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Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 13:09
von Fightmeyer
Hallo Leute,
da ich ja die letzten male bewusst ausgesetzt habe ist mir nicht mehr alles präsent...
Mit der 1. Stimme wähle ich einen Direktkandidaten aus meinem Wahlkreis.
Mit der 2. Stimme wähle ich eine Partei.
Stehen grundsätzlich aus allen Parteien Direktkandidaten zur Verfügung?
Nennen wir das Kind beim Namen: Ich habe vor für die Piraten zu stimmen und bin mir aber nicht sicher, ob die in Potsdam überhaupt nen eigenen Kandidaten aufstellen. Bin ich dann gezwungen einen kandidaten einer anderen Partei meine 1.Stimme zu geben? Wird der Wahlzettel ungültig, wenn ich einfach keinen ankreuze?
Gruß
Fighty
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 13:23
von neon
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 13:51
von Fightmeyer
Danke für den Link.
Das ist ja relativ eindeutig:
Ungültige Stimmzettel
Bei einem Stimmzettel mit lediglich einer Stimmabgabe ist nur die fehlende Stimme ungültig.
Also fals es keinen Kandidaten gibt, kann ich das Kreuzchen ohne Bedenken einfach weglassen.
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 14:23
von basti007
Zum Thema 1. und 2. Stimme kann ich auch empfehlen:
http://chaosradio.ccc.de/cre128.html
Fand ich ganz informativ.

Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 14:46
von Hans
Wieso wählst du mit deiner Erststimme dann nicht lieber einen Kandidaten, der am ehesten deine Vorstellungen vertritt?
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 15:44
von Fightmeyer
Hans hat geschrieben:Wieso wählst du mit deiner Erststimme dann nicht lieber einen Kandidaten, der am ehesten deine Vorstellungen vertritt?
Ich wähle nicht das geringere Übel. Das ist ein Grundsatz von mir.

Dann wähl ich lieber gar keinen.
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 16:15
von Hans
Fightmeyer hat geschrieben:Dann wähl ich lieber gar keinen.
Damit wählst du dann aber genau die, die du eigentlich am wenigsten wählen wolltest. Aber ich glaube diese Diskussion hatten wir schonmal.
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 16:41
von realchris
mimimi
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 16:48
von Eike
Fightmeyer hat geschrieben:Ich wähle nicht das geringere Übel. Das ist ein Grundsatz von mir.

Dann wähl ich lieber gar keinen.
Und die Piraten sind nicht das geringste Übel?
An denen ist
alles toll?
Ich glaube, man kann gar nichts anderes als das geringste Übel wählen.
Oder es halt bleiben lassen, was IMHO auch keine gute Wahl ist.
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 17:00
von Fightmeyer
Eike hat geschrieben:Fightmeyer hat geschrieben:Ich wähle nicht das geringere Übel. Das ist ein Grundsatz von mir.

Dann wähl ich lieber gar keinen.
Und die Piraten sind nicht das geringste Übel?
An denen ist
alles toll?
Ich sehe das folgendermaßen:
Würden diesmal nicht die Piraten mit zur Wahl stehen, würde ich vermutlich wieder nicht hingehen, da es bei allen anderen Themen keine Rolle spielt, welche der etablierten Parteien man wählt. Es kommt der gleiche Mist raus.
In Sachen Datenschutz und Rechte im Internet, gibt es aber mit der Piratenpartei zumindest für diese Themen zum ersten mal eine Partei, die man als Alternative wählen kann und darum möchte ich in diesem Fall und genau für diese Themen davon Gebrauch machen.
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 17:59
von adamski
Fightmeyer hat geschrieben:
In Sachen Datenschutz und Rechte im Internet, gibt es aber mit der Piratenpartei zumindest für diese Themen zum ersten mal eine Partei, die man als Alternative wählen kann und darum möchte ich in diesem Fall und genau für diese Themen davon Gebrauch machen.
Ich kann dir da nicht ganz Unrecht geben, man kann die Piraten zwar derzeit laut ihrem Wahlprogramm nicht als "Vollpartei" bezeichen. Dafür fehlen mir in deren Programm einfach momentan wesentlich wichtigere Themen. Nicht um das Thema Datenschutz, etc. zu schmälern. Aber so ein kleiner, ich nenne es mal, "Störenfried" ist oft nicht schlecht. Man bedenke das es mit den Grünen auch mal so ähnlich begonnen hat, wenn auch andere Thematik. Natürlich könnte ich nach dem Motto, ich verpasse den Großen mal einen Denkzettel, auch die Linken wählen. Und hätte eventuell sogar die bessern Chancen das es klappt. Aber einige öffentliche Auftritte, und Aussagen derer haben mir gezeigt, das ich dies auf keinen Fall tun werde.
Wie ist das mit euch, entscheidet ihr euch eher für eine Partei wegen deren Wahlprogramm, oder spielen Sympathiewerte einiger hochrangiger Mitglieder für euch auch eine Rolle?
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 18:22
von basti007
Hans hat geschrieben:Fightmeyer hat geschrieben:Dann wähl ich lieber gar keinen.
Damit wählst du dann aber genau die, die du eigentlich am wenigsten wählen wolltest. Aber ich glaube diese Diskussion hatten wir schonmal.
Das kann man IMHO nichten pauschalisieren. Das Wahlsystem der Bundestagswahl leidet ja unter so einigen Paradoxien. Unter anderem kann es vorkommen, dass eine Partei, wenn sie mehr Stimmen erhält, kontinuierlich Sitze verliert (man spricht von negativem Stimmgewicht).
Ein Beispiel war die Bundestags-Nachwahl 2005 in Dresden. Hätte die CDU dort mind. 42.000 Zweitstimmen erhalten, hätten sie einen Sitz verloren. Deswegen wurde damals geraten, als CDU-Befürworter mit seiner Zweitstimme keine CDU zu wählen. Tatsächlich haben die Wähler die CDU gestärkt, indem sie die SPD gewählt haben. Das gleiche hätte 1998 mit der SPD passieren können. Hätten die in Hamburg 20.000 Stimmen mehr erhalten, hätten sie damals einen Sitz weniger bekommen. Bekannt vielleicht auch noch die Beispielrechnung Eichsfeld. Hätten in dem Wahlkreis alle SPD-Wähler die Wahl boykottiert, hätte die SPD dadurch in der Bundestagswahl einen Sitz gewonnen usw... da gibt es ja ne ganze Reihe an Wahlparadoxien bei uns.
Richtig ist, dass die Erststimme praktisch keinen wirklichen Einfluss auf das Wahlergebnis hat. Nur die Zweitstimme hat in Deutschland ein hohes Gewicht. In der Hinsicht, ist es dann nicht so schlau, diese Stimme zu verschenken sondern sich eher über die Wahlgewohnheiten seines Wahlkreises zu informieren und dann auszurechnen, mit welcher Partei man seiner eigenen Partei am meisten nützt - selbst wenn man dafür die Gegnerpartei wählen muss, oder eben vielleicht doch gar keine wie in Eichsfeld.
Edit: Trifft ja aber auf den Postersteller nicht zu.

[Danke, Eike]
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 19:23
von Dead
realchris hat geschrieben:Ich wähle dieses Jahr per Briefwahl.
Das Problem, mein Problem mit dieser Wahl ist, dass ich mit meiner Stimme trotzdem nicht Schwarzgelb verhindern kann. Besonders das Gelb stört mich persönlich etwas. Also, wenn man verhindern will, dass die Kassenleistungen im Sinne der Gelben noch mehr gekürzt werden, sollte man zur Not auch das geringste Übel wählen. Gerade die Linke hat der SPD so sehr geschadet, dass sie ihren "Gegnern" nur geholfen hat.
Es schadet der SPD überhaupt nichts, wenn sie mal ein, zwei Legislaturperioden nicht an der Regierung ist. Im Gegenteil, es fördert hoffentlich der Erneuerung. Dafür nehme ich auch vier bis acht Jahre schwarz-gelb in Kauf.
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 20:25
von realchris
mimimi
Re: Frage zur Bundestagswahl / 1. und 2. Stimme
Verfasst: 06.08.2009, 21:06
von Eike
basti007 hat geschrieben:Richtig ist nur, dass die Erststimme praktisch keinen wirklichen Einfluss auf das Wahlergebnis hat. Nur die Zweitstimme hat in Deutschland ein hohes Gewicht. In der Hinsicht, ist es nicht so schlau, diese Stimme zu verschenken
Hm? Er will doch gerade die eher wertlose (Erst)Stimme "verschenken".