Da es für künftige AT-Touren interessant sein könnte, gebe ich meinen Bericht zum heutigen Tage ausnahmsweise hier herein. Nachdem sich die Schnellbahn diesmal nämlich nicht verwehrt hat, habe ich den Übungsklettersteig in Gumpoldskirchen heimgesucht.
Kurz: Verdammt! Das war echt schwer! (Im Vergleich dazu kann man den Anstieg auf die Törlspitze von letztens als gemütlichen Spaziergang bezeichnen).
Ich habe ca. 40 Minuten für den Steig gebraucht und war hinterher fertiger und durchgeschwitzter als nach so mancher Tagestour...
Also es war definitiv mehr Klettern als Steig. Und dabei braucht es entsetzlich viel Kraft in den Fingern (die zumindest mir fehlt). Meine Hände waren bald so zittrig und schwach, daß ich Mühe hatte, die Haken weiterzuhängen.
(Und aufgrund der ungewohnten Tätigkeit sind meine Finger nun auch mit Blasen überzogen

)
Anfangs hatte ich zwar eh meine Kletterhandschuhe an. Aber die hab' ich bald wieder ausgezogen - fand sie beim Klettern irgendwie eher störend als hilfreich...
Mit Höhenangst dürfte die Sache wohl recht wenig Spaß machen. Insbesondere beim Abstieg muß man doch des öfteren ausgiebig in die Tiefe starren, um vielleicht irgendwo eine brauchbare Steigroute entdecken zu können.
Und manchmal hing ich drin, ohne wirklich zu wissen, wo der nächste Fuß hingesetzt werden soll, wo man sich mit der Hand anhalten kann... Zum Glück war ich alleine dort und konnte mir so reichlich Zeit lassen (ist wahrscheinlich auch ein bisserl Übungssache, den verzweifelten Blick diesbezüglich zu schärfen).
Falls meine Beziehung zu Klettersteigen inniger werden soll, brauche ich definitiv ein paar zusätzliche Muskeln (v.a. an den Fingern) und fürs Trinken ist da ein Trinkschlauch absolut zu empfehlen, weil für den Griff zum Flascherl irgendwie eine zusätzliche Hand fehlt (außer man steht gerade halbwegs sicher).
Helm ist definitiv wichtig. Ohne einen solchen hätte ich mir heute öfters meinen Dachschaden ausgebaut. Man konzentriert sich so aufs Steigen, daß man irgendwie nicht so recht drauf achtet, wo das Kopferl zwischendurch mal antutscht.
Aktuell bin ich ein bisserl eingeschüchtert, weil das wirklich ein anfängerfreundlicher Übungsklettersteig sein soll (Schwierigkeit meist A/B, B, einmal B/C) und auch recht kurz, aber ich danach so dermaßen erschöpft weggeperlt bin...
Erschwerende Bedingung war sicherlich das Wetter: der Steig liegt bereits in der Früh in der prallen Sonne (also dürfte es dort wohl schon um die 30°C gehabt haben).
Andererseits hatte ich dafür nur einen sehr leichten Rucksack, so daß ich in Sachen Gewicht nur meinen eigenen Kadaver hoch- und runterschleppen mußte. Und vom Bahnhof bis zum Klettersteig waren es auch nur ca. 20 Minuten (gab also keine bereits vorhandene Ermüdung durchs Wandern).
Falls es jemanden interessiert, gibt's unter den folgenden zwei Links mehr Infos zum Steig (Abbildung der Route etc.):
http://www.naturfreunde.at/Angebote/ang ... dskirchen/
http://www.bergsteigen.at/de/touren.aspx?id=2135
Und ein paar spärliche Fotoeindrücke von mir gibt's auch:
Behelmtes Ich:
Da geht's hinauf:
Blick in die nicht allzu tiefe Tiefe:
*sabber*:
Irgendwie war's schon cool...
Und zur Belohnung werd' ich mir jetzt, ganz zu Gumpoldskirchen passend, einen Rotgipfler gönnen und ausspannen. Cheers!
