Adventure-Treff

Die Synchro macht einen ganz soliden Eindruck. Die englische Synchro scheint noch gelungener zu sein, das ist etwas schade bei einem deutschen Spiel.

Ganze zwölf Seiten in der neuen elektrospieler (Ausgabe 15, Titelstory Bioshock Infinite, http://www.elektrospieler.de/)

Fazit:
Vergleicht man Point´n´Click-Kunstwerke wie die von Daedalic mit den Genre-Originalen der ehrwürdigen Meister von LucasArts, dann sehen selbst diese vielgeliebten Klassiker ziemlich alt aus:
Denn so sehr uns "Maniac Mansion", "Monkey Island" und Co. auch unterhalten und herausgefordert haben, so hatten sie doch nie das hintergründige und fein verästelte Erzähl-Geflecht eines "Night of the Rabbit" zu bieten.

Klingt schon mal nicht schlecht

1. nehme ich die Seite nicht ernst als seriöse Journalie.
2. steckt dahinter eine Agentur, die auch für Text etc. zuständig ist.

"Mit ebenso unverbrauchten wie ungewöhnlichen Ideen sorgen wir dafür, dass Ihr Produkt die maximale Aufmerksamkeit genießt. Dabei bleiben die Innovationen stets wohl dosiert - damit Ihre Kampagne nicht zu sehr abhebt!"

Das nehme ich genauso wenig ernst wie Rezensionen von Media Mania Leuten bei Amazon.

Heimische Adventures werden hier doch eh über den grünen Klee gelobt, ob das nun berechtigt ist oder nicht. Da gebe ich schon lange kaum noch etwas drauf.

Heimische Adventures werden hier doch eh über den grünen Klee gelobt

Oft nicht zu unrecht.
Aber ich gebe auf die Wertungen generell auch nicht viel.
Da ist die Bewertung der Community schon eher das, auf was man bauen kann.

Was ich aber sehr positiv (!) finde ist, das in so einer Zeitschrift eines der sieben Hauptthemen ein kommendes Adventure ist.
Und vom Umfang der Berichterstattung her es viel Raum bekommt.
Löblich.

Die Zeiten, das Spielezeitschriften zu 1/4 nur aus Adventures bestanden sind ja bekanntlich lange vorbei...
Heute in alten ASMs, PowerPlays und PCJoker geblättert.
Da war oft ein Adventure Coverbild, Spiel des Monats und weiter waren 5-7 Adventures im Test.

...dass Spiele mit 20 Jahren auf dem Buckel "alt aussehen", erklärt sich ja wohl von selbst.

k0SH hat geschrieben: Oft nicht zu unrecht.

Das ist leider ziemlich selten geworden. Eher wird vieles einfach vollkommen unreflektiert durchgewunken. Und wenn ich mir dann ein Beispiel wie Geheimakte 3 ansehe, können die guten Bewertungen in dem Fall einfach nur gekauft gewesen sein. Auch bei Daedalic wird vieles eine Ecke zu gut bewertet. Die Tests aus Übersee finde ich bei Adventures oftmals realistischer, weil es da nicht den Bonus gibt, der bei uns oft verteilt wird.

keine ahnung, wann ich das letzte mal ernsthaft was auf die conclusio einer rezension gegeben hätte - lesen tu ich sie schon manchmal gerne (vorallem wenn man einfallsreiche und tiefgehende kritik vorweisen kann), aber es sollte doch eher drum gehen, die fakten, die allein das spiel betreffen, rauszufiltern und dann selber mutzumaßen, ob es einem liegen könnte oder nicht.

Sehe das genauso wie realchris und Neptin.

Ich habe gerade entdeckt, dass damals das offizielle PDF-Magazin von The Whispered World (was eine bezahlte Dienstleistung war) von der Agentur Ratz erstellt wurde, die auch Herausgeber des elektrospieler Magazins ist. Der Verdacht tut sich auf, dass bei dem 12-seitigen (P)review zu The Night of the Rabbit in der aktuellen Ausgabe des elektrospieler auch entsprechende Gelder zwischen Daedalic und der Agentur geflossen sind. Ich kenne keine Zeitschrift, die sich mit Videospielen beschäftigt, die einem Adventure heutzutage unabhängig und frei 12 Seiten ihres Platzes widmet.

Auf der einen Seite gönne ich Daedalic und dem Spiel diese Aufmerksamkeit, auf der anderen Seite muss man nun den redaktionellen Inhalt des (P)reviews unter den o.g. Gesichtspunkten betrachten.

Edit:
Da k0SH in seinem Post nicht explizit gesagt hat, ob es sich um ein Review oder ein Preview handelt, habe ich meinen Text dahingehend aktualisiert. Gehe aber davon aus, dass es sich so kurz vorm Release um ein erstes Review handelt. Dies ändert natürlich nichts am oben dargelegten Sachverhalt.

Das ist echt traurig, dass es heute so laufen muss.

Bei den vielen Blockbustern, die alle Aufmerksamheit auf sich ziehen, kommen Adventures immer kürzer.
Ich weiß nicht wie das bei The Walking Dead gelaufen ist, weil ich schon ewig kein (Online-)Magazin gelesen habe, aber das hat bekanntlich ziemlich abgeräumt und müsste demzufolge auch etwas mehr Platz in diesen Medien erhalten haben.
Ich mag es auch lieber mir ein paar Eckdaten irgendwo im Netz zu beschaffen und dann für mich zu entscheiden, ob es für mich interessant sein könnte.

@ (Online)Magazine
Ich lese durch aus gerne einen Test, egal ob er ein Spiel über das Klee lobt oder es verreißt, weil mir der Artikel meistens genug verrät, um mir meine Meinung bilden zu können. Wichtiger ist mir da eher eine gewisse Kontinunität der Tester und der Magazinpämisse.
Was auffällt ist natürlich, daß Adventures, wenn sie es überhaupt in ein Magazin schaffen, fast nur gute Noten bekommen, aber das liegt daran, daß hier andere Maßstäbe angelegt werden: Eine einfach gestickte / gut verfolgbare Geschichte, einfache Rätsel, Lösungshilfen und das Motto: "Das ist ja ein kleiner Indietitel da können wir ja keine Qualitätsmerkmale in Sachen Optik und Vertonung machen" .... und schwupps bekommt GA3 eine gute Note.

@ Elektrospieler.de und Ratz
Bei Elektrospieler.de klingelt nun etwas bei mir. War das nicht einmal ein Blog, welcher dann aufgekauft wurde?
Nun die Agentur Ratz ist nun nach dem Firmenprofil eine Werbeagentur und das Magazin ist da eng verbandelt, anderseits finden sich auf der Magazin - Webseite auch genügend Titel, bei denen ich mir keine kostenpflichtige Werbung vorzustellen vermag.

Conferencier hat geschrieben:Ich weiß nicht wie das bei The Walking Dead gelaufen ist, weil ich schon ewig kein (Online-)Magazin gelesen habe, aber das hat bekanntlich ziemlich abgeräumt und müsste demzufolge auch etwas mehr Platz in diesen Medien erhalten haben.

Ja das wurde es, weil solche Emotionalität in Spielen dem Mainstream fast völlig fremd ist.

Da k0SH in seinem Post nicht explizit gesagt hat, ob es sich um ein Review oder ein Preview handelt

Ich tendiere zu ersterem.
In der Zeitschrift gibt es keine Tests und keine Wertung.
Mehr ein Bericht.
Daher sehe ich es auch nicht ganz so kritisch, wenn ein Teil/ alles letztlich "gekaufte Werbung" wäre.
Man bekommt einen guten Überblick über das Spiel zzgl. zu Randinfos.
Ist bei den anderen Spielen im Heft auch so.

Z.B. glaubt man das NOTR, wie Deponia, auch in Serie gehen soll..

Dem Trailer nach wird das Feuerwerk, welches in NOTR abgebrannt wird, eher optischer als emotionaler Natur sein. Das ist im Grunde auch nichts ungewöhnliches, finde ich.

Ich würde gern noch einmal die Emotionalität aufgreifen. Eine intensive Emotionalität, nicht zuletzt durch eine berührende Geschichte, könnte der Schlüssel zum Erfolg sein. Wenn ich an To the Moon denke, das war einfach fantastisch. Ich musste es am Stück und ohne Pause durchspielen und habe immer wieder vor mich hin geheult. Wenn man sich ganz auf die Idee in der Geschichte konzentriert und die kitschigen Ansätze großzügig übersieht, kann diese Geschichte so viele Gefühle in einem wecken. Man muss sich dafür einfach öffnen.

Und sowas wünsche ich mir viel häufiger. Und sowas - finde ich - ist die große Chance der Adventures. Wenn sie nicht gerade die cineastische Qualität eines The walking Dead haben, um mit aller Kraft mit dem Strom zu schwimmen, werden sie es immer "ein wenig" schwerer haben. Natürlich gibt es hin und wieder einige gute Adventures mit netten Ideen, aber die Grenzen der eigentlich Stärke, Geschichten immersiv bis zum Ende erzählen zu können, werden bis jetzt noch nicht ausgelotet. Es gibt noch so viel Spielraum nach oben. Und ich hoffe, dass es sich lohnen wird, wenn jemand sich traut diese Grenzen auszuloten und gegen den Strom schwimmen möchte. Es wird sich bestimmt in barer Münze auszahlen.

Natürlich gönne ich es DD und ich mag die deutschen Adventures. Aber mir ist es eh egal, von wem und wo sie herkommen. Solange sie gut sind.

Aber wie ich ja die ganze Zeit sage: Ist das jetzt so wie bei den deutschen Autozeitschriften?

An Conferencier
Da begehst Du meiner Meinung nach einen Denkfehler: Ein reines klassisches Adventure kann soetwas nicht leisten, weil es ein erzählendes Medium ist und kein (pseodo) interaktives Medium. Ich kann TWD nun nur bis zur 1 Episode bewerten, aber neben der Pseodo - Entscheidungsfreiheit wirken da auf mich viele Szenen nur aufgesetzt, eben um Emotionen zu erzeugen. Für einen flüssigeren / dynamischeren Ablauf hat man auch die Rätsel praktisch entfernt.
To the Moon ist nun fast das exakte Gegenteil davon, aber auch kein klassisches Adventure und blieb deutlich unbeachteter.