Re: Bilderberg-Treffen in St. Moritz 09.06-12.06.2011
Verfasst: 28.07.2011, 13:08
Sollte man nicht froh sein, dass auch beliebte Leute dorthin gehn und mitbeeinflussen, als wenns nur aus den bösen Weltherrschafts-Superbösewichten besteht? 
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Ja, dem Stimme ich zu. Kolonialisierung und Ausbeutung ist auch schrecklich. Aber das was diesen Ländern fehlt ist einfach die Bildung und das Politische Bewusstsein. Solange es im Süden keine Einheit, jenseits der Mafia-Strukturen gibt oder keine entsprechende Bildung. Werden Menschen immer ausgenutzt. Ich persönlich finde diese Entwicklung schrecklich und setze mich immer für Hilfsprojekte ein, kaufe ausschließlich fair gehandelte Ware und bin gegen die Subventionierung und Wirtschaftlichen-Protektionismus in Europa. Demnach sind mir ein teil der WTO-Verhandlungen sogar willkommen. Allerdings bin ich sehr für Selbständigkeit und Unabhänigkeit der einzelnen Regionen und damit gegen Privatisierung und oder gegen groß angelegte Projekte Ausländischer Investitionen. Man muss jedes Land neu betrachten.Ninas Ex hat geschrieben: Eine Sache, die du komplett ausblendest, ist die Tatsache, dass Europa und die USA vor allem deshalb bedeutende Wirtschaftsmächte sind, weil die Weltwirtschaft nach bestimmten inoffiziellen Regeln funktioniert, die uns gegenüber den Ländern des Südens privilegieren. Es handelt sich um Strukturen der Abhängigkeit und Unterwerfung.
Nun dem muss ich klar Wiedersprechen. Jeder kann vermögen Anhäufen, mit einer guten Idee Unternehmen Gründen, andere Beschäftigen und damit seinen Stück des Kuchens vergrößern. Es ist nicht so einfach wie es hier dargestellt wird. Das Risiko und die Leistung ein Unternehmen zu führen so das es einen passablen Gewinn erwirtschaftet ist nicht ganz ohne.Es wird dabei nämlich als gegeben vorausgesetzt und nicht hinterfragt, dass wir in einer Gesellschaft leben, die die Chancen der individuellen Reproduktion und Lebensgestaltung vom Verkauf der Arbeitskraft abhängig macht, während diese Gesellschaft wenige Glückliche in die exklusive Lage versetzt, durch die Steigerung des angehäuften Reichtums auf der Basis der Nutzung der Arbeitskraft anderer, wirklich ein selbstbestimmtes Leben in Luxus zu führen.
Die Frage des Eigentums ist für mich von wichtiger Bedeutung. Ich möchte nicht meine Persönlichen Dinge teilen für die ich entsprechend gearbeitet habe. Zudem will ich weiterhin eine Haus haben wo ich mich in aller Seelenruhe zurück ziehen kann. Für gemeinschaftliche Güter bin ich in allen Bereichen die das Wissen betreffen, als auch einer Gemeinschaftlichen Infrastruktur zu gute kommen.An diesem Umgang zeigt sich meiner Meinung, dass unsere Variante der Demokratie bald an ihre Grenzen stösst, sobald es ans Eingemachte - sprich: die Frage nach dem Eigentum - geht.
Nun aber genau dafür gibt es doch Gewerkschaften!Das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Interessen, das die Politik herstellt, ist daher nur relativ, weil es von einem ungleichen Machtverhältnis ausgeht. Die Arbeitnehmer dürfen ein bisschen mitbestimmen, wie lange und zu welchen Bedingungen sie schuften müssen oder wie hoch die Almosen im Falle von Erwerbslosigkeit oder im Alter sein dürfen.
Nun natürlich. Jeder kann entscheiden wie viel er Arbeiten möchte, Urlaub nehmen oder gar darum bitten das Geld was er dort verdient zu Zahlen um sich Urlaub zu nehmen. Mir biegen sich immer die Fußnägel Hoch wenn ich in unserem wirklich wohlständigen Land solche Zeilen lesen. Vergleicht man unseren Wohlstand mit anderen Ländern geht es uns viel zu gut, auch was das Geld betrifft! Das Unternehmen (noch) abwandern oder wo anders Produzieren (können) liegt nur daran das wir hier einen Lebensstandard haben der viel zu Hoch ist. Anderseits fördert dies auch die Ausbeutung. Vielleicht sollten Gewerkschaften sich im Ausland für gute Arbeitsbedingungen einsetzen und Internationale Bündnisse Schlagen, als auch einheitliche Sicherheitsstandards und Auflagen. Sofern sie denn gerechtfertigt sind. (Man sollte keinem fremden Land/Menschen etwas aufzwingen.)Wobei die Frage des Lohnes jedes Mal heftig umstritten ist und die Arbeitgeber am liebsten Zustände wollen, bei denen jeder Arbeitnehmer gleich zwei oder drei Jobs machen muss, um überhaupt über die Runden zu kommen, von genug freier Zeit zum Geniessen
Nun biss vor 100 Jahren haben die Menschen jeden Tag abgeschuftet 8-12 Stunden, gerne auch 40-50 Stunden in der Woche um zu überleben. Generell würde ich auch behaupten das es im Weltdurchschnitt immer noch der Fall ist. Jemand der vielleicht 37-44 Stunden Arbeitet klagt dann hier immer noch über zu wenig Freizeit. Natürlich möchte ich auch das jeder ein Anspruch auf 37-44 Stunden Freizeit hat oder sogar noch mehr. Aber wer fängt an freiwillig länger zu arbeiten, damit ein anderer mehr Pause hat? Oder wer kümmert sich um Nachwuchs, damit es mehr Menschen gibt die Arbeiten? In unserer Gesellschaft gibt es viel zu viele die wollen alle immer nur mehr Freizeit, weniger Verantwortung und mehr Geld. Dafür selber immer weniger tun.des Lebens kann dabei meistens gar keine Rede sein und "Freizeit" ist heute in der Regel nur "Erholungszeit", um am nächsten Tag wieder frisch und munter am Fliessband oder im Büro zu malochen.
Wenn jemand sein Arbeitsfeld gut wählt, was leider die wenigsten tun. Dann ist Leben = Arbeiten. Man sollte Freude daran haben was man tut, es sollte einen Erfüllen und man sollte mit voller Überzeugung dahinter stehen."Leben um zu arbeiten" scheint hier der einzige Horizont zu sein.
Nun, Unternehmer sind in meinen Augen Menschen die etwas anpacken, die anderen Arbeitsplätze geben. Konsumenten die Unternehmen fördern die Ausbeuten, die Umwelt verschmutzen und und und sind in meinen Augen die wahren schuldigen. Jeder kann verzichten. Jeder könnte ein Unternehmen gründen das die Menschen anständig bezahlt oder ein Produkt entwickeln dessen Energieeffizienz höher ist. Ob sich solche Unternehmen durchsetzen hängt natürlich auch von den Verbrauchern ab. Daher ist jeder ausgegebene Euro eine kleine politische Stimme für eine bessere Welt. Ich sehe es einfach nicht so schwarz und ich halte es für wichtig das die Politik das Gleichgewicht hält. Oftmals werden leider die "großen" nicht stark genug in die Verantwortung gezogen. (Stichwort Atom-Müll-Endlager). Auf der anderen Seite ist es auch eine Freiheit der Bürger Atomstrom zu beziehen für 4-7 Cent.Umgekehrt fällt auf, dass das wirtschaftliche Feld viel weniger umkämpft ist als die Arbeitswelt. Die Parteien, Medien und meisten anderen Akteure sind sich weitgehend einig und daher gibt es auch in der gesellschaftlichen Debatte kaum Widerspruch, dass Staat und Gesellschaft den Unternehmen ein günstiges Umfeld schaffen sollen, um privaten Profit zu machen. Dieses Dogma wird, koste es, was es wolle, durchgepeitscht und die Loser sind bei diesem Spiel für viele das Leben, die Gesundheit, demokratische Rechte, eine saubere Umwelt und vieles mehr. Trockene betriebswirtschaftliche Kosten/Nutzenrechnungen nehmen nämlich keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Menschen.
Sorry, aber bei dieser Aussage biegen sich bei mir die Zehennägel nach oben. Ja, unser Wohlstand ist verhältnismäßig hoch, aufgrund einer ungerechten Weltwirtschaft. Aber was soll das bitte heissen, dass es uns "zu gut" geht und unser Lebensstandard "viel zu hoch" ist? Ich finde, der Lebensstandard kann gar nicht hoch genug sein und nicht uns geht es "zu gut", sondern es ist eine Schande, dass Menschen auf diesem Planeten immer noch am Hunger verrecken, kein Dach über dem Kopf haben, an heilbaren Krankheiten sterben, durch eine versaute Umwelt krank werden, sich keine Bildung leisten können, wegen Arbeitslosigkeit depressiv werden, oder sich auch einfach nicht einmal eine Kinokarte oder ein Bier leisten können, weil sie jeden Cent dreimal umdrehen müssen usw.Vergleicht man unseren Wohlstand mit anderen Ländern geht es uns viel zu gut ... das wir hier einen Lebensstandard haben der viel zu Hoch ist.
Aber ein Lesenswertes! =D>Ninas Ex hat geschrieben:Oh F%*#, ist das schon wieder ein Buch geworden..
Nun man könnte auf vieles Verzichten um sich diese Dinge zu leisten: Handy's, Auto's, andere Konsumgüter. Dann geht man nur noch ein mal im halben Jahr ins Kino. Es gibt viele Möglichkeiten nicht an der Konsumwelt teil zu haben: Sich mit mehreren zusammenschließen, gemeinsam Kochen, Backen, selber Käse erzeugen. Bildung verbreiten.Und zum Konsum: Nun ja, es gilt auch hier - um sich zwischen Fair Trade und Massenware entscheiden zu können, muss man erst einmal selbst genug Geld verdienen, um den höheren Preis bezahlen zu können. Diese ethische Frage ist ein Luxus, den sich nur eine Minderheit leisten kann, beim Rest kommt zuerst das Fressen und dann die Moral.
Das ist schlicht und ergreifend Unsinn. Die Selbstständigkeit ist fast immer ein Sprung in die finanzelle Ungewissheit. Ja das erfordert Mut und deswegen muß man schon im Vorfeld gut kalkulieren, aber daß sind die Dinge die einen selbständigen Unternehmer auszeichnen. Wenn man bedenken hat, muß man eben im kleinst möglichen Maßstab anfangen.Ninas Ex hat geschrieben:Du sagst es ja selbst, stundenglas: ein Unternehmen zu führen bedeutet ein grosses Risiko. Und dieses Risiko kann nur jemand eingehen, der genug Kapital hat und vor allem: jemand, der nicht in seiner Existenz bedroht ist, wenn seine Produktidee ein Rohrkrepierer wird. Die wenigsten Menschen haben erstens das nötige Kapital und zweitens verstehe ich voll und ganz, wenn die wenigsten Menschen bereit sind, dieses Risiko überhaupt einzugehen, zb durch einen Kredit. Persönlich kann ich mir das auch nicht vorstellen, nicht weil ich so einfallslos bin und vielleicht, wenn es mich denn interessieren würde, wäre ich sogar ein guter Unternehmer. Aber wer bitteschön kann es sich leisten, seine eigene Existenz aufs Spiel zu setzen - um möglicherweise ja, wahrscheinlich aber nein - mit einer Idee Gewinn zu machen? Das kann sich eigentlich nur jemand leisten, der so viel Kapital hat, dass es völlig egal ist, ob er mit seiner Idee Gewinn macht oder nicht, denn dann hängt seine Existenz eben nicht davon ab. Und genau in dieser exklusiven Lage sind nur sehr wenige Menschen wie zB reiche Erben.
Es tut mir Leid das ich immer solche Unausgegoren Satzfetzen hier stehen lasse, das hängt damit zusammen das ich immer erst runter schreibe, den Text dann aber in mehreren Schritten verbessere. Normalerweise werde ich dann Unterbrochen und damit der Text nicht verloren geht wird er dann schnell gepostet.stundenglas hat geschrieben: Breche es bis auf die Nahrung herunter, denn es geht ja ums Fressen. Ich finde nicht solange sich Nahrung nicht wie Strom von einem Wasserrad generieren lässt. Das es etwas ist das jedem Menschen umsonst zustehen sollte. Zumal immer jemand dafür arbeiten muss.
Nun zu hoch ist der Lebensstandard wenn man gar nicht mehr Arbeiten muss, alles bekommt ohne den Finger dafür zu rühren. Menschen die zu viel Geld besitzen neigen meistens dazu. Wenn man so viel zu Essen hat das es der Körperlichen und Seelichen Gesundheit schadet. Wenn man so viel Musik, Filme und Videospiele (gratis) auf seinem Computer hat das man gelangweilt durch alles Klickt und diese Lustlos konsumiert. Wenn so viel Freizeit hat, das einem langweilig ist und man nicht weiß was man damit anfangen soll. Wenn man so viele sexuelle Beziehungen hat das ein Akt genauso ist wie eine Flasche Bier zu trinken, ohne zu Bemerken wie viele Sonnenstunden der Weizen dieses Jahr hatte. Wenn es ein Designer-Baby gratis im Katalog gibt. Oder man jeden Tag zum Arzt gehen kann damit dieser irgendwelche Körperteile anpasst, weil die eigenem einem (mal wieder) nicht mehr gefallen. Wenn Unsterblichkeit etwas ist das Selbstverständlich ist. Der Lebensstandard ist zu Hoch, wenn man all das Bekommt ohne auch nur lesen zu können, trotzdem unzufrieden sind und ohne Gegenleistung (arbeiten?) mehr wollen.Ich finde, der Lebensstandard kann gar nicht hoch genug sein und nicht uns geht es "zu gut", sondern es ist eine Schande, dass Menschen auf diesem Planeten immer noch am Hunger verrecken, kein Dach über dem Kopf haben, an heilbaren Krankheiten sterben, durch eine versaute Umwelt krank werden, sich keine Bildung leisten können, wegen Arbeitslosigkeit depressiv werden, oder sich auch einfach nicht einmal eine Kinokarte oder ein Bier leisten können, weil sie jeden Cent dreimal umdrehen müssen usw.
Loma hat geschrieben:Wird vielleicht doch mal Zeit, ein Forumstreffen in Wien abzuhalten...
Ich bin zum Glück mittlerweile innerlich so gefestigt, daß ich keine Gründe suchen muß, um mir das eine oder andere Glaserl zu gönnen.JoeX hat geschrieben:Du suchst nur nen Grund was zu trinken.