Elewen Sokoban hat geschrieben:@Held von Kosmos: Wie in diesem Thread schon von Kradath, sid6581 etc. ausgeführt, ist ein Kickstarter-Pledge immer auch eine Investition/Spende, vor allem bei den höheren Beträgen. Schließlich wäre es völlig witzlos, wenn die dir die CEs zum Selbstkostenpreis schicken und das Geld danach alle ist. Und in Zeiten von Steam und Co. kaufen viele einfach keine Spiele in Schachteln mehr, was zu einer kleineren Auflage und somit zu höheren Herstellungs- und Versandkosten pro Stück führt.
Natürlich ist bei den höheren Beträgen der größte Teil eine Spende ohne echten Gegenwert. Aber ich rede hier nicht von einem Abendessen mit den Entwicklern für $10.000 sondern z.B. einer PDF Datei für $30. Hier gibt es keine weiteren Produktionskosten und ob sie die Datei nun 100 oder 1000 mal verschicken macht kaum einen Unterschied. Würden sie z.B. für eine digitale Komplettausgabe (also Spiel, Artbook, Soundtrack etc.) vielleicht $20 Dollar mehr verlangen dann würden mit Sicherheit viele der Minimum-Backer (welche immerhin rund 75% der Gesamtbacker darstellen) ihren Pledge erhöhen und sie hätten unterm Strich noch mehr Geld in der Tasche.
Was die CEs betrifft... Natürlich sollen sie die Sachen nicht zum Selbstkostenpreis verticken. Kleine Auflage hin oder her, du glaubst doch wohl nicht ernsthaft eine Pappschachtel kostet $100 oder ein Buch $500? Ich hab hier z.B. eine absolut hochwertige Sammlerbox vor mir liegen welche ich ebenfalls über Kickstarter erstanden habe. Inhalt: 2 Schallplatten, 12 Kunstdrucke (im Format der LP Hülle), 1 aufklappbare Stereoskop Postkarte und alles verpackt in einer hübschen Klappbox mit Prägedruck. Gabs für einen $50 Pledge (inklusive Versandkosten). Die haben von dem Geld sowohl die physischen Extras angefertigt als auch das eigentliche Album im Studio aufgenommen und produziert. Ein Tim Schafer hätte bei der Box wohl noch eine Null drangehängt.
Oder bleiben wir bei Videospielen. Wie schaffen es denn andere Hersteller für 50-60 Euro limitierte Sammlerboxen auf den Markt zu werfen? Auch hier muss das Geld für die Produktionskosten dieser Extras sowie die Gehälter der Entwickler/Publisher reichen. Würden sie nicht kostendeckend arbeiten dann könnten sie nach nur ein bis zwei Spielen den Laden dicht machen. Der CE Aufschlag bei Satinavs Ketten lag gerade einmal bei rund 20 Euro. Das zahl ich dann auch gern. Aber nicht diese Mondpreise mancher Kickstarter Projekte.
Da warte ich lieber und kaufe erst später zum Release. Im Fall von Giana Sisters kommt man ja sogar für einen Bruchteil des Kickstarter Preises (1/3) an eine CE Box. Ich stand damals kurz davor auch zu backen. Zum Glück hab ich es dann doch nicht gemacht - jetzt würde ich mich ganz schön ärgern. Bei all dem Rummel um Doublefine, Baphomets Fluch oder jetzt Dreamfall ist eine spätere Veröffentlichung durch einen lokalen Publisher gar nicht mal so unwahrscheinlich.