realchris hat geschrieben:Also das hätte selbst ich nicht gedacht. Was bedeutet das wohl für die GCO?
In Deutschland bleibt alles beim Alten: Vom 8. bis 11. Juli findet in Leipzig die Games Convention Online (GCO) statt.
Die Meldung mit dem Konsolenspielemusikkonzert ist durchaus interessant, wenn auch hier etwas deplatziert, hat sie doch rein gar nichts mit den Messen zu tun - aber etwas das man auch auf der AT-Hauptseite erwähnen könnte, bei den Nintendo-titeln dürfte zwar kaum Adventurekost vertreten sein, trotzdem, wie gesagt interessant ist es allemal.
Michael von Zitzewitz übergibt Marzin ein wirtschaftlich gut bestelltes Haus. In Deutschland ist die Messe Frankfurt mit einem Umsatz von 423 Millionen Euro spitze. International stehen die Frankfurter hinter der britischen Reed-Gruppe und der Messe Paris auf Rang drei. Zudem schreibt der Konzern als einzige deutsche Messe-Gesellschaft in öffentlicher Hand schwarze Zahlen
Im zusammenhang mit dieser Aussage frage ich mich, losgelöst von den Standorten Köln und Leipzig, so wie deren Spielemessen, ob die Messe(standort)vielfalt in Deutschland wirklich notwendig und sinnvoll ist. Ohne Zweifel sind die Messen ein gewisser Imagegewinn und sicherlich tragen sie auch zur Bekanntheit der Städte bei, aber tun sie dies auch in einem solchen Maß, dass die hohen Kosten für den Steuerzahler (oder sehe ich es falsch und nicht die Städte und Länder kommen für die Schulden auf?) gerechtfertigt sind? Ich meine nicht, dass man alle Messen schließen sollte, nur frage ich mich zwei Dinge:
- im Artikel wurde über Messegesellschaften in öffentlicher Hand gesprochen. Ohne mich nun wirklich mit der Materie auseinander gesetzt zu haben gehe ich nun davon aus, die privaten Messen machen Gewinn. Vielleicht ist es naiv von mir zu glauben jemand würde eine Gesellschaft ehr auflösen anstatt sie ohne Aussicht auf baldigen Gewinn weiter zu führen. Meine bisherigen Kontakte zur Wirtschaft legen mir diese Sichtweise einfach nahe. Leute die jahrelang mit Verlust munter weiter machen sind entweder kleine Handwerksbetriebe die gar nicht wissen, dass sie verlust machen, oder große Unternehmen die einen Plan haben aus den roten Zahlen zu kommen (der dann schief geht, die Firma zerschlagen wird und der Manager mit dem Restkapital als Abfindung geht *g). Also würde es nicht sinniger sein und die Messen ehr privatwirtschaftlich zu führen, oder würden dann zu viele, auch interessante, Messen wegfallen weil sie einfach nicht publikumswirksam genug wären und deshalb wenig rendite versprechen?
- das zweite was ich mich Frage ist, ob es wirklich nötig ist, das nahezu jede Stadt eine eigene Messegesellschaft unterhält. Essen, Dortmund, Köln, Düsseldorf und vermutlich alles dazwischen und drumrum haben eigene Messen. Alle diese Messen schreiben nun rote Zahlen. Wäre es da nicht wirtschaftlicher die Gesellschaften zu fusionieren und Synergien auszunutzen? Würden nicht Kooperationen letztendlich zu interesanteren Messen und mehr Besuchern führen, anstatt dazu, dass man sich gegenseitig die Besucher wegnimmt - grade auch bei kleinen Branchenmessen wo das Interesse in der breiten Öffentlichkeit naturgemäß kaum vorhanden ist? Wohlgemerkt das ist kein Problem des Ruhrgebietes, sondern ein generelles in Deutschland. Brauchen Städte wie Halle an der Saale oder Magdeburg eigene Messegesellschaften? Klar Halle ist die größte Stadt in LSA, und haben den Titel Landeshauptstadt an Magdeburg verloren, also wird dort ein Vorschlag die Messe aufzugeben zu gunsten von Magdeburg auf wenig Gegenliebe stoßen. Und mit Leipzig kann man gleich gar nicht kooperieren, ist es doch von je her der "Feind". In Deutschland ist es doch immer so, dass der direkte Nachbar ersteinmal der "Feind" ist. Ob nun auf dörflicher Ebene, wo der aus dem Nachbardorf dem aus dem eingenen Dorf in der Schule damals unterm Tisch einen tritt verpasst hat, oder auf Kleinstadtebene, wo der Bürgermeister der einen Stadt dem Bürgermeister der anderen die Frau ausgespannt hat, oder auch auf sportlicher Ebene und der BVB gewinnt gegen Schalke... Also worauf ich eigentlich hinaus wollte. Wäre es nicht sinnvoll wenn Regionen ihre eigenen kleinen Messegesellschaften aufgeben, zugunsten starker Regionalgesellschaften, die dann auch international mehr Tragweite hätten?
Wie schon erwähnt, ich habe mich nicht wirklich mit der ganzen Materie auseinander gesetzt. Es kann also sein, dass ich rein aus Unwissenheit und Blauäugigkeit hie und da schlichweg falsche Schlüße gezogen habe. Das ist mir nur eben so in den Sinn gekommen als ich den Satz las und dachte es könnte eine interessante Diskussion ergeben.