Wie ich sehe, haben wir mit Madhatter einen Kreationisten in unserer Gemeinde. Aber
das Thema hatten wir vor kurzem bereits. Trotzdem eines: Du liegst falsch.
Scheidungskinder
Dass Scheidungskinder die lachenden Dritten sein können halte ich ebenfalls für Einzelfälle. Zudem denke ich, dass diese Einzelfälle auf Dauer einen verkorksten Charakter bekommen, da sie ein gewisses Maß an Leid für ihren eigenen Vorteil ausnutzen. Mag in einer Ellenbogengesellschaft von Vorteil sein, aber die soziale Kompetenz bleibt eher auf der Strecke.
Inwieweit oder wie stark eine Trennung das Kind belastet hängt von der jeweiligen Bindung zu den einzelnen Elternteilen und dem Trennungsverlauf ab. Gehen sowohl die Mutter, als auch der Vater besonnen mit der Situation um und machen dem Kind klar, dass es wirklich keinen Verlust erleidet, sehe ich optimistisch für das Kind in die Zukunft. Wird es aber als Spielball benutzt, kann es daran kaputt gehen.
Gleiches kann auch passieren, wenn die Eltern sich wegen des gemeinsamen Kindes nicht scheiden lassen und somit eine Art Zweckehe eingehen. Je nach Verhalten kann das klappen oder aber auch nicht. In diesem Fall wären aber die Eltern wohl eher die Leidtragenden und ich finde nicht, dass die Botschaft, die dahinter steckt, eine besonders gute ist.
Letztendlich kann man keine pauschale Aussage darüber machen, ob eine Scheidung das Richtige ist oder nicht und ob das Kind unter dem einen oder anderen mehr leiden würde.
Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich ein Jahr alt war. Hat mich nicht belastet, wobei ich da auch sehr jung war, aber meine ältere Schwester ebenso nicht. Dafür musste sich meine Mutter Repressalien gefallen lassen. Zu dieser Zeit war es als Frau nicht unbedingt einfach, ihren Weg alleine zu gehen und der Titel "geschieden" war mehr ein Schandfleck, als nur ein Formularfeld mit der Bezeichnung Familienstand.
Und dies ist ein Grund mit, warum die Scheidungsraten in unseren Tagen höher ausfällt. Mittlerweile "darf" sich eine Frau trennen ohne dass sie großartige Kämpfe dafür austragen muss. Es wurde von der Gesellschaft akzeptiert, dass sie die gleichen Rechte hat wie der Mann. Sie ist nicht mehr automatisch der Besitz ihres Gatten und muss sich alles gefallen lassen. - Halte ich für einen richtig eingeschlagenen Weg.
Als weitere Gründe wäre der Egoismus, die geringe Bildung und die fehlende soziale Kompetenz zu nennen. Unterstützt von der medialen Botschaft und schlechter Erziehung.
Die evolutionäre Bestimmung von Mann und Frau
Dass der Mann nur seine Gene verbreiten möchte und nicht auch die Frau halte ich für einen Irrglauben. Für die Frau sind die Konsequenzen nur weitreichender als für den Mann. Bewegt man sich mal einige tausende von Jahren zurück, zogen kleine Menschengruppen durch die Landschaft. Wer sagt einem, dass nicht auch die Frau mit jedem Mann in ihrer "Herde" hat schlafen wollen? Denn so kann man, äh, frau auch sicher gehen, dass jeder in der Gruppe gleichviel für das Kind sorgt, da niemand genau weiß, wer denn nun der Vater ist. Fällt der tatsächliche Vater aufgrund eines Jagdunfalls zum Beispiel aus, stehen immer noch die anderen bereit.
Dass aus den kleinen Herden große anonyme Gruppen geworden sind, hat die Frau im gewissen Maße benachteiligt, da die soziale Absicherung nur noch an einem Mann hing. Nichtsdestotrotz sollen ein nicht unerheblicher prozentualer Anteil von Kindern in einer Beziehung Kuckuckseier sein. Offensichtlich funktionieren alte Verhaltungsmuster immer noch. Für beide Geschlechter.
Wer das aber als Begründung für sein Fremdgehen benutzt liegt eindeutig falsch. Im tagtäglichen Leben treffen wir Entscheidungen, die nichts mehr mit unserer evolutionsbiologischen Bestimmung zu tun haben. Dann nur einen Teilbereich sich herausnehmen ist keine Begründung, sondern eine schwache Ausrede.