Der letzte Kommentar hier passt auf eine (unangenehme) Weise auf mich, denn als ich 18 war, hatte ich noch nicht wirklich ein Gefühl für die Verantwortung für ein Haustier, in diesem Fall für meine damalige, "so süße" schwarze Jungkatze aus dem Tierheim. Ich holte sie zu mir, weil ich damals einsam war. Sie starb, weil sie sich einsam fühlte und ich leichtfertig dachte, ich könne sie als Wohnungskatze (in Alleinhaltung) einfach für eine Nacht alleine lassen, ich liess ein Fenster unachtsam "auf Kipp". Sie wollte raus, sie klemmte sich ein... kurz: Sie starb qualvoll, ich war zu unverantwortlich und zu egoistisch für dieses Tier gewesen.
Seitdem hatte ich immerzu über Tierhaltung nachgedacht: Nie wieder ein Tier, dass nicht ein halbwegs artgerechtes, naturnahes Leben in meiner Nähe führt. Keins, dessen Lebensraum ich meinem nur deshalb anpasse, damit es hauptsächlich mir was bringt. Wenn ich überhaupt noch ein Tier wollte, dann auch nicht nur eins zum Schmusen, nicht zu jung, eins, dem ich so viel Freiheit und Gutes geben, wie es es mir nur in etwa, zurückgeben geben könnte.
Gefühlte Ewigkeiten später hatte ich die Möglichkeit, bei mir einem ziemlich kauzigen Tier (Kater) mit Freigangbedürfnis sein Refugium zu ermöglichen und fand im Tierheim ein Viech mit zu mir passender Mentalität. Dessen Haltung entspricht in etwa dem o.g. Vorhaben. Wir führen, glaube ich, eine ziemlich glückliche, gegenseitig nutzbringende Beziehung.

Damit könnte es (happy-)enden.
Was ich aber noch sagen möchte ist, dass es sehr viele (Säuge-)tiere gibt, die aus vorgeblichen Interesse oder aus "pädagogischen Gründen" tierquälerisch in der Wohnung in Mini-Arrealen gehalten werden. Dazu gehören für mich eigentlich alle bekannten Kleintiere, alle außer Ratten. Ich mache das am (sozialen) Intelligenzgrad der "inhaftierten" Tiere fest, und an deren jeweiligen Lebensspanne, besser gesagt an ihrer Zeit in unserem "Besitz" auf unserer Erde. Außer der (komischerweise sehr kurzlebigen) Ratte sind fast all die süßen, handelsüblichen Tiere zu kaum einem direkten Austausch mit Menschen fähig, der über ihre elementarsten Bedürfnisse nach Futter, Sicherheit usw. hinausgeht. Meist werden diese zu einem Zeitpunkt angeschafft, wenn der Mensch (oft das Kind) keinerlei Vorstellung davon hat, warum er/es sie so gerne möchte und keine echte Verantwortung zu übernehmen in der Lage ist. Bei den meisten ist die Phase leider schnell vorbei und das Tier vegetiert nur noch einsam und in spartanischem Lebensraum vor sich hin oder wird vorher noch halbwegs "totgeschmust", bis es doch irgendwann vernachlässigt stirbt. Zuvor gab es beim Besitzer häufig ein kurzzeitiges, menschliches Interesse oder ein "Kuschelbedürfnis", ausgelöst durch "Niedlichkeit". Dafür sollte man kein Tier missbrauchen.