Re: Wie seht ihr die globale Sicherheitslage?
Verfasst: 09.04.2022, 14:06
Ich halte mich zurück, auf diese Relativierungsversuche zu reagieren. Gerade zu Beginn war z.B. LinkedIn mit Beiträgen geflutet, warum man jetzt reagiert, aber einem Palästina egal sei. Mit ziemlich harschen Vorwürfen der Heuchelei. Entweder greift LinkedIn inzwischen dagegen durch, oder man hat selbst gemerkt, dass zum einen die Situation nicht so ganz vergleichbar ist, und zum anderen man selbst große Heuchelei betreibt, da man den Konflikt mit der Ukraine nur nutzt, Aufmerksamkeit für einen Konflikt zu schaffen, der einen selbst stärker bewegt. Dass aber nebenbei noch jede Menge anderer Scheiß passiert, ignoriert man auch schön weiter.
Immerhin, inzwischen schaffen die russischen Propagandatrolle es nicht mehr, mit purem Leugnen durchzukommen (wird zwar immer noch versucht, aber inzwischen gibt es einfach zu viele Beweise) und auch viele Relativierungsgeschichten (z.B. Schuld der Nato, Fehlinformation durch z.B. deutsche Medien, ...) fangen an, sich totzulaufen. Oft wird dann angefangen, Diskussionen auf Nebensächlichkeiten zu verlagern.
Ein Punkt, der mich übrigens an k0SHs Ursprungsbeitrag besonders irritiert hat ist der Verweis auf Wasserstoff. Hier habe ich in ca. 15 Minuten Recherche keine Quelle gefunden, die auch nur annähernd gestützt hat, dass China und die USA auf dem Weg zur Wasserstoffweltherrschaft sind. heißt nicht, dass es nicht stimmt, ist aber auch nur eine "Nebelkerze". Immerhin gibt es noch die negative Sicht auf China, die in der Querdenkerszene gerade kippt, vermutlich in Hinsicht darauf, dass China in Zukunft einer der wenigen verbleibenden "freundlichen" Staaten (aus Russlands Sicht) bleiben könnte.
Ansonsten ist es einfach grausam, was passiert und noch passieren wird. Dass Russland einen Krieg der Vernichtung führt, ist ja eigentlich schon lange an Mariupol sichtbar. Ich wage gar nicht mir vorzustellen, wie es den Menschen dort ergangen ist.
Meine ursprüngliche Hoffnung, dass das Russische Volk der Schlüssel zu einem Umdenken des Kremls führen könnte, hat sich inzwischen zerschlagen. Schon vor einigen Wochen habe ich Interviews des deutschen Fernsehens in Russland gesehen. Da waren in einer Mall gerade die Folgen der ersten Sanktionen sichtbar: geschlossene Geschäft. Die Reaktion der interviewten Russin: Behandelt man so seine Freunde? Offensichtlich komplett Ahnungslos, wie das russische Militär momentan seine Freunde in der Ukraine behandelt. Inzwischen ist man ja auch so weit, den Krieg nicht mehr nur als Putins Krieg zu sehen, da es anscheinend doch eine beträchtliche Anzahl in der Russischen Bevölkerung gibt, die den Krieg unterstützt (jetzt mal ungeachtet, ob dies auf Grund einer medialen Gehirnwäsche so ist, oder eben doch verankerter Nationalstolz oder wie man das nun bezeichnen mag).
Unerträglich finde ich auch die Protestzüge in Deutschland zur Unterstützung Russlands. Vordergründig als Protest gegen Anfeindungen gegenüber Russen angemeldet – pauschale Anfeindungen gegenüber Russen wegen eines Kriegs, den sie vermutlich gar nicht unterstützen sehe ich auch als nicht hinnehmbar an. Jetzt erkläre mir aber jemand, warum man dafür mit Russlandflaggen durch die Straßen ziehen muss, wo in gut Tausend Kilometer Entfernung unter diese Flagge schlimmste Kriegsverbrechen begangen werden.
Immerhin, inzwischen schaffen die russischen Propagandatrolle es nicht mehr, mit purem Leugnen durchzukommen (wird zwar immer noch versucht, aber inzwischen gibt es einfach zu viele Beweise) und auch viele Relativierungsgeschichten (z.B. Schuld der Nato, Fehlinformation durch z.B. deutsche Medien, ...) fangen an, sich totzulaufen. Oft wird dann angefangen, Diskussionen auf Nebensächlichkeiten zu verlagern.
Ein Punkt, der mich übrigens an k0SHs Ursprungsbeitrag besonders irritiert hat ist der Verweis auf Wasserstoff. Hier habe ich in ca. 15 Minuten Recherche keine Quelle gefunden, die auch nur annähernd gestützt hat, dass China und die USA auf dem Weg zur Wasserstoffweltherrschaft sind. heißt nicht, dass es nicht stimmt, ist aber auch nur eine "Nebelkerze". Immerhin gibt es noch die negative Sicht auf China, die in der Querdenkerszene gerade kippt, vermutlich in Hinsicht darauf, dass China in Zukunft einer der wenigen verbleibenden "freundlichen" Staaten (aus Russlands Sicht) bleiben könnte.
Ansonsten ist es einfach grausam, was passiert und noch passieren wird. Dass Russland einen Krieg der Vernichtung führt, ist ja eigentlich schon lange an Mariupol sichtbar. Ich wage gar nicht mir vorzustellen, wie es den Menschen dort ergangen ist.
Meine ursprüngliche Hoffnung, dass das Russische Volk der Schlüssel zu einem Umdenken des Kremls führen könnte, hat sich inzwischen zerschlagen. Schon vor einigen Wochen habe ich Interviews des deutschen Fernsehens in Russland gesehen. Da waren in einer Mall gerade die Folgen der ersten Sanktionen sichtbar: geschlossene Geschäft. Die Reaktion der interviewten Russin: Behandelt man so seine Freunde? Offensichtlich komplett Ahnungslos, wie das russische Militär momentan seine Freunde in der Ukraine behandelt. Inzwischen ist man ja auch so weit, den Krieg nicht mehr nur als Putins Krieg zu sehen, da es anscheinend doch eine beträchtliche Anzahl in der Russischen Bevölkerung gibt, die den Krieg unterstützt (jetzt mal ungeachtet, ob dies auf Grund einer medialen Gehirnwäsche so ist, oder eben doch verankerter Nationalstolz oder wie man das nun bezeichnen mag).
Unerträglich finde ich auch die Protestzüge in Deutschland zur Unterstützung Russlands. Vordergründig als Protest gegen Anfeindungen gegenüber Russen angemeldet – pauschale Anfeindungen gegenüber Russen wegen eines Kriegs, den sie vermutlich gar nicht unterstützen sehe ich auch als nicht hinnehmbar an. Jetzt erkläre mir aber jemand, warum man dafür mit Russlandflaggen durch die Straßen ziehen muss, wo in gut Tausend Kilometer Entfernung unter diese Flagge schlimmste Kriegsverbrechen begangen werden.