Bratwurstschnecke hat geschrieben: ↑27.04.2025, 15:13
. Dieses "Anne Frank House VR" scheint es ja gut gemacht zu haben. Aber, wie gesagt, als typisches Adventure kann ich mir das nicht vorstellen. Obendrein stelle ich mir gerade auch die Frage, ob mir persönlich solche Überlegungen überhaupt zustehen.
Ich stelle mir dieses "Anne Frank House VR" als eine Art virtuelles Museum vor, und damit ist es für mich unproblematisch.
Das ist was ganz anderes, als ein Spiel, welches ihr Leben und Leiden darstellt, womöglich mit alternativen Wohlfühlende. Zumal die Handlung und der Ort auf dem Dachboden sich alleine aufgrund seiner Limitierung nicht zum Spiel eignet.
Uncoolman hat geschrieben: ↑27.04.2025, 15:15
Letztlich sind aber alle Spiele, die z.B. im 2. Weltkrieg spielen, also meist Ballerspiele, genauso krank, weil da das Töten von Menschen in geschichtlichem Kontext als Unterhaltung angeboten wird.
Ja, ist geschmacklos.
Aber du willst doch wohl nicht im Ernst namenlose Soldaten, die nur als Chiffre für das Böse dienen, mit Anne Frank gleichsetzen? Oder mit Holocaustopfern allgemein?
Ich für meinen Teil sehe auch einen Unterschied zwischen einem Ballerspiel und der Thematisierung der Shoa. Wenn du da ein halbwegs realistisches Spiel programmieren möchtest, egal ob Anne Frank, KZ oder Warschauer Ghetto, dann kann ich dir die Fans von dem Spiel jetzt schon benennen: Nazis, die sich daran aufgeilen.
Wie willst du die Handlung im KZ, was dann zu dem Spiel auch dazu gehört, so darstellen, dass es für normal gesittete Menschen aushaltbar ist? Und die Nazis nicht "Oh, geil!" brüllen?
Kleener_Apfel hat geschrieben: ↑27.04.2025, 15:20
Bei allen unterschiedlichen Ansichten, Meinungen und Reaktionen zu diesem Thema möchte ich alle noch einmal auf eine besonnenere Diskussionskultur hinweisen. Wie einige (zu Recht) bereits angemerkt haben, ist das Thema ein schmaler Grat.
Wenn Leute den Holocaust verharmlosen, und nichts anderes ist der Vorschlag eines Wohlfühlendes in einem fiktiven Anne-Frank-Spiel (oder überhaupt eines Spiels darüber), dann reden wir nicht mehr über Meinungen, sondern über eine Straftat. Und wenn du das Bild vom schmalen Grat bemühen willst, dann sind diese Leute die Schlucht bereits runtergestürzt.
Ich habe mit anderen Leuten über diese Diskussion gesprochen und es haben alle von sich aus gesagt: Der Gedanke an ein Anne-Frank-Spiel ist pervers. Und das wäre es auch noch, es ein unbekanntes, fikives Opfer wäre
Versetze dich mal in die Lage von jemanden, der Angehörige im KZ verloren hat, egal welche Gruppe, und der diese Diskussion verfolgt. Der Vorschläge von einem Anne-Frank-Spiel mit alternativen Wohlfühlende liest. Derjenige muss den Glauben an die Menschheit ein zweites Mal verlieren. Für sojemanden wird diese Diskussion samt Vorschlägen, wie man Anne Franks Leben und ihr Lebensende verschönern / umdichten kann, sehr verletztend sein. Ich finde es - Entschuldigung für die drastische Wortwahl - einfach nur zum Kotzen.