Versicherung ein, die letztlich nicht viel anders funktioniert als die gesetzliche Krankenversicherung.

Im Prinzip stimmt es schon. Aus genau den Gründen, die du bereits genannt hast. Denn diejenigen, die "nicht selbst einzahlen", sind in den allermeisten Fällen in der gesetzlichen Krankenkasse. Werden also durch die Beiträge der gesetzlich Versicherten getragen. Wer in einer privaten Krankenversicherung ist, entzieht sich also sozusagen diesem Solidaritätsprinzip, und, Ausnahmen wie Zuschüsse aus Steuermitteln, die aber eigentlich nicht die Regel sein sollten, mal ausgenomen, liegt die Solidarität rein bei den Beiträgen der gesetzlich Versicherten.
Und es mag zwar stimmen, daß nicht automatisch jeder, der in einer privaten Krankenversicherung ist, auch reich ist. Aber Geringverdiener wird man dort auch eher selten finden.
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Simon »

Als normaler Angestellter hat man doch überhaupt erst ab einem gewissen Einkommen die Wahl, die gesetzliche Pflichtversicherung zu verlassen. Und gerade das ist doch der Punkt: Eigentlich zahlst du einen gewissen Prozentsatz deines Einkommens (inkl. Arbeitgeberanteil). Je mehr Einkommen du hast, desto wahrscheinlicher ist es, dass du mehr Einzahlst, als du herausbekommen wirst. Und da liegt es dann nahe, in eine Private Krankenversicherung mit festen Beiträgen zu wechseln.

Insofern git es schon eine Korrelation zwischen Einkommen und Mitgliedschaft in einer privaten Krankenkasse. Dann gibt es natürlich noch die Sonderfälle wie Beamte und Selbstständige. Da die Privaten Krankenkassen mehr Möglichkeiten zur Selektion haben, haben sie tendenziell auch weniger Kosten, als Gesetzliche Krankenkassen. Das macht das System dann (aus meiner Sicht) doppelt "problematisch".
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Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?

Beitrag von Uncoolman »

Die beiden Kassensysteme sind zwei Töpfe. Natürlich sind beide Einzahlerseiten versichert und dazu verpflichtet - das habe ich nie bestritten. In der Regel sind private Kassen teurer als gesetzliche, so dass die Grenze vielleicht nicht zwischen „reich“ und „arm“ verläuft, aber eben zwischen „etwas mehr betuchter oder weniger als andere“. Sonst gäbe es keinen Anreiz, sich privat zu versichern, wenn es diese Bevorzugung der Privaten im System nicht gäbe. Das driftet leider auseinander. (edit: wie Simon eben schrieb: auch deshalb, weil die Gesetzlichen alle „nehmen müssen“). Das ähnelt ein wenig den gesetzlichen (öffentlichen) und den privaten Schulen, die ja auch ihre „Töpfe nicht teilen“ - das heißt, jeder muss mit seinem Guthaben auskommen, und das gelingt natürlich mit weniger Kunden, dafür wohlhabenderen besser als mit vielen, aber ärmeren. Da es auch problematisch mit dem „Zurück in die Gesetzliche“ ist, ist ein Wechsel immer eine Entscheidung, die man überlegen sollte.
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