Fröhliche Weihnacht überall
tönet durch die Lüfte froher Schall
Weihnachtston, Weihnachtsbaum
Weihnachtsduft in jedem Raum
Udn hier von Bodo Wartke die Weihnachtsgeschichte:
Wie jedes Jahr ist’s nun soweit:
Es naht die schöne Weihnachtszeit.
Doch für Ruhe und Besinnlichkeit
bleibt leider kaum Gelegenheit.
Selten bin ich so gestresst
wie jedes Jahr vor’m Weihnachtsfest,
weil ich ständig daran denke,
was ich diesmal denn verschenke.
Plan- und ziellos lauf’ ich los -
Was kauf’ ich bloß? Was kauf’ ich bloß?
Kommerz scheint unumwunden
mit dem Fest fest verbunden.
Das kommt nicht von ungefähr,
denn schon immer und seit jeher
funktioniert Weihnachten kraft
des Prinzips der freien Marktwirtschaft:
Drei Monarchen aus dem Morgenland
kamen nach Betlehem gerannt.
Denn nach Weihrauch, Myrrhe, Gold und so
war die Nachfrage recht gro...ß.
Nur das Angebot war knapp.
„Dort setzen wir die Myrrhe ab!“,
sagt sich der Myrrhe-Fabrikant
und schickt sodenn ins Abendland
seine Marketing-Experten,
um den Output aufzuwerten.
So weit, so gut. Ein Ehepaar
war zum selben Zeitpunkt da:
Josef, ein Proletarier,
und seine Frau, die Maria.
Die war schwanger, aber richtig.
Gebären war nun wichtig.
Als Konsument zwar souverän
fanden sie trotzdem
kein Hotel, keine Pension
für die Güterproduktion.
Aus Mangel an Produktionsfaktoren
wurde das Kind in einem Stall geboren.
Von irgendwo und überall
kamen Hirten zu dem Stall.
Die wollten Jesus, den kleinen Knaben,
als Gewerkschaftsführer haben.
Da kam der König angelaufen,
fragte: „Wollt ihr meine Myrrhe kaufen?“
Drauf die Hirten, mürrisch: „Nein!
Pack den Krempel wieder ein!“
„Hm, der Markt muss wohl gesättigt sein ...
Vielleicht fehlt es an Kapital?“,
denkt der König, wird sozial
und schenkt dem Knaben seine Myrrhe.
So, das war’s, wenn ich nicht irre ...
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