Adventure-Treff

Habe heute mal ein paar kurze Spiel nachgeholt, die ich noch so auf Steam habe: Erst Assassin at Crimson Keep, dann Saint Kotar: The Crawling Man (War ganz nett und vielleicht sogar besser als das Hauptspiel. Aber ob ich da je mal wieder ins Hauptspiel gehe wegen dem DLC mal sehen... War ja leider durch die Bank eine Enttäuschung...), und dann habe ich mich auf die dunkle Seite des... eines Mondes begeben in Captain Disaster in: The Dark Side of the Moon und dann DOWNFALLEN (Aber das Gameplay war der Downfall des Spiels... Wenn man ein kurzes gemütliches Adventure will, spielt man das besser nicht).

Nach Jahren des Wartens habe ich nun endlich Brassheart gespielt.

Wednesdays. Ein grandioses Spiel, wie bei einem ARTE-Titel ja generell schon zu erwarten ist. Nur falls es jemand noch nicht mitbekommen haben und auch meine Newsmeldung nicht gelesen haben sollte: Das Spiel handelt von sexuellem Missbrauch im Kindesalter. Einerseits ist es schon großartig, dass dieses Thema in einem ambitionierten Storygame aufgegriffen wird, andererseits kommt es natürlich immer auf die Art der Umsetzung an... und hier wurde wirklich gefühlt alles richtig gemacht... soweit ich denn überhaupt in der Lage bin, dies zu beurteilen. Grundsätzlich handelt es sich um eine sehr kurzweilige Visual Novel mit zusätzlichen Gameplay-Features. So werden Erinnerungen durch Orco Park ausgelöst, also quasi ein Spiel im Spiel, das auch spielerisch Freude bereitet und nicht mit nervigen Actionsequenzen o.Ä. aufwartet. Hierbei müssen stets nur einige Klicks getätigt werden. Die Herangehensweise an Timothées Kindheitstrauma ist jedenfalls interessant und ungewöhnlich, ebenso wie der abstrakte Grafikstil, der an eine Graphic Novel erinnert. Besonders berührend sind jedoch die tollen Dialoge, die sich stets authentisch anfühlen... einfach aus dem Leben gegriffen und die jeweilige Lebensphase des Protagonisten wunderbar repräsentierend. Wednesdays zeichnet sich durch seine einfühlsame Erzählweise aus, vermag aber auch bis zum Ende große Spannung zu erzeugen. Darüber hinaus hat mich die Schlussszene dann nochmal sehr überrascht, zumal sie uns noch einen kleinen Geniestreich auf der Metaebene präsentiert. Ich persönlich liebe das ja, wenn sich die Entwickler*innen noch etwas mehr Zeit für die Figuren nehmen, bevor die Credits über den Bildschirm laufen. Nein, meiner Ansicht nach gibt es nichts, was Wednesday nicht richtig gemacht hätte.



Das Spiel offenbart mitunter auch eine sehr liebenswürdige Selbstironie. Mitte der 90er war das gewiss einer der häufigsten Kommentare zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen: "ARTE? Da läuft doch nichts."

fireorange hat geschrieben: ↑24.04.2025, 09:19 Wednesdays. Ein grandioses Spiel, wie bei einem ARTE-Titel ja generell schon zu erwarten ist. Nur falls es jemand noch nicht mitbekommen haben und auch meine Newsmeldung nicht gelesen haben sollte: Das Spiel handelt von sexuellem Missbrauch im Kindesalter. Einerseits ist es schon großartig, dass dieses Thema in einem ambitionierten Storygame aufgegriffen wird, andererseits kommt es natürlich immer auf die Art der Umsetzung an... und hier wurde wirklich gefühlt alles richtig gemacht... soweit ich denn überhaupt in der Lage bin, dies zu beurteilen. Grundsätzlich handelt es sich um eine sehr kurzweilige Visual Novel mit zusätzlichen Gameplay-Features. So werden Erinnerungen durch Orco Park ausgelöst, also quasi ein Spiel im Spiel, das auch spielerisch Freude bereitet und nicht mit nervigen Actionsequenzen o.Ä. aufwartet. Hierbei müssen stets nur einige Klicks getätigt werden. Die Herangehensweise an Timothées Kindheitstrauma ist jedenfalls interessant und ungewöhnlich, ebenso wie der abstrakte Grafikstil, der an eine Graphic Novel erinnert. Besonders berührend sind jedoch die tollen Dialoge, die sich stets authentisch anfühlen... einfach aus dem Leben gegriffen und die jeweilige Lebensphase des Protagonisten wunderbar repräsentierend. Wednesdays zeichnet sich durch seine einfühlsame Erzählweise aus, vermag aber auch bis zum Ende große Spannung zu erzeugen. Darüber hinaus hat mich die Schlussszene dann nochmal sehr überrascht, zumal sie uns noch einen kleinen Geniestreich auf der Metaebene präsentiert. Ich persönlich liebe das ja, wenn sich die Entwickler*innen noch etwas mehr Zeit für die Figuren nehmen, bevor die Credits über den Bildschirm laufen. Nein, meiner Ansicht nach gibt es nichts, was Wednesday nicht richtig gemacht hätte.



Das Spiel offenbart mitunter auch eine sehr liebenswürdige Selbstironie. Mitte der 90er war das gewiss einer der häufigsten Kommentare zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen: "ARTE? Da läuft doch nichts."

Ich liebe Arte und komplexe tiefgründige Geschichten danke für den ausführlichen Bericht. Das Spiel hole ich mir.

So, nachdem Kingdome Come Deliverance von meiner Platte verschwunden ist, hab' ich wieder jede Menge Platz und kann Adventures nachholen.
Auf dem Programm stehen Elroy and the Aliens, Asylum, Rosewater und Old Skies (ist grad eine starke Zeit, wie es scheint).

Kann und mag mir vielleicht jemand sagen, wie es um die Spieldauer der genannten Spiele bestellt ist? Dann weiß ich schneller, womit ich anfange (idealerweise habe ich bereits bei der Aufzählung keine ganz so falsche Reihenfolge erwischt).

Ich kann dir nur sagen, dass du mit Elroy, Rosewater und Old Skies vermutlich jeweils mehr als 10 Stunden verbringen wirst.

Danke dir!
Ich muss also nach persönlichem Geschmack und aktueller Stimmungslage gehen... hach, ist das kompliziert...

Ich habe gerade "Riddle of the Sphinx" die CD Version gespielt. Wohl zum ersten Mal bis zum Ende, da meine CD's damals schon ständig stockten und ich weiss auch heute noch nicht, woran das liegt. Leider gibt es das Spiel ja nur auf englisch, aber immerhin auch eine Überarbeitung auf Steam, die sicher flüssiger laufen wird. Mir hat das Spiel abgesehen von meinen technischen Problemen und der fehlenden deutschen Version sehr gut gefallen.

fireorange hat geschrieben: ↑24.04.2025, 09:19 Wednesdays. Ein grandioses Spiel, wie bei einem ARTE-Titel ja generell schon zu erwarten ist.
...

Danke für die Erinnerung! Das möchte ich auch noch spielen.

Die Selbstironie darin ist ja echt sympathisch, und auch wenn das ein extrem ernstes Thema ist, finde ich es gut, dass sie es in dieser Weise etwas aufgelockert haben. Und natürlich auch stilistisch/visuell. Bin gespannt! Und will dann aber vorher auch gar nicht zuviel darüber lesen, bevor ich es selbst gespielt habe.

Die Arte-Spiel-Produktionen sind ansonsten generell einen Blick wert.

Ich finde nur die Demo zum Herunterladen. Offenbar kostet es aber was und wo finde ich die Vollversion?

Kikimora hat geschrieben: ↑25.04.2025, 12:08Die Arte-Spiel-Produktionen sind ansonsten generell einen Blick wert.

Das sind sie definitiv. Mich hat noch kein ARTE-Titel enttäuscht.

Uncoolman hat geschrieben: ↑25.04.2025, 14:16 Ich finde nur die Demo zum Herunterladen. Offenbar kostet es aber was und wo finde ich die Vollversion?

Sofern du dich auf Wednesdays beziehst, wirst du hier fündig: https://www.adventure-treff.de/news/175 ... m-26-maerz

Es kostet überall knapp 10 Euro. Und ich habe es bei itch.io gekauft.

Danke.

War etwas unübersichtlich...

So, ich bin jetzt mal mit Elroy losgestartet und da der Anfang so sympathisch geschmeidig gelaufen ist, bleib' ich mal dran.

Nachdem ich von Beyond the Edge of Owlsgard so begeistert war und es mich teilweise an den Klassiker Erben der Erde erinnerte, habe ich eben jenen Klassiker Erben der Erde jetzt zum zweiten Mal gespielt. Und was soll ich sagen: Irgendwie hatte ich den deutlich besser in Erinnerung.
Das Spiel sieht toll aus, keine Frage, hat eine schön ausgestaltete Welt, gute Figuren und die eigentliche Geschichte mit der Sturmkugel ist auch nicht schlecht - auch wenn sie gegen Ende irgendwie an Fahrt verliert (der eigentliche Schurke, der Waschbär bleibt viel zu blass und hat einen viel zu schnellen Abgang).
Schade ist auch, dass das Schicksal der Menschen so völlig im Dunkeln bleibt. Die Ruinen gegen Ende des Spiels sind zwar schön atmosphärisch, aber zumindest ein paar kleine Andeutungen hätte ich mir dann doch erhofft. Vielleicht war hier ursprünglich mal mehr geplant - ich hab gelesen, dass es eigentlich mehrere Teile geben sollte, die dann aber auf eben dieses eine Spiel zusammengedampft wurden. Na ja, egal.
RICHTIG ärgerlich - und ein echter Spaßkiller - sind dann allerdings die ganzen - teils ziemlich großen - Labyrinthe, die praktisch NICHTS bringen, alle naselang auftauchen und eigentlich nur dazu dienen das Spiel zu strecken. Und die ebenfalls labyrinthartig angelegten Draufsichten von gewissen Ortschaften (Jahrmarkt / Dorf / Flugplatz) sind auch nicht viel besser. Die sehen nicht nur schlechter aus, als die klassischen Adventurehintergründe, man verirrt sich auch dauernd (eine Karte wäre hier echt hilfreich gewesen). Die Landschaftskarte auf der man nach bestimmten Orten sucht fand ich hingegen ganz gut - die ist allerdings auch etwas zu groß geraten.
Na ja, unterm Strich bleibt ein gutes bis noch gutes Adventure mit einer tollen Grundidee, aber Teils unbefriedigender Ausführung. Vielleicht werde ich es irgendwann noch einmal spielen, aber dann nur noch mit Komplettlösung für die ganzen Labyrinthpassagen.

Beyond the Edge of Owlsgard kommt mir im direkten Vergleich jetzt übrigens wirklich wie eine moderne Version von Erben der Erde vor, die konsequent die Fehler des Originals ausgebügelt hat (keine Spielstrecker / packender inszenierte und deutlich befriedigender endende Geschichte / das Verschwinden der Menschen wird erklärt bzw. angedeutet und intelligent mit dem Schicksal der Tiere verwoben). Auch eine interessante Erfahrung. Bereut hab ich das erneute Durchspielen von Erben der Erde jedenfalls nicht - es macht schon Spass (wenn man sich nicht gerade wieder mal verirrt hat) und es lässt mich Beyond the Edge of Owlsgard jetzt noch mehr wertschätzen.

Marder001 hat geschrieben: ↑30.04.2025, 19:03 habe ich eben jenen Klassiker Erben der Erde jetzt zum zweiten Mal gespielt. Und was soll ich sagen: Irgendwie hatte ich den deutlich besser in Erinnerung.

RICHTIG ärgerlich - und ein echter Spaßkiller - sind dann allerdings die ganzen - teils ziemlich großen - Labyrinthe, die praktisch NICHTS bringen, alle naselang auftauchen und eigentlich nur dazu dienen das Spiel zu strecken. Und die ebenfalls labyrinthartig angelegten Draufsichten von gewissen Ortschaften (Jahrmarkt / Dorf / Flugplatz) sind auch nicht viel besse

Ja ich erinnere mich an das Labyrinth des Hundekönigs (Hundefürsten?) wo dich dann sone blöde Rieseneche dauernd von der Kante ins Wasser gekickt hat, das habe ich heute noch als "extremst nervig" im Hinterkopf abgespeichert