Vainamoinen hat geschrieben:Im großen Ganzen ist der Artikel leider wirklich lächerlich. Den Erfolg eines Produkts in einem bestimmten Land an die "Denkstrukturen" eines Volkes knüpfen zu wollen, das ist die hilfloseste Form der Marktanalyse, und potenziell beleidigend. [...] Wenn Adventures ganz ein "deutsches" Spiel sein sollen, wie erklärt sich die Diskrepanz der regionalen (Daumen runter) gegenüber der internationalen (Daumen hoch) Bewertung von "Night of the Rabbit"?
Es gibt kulturelle Unterschiede zwischen Ländern, durch die sich die Leute auch unterschiedliche Denkstrukturen aneignen.
Beispiele wären z.B.:
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http://www.youtube.com/watch?v=os3lWIuGsXE
- Unterschied wie Leute mit Konflikten umgehen, z.B. nordliche USA und südliche USA oder auch einfach Nordeuropäer vs Afrikaner
- typische Filme der Länder spiegeln auch ihre Kultur wider; gute Actionfilme aus Deutschland? Gibt es quasi nicht. Schwarzer Humor ist in England populär. Deutschland und England sind Krimiländer. Große Explosionen, wenig Inhalt findet man oft in US-Produktionen. Musik ist ein zentraler Teil des Gemeinschaftlebens in Indien -> es gibt viele Musikszenen in ihren Filmen, ...
- unterschiedliche Esskulturen nach dem was man gewöhnt ist -> man bevorzugt oft das gewohnte
- verschiedene Klischees bei Liebhabern aus verschiedenen Ländern (beim Deutschen geht es pünktlich los :p)
- (historischer) Einfluss der vorherrschenden Religionen auf Ethik, Moral, Lebensweise, Bräuchen
wieso sollte es abwegig sein je nach Gewohnheit, Kultur und daraus führender Mentalität eines Landes
bestimmte Vorlieben beim Medienkonsum abzuleiten. Teilweise entwickeln die Dinge auch ihre eigene Dynamik. In Leipzig findet jedes Jahr das WGT statt. Dementsprechen mehr Gothichörer findest du in der Region um Leipzig auch. Bochum wäre ein ähnliches Beispiel dafür.
Zumal lokale Produkte ja auch einen Bonus bei uns haben im Verkauf, siehe z.B. die Amigos oder Andrea Berg Verkaufszahlen. Eigentlich grottige Liedqualität aber gibt eben doch genug Leute, die es hören.
Dass dies alles Verallgemeinerungen sind und Einzelfälle stark abweichen können, ist klar.
Den Unterschied der Länder hast du doch auch selber bemerkt bei "NotR" - scheinbar haben wir Deutschen eben andere Prioritäten
Wie soll das Festhalten an einem Genre, das von einigen für veraltet gehalten wird, des Deutschen Tendenz, gerne etwas Neues auszuprobieren, belegen ("open to finding and trying something new")?
Hier vermischst du 2 verschiedene Beobachtungen.
Einige die es für veraltet halten -> das sind nicht die Konsumenten (im Normalfall); außerdem beinhaltet dies auch, dass man sich noch garnicht die Bestätigung im Selbsttest geholt hat, ob man es selbst für veraltet hält oder nicht - sprich das ausprobieren steht eh noch bevor
Neues Ausprobieren: im Sinne von: im Laden einfach mal auf gut Glück bei einer gut aussehenden Verpackung + Text zuschlagen, also den Spielen eine Chance zu geben
So und unterm Strich bleibt für mich, was den deutschen Medienkonsum angeht, nur, mich fremdzuschämen, wenn sich Volksmusik und schlechte Arbeitssimulatoren (ala Werft-Simulator) gut verkaufen.