@Nomadenseele: Verwirrend! Du weißt hoffentlich wer hier im Thread was geschrieben hat und wem du etwas unterstellst?Nomadenseele hat geschrieben:Ich glaube, jetzt ist eine Entschuldigung bei Magoria fälligSeltsamMitHut hat geschrieben:Normadenseele, hast du vielleicht "mandarino" jetzt mit "magoria" aufgrund der "ähnlich klingenden" Namen verwechselt? Das könnte den Beitrag erklären. Was Mandarino geschrieben hat, hat nämlich nichts mit dem zu tun, was du aus seinem Beitrag ableitest. Außer es wurde vorher durch ganz komische Aufbereitungsanlagen geleitet..
Ich bekenne: Ich habe mich geirrt und möchte mich bei Magoria entschuldigen.
Ein japanischer Gedanke
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Re: Ein japanischer Gedanke
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Re: Ein japanischer Gedanke
magoria hat geschrieben: Die Japaner kommen mit einer solchen Katastrophe einfach nicht zurecht, da ihnen schlichtweg das "wir" Gefühl fehlt.
Selbst in solch einer Katastrophe scheint es immer noch wichtiger das eigene Gesicht und das der Familie zu wahren.
Das sind doch nur Vorurteile.
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Re: Ein japanischer Gedanke
... die er hier zur Diskussion stellt. Das solche Vorurteile entstehen ist völlig normal, und es ist gut sie auszusprechen. Wie sonst soll man sich ihrer bewußt werden und je in den Zustand kommen, sie zu überwinden?JoeX hat geschrieben:Das sind doch nur Vorurteile.magoria hat geschrieben: Die Japaner kommen mit einer solchen Katastrophe einfach nicht zurecht, da ihnen schlichtweg das "wir" Gefühl fehlt.
Selbst in solch einer Katastrophe scheint es immer noch wichtiger das eigene Gesicht und das der Familie zu wahren.
„Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
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Re: Ein japanischer Gedanke
Im Gegensatz zu gewissen Leute, die anderen gerne Dinge unterstellen, bin ich noch zu Selbstkritik fähig. Das kann man von einigen, die selbst schnell beleidigt sind und spaßeshalber gerne auf andere einprügeln, nicht behauptenmandarino hat geschrieben:@Nomadenseele: Verwirrend! Du weißt hoffentlich wer hier im Thread was geschrieben hat und wem du etwas unterstellst?Nomadenseele hat geschrieben:Ich glaube, jetzt ist eine Entschuldigung bei Magoria fälligSeltsamMitHut hat geschrieben:Normadenseele, hast du vielleicht "mandarino" jetzt mit "magoria" aufgrund der "ähnlich klingenden" Namen verwechselt? Das könnte den Beitrag erklären. Was Mandarino geschrieben hat, hat nämlich nichts mit dem zu tun, was du aus seinem Beitrag ableitest. Außer es wurde vorher durch ganz komische Aufbereitungsanlagen geleitet..
Ich bekenne: Ich habe mich geirrt und möchte mich bei Magoria entschuldigen.

Es freut mich, dass ich dir dahingehend eine Freude bereiten konnte, dich mal wieder abzureagiern. Und nun Ende.
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Re: Ein japanischer Gedanke
Normadenseele: Lies doch bitte nochmal den ersten Beitrag von "mandarino" in diesem Thema und deine Antwort dazu mit ein wenig Abstand. Betrachte das selbstkritisch. Du unterstellst da "mandarino" etwas, was er gar nicht geschrieben hat. Daher dachte ich, dass du die beiden zu einer Person hast verschmelzen lassen. Wenn man, während man einen Beitrag verfasst, nur die Namen liest, kann das ja mal schnell passieren.
Wofür du dich jetzt bei "magoria" entschuldigst hast, weiß ich nicht genau.
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Re: Ein japanischer Gedanke
Weil ich zu ihren Lasten gewaltigen Mist gebaut habe. Jetzt möchte ich das Topic hier nicht weiter stören.SeltsamMitHut hat geschrieben: Wofür du dich jetzt bei "magoria" entschuldigst hast, weiß ich nicht genau.
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Re: Ein japanischer Gedanke
Ich wollte mich eigentlich auch aus dieser ganzen Japan Geschichte heraushalten. Aber zum Thema ausländische Hilfe ablehnen. Das stimmt so nicht. Ja die Japaner haben zu einigen Organisationen nein gesagt. Das hat aber nix mit dem Ego zu tun. Man kann Hilfe nur sinnvoll annehmen, wenn man mal nenn Plan oder Überblick von der Lage hat. Was glaubst du was sich da "drüben" abspielt? Da meldet sich die ganze Welt um zu helfen. Willst du das alles bejahen? Auf die "Helfer" muss auch geachtet werden. Wenn mir mein Chef ein paar Leute mehr zur Verfügung stellt, weil ich überfordert bin, komme ich meistens noch weniger klar, weil ich diesen Leuten Arbeit geben muss bzw. ich sie beschäftigen muss. Deswegen muss man gezielt Hilfe annehmen, und das machen die Japaner. Und ich denke, sie machen doch einen guten Job. Wie schon erwähnt, wäre hier in Mitteleuropa mal so ne Katastrophe, dann wären wir wohl auch alle aufgeschmissen. Gerade die Japaner sind auf Erdbeben und Flutwellen spezialisiert.
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Re: Ein japanischer Gedanke
@Brannon
=D> Danke für den Bericht.
In Japan hat letztens ein Japaner, der selber fast alles verloren hat sein ganzes Kreditkonto leergemacht, um einer Deutschen ein Flugticket zu kaufen. =D> Die ja sehr teuer sind zur Zeit.
Zum Thema Krisenbewältigung:
http://www.woodyscarsite.com/2011/03/ja ... quake.html
=D> Danke für den Bericht.
In Japan hat letztens ein Japaner, der selber fast alles verloren hat sein ganzes Kreditkonto leergemacht, um einer Deutschen ein Flugticket zu kaufen. =D> Die ja sehr teuer sind zur Zeit.
Zum Thema Krisenbewältigung:

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Der Erste und Einzige hier im Forum, der die englische Version von Tungi hat.
Der Zweite, der eine von Poki handsignierte englische Version von Edna & Harvey the Breakout hat. Mit gezeichnetem Harvey auf der Rückseite!
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Re: Ein japanischer Gedanke
Bist du inzwischen durch? Was du schreibst, trifft in meinen Augen nämlich höchstens auf das erste Drittel des Buches zu. Spätestens dann häufen sich abfällige Äußerungen des Autors über Japaner und es fehlt jegliche Selbstkritik. Zum Beispiel an der Stelle, wo er stolz seinen Anruf bei einer Telefongesellschaft schildert, die seinen Telefonanschluss abgestellt hat, weil er ein Formular falsch ausgefüllt hat. Kein Wort darüber, dass er an der Abschaltung nicht ganz unschuldig ist. Mir persönlich kommt der Autor so vor, als sei er ziemlich frustriert, weil er in der japanischen Gesellschaft nicht klar kommt (auch z.B. auf sexueller Ebene, das beschreibt er ja auch) - auf der anderen Seite macht er sich aber auch nicht die Mühe, mal vernünftig japanisch zu lernen.Möwe hat geschrieben:Ich lese gerade ein sehr interessantes Buch mit dem ungefähren Titel: „Warum die Japaner nerven“. Da berichtet ein Deutscher, der seit einigen Jahren in Japan lebt über die Eigentümlichkeiten, die ihn bei den Japanern in den Wahnsinn treiben.
Das Buch kann ich nur jedem empfehlen, es ist sehr lustig und, anders als der Titel suggeriert, mit Wohlwollen geschrieben.
- Möwe
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Re: Ein japanischer Gedanke
Ich muss dir recht geben, Hans. Anfangs war alles noch mit sehr viel Humor beschreiben und sehr wohlwollend.
Inzwischen scheint der Kerl richtig angepisst zu sein und erzählt kolossalen Unsinn (an der Stelle mit dem Telefon bin ich noch nicht). So beschwert er sich zum Beispiel, dass er eine Schlägerei beobachtet habe und das Passanten nicht eingegriffen hätten - nichts, was nicht auch in Deutschland in genau derselben Weise passieren könnte.
Teilweise ist er auch einfach nur frech und unterstellt den Japanern bestimmte Beweggründe - natürlich nur negative und böswillige.
Schade. Es fing so gut an. Dass jede Nation laut offizielller Vorurteilsliste der Weltgemeinschaft bestimmte Charaktereigenschaften hat, die zum Lachen animieren, ist eingentlich ein netter Moment, finde ich. Und mit Wohlwollen und einem zwinkerndem Auge darf man sich darüber auch gerne lustig machen, solange man sie nicht als absolute Wahrheit nimmt und sich bewußt ist, dass man genausso abgewatscht werden kann. Aber der Autor fällt nach einigen Kapiteln ziemlich aus der Rolle. Damit macht er mehr sich unglaubwürdig als das man ihm seine Litanei abkauft.
Außerdem schreibt er zu oft "der Japaner" und unterscheidet nicht mal z.B. zwischen Stadt- und Landbevölkerung (wobei er anscheinend sowieso nie auf dem Land war). Ich finde, manche Verhaltensweisen entwickeln sich eher in Großstädten (oder eben Weltstädten) und sind auf dem Land/in der Kleinstadt sicher nicht so ausgeprägt. Weiblein und Männlein, Alt und Jung, usw.. es gibt da so viele Unterschiede, auf die er nur ganz selten eingeht.
Ein bißchen Differenzierung hätte auch zur Glaubwürdigkeit beigetragen.
Da zeigt sich mal wieder, man soll kein Buch loben, bevor man es nicht ganz durchgelesen hat.
Ich nehme meine Empfehlung zurück.
Inzwischen scheint der Kerl richtig angepisst zu sein und erzählt kolossalen Unsinn (an der Stelle mit dem Telefon bin ich noch nicht). So beschwert er sich zum Beispiel, dass er eine Schlägerei beobachtet habe und das Passanten nicht eingegriffen hätten - nichts, was nicht auch in Deutschland in genau derselben Weise passieren könnte.
Teilweise ist er auch einfach nur frech und unterstellt den Japanern bestimmte Beweggründe - natürlich nur negative und böswillige.
Schade. Es fing so gut an. Dass jede Nation laut offizielller Vorurteilsliste der Weltgemeinschaft bestimmte Charaktereigenschaften hat, die zum Lachen animieren, ist eingentlich ein netter Moment, finde ich. Und mit Wohlwollen und einem zwinkerndem Auge darf man sich darüber auch gerne lustig machen, solange man sie nicht als absolute Wahrheit nimmt und sich bewußt ist, dass man genausso abgewatscht werden kann. Aber der Autor fällt nach einigen Kapiteln ziemlich aus der Rolle. Damit macht er mehr sich unglaubwürdig als das man ihm seine Litanei abkauft.
Außerdem schreibt er zu oft "der Japaner" und unterscheidet nicht mal z.B. zwischen Stadt- und Landbevölkerung (wobei er anscheinend sowieso nie auf dem Land war). Ich finde, manche Verhaltensweisen entwickeln sich eher in Großstädten (oder eben Weltstädten) und sind auf dem Land/in der Kleinstadt sicher nicht so ausgeprägt. Weiblein und Männlein, Alt und Jung, usw.. es gibt da so viele Unterschiede, auf die er nur ganz selten eingeht.
Ein bißchen Differenzierung hätte auch zur Glaubwürdigkeit beigetragen.
Da zeigt sich mal wieder, man soll kein Buch loben, bevor man es nicht ganz durchgelesen hat.
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von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“
Erich Kästner
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Re: Ein japanischer Gedanke
@Möwe:
Leider hat meine Uni meinen Namen raus gegeben. Mehrere Radiointerviews und ein Fernsehauftritt waren die Folge, ohne das ich das Ereignis selber live erlebt habe. Kurz vorher war halt mein Flug. Ich hatte halt nur Kontakt mit ihnen zu dem Zeitpunkt. Da ich mich nicht als so wichtig erachte, wollte ich allgemein bei dem Thema lieber schauen, das ich mich um meine Freunde drüben kümmere, als im Internet noch bei Diskussionen teilzunehmen. Jetzt habe ich den Vorsatz aber einmal gebrochen, da kann ich auch weiter machen.
Genau so hatte ich das Buch auch in Erinnerung, aber gut, diese Änderungen im Schreibstill konntest du nicht kennen.
Japan unterscheidet sich übrigens stark von der Stadt und Landbevölkerung und auch von den Reaktionen. In Tokyo, Kyoto und Osaka ist man einer von vielen. Die Leute kümmern sich schon um die Ausländer, die meisten leben aber in ihren Bevölkerungsenklaven. Viele Ticks der Japaner sind bei ihnen auch nicht so stark wie das in anderen Regionen ist. Man ist fast verwestlicht.
Dann gibt es kleine Städte wie Sendai, Hachinohe oder auch Kobe. Ausländer sind selten und die Leute reißen sich um einen. Man steht verwirrt an einer Ecke, die Japaner kommen sofort um zu helfen. Konversationspartner? Kein Problem man hat x- Anfragen ohne zu suchen. So haben meine Nachbarn im Fußballstadion gleich in die Familie aufgenommen. Jedes Mal wenn ich das Stadion betrat kamen ihre kleinen um mich zu ihren heutigen Standplatz zu bringen und man tauschte Süßes und Fußballweisheiten aus. Auch das Grüßen von ganzen Schulklassen ist eher in diesen Regionen gegeben (sie kommen und holen ihr Englisch raus, also immer schön Hello antworten). Auf dem Land ist man dann immer Außenseiter und man merkt das extrem, trotzdem sind die Menschen da sehr gesellig, wenn man sie erst mal soweit hat. Schokolade hilft übrigens immer ;-P.
Aber vielleicht zu ein paar echten Ticks der Japaner, die aber nur aus Deutscher Sicht anders sind. Um nicht anderemit ihren Krankheiten anzustecken desinfiziert man an Hauseingängen seine Hande und trägt Masken, um die Bazillen nicht zu verbreiten, aber um trotzdem arbeiten zu können. Die Angst vor Krankheiten ist riesig, so saß ich eines Tages neben jemanden der am nächsten Tag zu Hause bleiben musste und mein Prof meinte nur zu mir ich solle am nächsten Tag frei machen, sollte ich mich nur leicht unwohl fühlen.
Eine andere Sache ist, das man Geschenke nicht vor dem Schenker öffnet. Die eigene Reaktion könnte nicht richtig sein. Aus diesem Grund werden Geschenke später geöffnet, oder immer gefragt, ob man sie öffnen darf. Auf jeden Fall bekommt man aber ein gleichwertiges, zumindest aber eines vom halben Wert zurück. Meist übertreffen sie einen dann aber. So habe ich einem Mitbewohner immer mal etwas zu Essen gegeben und zum Geburtstag einen Schnaps und zu meinem gab es dann auf einmal einen leichten Kimono von ihm.
Die Uni läuft auch etwas anders ab. man hat sogenannte Kenkyshitsos. Büros, wo sich die Fakultätsmitglieder treffen und arbeiten und Spaß haben. Ein Kumpel baute da abends schnell die Tonanlage auf um ein Lied aufzunehmen, ein anderer schrieb in seiner Freizeit zusammen mit einer Mitstudentin ein Buch, andere übernahmen die Rechtschreibkontrolle und unser oberster Prof und der Assistent übernahmen das Binden und Drucken für sie. Ich hab zwar auch eine Version davon, leider dürfte das Lesen aber bis zu meinem Lebensende dauern, da ich bei Kanji ziemlich stark versage. Da die Wohnungen der Japaner ziemlich klein sind, nehmen sie auch nie jemanden mit zu sich nach Hause und das Leben spielt sich auf der Arbeit oder in Kneipen ab. Ich würde sagen Japanische Studenten Arbeiten nicht mehr als wir, sie verteilen die Arbeit nur stärker und lenken sich besser ab. Ein Deutscher Arbeitet 4 Stunden am Stück und hört dann auf, ein Japanischer Student Arbeit 10 Stunden, hatte zwischendurch aber ein Go Spiel, hat das Internet gecheckt, ein paar Kaffeepausen und eventuell sogar kurz Fernsehen geschaut. Wenn es mit Büro oder Uni zu viel wird, gehen die meisten dann essen und immer in Begleitung. Ich kenne viele die nur im äußersten Notfall mal selber kochen, sondern die meisten Tage irgendwo ein Restaurant unsicher machen. Durch dieses Vorgehen ist das Gemeinschaftsgefühl aber auch viel größer. Es geht sogar soweit, dass Alumi später ihren Kohei (jüngere Studenten) bei der Jobsuche behilflich sind, da man noch ein Gefühl der Verpflichtung der Uni gegenüber hat. Auf jeden Fall sieht man sich halt täglich für viele Stunden, manchmal bestellt der Prof sogar Essen ins Büro und bezahlt für alle, oder der Assistent hatte den Gang in eine Sushibar vorgeschlagen und hat dann für alle 6 Leute die gegangen sind das bezahlen übernommen, schließlich hatte er ja den Vorschlag gemacht. Dadurch kennt man aber alle Charaktereigenschaften seiner Mitstudenten und macht auch so viel mehr mit ihnen. Eine Sache die ich in Deutschland in den meisten Fakultäten vermisse.
Die Frage die man von den meisten Japanern übrigens momentan hört, ist nicht etwa wie sieht es in Fukushima aus, sondern bist du raus gekommen? Ja? Zum Glück. Die Ausländer sind Gäste im Land (macht euch gar nicht erst die Hoffnung in der Umgebung von Japanern zu zahlen, meist wollen sie es übernehmen und man muss schon gut sein, um mal die Rechnung der anderen zu übernehmen) und ihnen muss es gut gehen. Die Japaner sehen nur ihr eigenes Land und wüssten gar nicht wo sie hin sollten. Es gibt deshalb auch die Geschichte, das Ausländische Auslandsaufenthalte sich meist in der Form "Spaß-Gewöhnung-Tief(nach halben Jahr)- ansteigen- hoch - Land verlassen entwickelt, während es bei den Japanern in der Form Tief- ansteigend (halbes Jahr)- hoch (aber nicht so hoch wie Japan) entwickelt. Das ist überspitzt dargestellt und trifft nicht auf alle zu, ich kenne aber genug Fälle wo das Vorurteil auch zutrifft. Sind sie dann zurück, sind sie meisten aber auch sehr von den japanischen Regeln genervt. Ein sehr ambivalentes Verhalten. Auf jeden Fall ist ihr Blickwinkel auf die Situation momentan deshalb auch ein ganz anderer. Gleichzeitig vertrauen sie auch ihren Medien, weshalb man sich auch nicht so viele Sorgen macht. Hier mal ein Beitrag der von einer guten Freundin geschrieben wurde, die ein Jahr lang in Deutschland gelebt hat, einen deutschen Freund hatte und deshalb auch ziemlich gut in Deutsch ist: http://www.taz.de/1/leben/alltag/artike ... ngemessen/ . Da Ausländer nun Gäste sind, wird ihnen auch besonders bei der Katastrophe geholfen. man hat wege gefunden um sie aus der Region zu bringen, sie schnell mit Lebensmitteln versorgt und auch ansonsten sich stark um die Leute gekümmert. So kommen halt auch fälle wie das bezahlte Flugticket was oben beschrieben wurde dazu.
Falls ihr fragen über die japanische Kultur habt, stellt sie gerne, ich versuche sie zu beantworten. bedenkt aber, das ich mich nur besonders gut in der Tohokuregion auskenne und viele der geschilderten Ereignisse meine Erlebnisse sind und deshalb nicht stellvertretend für das gesamte Land gelten müssen.
Ach und wenn ich noch einmal Greenpeace höre, der Supergau wäre schon da, dann bekomme ich einen Schreikrampf. Einen Tag nach dem Tsunami, ich habe noch nicht alle Freunde erwischt (habe ich bis heute nicht, die Familie vom Fußball die ich erwähnte fehlt noch) und im TV überall die Meldung vom Supergau, nur im Ausland weiß keiner davon. Bis heute ist es immer so, egal wo vom Supergau geschrieben ist, immer wird Greenpeace als die Informationsquelle genannt. Die sind über 10000 km entfernt und wollen wissen, was in Fukushima im Kraftwerk los ist. Nicht mal die Botschaften glauben das, aber unsere Qualitätsmedien berichten es als Tatsache. EIne frustrierende Situation, besonders wenn man in Sorge um die Freunde ist.
Leider hat meine Uni meinen Namen raus gegeben. Mehrere Radiointerviews und ein Fernsehauftritt waren die Folge, ohne das ich das Ereignis selber live erlebt habe. Kurz vorher war halt mein Flug. Ich hatte halt nur Kontakt mit ihnen zu dem Zeitpunkt. Da ich mich nicht als so wichtig erachte, wollte ich allgemein bei dem Thema lieber schauen, das ich mich um meine Freunde drüben kümmere, als im Internet noch bei Diskussionen teilzunehmen. Jetzt habe ich den Vorsatz aber einmal gebrochen, da kann ich auch weiter machen.
Genau so hatte ich das Buch auch in Erinnerung, aber gut, diese Änderungen im Schreibstill konntest du nicht kennen.
Japan unterscheidet sich übrigens stark von der Stadt und Landbevölkerung und auch von den Reaktionen. In Tokyo, Kyoto und Osaka ist man einer von vielen. Die Leute kümmern sich schon um die Ausländer, die meisten leben aber in ihren Bevölkerungsenklaven. Viele Ticks der Japaner sind bei ihnen auch nicht so stark wie das in anderen Regionen ist. Man ist fast verwestlicht.
Dann gibt es kleine Städte wie Sendai, Hachinohe oder auch Kobe. Ausländer sind selten und die Leute reißen sich um einen. Man steht verwirrt an einer Ecke, die Japaner kommen sofort um zu helfen. Konversationspartner? Kein Problem man hat x- Anfragen ohne zu suchen. So haben meine Nachbarn im Fußballstadion gleich in die Familie aufgenommen. Jedes Mal wenn ich das Stadion betrat kamen ihre kleinen um mich zu ihren heutigen Standplatz zu bringen und man tauschte Süßes und Fußballweisheiten aus. Auch das Grüßen von ganzen Schulklassen ist eher in diesen Regionen gegeben (sie kommen und holen ihr Englisch raus, also immer schön Hello antworten). Auf dem Land ist man dann immer Außenseiter und man merkt das extrem, trotzdem sind die Menschen da sehr gesellig, wenn man sie erst mal soweit hat. Schokolade hilft übrigens immer ;-P.
Aber vielleicht zu ein paar echten Ticks der Japaner, die aber nur aus Deutscher Sicht anders sind. Um nicht anderemit ihren Krankheiten anzustecken desinfiziert man an Hauseingängen seine Hande und trägt Masken, um die Bazillen nicht zu verbreiten, aber um trotzdem arbeiten zu können. Die Angst vor Krankheiten ist riesig, so saß ich eines Tages neben jemanden der am nächsten Tag zu Hause bleiben musste und mein Prof meinte nur zu mir ich solle am nächsten Tag frei machen, sollte ich mich nur leicht unwohl fühlen.
Eine andere Sache ist, das man Geschenke nicht vor dem Schenker öffnet. Die eigene Reaktion könnte nicht richtig sein. Aus diesem Grund werden Geschenke später geöffnet, oder immer gefragt, ob man sie öffnen darf. Auf jeden Fall bekommt man aber ein gleichwertiges, zumindest aber eines vom halben Wert zurück. Meist übertreffen sie einen dann aber. So habe ich einem Mitbewohner immer mal etwas zu Essen gegeben und zum Geburtstag einen Schnaps und zu meinem gab es dann auf einmal einen leichten Kimono von ihm.
Die Uni läuft auch etwas anders ab. man hat sogenannte Kenkyshitsos. Büros, wo sich die Fakultätsmitglieder treffen und arbeiten und Spaß haben. Ein Kumpel baute da abends schnell die Tonanlage auf um ein Lied aufzunehmen, ein anderer schrieb in seiner Freizeit zusammen mit einer Mitstudentin ein Buch, andere übernahmen die Rechtschreibkontrolle und unser oberster Prof und der Assistent übernahmen das Binden und Drucken für sie. Ich hab zwar auch eine Version davon, leider dürfte das Lesen aber bis zu meinem Lebensende dauern, da ich bei Kanji ziemlich stark versage. Da die Wohnungen der Japaner ziemlich klein sind, nehmen sie auch nie jemanden mit zu sich nach Hause und das Leben spielt sich auf der Arbeit oder in Kneipen ab. Ich würde sagen Japanische Studenten Arbeiten nicht mehr als wir, sie verteilen die Arbeit nur stärker und lenken sich besser ab. Ein Deutscher Arbeitet 4 Stunden am Stück und hört dann auf, ein Japanischer Student Arbeit 10 Stunden, hatte zwischendurch aber ein Go Spiel, hat das Internet gecheckt, ein paar Kaffeepausen und eventuell sogar kurz Fernsehen geschaut. Wenn es mit Büro oder Uni zu viel wird, gehen die meisten dann essen und immer in Begleitung. Ich kenne viele die nur im äußersten Notfall mal selber kochen, sondern die meisten Tage irgendwo ein Restaurant unsicher machen. Durch dieses Vorgehen ist das Gemeinschaftsgefühl aber auch viel größer. Es geht sogar soweit, dass Alumi später ihren Kohei (jüngere Studenten) bei der Jobsuche behilflich sind, da man noch ein Gefühl der Verpflichtung der Uni gegenüber hat. Auf jeden Fall sieht man sich halt täglich für viele Stunden, manchmal bestellt der Prof sogar Essen ins Büro und bezahlt für alle, oder der Assistent hatte den Gang in eine Sushibar vorgeschlagen und hat dann für alle 6 Leute die gegangen sind das bezahlen übernommen, schließlich hatte er ja den Vorschlag gemacht. Dadurch kennt man aber alle Charaktereigenschaften seiner Mitstudenten und macht auch so viel mehr mit ihnen. Eine Sache die ich in Deutschland in den meisten Fakultäten vermisse.
Die Frage die man von den meisten Japanern übrigens momentan hört, ist nicht etwa wie sieht es in Fukushima aus, sondern bist du raus gekommen? Ja? Zum Glück. Die Ausländer sind Gäste im Land (macht euch gar nicht erst die Hoffnung in der Umgebung von Japanern zu zahlen, meist wollen sie es übernehmen und man muss schon gut sein, um mal die Rechnung der anderen zu übernehmen) und ihnen muss es gut gehen. Die Japaner sehen nur ihr eigenes Land und wüssten gar nicht wo sie hin sollten. Es gibt deshalb auch die Geschichte, das Ausländische Auslandsaufenthalte sich meist in der Form "Spaß-Gewöhnung-Tief(nach halben Jahr)- ansteigen- hoch - Land verlassen entwickelt, während es bei den Japanern in der Form Tief- ansteigend (halbes Jahr)- hoch (aber nicht so hoch wie Japan) entwickelt. Das ist überspitzt dargestellt und trifft nicht auf alle zu, ich kenne aber genug Fälle wo das Vorurteil auch zutrifft. Sind sie dann zurück, sind sie meisten aber auch sehr von den japanischen Regeln genervt. Ein sehr ambivalentes Verhalten. Auf jeden Fall ist ihr Blickwinkel auf die Situation momentan deshalb auch ein ganz anderer. Gleichzeitig vertrauen sie auch ihren Medien, weshalb man sich auch nicht so viele Sorgen macht. Hier mal ein Beitrag der von einer guten Freundin geschrieben wurde, die ein Jahr lang in Deutschland gelebt hat, einen deutschen Freund hatte und deshalb auch ziemlich gut in Deutsch ist: http://www.taz.de/1/leben/alltag/artike ... ngemessen/ . Da Ausländer nun Gäste sind, wird ihnen auch besonders bei der Katastrophe geholfen. man hat wege gefunden um sie aus der Region zu bringen, sie schnell mit Lebensmitteln versorgt und auch ansonsten sich stark um die Leute gekümmert. So kommen halt auch fälle wie das bezahlte Flugticket was oben beschrieben wurde dazu.
Falls ihr fragen über die japanische Kultur habt, stellt sie gerne, ich versuche sie zu beantworten. bedenkt aber, das ich mich nur besonders gut in der Tohokuregion auskenne und viele der geschilderten Ereignisse meine Erlebnisse sind und deshalb nicht stellvertretend für das gesamte Land gelten müssen.
Ach und wenn ich noch einmal Greenpeace höre, der Supergau wäre schon da, dann bekomme ich einen Schreikrampf. Einen Tag nach dem Tsunami, ich habe noch nicht alle Freunde erwischt (habe ich bis heute nicht, die Familie vom Fußball die ich erwähnte fehlt noch) und im TV überall die Meldung vom Supergau, nur im Ausland weiß keiner davon. Bis heute ist es immer so, egal wo vom Supergau geschrieben ist, immer wird Greenpeace als die Informationsquelle genannt. Die sind über 10000 km entfernt und wollen wissen, was in Fukushima im Kraftwerk los ist. Nicht mal die Botschaften glauben das, aber unsere Qualitätsmedien berichten es als Tatsache. EIne frustrierende Situation, besonders wenn man in Sorge um die Freunde ist.
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Re: Ein japanischer Gedanke
Diese Art von „Beschwerde“ finde ich immer gut, besonders wenn die jeweilige Person auch nur Zuschauer war.Möwe hat geschrieben:So beschwert er sich zum Beispiel, dass er eine Schlägerei beobachtet habe und das Passanten nicht eingegriffen hätten
Was die Berichterstattung angeht, so habe ich häufig das Gefühl, dass lieber Vorurteile und Klischees bestätigt werden, weil das dem Zuschauer nicht viel abverlangt. Wenn man seine Gegenüber in seinem Denken bestätigt, bleibt er einem treu.
Passend zum Thema „Kulturelle Unterschiede“ möchte ich mal auf das Tagebuch einer Japanerin in Deutschland verweisen: http://www.japanlink.de/special/spe_03_01.shtml
(Hatte ich vor langer Zeit schon mal, ist aber immer wieder eine neue Empfehlung wert)
Wenn Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts weiter sind als verlorene Ideen aus einer anderen Ära,
etwa wie Boote auf einem ausgetrockneten See, dann ist die Beendigung eines Prozesses nie zu definieren.
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Re: Ein japanischer Gedanke
Sorry das ich mal ein altes Thema hoch bringe, ich muss aber kurz meinen Frust loswerden. Gestern jährte sich die Katastrophe nun zum zweiten Mal. Es schon interessant wie sich die Deutung des Ereignis bis heute geändert hat. Als ich gestern Nachrichten schaute, viel mir fast das Essen aus dem Mund, als die Katastrophe als Atomkatastrophe dargestellt wurde, bei der über 16000 Menschen starben und viele mehr ihre Heimat verloren. Natürlich war auch nur von Fukushima die Rede. Zwar war die gesamte Küste betroffen, aber das ist ja heute nicht mehr wichtig. Auch unsere Politiker, wie Frau Roth auf Facebook, schlagen in die gleiche Kerbe. Versteht mich nicht falsch, es ist richtig auch die Katastrophe anzusprechen, aber wie kann man den eigentlichen Anlass, das Erdbeben, ignorieren, wenn Wissenschaftler mit über 70 Prozent Wahrscheinlichkeit bis 2016 ein ähnliches Ereignis für Tokyo vorhersagen? Ich hoffe wirklich, dass der Kelch an der Stadt vorbei geht.
Eigentlich ist die Berichterstattung aber nur eine logische Folge, wenn ich sehe, wie einige Bekannte von mir sich seit meinem Besuch in der Stadt Fukushima letzten Sommer aus Angst schneiden. Fukushima ist relativ weit entfernt von dem Kraftwerk und laut unabhängigen Messungen einiger Universitäten nicht mehr verstrahlt als München oder Berlin und trotzdem bekommen die Leute einen Herzinfarkt bei der Nennung. Allgemein hat der Tsunami aber schmerzhafte Wunden hinterlassen. Wo früher wunderschöne kleine Dörfer standen, findet sich heute nur noch Friedhöfe und vereinzelte Ruinen von Häusern. Jede meiner Erkundungstouren zeigte mir wieder einmal schmerzhaft auf, wie wenig der Mensch gegen Naturkatastrophen unternehmen kann.
Eigentlich ist die Berichterstattung aber nur eine logische Folge, wenn ich sehe, wie einige Bekannte von mir sich seit meinem Besuch in der Stadt Fukushima letzten Sommer aus Angst schneiden. Fukushima ist relativ weit entfernt von dem Kraftwerk und laut unabhängigen Messungen einiger Universitäten nicht mehr verstrahlt als München oder Berlin und trotzdem bekommen die Leute einen Herzinfarkt bei der Nennung. Allgemein hat der Tsunami aber schmerzhafte Wunden hinterlassen. Wo früher wunderschöne kleine Dörfer standen, findet sich heute nur noch Friedhöfe und vereinzelte Ruinen von Häusern. Jede meiner Erkundungstouren zeigte mir wieder einmal schmerzhaft auf, wie wenig der Mensch gegen Naturkatastrophen unternehmen kann.
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Re: Ein japanischer Gedanke
Die Behandlung der Thematik war doch von vornerein vorgegeben.
Mich hat damals der GAU, nach einer kurzen Anfangsphase interessanter Entscheidungen wie man Kernkraftwerke baut, nicht mehr interessiert.
Medial und politisch lag aber dort die ganze Zeit der Fokus.
Mich hat damals der GAU, nach einer kurzen Anfangsphase interessanter Entscheidungen wie man Kernkraftwerke baut, nicht mehr interessiert.
Medial und politisch lag aber dort die ganze Zeit der Fokus.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)
Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.
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