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Maßnahmen gegen Spam / E-Mail-Signaturen

Verfasst: 13.05.2007, 21:42
von max_power
Persönlich habe ich zwar auf meinen Hauptadressen weniger Probleme mit Spam (vielleicht sind auf den Uniservern sehr gute Spamfilter integriert), aber trotzdem kommt immer wieder was durch und die Adresse, die ich extra für "unsichere" Registrierungen verwende, ist ständig überflutet.

Habt ihr euch mal Gedanken darüber gedacht, wie man Spam im großen Rahmen verhindern könnte?

Vielleicht sollte man tatsächlich etwas wie ein Mail-Porto einführen. Ein Cent pro E-Mail und der Spammer könnten Pleite gehen. Aber wie könnte soetwas umgesetzt werden? Im Grunde müsste dafür die komplette Mail-Infrastruktur überarbeitet werden und Server dürften nur noch frankierte E-Mails akzeptieren. Die Änderung an der Infrastruktur wird wohl das Problem sein. Falls jemand ein Problem mit den kosten hätte, könnte man den Versand und Empfang ja so gestalten, dass eine E-Mailbriefmarke unendlich oft weiterbenutzt werden kann, wer eine frankierte E-Mail bekommt, darf eine frankierte E-Mail weiterverschicken.

Eine andere Möglichkeit, die auch zusätzliche Vorteile bringt, wäre es, dass jeder seine E-Mails signiert. Die Technik dazu gibt es ja schon lange, wird aber kaum benutzt. Auch ich habe mich damit noch nicht beschäftigt. Aber vielleicht kann man versuchen, im Kleinen anzufangen und etwas zu bewegen? Wenn jeder AT-Besucher seine E-Mails signieren würde und evtl. auch noch Freunde oder Menschen in anderen Foren dazu bewegt, könnte man vielleicht etwas bewirken?

Benutzt einer schon signierte E-Mails? Habt ihr Erfahrungen damit gemacht oder andere Vorschläge gegen Spam?

Verfasst: 13.05.2007, 21:52
von Hexenjohanna
Es ist schon viel Schlechtes durch gute Gedanken entstanden. Soll heißen, Mail-Porto wäre eine ganz schlechte Idee und würde Kommerzialisierung durch eine Kontroll-Stelle bedeuten, was es auch immer für eine sein würde.

Auch sonst denke ich, sollte man besser den Status Quo nicht großartig ändern. Es reicht, wenn man (mindestens) zwei Adressen hat, eine für alles, was man ernsthaft verfolgt (Freundeskreis, berufliches, schulisches etc. und eine zum experimentieren um sie beispielsweise für Foren, Spiele, irgendwelche unbekannten Seiten einzusetzen.... sollte man wider Erwarten auf seiner "Nichtsurf-Adresse", die man nur gesteuert weitergibt, mal Spam ausgesetzt sein, haben doch die meisten Anbieter ganz gute Filter, die man dann benutzen kann.

Verfasst: 13.05.2007, 21:54
von Fightmeyer
Also ich habe mein Postfach bei web.de und der Spamfilter von denen funzt prima. Ich hab am Tag ca. 40-50 Spammails und die landen alle im Spamordner. Da ist bisher auch noch nie was fälschlich eingeordnet worden. Es gibt also bereits gute Mechanismen gegen Spam. Von daher halte ich den Einsatz von signierten Mails im privaten Bereich für nicht nötig.
Und Geld für das Versenden von Mails zu bezahlen möchte ich auch nicht. Auch wenn es nur geringe Beträge sind.

Verfasst: 13.05.2007, 22:04
von DasJan
Mail-Porto halte ich für nicht umsetzbar. Es muss sich aber auf jeden Fall etwas ändern. Wenn nicht mittelfristig etwas Grundlegendes passiert (was das sein kann weiß ich leider auch nicht), ist das Medium E-Mail in absehbarer Zeit tot. Spamfilter werden zwar auch immer besser, aber die machen prinzipbedingt auch Fehler.

Jan

Verfasst: 13.05.2007, 22:04
von TentakelTommy
Signierte[1] Mails scheitern an einem einfachen Grund: Da muß der Mailserver erst die komplette Mail annehmen, den Key von einem Server suchen und dann die Signatur prüfen (schlimmstenfalls ist der Kay nichtmal öffentlich). Das braucht erstmal Zeit und (wichtiger!) CPU-Zeit...
Weiteres Problem: Signatur stimmt nicht. Was mit der Mail? Zurück an den Absender? Das Problem existiert schon (und ich werfe Bonces von fremden Servern mitlerweile einfach weg).

Dann noch die eigentliche Frage: warum sollte ein Spammer nicht einfach seinen Müll signieren?

Es bleibt eigentlich nur die Extremvariante: Mailadresse einrichten an die nur signierte/verschlüsselte Mails kommen dürfen und alles andere einfach löschen. Funktioniert aber auch nur, bis das jeder macht und der Spammer seine Mails signiert.

Zu deiner Ausgangsfrage: Weniger Idioten im Netz! Wenn man sieht, was ein Spammer so einsackt, möchte man entweder sterben oder selber Spammen :shock:

Und ja, GPG 0x841894e7

[1] ich gehe mal davon aus, du meinst PGP/GPG - andere sind mehr der weniger identisch.

Verfasst: 13.05.2007, 22:11
von DasJan
TentakelTommy hat geschrieben:Es bleibt eigentlich nur die Extremvariante: Mailadresse einrichten an die nur signierte/verschlüsselte Mails kommen dürfen und alles andere einfach löschen. Funktioniert aber auch nur, bis das jeder macht und der Spammer seine Mails signiert.
Und nur, wenn man nicht drauf angewiesen ist, auch Mails von Leuten zu bekommen, die mit meiner Praxis nicht vertraut sind. Oder die gerade keine Lust haben, ihre Mails zu verschlüsseln. Eigentlich ist dann der Schritt zur Whitelist nicht mehr weit.
TentakelTommy hat geschrieben:Weniger Idioten im Netz!
Absolut. Ich bin für einen Internetführerschein. Ich will gar nicht wissen, wie viel weniger Spam es gäbe, wenn alle Internetnutzer wüssten, wie man sich Trojaner etc. vom Leib hält.

Das Jan

Verfasst: 13.05.2007, 22:37
von TentakelTommy
DasJan hat geschrieben:Whitelist
"gefälschter Absender"?
Und ja, das war keine Empfehlung :)

Btw: gegen Trojaner/Würmer würden auch fähige Admins helfen, die Mails von DialUp-IPs erst garnicht annehmen...

Verfasst: 13.05.2007, 22:49
von Brush
Ich möchte beweifeln, dass E-Mails bald tot sind, wenn es so weiter geht wie bisher. Ich habe bei Arcor und gmx kein Problem mit Spam. Man muss sich halt überlegen, wo man die Adresse reinsetzt.

Und für so Forenkram und Spiele und sonst noch was eine zweite Addy zulegen ist ja wirklich kein Problem.

Bei meiner arcor Domain bekomme ich seit Monaten nicht eine Spam Mail.

Verfasst: 13.05.2007, 22:54
von zeebee
Da hat wohl einer heute heise.de gelesen ;-)

Es gab doch mal den Vorschlag, dass jede Email den Absender etwas kostet - und zwar CPU-Zeit. Die Mail muss nach einem komplizierten Algorithmus der Ziel-Emailadresse angepasst werden, wofür ein durchschnittlicher Prozessor ca. 15 Sekunden braucht. Alle Emails ohne diesen Code werden vom E-Mail-Programm automatisch als Spam klassifiziert.
Aber: auch dies erfordert eine komplette Umstellung sämtlicher E-Mail-Software auf dem Planeten... genau so utopisch wie vorherige Vorschläge.

@Brush: ich habe meine "gute" Emailadresse (also nicht von adventure-treff ;-)) auch nur an Freunde, Familie und beruflich weitergegeben. Dann hat eine Person aus dem Freundeskreis eine Massenmail mit mir als Empfänger in die Gegend geschossen und seit dem ist die Emailadresse auch Ziel von Spam. Doch was soll ich nun tun, die Emailadresse aufgeben?

Verfasst: 13.05.2007, 23:04
von TentakelTommy
Um hier nochmal was loszuwerden:
Ich ziehe es mitlerweile eher vor, die Adresse(n) zu veröffentlichen: Je mehr bekannt sind, desto mehr Spam, desto einfacher, den zu erkennen...

@zeebee: dafür brauche ich kein heiseticker - hier liegt der Anteil des (erkannten) Mülls bei >99%, wobei 90% des Spams erkannt wird.

Verfasst: 13.05.2007, 23:28
von DasJan
TentakelTommy hat geschrieben:
DasJan hat geschrieben:Whitelist
"gefälschter Absender"?
Stimmt schon, aber zumindest kommen dann Mails von bekannten Absendern auch sicher an. Und der meiste Spam, den ich bekomme, kommt von unbekannten Absendern.
Brush hat geschrieben:Ich möchte beweifeln, dass E-Mails bald tot sind, wenn es so weiter geht wie bisher.
Nicht in einem Jahr, aber in fünf vielleicht schon. Ich bekomme zur Zeit 300-400 Spam-Mails pro Tag. Und das wird ständig mehr. Das entspricht mehren Minuten Junk-Folder-Kontrollieren täglich. Bald werde ich es zeitlich nicht mehr schaffen, den zu kontrollieren, und dann bleibt mir nichts anderes übrig, als zu riskieren, Mails zu übersehen.
Brush hat geschrieben:Ich habe bei Arcor und gmx kein Problem mit Spam. Man muss sich halt überlegen, wo man die Adresse reinsetzt.
Leider kann man sich das nicht immer aussuchen. Es gibt Stellen, da muss sie eben stehen. Und selbst wenn nicht: Eine Mail-Adresse, die ich bisher nur auf Papier gedruckt verteilt habe, und auch das sehr sparsam, bekommt auch schon Spam im zweistelligen Bereich täglich.

Das Jan

Verfasst: 14.05.2007, 00:25
von Hexenjohanna
zeebee hat geschrieben:... ich habe meine "gute" Emailadresse (also nicht von adventure-treff ;-)) auch nur an Freunde, Familie und beruflich weitergegeben. Dann hat eine Person aus dem Freundeskreis eine Massenmail mit mir als Empfänger in die Gegend geschossen und seit dem ist die Emailadresse auch Ziel von Spam. Doch was soll ich nun tun, die Emailadresse aufgeben?
Ist mir auch passiert, aber eigentlich bin ich nur zu faul, den Spamfilter entsprechend zu konfigurieren, denn obwohl sich dann die Adresse im Schneeball-System weiterverbreiten sollte, war das nicht der Fall sondern blieb ein temporäres Problem. (Gmx-Addy)

Verfasst: 14.05.2007, 08:12
von Persisteus
Nicht in einem Jahr, aber in fünf vielleicht schon. Ich bekomme zur Zeit 300-400 Spam-Mails pro Tag. Und das wird ständig mehr. Das entspricht mehren Minuten Junk-Folder-Kontrollieren täglich. Bald werde ich es zeitlich nicht mehr schaffen, den zu kontrollieren, und dann bleibt mir nichts anderes übrig, als zu riskieren, Mails zu übersehen.
Also ich persönlich benutze eMails kaum noch. Der SPAM-Filter ist zwar auf web.de sehr gut, aber ich benutze lieber Foren (und deren Möglichkeit, private Nachrichten zu verschicken). Und ich lese eh nur die eMails von Leuten, die ich kenne, der Rest wird direkt gelöscht.

Und es macht mir übrigens nichts aus, wenn ich mal ein paar ach so wichtige eMails verpasse... wirklich wichtige Sachen werden eh auf richtigem Papier verschickt! (ihr wisst schon, da kommt so ein gelber Typ an die Tür ;))

Ich denke, dass bald keiner mehr eMails nutzen wird. Diese antiquierte Technik ist einfach zu anfällig für automatisierte eMails, Programme wie ICQ oder eben Internetforen bieten da viel mehr Sicherheit und Komfort.

Verfasst: 14.05.2007, 10:55
von KhrisMUC
Ich hab gehört, dass z.Z. an einem neuen eMail-Konzept gearbeitet wird, vor allem, da dass SMTP-Protokoll bei seiner Entwicklung nur auf Funktionalität, nicht auf Schutz gegen Missbrauch ausgerichtet war.

Eine Whitelist ist in der Tat der einzige Weg, SPAM nachhaltig einen Riegel vorzuschieben; ein entsprechender mailhost ist z.B. bluebottle.com.

Verfasst: 14.05.2007, 11:14
von kefir
ICh hab seit November eine neue E-Mail Adresse von meinem Internetanbieter und bisher hab ich nicht eine Spamnachricht bekommen. Im Gegenteil hat mein Vater jeden Tag mindestens 80 Spammails und er hat auch eine E-Mail Adresse von unserem Internetanbieter.

Aber ob das Medium E-Mail wirklich ausstirbt? ICh zumindest kann es mir nicht vorstellen, weil ich wirklich sehr viel mit E-Mails arbeite. Pro Tag mindestens 2 Mails an Freunde und einige Mails wegen meiner Pfadfinderarbeit. Das geht nun mal schneller, als immer anzurufen bis man jemanden erreicht. So kann man mal schnell die Infos an den Mann bringen.

@ DasJan: Wenn du so viele SpamMails bekommst, warum erstellst du dir nicht einfach eine neue E-Mail Adresse?