Adventure-Treff

Leonaru hat geschrieben:Das ändert aber auch nichts daran, dass das Niveau der Lehre niedrig ist (aber nicht das der Abschlussklausuren), sich niemand für mich (und meine Kommilitonen) interessiert und ich das Gefühl habe, mit dem Studium nur meine zeit zu verschwenden - und das Geld meiner Eltern, auf deren Unterstützung ich angewiesen bin.

Man kann in Deutschland schon häufig den Eindruck gewinnen, dass es den hiesigen Lehrkräften (vor allem an der Uni) mehr um Selbstinszenierung geht als darum, jungen Menschen ein möglichst gutes Fundament für ihre Zukunft zu ermöglichen.

Ich drücke dir die Daumen, dass du am Ende mit einem guten Ergebnis herauskommst, dann wird diese leidliche Phase auch sicher schnell vergessen sein.

Naja, man sollte sich vielleicht mal die Intension einer Uni vor Augen führen. Eine Uni ist ein Ausbildungsplatz und Forschungsplatz für Wissenschaftler. Wenn man in die Forschung will ist man an der Uni richtig. Wenn man einfach nur abschließen und arbeiten gehen will, dann sollte man an der FH, PH, BA oder sonstwo studieren. An der Uni sind solche Leute Meiner Meinung wirklich deplaziert, da das Ziel der Ausbildung weniger der Produktiveinsatz ist. Der Glaube man müsse an einer Uni studieren ist Käse. Man muss sich vor Augen führen, wo man hin will und dann eine angemessene Ausbildungsstätte wählen. Das Problem bei vielen Studenten ist aber auch oft, dass sie etwas machen, aber nicht wirklich wissen ob sie das und wo sie hin wollen.

.......

Meine Oma ist gestorben. Mit Ansage.

Das tut mir sehr Leid, neon!

Es ist immer schwierig, in so einer Situation etwas Passendes zu schreiben, zumal wir uns ja nicht wirklich kennen, aber ich möchte dir gerne mein aufrichtiges Mitgefühl ausdrücken. Ich habe auch schon einige Lieben abgeben müssen, und das ist immer ein einschneidender, ganz besonderer Moment.

Selbst wenn man sich - wie es bei deiner Oma wohl der Fall war - darauf vorbereiten kann, kommt es dann doch immer etwas plötzlich und unerwartet.

Danke.

Sagen wir's mal so, ich glaube nicht, dass sie in ihrem Leben noch eine Perspektive gesehen hat. Ihr Mann ist vor 12 Jahren verstorben, sie hat 3 Kinder, 8 Enkel und 5 Urenkel. Ihre gesundheitliche Verfassung hat sich in den letzten 2 Jahren rapide verschlechtert und sie hat schon vor 2 Wochen gesagt, dass sie keine Lust mehr hat. Sie hatte keine sozialen Kontakte außer der Familie, die sie regelmässig besucht hat und die größte Angst war wohl, irgendwann zum Pflegefall oder für ihre Familie zur Belastung zu werden.

Soweit sich das rekunstruieren lässt, ist sie wohl heute morgen um 7 aufgestanden, hat sich einen Tee gemacht und auf die Couch gesetzt. Dann muss sie sich wohl hingelegt haben und ist gestorben. Der Arzt sagte was von einem 'entspannten Gesichtsausdruck'.

Ich glaube, dass das alles dafür spricht, dass sie ihren Frieden mit sich gefunden hat. Meine Schwester war gestern noch mit ihrem jüngsten Urenkel bei ihr.

Ich bin auch nicht sonderlich entsetzt über ihren Tod. Eigentlich freue ich mich, dass das für sie so harmonisch gelaufen ist. Traurig macht es einem natürlich trotzdem, wenn man einen Menschen verliert, den man fast 40 Jahre lang kannte.

Ja, das ist traurig. Mein Beleid. Einsamkeit ist immer so ne Sache. Das macht einen Menschen auch sehr schnell unglücklich. Und das trägt auch etwas mit bei.

Darf man fragen, wie alt sie war?

Sie wäre im November 75 geworden.

neon hat geschrieben:Sie wäre im November 75 geworden.

Man sagt ja immer, das sei ein passendes Alter, aber irgendwie ist es für die Menschen, die wir lieben, immer zu früh...

Es ist aber ein wenig tröstlich, dass deine Oma nicht sehr leiden musste und vor allem eine so große Familie haben durfte, die sich auch um sie gesorgt hat - Enkel und Urenkel haben und sehen zu dürfen, das ist in unserer heutigen Zeit und Gesellschaft schon etwas Besonderes.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und viel Kraft für die vor euch liegenden Tage!

Danke, die werden wir brauchen. Obwohl es weniger mein Stress ist, als der meiner Mutter und meiner Tanten.

Trotz all meiner Freude darüber, dem Saftladen von einer Firma endlich den Rücken zu kehren, hab ich schon den ganzen Tag einen Kloß im Hals. Meine Kollegen werde ich wirklich vermissen...

Gibts denn eine Abschlussfeier für dich? Oder zumindest ein After-Work-Besäufnis in ner Kneipe?

Keine Feier, aber die Bürotür war mit Luftballons zugeklebt, mein Schreibtisch wunderschön dekoriert und jeder der vorbeiging wollte wissen ob ich Geburtstag habe. Jedenfalls die Leute aus anderen Abteilungen, bei denen ich meine Pläne nicht so breitgetratscht habe.
Und ich hab tolle Geschenke bekommen. Eine schöne Orchidee, haufenweise Süßkram und Nippes zur Deko und einen unverschämt hohen IchBinDochNichtDoof-Gutschein - davon werde ich meinen neuen Breitbildmonitor finanzieren... *schwärm*

Im Gegenzug dazu hab ich haufenweise Fressalien in die Firma geschleppt und zum Glück hab ich so gut gekocht, dass nix übrig geblieben ist.

Sie werden mir fehlen, die Lieben. *seufz*

Wie lange hast denn dort gearbeitet, dass das bei Dir so ausartet, oder machen deine Kollegen das bei allen so?
Bei uns kann ich mir das so extrem gar nicht vorstellen.
Na dann auch viel Glück für deine Zukunft .

BENDET hat geschrieben:Wie lange hast denn dort gearbeitet

In der Abteilung allein war ich über 5 Jahre. Außerdem habe ich in der Firma auch meine Ausbildung gemacht und kenne wenigstens ein Drittel der knapp 300 Leute dort.
Mir wurde erst am letzten Tag so richtig bewusst, wie gut ich bei meinen Kollegen angesehen war. Das ist mir vorher nie klar gewesen.