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Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 10.07.2008, 23:40
von max_power
Eine Sache, die mich tierisch stört: inzwischen habe ich einige Mailaccounts und auf jedem Rechner (Laptop, Desktop, Arbeit, bei meinen Eltern) muss ich sie (neu) einrichten und nach längeren Benutzungspausen dauert das Nachladen der alten Nachrichten Stunden. Gerade im Moment wo ich mich mehr mit Verschlüsselung befasse (u.a. da Schweden ja inzwischen den kompletten Mailverkehr ins Ausland mitschneidet) ist das sehr nervig.
Da in letzter Zeit ja USB-Stick-Programme im Kommen sind, frage ich mich, ob es da nicht eine Lösung gibt. Ein weiteres Problem ist allerdings, dass ich drei verschiedene Betriebssystemarten benutze: Linux, Mac OSX und Windows. Es gibt ja zumindest ein plattformübergreifendes Mailprogramm: Thunderbird - auch wenn ich es nicht so gerne mochte. Es wäre doch schön, wenn ich alle drei Betriebssystemversionen auf einen Stick packen könnte und die auf den gleichen Datenstamm zugreifen, so dass ich für alle drei Betriebssysteme alle Daten direkt parat habe. Weiß zufällig jemand, ob das möglich ist? Vielleicht gibt es ja auch noch andere Programme, die wenigstens zwei der Systeme abdecken? Opera hat ja auch einen Mail-Client und ist für alle Systeme verfügbar.
Falls nicht, was wäre eine andere Lösung? Würde ich auf allen Mailservern IMAP nutzen, wären die Mails auf den Servern zumindest etwas ordentlicher, dafür kommen nicht alle Mailprogramme richtig damit klar und das Problem mit den GPG-Keys bestünde möglicherweise weiterhin.
Gibt es eigentlich irgendjemanden, der das gleiche Problem hat? Um ganz sicher zu gehen, müsste ich ja eigentlich auch die Daten auf dem Stick verschlüsseln, ist das plattformübergreifend möglich?
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 11.07.2008, 01:14
von perfektopheles
Hm, wie wäre es mit einem Email-Client in Java:
http://java-source.net/open-source/mail-clients
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 11.07.2008, 01:31
von SCUMM-Bar-Toilettenfrau
Die eigentlich naheliegende Option "Webmail" hast Du nicht erwaehnt, also vermutlich aus einem bestimmten Grund?
Ich verschluessele meine USB-Sticks mit TrueCrypt (
http://www.truecrypt.org), das fuer die drei von Dir genannten Betriebssysteme verfuegbar ist. Benoetigt unter Windows allerdings Admin-Rechte, wie es unter anderen Betriebssystemen aussieht, weiss ich nicht. Da ich nie an "fremden" Systemen arbeite, ist das fuer mich kein Hindernis. Fuer den Fall der Faelle gibt es unter Windows "TCExplorer", mit dem man auch ohne Admin-Rechte zumindest entschluesseln - also lesen, aber nicht schreiben - kann.
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 11.07.2008, 12:01
von max_power
An Java-Clients habe ich bisher noch nicht gedacht, da ich nicht gedacht hätte, dass es da etwas sinnvolles gibt, das ordentlich mit den Protokollen klarkommt und gut zu bedienen ist, aber ich werde mal in die Richtung schauen.
Webmail kommt nicht in Frage, da ich ja mehrere E-Mail-Konten habe und dann zig verschiedene Webmailer nutzen müsste. Außerdem bieten nicht alle GPG / PGP Unterstützung. An Truecrypt hatte ich gedacht, wobei das mit den Adminrechten schon wieder dämlich, aber Windows-typisch und vermutlich verschmerzbar ist.
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 11.07.2008, 13:06
von td
Login-Server und ein mutt im Screen, brauchst du nur noch einen SSH-Clienten, der passt fuer Windows locker auf den USB-Stick und braucht nicht einmal verschluesselt zu werden, fuer Linux und OSX sollte der direkt mit an Bord sein.
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 11.07.2008, 13:28
von Hans
@td: Auch wenn mutt verhältnismäßig gut zu bedienen ist bezweifle ich, dass max_power einen textbasierten E-Mail-Client gesucht hat.
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 11.07.2008, 16:43
von max_power
Also was ich bis jetzt gefunden habe:
Mit den Java-Mail-Clients sieht's druchwachsen aus, entweder ist die Entwicklung eingestellt, oder noch in einem frühen Stadium.
Es gibt eine Lösung für Thunderbird, allerdings nur für 1.5 und nur für Mac OS X und Windows, anscheinend müssen die Konfigurationsdateien zwischen den Versionen vor jedem Start umgewandelt werden - sehr unpraktisch. Von Opera gibt es nur eine USB-Version für Windows.
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 11.07.2008, 17:28
von perfektopheles
Noch eine interessante Lösung: Ein Emulator auf dem Stick:
http://software.magnus.de/betriebssyste ... asche.html
Emulator ganz in Java geschrieben (interessanter Ansatz, aber wohl noch nicht ausgereift. Da kann man sogar alte Spiele (
auch auf einem javafähigen Handy) spielen

):
http://www-jpc.physics.ox.ac.uk/index.html
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 11.07.2008, 17:51
von TentakelTommy
max_power hat geschrieben:Würde ich auf allen Mailservern IMAP nutzen, wären die Mails auf den Servern zumindest etwas ordentlicher, dafür kommen nicht alle Mailprogramme richtig damit klar und das Problem mit den GPG-Keys bestünde möglicherweise weiterhin.
Welche - von dir derzeit genutzen - Mailprogramme kommen denn mit IMAP nicht klar?
Welches "Problem mit den GPG-Keys" denn? Den solltest du eh auf dem Stick haben...
Gibt es eigentlich irgendjemanden, der das gleiche Problem hat? Um ganz sicher zu gehen, müsste ich ja eigentlich auch die Daten auf dem Stick verschlüsseln, ist das plattformübergreifend möglich?
Server, der via fetchmail sämtliche Mails einsammelt, IMAP-Server drauf, putty auf den Stick klatschen (linux & osx sollten das von Haus aus können), mutt auf dem Server aufrufen.
Oder jedweden eyecandy Client, der IMAP (&gpg?) kann (

claws-mail.org?). Muß ja nur der Gemütlichkeit auf jedem System der gleiche sein wenn sämtliche Daten eh extern sind.
[add] und java? Nunja, wers mag....
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 11.07.2008, 19:14
von SCUMM-Bar-Toilettenfrau
max_power hat geschrieben:Webmail kommt nicht in Frage, da ich ja mehrere E-Mail-Konten habe und dann zig verschiedene Webmailer nutzen müsste. Außerdem bieten nicht alle GPG / PGP Unterstützung.
Es gibt auch Webmail-Anbieter, die E-Mails aus einem anderen (POP3)-Postfach abrufen koennen. GMX kann das, wenn ich mich nicht taeusche. Ob es auch welche gibt, die mehrere fremde Postfaecher unterstuetzen, weiss ich allerdings nicht.
Fuer Firefox gibt es Erweiterungen wie FireGPG (
http://getfiregpg.org/) und enigform (
http://enigform.mozdev.org/), mit denen sich GPG-Unterstuetzung fuer Browser-Eingabefelder herstellen laesst. Das haette den Vorteil, dass als Programmbasis ein portabler Firefox verwendet werden koennte und alle drei OS-Varianten wahrscheinlich (...) auf die gleichen Schluessel zugreifen koennten.
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 12.07.2008, 00:00
von max_power
TentakelTommy hat geschrieben:Welche - von dir derzeit genutzen - Mailprogramme kommen denn mit IMAP nicht klar?
Also mir wurde mal gesagt, dass AppleMail bei größeren Postfächern Probleme macht, bei Opera und Evolution bin ich mir unsicher. Seit Thunderbird mir vor einigen Jahren mal mein Postfach durch die Umstellung auf IMAP zerschossen und ich dadurch wichtige "Geschäftsmails" zu spät bekommen und einen Großteil meiner Mails komplett verloren habe, stehe ich sowohl IMAP als auch Thunderbird skeptisch gegenüber.
Welches "Problem mit den GPG-Keys" denn? Den solltest du eh auf dem Stick haben...
Im Moment müsste ich noch überall die Mailprogramme darauf einstellen. Außerdem dachte ich auch, dass es Probleme mit den Keys gibt, die ich von Freunden habe, die aber z.B. nicht auf einem Keyserver liegen.
Server, der via fetchmail sämtliche Mails einsammelt, IMAP-Server drauf
Den (==einen) Server habe ich leider nicht.
Zum POP3-Sammeln: Leider ist ein Postfach schon IMAP und gerade da bietet das Webmail zwar sowas an, aber keine Verschlüsselung.
Eine einfache Lösung scheint es nicht zu geben. Zumindest der Claws-Client scheint ja plattformübergreifend zu sein, vielleicht kann man sich damit was basteln? Na ja, mal schauen.
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 12.07.2008, 00:56
von td
Hans hat geschrieben:@td: Auch wenn mutt verhältnismäßig gut zu bedienen ist bezweifle ich, dass max_power einen textbasierten E-Mail-Client gesucht hat.
Genau, gesucht hat er
Loesungen, davon, dass das klickibunti sein soll, stand nichts drin. mutt ist definitiv eine Loesung (wurde dann ja auch noch ein zweites Mal vorgeschlagen), faellt aber wohl aus, weil kein Server vorhanden ist.
Zudem sind Mails auch nichts anderes als Text, warum man also gross buntes Zeugs braucht, um die zu lesen, ist mir unbegreiflich.
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 12.07.2008, 09:27
von TentakelTommy
Das zweite war kein Vorschlag sondern eine antwort auf die Frage, wie ich das bewerkstellige
Im übrigen ignoriere ich seit Ewigkeiten (damals noch TheBat unter Windows) im besten Falle den HTML-Teil, schlechtestens halt das grafische Rendern der Mails. Und fühle mich durch fehlende Hintergrundbilder und lustige Schriftformatierungen nicht desinformiert...
@maxpower: wenns dir wirklich wichtig ist - sollte ein vserver für ein paar Euro reichen. Hat dann auch den Vorteil, daß ein Backup wohl besser zu machen ist wie von einem Webmail-Account.
Welche "webmail verschlüsselung" meinst du denn? GPG-Integration?
Sollte entweder mit diesem Firefox-Plugin gehen oder halt ein gnupg auf deinen Stick klatschen und das "von Hand" erledigen. Ja, nicht wirklich schön.
Die Basis (secring/pubring) sollte im übrigen plattformübergreifend identisch und damit synchron bleiben, wenn du entsprechende Plugins nutzen kannst.
Sprich: wenn die alle intern auf gnupg setzen.
Deine Anwendungsprobleme kann ich jetzt nicht einschätzen, liest sich aber erbärmlich. Also jetzt auf die Leistung der Programme bezogen

Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 12.07.2008, 11:36
von td
Es loest das Problem, ist also offensichtlich eine Loesung. Danach wurde gesucht, du hast die Loesung vorgestellt, die du verwendest. Inwiefern ist das jetzt kein Vorschlag?
Re: Plattformübergreifendes USB-Stick-Mailprogramm
Verfasst: 12.07.2008, 13:39
von max_power
TentakelTommy hat geschrieben:Im übrigen ignoriere ich seit Ewigkeiten (damals noch TheBat unter Windows) im besten Falle den HTML-Teil, schlechtestens halt das grafische Rendern der Mails. Und fühle mich durch fehlende Hintergrundbilder und lustige Schriftformatierungen nicht desinformiert...
Ich lasse in der Regel auch nur reinen Text anzeigen, aber mit rein textbasierten Programmen habe ich so meine Schwierigkeiten. Ich hab's bis heute nicht hinbekommen, mich an vi oder emacs zu gewöhnen, von daher würde ich wohl auch ein Mailprogramm mit GUI bevorzugen, aber klar, etwas anderes zu nennen ist ja nicht verkehrt...
TentakelTommy hat geschrieben:@maxpower: wenns dir wirklich wichtig ist - sollte ein vserver für ein paar Euro reichen. Hat dann auch den Vorteil, daß ein Backup wohl besser zu machen ist wie von einem Webmail-Account.
Ich könnte mal einen Freund fragen, bei dem ich ein bisschen Webspace habe, ob er mir sowas nicht kostenlos /-günstig dazugeben könnte. Inzwischen glaube ich, dass es tatsächlich am gescheitesten ist, das über einen Server zu regeln, schließlich muss man ansonsten ja auch immer seinen USB-Stick mit rumtragen und eine USB-Schnittstelle, evtl. irgendwo unten hinter'm Schreibtisch suchen. Auf der anderen Seite geht aber ja die Entwicklung in Richtung "stateless-PC", vielleicht tragen wir in Zukunft alle unseren Desktop per Flash-Karte mit uns rum?

Aber ich schweife ab.
TentakelTommy hat geschrieben:Welche "webmail verschlüsselung" meinst du denn? GPG-Integration?
Sollte entweder mit diesem Firefox-Plugin gehen oder halt ein gnupg auf deinen Stick klatschen und das "von Hand" erledigen. Ja, nicht wirklich schön.
Ich meine jetzt, dass das Webmail-System das nicht anbietet, interessant, dass man das mit einem Firefox-Plugin lösen kann...
TentakelTommy hat geschrieben:Deine Anwendungsprobleme kann ich jetzt nicht einschätzen, liest sich aber erbärmlich. Also jetzt auf die Leistung der Programme bezogen

Es war in der Anfangszeit von IMAP, vielleicht sollte ich den Schritt einfach noch mal wagen...