Für mich die
Höhepunkte:
- das Zeitreiserätsel mit Wilbur. Das war eines der orginellsten und besten Rätsel der ganzen Spielgeschichte!
- die Erklärung für Ivos Schwangerschaft. Ich habe erst befürchtet, dass da ein ziemlicher Schwachsinn dabei rauskommt, aber tatsächlich fand ich die Erklärung ebenso überzeugend wie unerwartet. Ein Gänsehaut-Moment!
- der Kampf gegen die Angst im Düsterwald. Ich habe vor einigen Jahren selbst mit Panikattacken gekämpft und musste damals genau das mühsam lernen: die Angst kann dir nichts tun, sie ist völlig machtlos, sobald du das begriffen hast. Das nochmal so schön symbolisch gezeigt zu bekommen, fand ich wunderbar – auch wenn das vermutlich nicht die Absicht von King Arts war, so etwas auszudrücken.
- Wilburs Selbsterkenntnis, dass er gar nicht wirklich zaubern kann. Eine Storywendung, die mich selbst ebenso überrascht hat wie Wilbur. Und auch seine Reaktion fand ich sehr nachvollziehbar umgesetzt.
- Generell hat es die Story mehrmals geschafft, mich zu überraschen. Gratulation, so etwas liebe ich! Ich habe zum Beispiel bei Remys Tod ein paar kleine Tränchen vergossen, nur um dann festzustellen, dass Munkus Wilber (und mich) abermals reingelegt hat.
- Die Grafik ist der Hammer! Und auch die Vertonung ist exzellent!
- Wie schon bei den beiden Vorgängern trifft King Arts exzellent meinen Humor, ich habe mich stellenweise fast schiefgelacht, obwohl ich garantiert nicht alle Anspielungen verstanden habe. Aber allein schon bei Tim Whale habe ich einen Lachflash nach dem anderen bekommen, so als Auch-Rollenspieler.
- die vier Hauptcharaktere sind mir allesamt ans Herz gewachsen, jeder hat eine eigene spannende Persönlichkeit, und jeden möchtest du auch gerne mal schütteln (das Vieh ausgenommen). Auch Timmy passt gut zu dem Quartett dazu, obwohl ich seine Synchronstimme etwas zu quietschig fand.
- generell ein großes Lob an die Rätsel! Mit einer Ausnahme (diese komische Dampfmaschine) wusste ich immer, was zu tun ist und was von mir verlangt ist, die Rätsel sind nicht immer einfach, aber immer irgendwie plausibel und nachvollziehbar.
- die Steuerung ist vorbildlich und verdient die Note 1++. Ich liebe Steuerungen, wo ich nicht mit Standardkommentaren à la „das ist keine gute Idee“ genervt werde. Auch die Laufwege und die meist vorhandene Abkürzung ist beispielgebend. Man merkt, dass die Jungs von King Art dieselben Dinge bei Adventures nerven wie mich.
- insgeamt erfreulich wenig Bugs, gerade bei der mehr als beeindruckenden Spiellänge!
- der Soundtrack ist ebenfalls gigantisch! Eine wunderschöne Musik!
- schön, dass es trotz des Fantasy- und Comedy-Anspruchs auch ein paar nachdenklichere Stellen gab, die sich auch in die Realtität übertragen lassen, wie zum Beispiel die Angst vor Fremden, sehr schön umgsetzt durch die Zombiefamilie.
Weniger gut fand ich folgendes - wobei das Jammern auf extrem hohem Niveau ist:
- das Inventar ist unpraktisch und ständig im Weg. Für den nächsten Teil wünsche ich mir wieder eine ganz gewöhnliche Laufleiste.
- das Tutorial ist nett gemacht, aber überflüssig (gerade bei so einer exzellenten Steuerung) und reisst nach dem bombastischem Beginn erstmal wieder aus der Geschichte raus. DAs sollte wenigstens optional sein.
- bei DER Spiellänge sollte man sich solche Kritik eigentlich sparen, aber in Kapitel 4 fand ich, dass der Zeitanhalter es zu einfach gemacht hat, den konnte man für sämtliche noch offenen Rätsel verwenden. Das war ein bisschen so, als hätte die Motivation gefehlt, sich noch ein paar andere Lösungen für die Rätsel auszudenken.
- die Befreiuung von Nate, in der man den Spieler als „höhere Macht“ direkt einbezogen hat, fand ich persönlich etwas befremdlich.
- In Teil 1 fand ich den Abschnitt weltklasse, bei dem man mit allen vier spielen und ständig entsprechend ihren Fähigkeiten einsetzen und kombinieren musste. So etwas hat mir im zweiten Teil gefehlt und kam nur ansatzweise bei den Sequenzen mit Nate und dem Vieh auf und ein bisschen in Lore Ipsum (genialer Name übrigens).
- Ja, Nate und das Vieh. Ich liebe Wilbur auch, aber als großer Fan von den coolen Sprüchen von Nate und dem Vieh fand ich das Spiel fast ein bisschen zu sehr auf Wilbur konzentriert. Gerade beim Finale wäre es schön gewesen, wenn nochmal alle 4 zusammenhelfen hätten müssen. Dabei war Nate im Finale nicht mal dabei.
- das Ende fand ich unbefriedigend. Wenigstens hätte man Nate noch retten können, wenn man schon die Welt nicht wirklich retten konnte.
