Das Geoblocking hat nichts mit Diskriminierung durch die Medienanstalten oder Länder zu tun:
https://hilfe.ard.de/mediathek/verfuegb ... m-ausland/
Es hat einfach etwas mit den Rechten zu tun. Am deutlichsten wird das beim Thema Fußball. Die Fifa will z.B. mit der Ausstrahlung der WM viel Geld verdienen. Wenn die ARD diese Rechte kauft und dann jeder auf der Welt die Spiele bei der ARD schauen kann, kann die FIFA die Rechte nicht mehr auch teuer an den ORF verkaufen. Also verlangt die FIFA, dass die ARD das Streaming übers Internet begrenzt.
Der EU-Vorstoß gegen das Geoblocking bezieht sich meines Verständnisses nach auf Online-Shops etc. Damit nicht z.B. Amazon seine Waren auf seiner deutschen Seite zu einem anderen Preis anbietet als auf seiner Österreichischen. Das kann es zwar immer noch machen, aber zumindest kannst du aus Österreich dann auch die deutsche Seite besuchen und sehen, ob du anders behandelt wirst.
Gut finde ich das Geoblocking bei den Mediatheken natürlich auch nicht, oder auch die Tatsache, dass die öffentlich rechtlichen in Deutschland die selbstproduzierten Inhalte "depublizieren" mussten (k.A. ob das immer noch so ist). Das haben wir dem Privatfernsehen zu verdanken, das erfolgreich dagegen geklagt hat. Wobei ich das damals schon nicht verstanden habe, bzw. es mir so vorkam, als wäre Lobbyismus oder das zurückgebliebene deutsche Digitalisierungsverständnis daran Schuld.
Noch absurder finde ich übrigens, dass die Einschränkungen sogar lizensierte, aber selbst produzierte Formate betreffen. Wenn jetzt z.B. ARD "Deutschland sucht den Superstar" produzieren würde, könnte es sein, dass man es in Österreich oder Italien etc. nicht schauen darf, weil die "Superstar"-Lizenz einer Produktionsfirma gehört. Gerade hier ist das Blocking ja quatsch, weil ich mir, wenn ich mir das als Ausländer schon antun möchte, mir vermutlich trotzdem noch das "eigene" Format anschauen würde.