BENDET hat geschrieben:Nikioko hat geschrieben:Ja, aber ein redundantes Datensystem braucht man im privaten Bereich (und das ist laut EIngangspost hier der Fall) nun wirklich nicht.

Da kann ich echt nur Lachen.
Bei deinem ganzen Post kann ich nur lachen.
Beispiel zu privaten Daten gefällig?
Ich habe fast ein ganzes Terrabyte an privaten Daten auf meiner Platte, die ich in keinem Fall verlieren möchte. Private Videoaufnahmen (sowohl Roh als auch geschnitten, falls ich noch etwas anderes draus machen möchte), Mitschnitte, Bilder, Studienunterlagen und -projekte, ...
Soll ich das wirklich auf CDs sichern, die nach fünf bis zehn Jahren eh nicht mehr lesbar sind? Auf USB-Sticks? Dann hätte ich hier ganz schön viele Sticks rumliegen. Eine Archivplatte? Möglich, aber dann hab ich ja die zweite Platte eh, kann man gleich ein Raid 1 draus machen. Oder eben mein Raid5 aus vier 2 TB-Platten aufsetzen.
Rein private Anwendung.
Wie schön, dass Du Dich so wunderbar echauffieren kann. Aber ich bleibe dabei: die allerwenigsten Leute werden ein professionelles Filmstudio als Hobby betreiben. Schön, dass es bei Dir anders ist, aber ich rede hier nicht von Dir, sondern von Otto Normalanwender.
Was für einen Vorteil hat ein Raid 1 gegenüber einer Archivplatte? Dass die Daten sofort redundant gespeichert werden und dass bei Ausfall einer Platte das System sofort wieder gestartet werden kann. Sprich, es lohnt sich da, wo regelmäßig große Datenmengen redundant gespeichert werden oder wo ein Rechner nach dem Ausfall schnell wieder einsetzbar sein muss. Und was für Nachteile gibt es? Erstmal ist das gesamte System langsamer, weil alle Daten direkt immer doppelt geschrieben werden. Außerdem sind die gespiegelten Daten nur auf dem Rechner verfügbar, in dem die Platten verbaut sind. Mal eben woanders anschließen ist nicht. Und was ist, wenn z. B: durch Überspannung beide Platten zerstört werden? Die Spiegelplatte ist ja permanent im Einsatz.
Bei mir im Büro, wo ich regelmäßig mehrere GB große Trajektorien berechne, habe ich auch ein redundantes System, aber meine Urlaubsbilder kopiere ich mir bei Bedarf einmal auf meinen Rechner und einmal auf meine Archivplatte. Und das dürfte es auch sein, was die meisten Normalanwender (!) machen. Dass es bei Profis anders aussieht, ist mir völlig klar, das war aber hier nicht die Frage.
Mich stört nicht, dass Du keine Spiegelplatten brauchst, mich stört nicht, dass Du privat eine andere Vorgehensweise und Verwendung deines Rechners oder deiner Rechner betreibst. Ist alles schön und gut. Erfreue Dich daran.
Was mich stört ist dein Alleingültigkeitsanspruch, den Du hier erhebst. Deine pauschale Aussage, dass ein Raid1 privat keinen Sinn macht und absolut unnötig ist. Mich stört, dass Du den Anspruch erhebst, dass deine private Architekturgestaltung die einzig sinnvolle ist. Für deine private Verwendung mag sie vielleicht sinnvoll sein, aber es gibt soviel abweichende private Verwendungsmöglichkeiten für einen Rechner, dass eine, DEINE, pauschale Verwendungsweise nicht alle Fälle abzudecken vermag.
Was mich stört, ist, dass Du nicht lesen kannst. Was Du mir hier als "pauschale Verwendungsweise" mit "Alleingültigkeitsanspruch" vorwirfst, habe ich bereits eingeschränkt gehabt. Es geht hier um ein Gerät für den privaten Normalanwender, nicht um Deine Profikiste. Vielleicht sollte man einfach mal lesen.
Brush, um den es hier ja initial geht, betreibt sehr viel Bildbearbeitung. Ich glaube er wäre mehr als niedergeschlagen, wenn er wegen eines Festplattendefekts ALLE seine Bilder verliert. Und ich kann mir gut vorstellen, dass Brush inzwischen gigabyteweise Bilder angehäuft hat, die schon an die Dimensionen kommen können, die ich beschrieben habe. Allein die Bilder von meinem Australienurlaub umfassen 1,2 GB und Brush macht mit Sicherheit häufiger und hochauflösendere Bilder als ich.
So hart es klingt, aber ich gebe hier keine Tipps für Profis mit Luxusproblemen, sondern für den normalen Anwender. Und da stellt sich zuerst die Frage: müssen die Urlaubsfotos wirklich so riesig sein? Oder lässt sich allein durch Verringerung der Abmessungen einiges an Speicher sparen? Früher hatte man auf einem Rollfilm 36 Bilder, heutzutage kann man ballern, bis der Arzt kommt. Da stellt sich unweigerlich die Frage: muss man alle 20 Bilder mit demselben Motiv behalten oder kann man die weniger gelungenen einfach mal wegwerfen? Ich persönlich fahre auch die Strategie "im Zweifel behalten", aber damit sammelt man in der Tat im Laufe der Zeit viel Schrott an.
Ob für Brush eine CD-Sicherung oder die Sicherung über eine redundante Festplatte die bessere ist, bleibt aber seine Entscheidung. Ich denke, es wäre für ihn gar nicht mal so eine abwegige Möglichkeit. In keinem Fall aber pauschal die einzig sinnvolle.
Die Frage, die sich hier stellt, ist folgende: Muss man Archivdaten, die man nicht ständig braucht, permanent auf dem Rechner verfügbar haben, so dass man dafür sogar bewusst die Performance des Rechners nach unten zieht? Oder ist es nicht besser, die Daten auf einem physikalisch vom Rechner zu trennenden Speicher zu sichern, den man nur bei Bedarf anschließt, und den man zudem noch mit einem beliebigen Rechner verbinden kann? Vor allem, was ist denn, wenn in den Raid-1-Rechner mal der Blitz einschlägt und beide Platten des Arrays gleichzeitig schrottet? ie Frage darfst Du gern für Dich selbst beantworten, ich habe meine Antwort schon gefunden. Heißt Hitachi SimpleDrive. Sicherheitskopien gehört für mich separat vom Arbeitsgerät aufbewahrt, für den Fall, dass mal was damit passiert. Der Backup-Server bei uns im Institut steht auch nicht im selben Raum wie der Arbeitsserver.
Aber ich habe auch keine Lust mehr, darüber zu diskutieren. Du hältst Raid 1 für den durchschnittlichen Privatanwender als zwingend bis unentbehrlich, ich halte es aufgrund der Alternativen für verzichtbar bis überflüssig. Da diese Auffassungen inhaltlich nun doch etwas gegensätzlich gelagert sind, denke ich nicht, dass wir da einen Konsens erzielen werden.