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Verfasst: 06.12.2006, 20:05
von Mic
Ich würde die Armutsgrenze so ausrechnen: Man nehme die Kosten einer Wohnung, inklusive aller Nebenkosten, rechne dazu noch die Kosten für Telefon und Strom hinzu. Das Geld für eine vernünftige und ausgewogene Ernährung noch addiert und zu guter letzt noch 200,- Euro Taschengeld (sei es für Klamotten, Bücher, zum Ausgehen oder sonstiges nicht wirklich essentielles, dafür aber das Leben lebenswerter machender).
Sobald man darunter liegt, ist man arm.

Verfasst: 06.12.2006, 23:00
von Hexenjohanna
So gesehen ist manche Verkäuferin, Floristin, Bürokauffrau, Arzthelferin etc. etc. nicht weit über dieser Grenze. :?

Verfasst: 06.12.2006, 23:09
von neon
Teilweise sogar darunter.

Verfasst: 08.12.2006, 08:20
von Owl
Ich denke jeder hat seine eigene Definition von "Armut", die immer auch davon abhängig ist wo man lebt. Ich hätte mich, glaube ich, in Deutschland das erste mal arm gefühlt, wenn wir, ausser für die Kosten f. Miete, Strom, notwendige Lebensmittel etc., wirklich gar kein Geld mehr übrig gehabt hätten. Wir konnten uns eigentlich immer ein Auto leisten, eine Wohnung die uns gefiel (aber auch günstig war) und ein paar Kleinigkeiten im Monat waren auch noch drin. Das hätte sich allerdings bald geändert, da wir beide arbeitslos geworden sind. Und um das nicht zu erleben sind wir nach Südafrika gegangen. Hier herrscht natürlich eine viel extremere Form von Armut. Hartz IV wäre hier Luxus, da Armut bedeutet, daß man kein Dach über dem Kopf hat, keine Heizung, keinen Strom, kein Wasser hat und auch nicht weiss, wie man das nächste Essen bezahlen soll. Und ich denke, wenn wir hier länger leben, wird sich auch unsere Definition von Armut verändern.

Verfasst: 08.12.2006, 08:51
von Fightmeyer
Wow! Richtige Aussteiger...
Habt ihr denn vor eurem Umzug schon ne Arbeit dort in Aussicht gehabt oder steht ihr womöglich dort bald vor dem gleichen Problemen wie hier?

Verfasst: 08.12.2006, 09:07
von Owl
Na mal abwarten :D Ob es wirklich für immer ist kann man erst nach einer Weile entscheiden. Zur Zeit ist noch alles neu und spannend (waren zwar schon in SA, aber hier wohnen ist ne andere Sache :D ).
Schon gewöhnungsbedürftig.

Job meines Mannes war schon klar als wir hierhin gezogen sind. Sonst hätten wir es nicht gemacht. Das wäre uns dann doch zu unsicher gewesen. Aber auch so ist es komisch. Man weiss halt nie, wie sich das mit einem Job entwickelt...in Deutschland wäre es ja nicht so schlimm, wenn´s nicht klappt....aber hier.... Man hat halt bei Jobverlust und wenn man noch keine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung hat nur 3 Monate Zeit sich einen Neuen zu suchen. Sonst heisst es zurück nach Deutschland.

Verfasst: 08.12.2006, 09:16
von Fightmeyer
Na dann viel Glück euch beiden.
An deutschen Verhältnissen gemessen find ich allerdings auch die Rechnung, die Mic oben aufgestellt hat ziemlich passend.

Verfasst: 08.12.2006, 09:30
von Owl
Danke :D

Ja, denke auch, daß ich damit leben könnte.

Habe grad festgestellt, daß wir mal wieder kein Wasser haben :roll: Mal sehn wie lange es diesmal dauert :D

Verfasst: 08.12.2006, 17:10
von Sternchen
Ich definier es unter Armut wenn man kaum was zum essen daheim hat, sich Klamotten so gut wie kaum neue kauft, und so gut wie nie weg geht.
Solche Härtefälle gibt es sicher und bedaure man kann nicht mal wirklich allleine mit nen Gehalt von 800 alle Nebenkosten abdecken.
Es gibt immer weniger Arbeitsplätze, mehr Leistung,mehr ansteigende Preise in allen Bereichen aber niedriges Gehalt.
So wie die Preise im Moment ständig ansteigen und bei diesen Witzgehalt wundert es mich nicht wenn einige Leute nur noch daheim bleiben weil einfach kein Geld mehr da ist für Kino, Theater,usw.

Ihrgendwo auch kein Leben wenn man nur so lebt um ein Dach über den Kopf zu haben und Essen zu können.
Das ist ein Primärbedürfniss und muss gedeckt werden sonst geht der Mensch zu grunde.
Das secundärbedürfniss ist mehr nach Kunst, und Unterhaltung ausgerichtet einige nennen es auch Luxusbedürfniss obwohl ich das als schwachsinnig empfinde.
Luxus ist es wie einige Politker, Stars leben oder sich Eu-Politiker auf Kosten der Steuerzahler ne tolle Karibik Reise gönnen.
Denke ab und zu braucht jeder ein wenig Kultur, und Gesellschaft um sich wohl zu fühlen und nicht wie ein Tier zu schuften nur fürs Geld und Tag für Tag müde ins Bett zu fallen und man knapp über die Runden kommt und die roten Zahlen ständig ansteigen.
Die Gehälter sind sowieso sehr ungerecht verteilt.