Warum der Amiga Dos PC und Mac überlegen war.

[realchris]

Man hatte zu dieser Zeit auch kein Unrechtsbewusstsein, wenn man ein Spiel kopiert hat. Das war genauso wie mit der Kassette aus dem Radio mUsik aufnehmen. Die "Raubkopierer sind Verbrecher"-Kampagne ist ja erst eine recht junge Bewegung. Heute sieht man das anders. Auf dem Amiga hat jeder kopiert. Ich hatte nur 5 Originalspiele zu der Zeit. Lemmings, Oh no more Lemmings und Lemmings 2, Monkey Island 2 und Loom .

[neon]

Obwohl, Abmahnungen gab es da auch schon.

[postulatio]

Wusste nur keiner, ohne Internet

[neon]

Doch, die Quelle der Information waren ja seinerzeit Zeitschriften wie run, 64er, Happy Computer usw. Die brauchte man ja allein schon, um überhaupt auf dem Laufenden zu sein und die haben das Thema seinerzeit auch groß ausgerollt.

[Cohen]

Doch, die Quelle der Information waren ja seinerzeit Zeitschriften wie run, 64er, Happy Computer usw. Die brauchte man ja allein schon, um überhaupt auf dem Laufenden zu sein und die haben das Thema seinerzeit auch groß ausgerollt.

http://www.kultboy.com/pic/103/
http://www.martinvogel.de/blog/uploads/ ... neFoto.jpg

[neon]

Wobei diese Tanja-Geschichte ja eher in die 90er gehört und eine richtig fiese Nummer war. Abmahnungen von dieser Seite gab es aber schon Mitte der 80er und das Schlimme daran war, dass die Leute einfach gezahlt haben, anstatt sich kollektiv dagegen zu wehren. Raubkopieren war, wie realchris ja schon sagte, zu der Zeit sowas wie ein gefühltes Gewohnheitsrecht.

Ich bin übrigens der Meinung, dass ohne die Raubkopierszene der Computer 10 Jahre länger gebraucht hätte, um sich überhaupt in den Haushalten zu etablieren. Heute gilt das natürlich nicht mehr, aber in den 80ern hat die Kopierbewegung einen unglaublichen Schub auf die Computerindustrie bewirkt.

[realchris]

Naja, das ist aber auf dem Schulhof in den 80ern nicht diskutiert worden. Ich habe damals mal von einem gehört, der von einem gehört hat, dass er von einem gehört hat, dass die Polizei seinen C64 mit 50 Spielen mitgenommen hat und er eine Strafe von 3000 Mark zahlen musste.

[postulatio]

Wobei diese Tanja-Geschichte ja eher in die 90er gehört und eine richtig fiese Nummer war.

Was lief da genau? Ist das ein Fake-Brief?

[axelkothe]

Aus Wikipedia:

Bekannt wurde Gravenreuth, als einer seiner Testbesteller Ende 1992 auf verdächtig erscheinende Kleinanzeigen in Computerzeitschriften, in denen überwiegend Privatleute inserierten, die sogenannten „Tanja-Briefe“ (unter dem Pseudonym „Tanja Nolte-Berndel“ und einigen weiteren weiblichen Pseudonymen) versandte.[9][10] Teilweise war diesen Briefen sogar ein Foto (aus einer Bildagentur) der vermeintlichen 15-jährigen Schreiberin beigelegt. Falls ein so Angeschriebener auf die Bitte um Software-Tausch des angeblichen Teenagers einging, wurde dieser bei entsprechender Beantwortung wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht abgemahnt, gegebenenfalls auch angezeigt. Auch führten einige Fälle zu Hausdurchsuchungen. Von Kritikern wurde Gravenreuth vorgeworfen, dass er die Abgemahnten zu den Straftaten selbst aufgefordert habe; dieser Vorwurf wurde jedoch von den Gerichten nicht bestätigt.

Im Prinzip ist Gravenreuth also der erste Anwalt gewesen, der das Abmahnen als Haupteinnahmequelle für sich entdeckt hat und so zu einem gewissen Bekanntheitsgrad unter Computerspielern gekommen ist - dementsprechend groß war die Schadenfreude, als er selbst Verurteilt wurde

[countjabberwock]

Und dementsprechend hielt sich bei vielen auch die Trauer in Grenzen. Er hat nämlich Selbstmord begangen kurz bevor er seine Haftstrafe antreten musste.

[Nikioko]

Günther Freiherr von Gravenreuth? Der falsche Adlige (und sonstige Betrüger), der unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen ist?

http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnte ... ravenreuth

Die Welt hat eine Last weniger...

[realchris]

http://www.macnotes.de/images/commodore_c64jpg.jpeg

[elfant]

Ironischerweiße konnte Amiga zwar alles, aber leider nichts richtig gut oder besser als die Konkurrenz. Dazu kam dann der fehlende Kopierschutz und der Ruf als Dattelkiste mit geringen Programmverkaufszahlen war geboren. Dazu kommen dann noch Entwicklungsstau mit einer anschließenden zu raschen Entwicklung und der Konzern kam in eine wirschaftlichen Schieflage.

Aber ach was waren das noch für Zeiten*seufz*

PS: Man konnte sich auch manches aus dem Netz herunterladen, aber damals gab es noch keine Flatrates. Eine Standverbindung über das Modem.... als Fernverbindung.... da konnte so Mancher schon kreativ werden.... *unschuldig guck*

[Cohen]

Fehlender Kopierschutz? Bei C64- und Amiga-Disketten gab es pfiffigere Kopierschutzverfahren als bei PC-Disketten (absichtlich defekte Blöcke, Datenspuren außerhalb des regulären Bereiches, usw). Haben natürlich viele nicht mitbekommen, da sie die Disketten kopiert haben, bei denen der Kopierschutz bereits entfernt und durch ein Cracker-Intro ersetzt war.

[realchris]

Ironischerweiße konnte Amiga zwar alles [das stimmt], aber leider nichts richtig gut oder besser als die Konkurrenz.

Das ist ja mal der größte Quatsch der Weltgeschichte. Der Amiga war seinerzeit technisch haushoch überlegen (Selbst die PC Besitzer wussten das). Er war der Personal Computer mit der besten Grafikleistung, Soundleistung, Videoleistung, der einzige Computer mit einem Multitasking Windowssystem (Das konnten die anderen erst 10 Jahre später). Ich weiß nicht, wie Du zu Deiner Behauptung kommst. Der Amiga war ein Hochleistungscomputer und das hat nichts mit Fanboytum oder so zu tun. Das war einfach so.

Die Geschichte des Amigas fängt ja nicht 1992 an, sondern schon 1984.